Obama trifft zu Besuch in Großbritannien ein

Obama will Briten weiter in der EU sehen
22.04.2016 11:55
US-Präsident
Barack
Uhr Obama will seinen britischen Verbündeten weiter in der Europäischen Union sehen. Noch
vor seinem Treffen mit Großbritanniens Premierminister David Cameron warb Obama am Freitag energisch für
einen Verbleib der Briten in der EU.
US-Präsident Barack Obama will seinen britischen Verbündeten weiter in der
Europäischen Union sehen. Noch vor seinem Treffen mit Großbritanniens
Premierminister David Cameron warb Obama am Freitag energisch für einen
Verbleib der Briten in der EU.
US-Präsident Barack Obama will Großbritannien weiter in der Europäischen
Union sehen. Vor einem Treffen mit Premierminister David Cameron am Freitag
in London warb Obama energisch für einen Verbleib der Briten in der EU. "Die
Europäische Union schmälert den britischen Einfluss nicht - sie vergrößert ihn",
schrieb er im traditionell europaskeptischen "Daily Telegraph". Am Wochenende
wird Obama in Deutschland erwartet.
Die EU habe geholfen, britische Werte und Praktiken von der Demokratie bis zu offenen Märkten bis an den Rand des
Kontinents zu verbreiten, schreibt Obama in dem Beitrag. Auch in Zukunft werde ein starkes Europa die "globale
Führungsrolle Großbritanniens nicht bedrohen, sondern steigern".
Obama hob das Thema auch auf die Ebene der bilateralen starken Bande: Das Ergebnis der Entscheidung des
britischen Volkes sei auch im "tiefen Interesse" der USA, das sage er mit der "Aufrichtigkeit eines Freundes", schrieb
Obama. "Die USA und die Welt brauchen auch weiterhin Ihren übergroßen Einfluss - innerhalb Europas." Der Weg, den
Großbritannien einschlage, werde gar "in den Chancen der heutigen Generation der US-Bürger widerhallen".
Obama war am Donnerstagabend zu seinem fünften Besuch seit seinem Amtsantritt in Großbritannien eingetroffen. Am
Freitag war zunächst ein Mittagessen der Obamas mit Königin Elizabeth II. auf Schloss Windsor geplant. Die Monarchin
hatte am Donnerstag ihren 90. Geburtstag gefeiert. Am Nachmittag stand ein Treffen mit Cameron an, anschließend
wollten sich die Politiker der Presse stellen.
Obama hatte schon zuvor klar gemacht, dass er durch einen Austritt des Königreichs durch ein "Nein" beim
Brexit-Referendum am 23. Juni eine Schwächung der EU fürchte. Viele Europabefürworter auf der Insel dürften für
Obamas werbende Worte empfänglich sein. Gegner der EU monierten allerdings eine Einmischung in innere
Angelegenheiten.
Der Chef der rechtspopulistischen und fremdenfeindlichen Partei Ukip, Nigel Farage, forderte den US-Präsidenten auf,
sich aus den britischen Belangen "herauszuhalten". Der Beitrag sei eine "nicht willkommene Einmischung des
antibritischsten amerikanischen Präsidenten, den es je gab", erklärte er. Glücklicherweise sei Obama nicht mehr lange
im Amt. Der Londoner Bürgermeister Boris Johnson bezeichnete Obamas Warnung vor einem Brexit als "heuchlerisch".
Dass Obama derart energisch Stellung zu einer innenpolitischen Frage bezieht, gilt als Besonderheit. Richard Whitman
von der Universität in Kent sprach von einer "ungewöhnlichen persönlichen Intervention". Obama habe sich in einer
Herzensangelegenheit geäußert. Laut einem Durchschnitt mehrerer Umfragen, den das Projekt What UK Thinks erstellt,
liegt derzeit das Lager zum Verbleib in der EU mit 54 Prozent vor dem Brexit-Lager. Allerdings sind zahlreiche Wähler
noch unentschlossen.
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) warb ebenfalls erneut für einen Verbleib der Briten in der EU. Dem
"Handelsblatt" vom Freitag sagte er, bei einem Brexit drohe eine "neue euroskeptische Debatte, die Rechtspopulisten
weiter Auftrieb geben kann". Die Folgen eines britischen EU-Austritts würden "von manchen unterschätzt".
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London (AFP)
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