2- 14. Verhaltensregeln für eine konstruktive Diskussion Diskussionen sind ein häufiges Thema z.B. in Lern- oder Arbeitsgruppen (siehe Texte 3-1 „Kooperation und Teamwork/3-2 Lernen in der Lerngruppe/ Arbeitsgruppe“) sowie nach Referaten. Dabei können negative Erfahrungen entstehen, wenn z.B. Rededuelle zwischen verschiedene Parteien, Redundanzen, Ausschweifungen oder bestimmte Personen das Gespräch dominieren und eine effektive Diskussion unterbinden. Damit jedoch Gruppen effektiv zusammenarbeiten und miteinander diskutieren können, ist v.a. ein positives Gesprächsklima wichtig, in dem sich die Gruppenmitglieder gleichberechtigt und offen einbringen, Konflikte bewältigt und vorgebeugt werden sowie strukturiert und zielorientiert vorgegangen wird (siehe auch Text 3-4 „Konflikte in Lern- und Arbeitsgruppen“). Eine konstruktive Diskussion bzw. ein positives Gesprächsklima kann z.B. durch die Beachtung der folgenden Verhaltensregeln erreicht und erhalten werden: • • • • • • • • • • • Gesprächsregeln sowie Regeln des konstruktiven Feedbacks (siehe Text 3-3 Konstruktives Gesprächsund Feedbackverhalten“) gemeinsam erarbeiten und einhalten Zum Abschluss jedes gemeinsamen Treffens Thema und Ziel des nächsten Treffens festsetzen Zu Beginn jedes Treffens Tagesordnung, Art der Ergebnissicherung und ggf. Diskussionsleitung (siehe Texte 2-13 Diskussionssteuerung mit Hilfe von Fragen“) festlegen Auf eine strukturierte Diskussion achten: o Thema untergliedern o Diskussionspunkte sammeln und nacheinander abhandeln o Zwischenzusammenfassungen erstellen Sachlich diskutieren: o Präzise und konkrete Formulierungen wählen o Auf das Wesentliche beschränken, keine Monologe o Beiträge am Thema und Ziel der Diskussion orientieren o Argumente begründen (Ursachen und Wirkungen benennen, Belege und Beispiele einbringen) o Auf korrekte Informationen bzw. Wissenschaftlichkeit achten o Keine Pauschalisierungen Nicht für andere sprechen Keine versteckten Appelle (Vorschläge oder Forderungen klar ausdrücken) Aktiv zuhören, bei Verständnisschwierigkeiten nachfragen Bei Verständnisschwierigkeiten oder langen Beiträgen zusammenfassen („Ich verstehe dich so, dass…“) und nachfragen, ob man den anderen richtig verstanden hat An Vorredner anknüpfen (Argumente und Ideen aufgreifen, Fragen beantworten) Andere unterstützen (andere nicht unterbrechen oder abblocken, zwischen Meinung und Person unterscheiden, andere Meinungen nicht abwerten) • Psychologische Hochschule Berlin (PHB) Trägergesellschaft Psychologische Hochschule Berlin gGmbH Am Köllnischen Park 2 10179 Berlin Tel.: +49(0)30/ 20 91 66 – 200 Fax: +49(0)30/ 20 91 66 – 17 Geschäftsführer: Dr. Günter Koch Amtsgericht Berlin Charlottenburg Registernummer: HRB 114366 B Mail : [email protected] www.psychologische-hochschule.de 1 • Ergebnisse (oder bei vorzeitigem Diskussionsende Zwischenergebnisse) der Diskussion zusammenfassen, ggf. Handlungsschritte festlegen und Aufgaben verteilen Bei der Anwendung dieser Verhaltensregeln ist es entscheidend, dass diese in Arbeitsgruppen gemeinsam durchgesprochen und akzeptiert werden! Bearbeiter: Vera Onckels, Siegfried Preiser Literaturhinweise: Augustin, J. (1992). Verhandlungsführung und Verhandlungsstrategie. In IG CPK, Soziale Kompetenz. Köln: Bund. Greif, S., Finger, A. & Jerusel, S. (Hrsg.) (1993). Praxis des selbstorganisierten Lernens. Einführung und Leittexte. Köln: Bund. Psychologische Hochschule Berlin (PHB) Trägergesellschaft Psychologische Hochschule Berlin gGmbH Am Köllnischen Park 2 10179 Berlin Tel.: +49(0)30/ 20 91 66 – 200 Fax: +49(0)30/ 20 91 66 – 17 Geschäftsführer: Dr. Günter Koch Amtsgericht Berlin Charlottenburg Registernummer: HRB 114366 B Mail : [email protected] www.psychologische-hochschule.de 2
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