WOLNZACHER WOCHE Nr. 09/16 Montag, 29. 02. 2016 W herausgegeben vom WOLNZACHER ANZEIGER Peru in Wolnzach Nur noch bis Mittwochabend läuft die Fotoausstellung im Dt. Hopfenmuseum „Peru – Panamericana und viel mehr“ mit rund 50 Fotos unterschiedlicher Größe über das südamerikanische Land. Dabei steht nicht nur die berühmte Straße im Mittelpunkt, sondern das Transportieren und Vorankommen generell. 19 Fotografen wurden dazu bemüht. Unter ihnen auch der Generalkonsul Perus in München: Prof. H.c., Dr. h.c. Pinto-Bazurko Rittler im Range eines Botschafters. Er hat diese Ausstellung auf die Beine gestellt. Erstmals umgesetzt wurde sie letztes Jahr im Deutschen Museum München. Da passten die TransportBilder besonders gut. Zur Ausstellung gibt es einen Begleitfilm: „Brezelkäfer Diaries“. Dazu muss man wissen, dass es einen VW-Käfer gab, dessen Heckscheibe aus 2 Teilen bestand und in Erinnerung der Heckpartie an eine Breze eben zum „Brezelkäfer“ wurde. Mit so einem Fahrzeug fuhren zwei Deutsche die ganze Panamericana Strecke von Alaska bis Feuerland und kamen so irgendwann auch in Peru an. Ab da beginnt der Film und endet an der Landesgrenze. Wegen dieses Films will nun VW diese Ausstellung mit Film in seinem Wolfsburger Museum zeigen. Wolnzach liegt also zwischen München und Wolfsburg. Das hebt natürlich das Bewusstsein des Marktes, auch wenn keine eigne Bundesligamannschaft steht oder gerade deshalb. Doch wie kam die Ausstellung nach Wolnzach? Der Vater von Botschafter Pinto-Bazurko Rittler arbeitete im 2. Weltkrieg als Arzt in München und rettete viele Juden ähnlich wie Schindler. Irgendwann flog dies auf, und er musste ins Konzentrationslager, das er aber überlebte. Diese heute heroischen Taten sollten bekannt gemacht werden. Die Ausstellung zu Peru ist dazu nur der Brückenbauer. Sein Sohn trägt dieses Erbe mit viel Stolz. Er ist völlig zwischen den Welten Deutschlands und Perus groß geworden, spricht zwei Muttersprachen. Vorletzte Woche stellte er auch noch einen Roman vor, den er selbst verfasst hat – allerdings in Spanisch. Dort vermutet er seine Leser, seine Anhänger. Für Deutschland soll diese Ausstellung als Fotobuch aufgelegt werden – made in Wolnzach. E. Kastner Die Termine der Woche -> -> -> -> hier klicken! Zwischen Amarillo und Glyphosat: Eigentlich hätte es eine ruhige Tagung des Hallertauer Hopfenpflanzerverbandes in Mainburg werden sollen. Die Geschäftszahlen waren gut, die Preisentwicklung auf dem Hopfenmarkt zufriedenstellend. Diese Themen waren aber aufgrund der Meldung Glyphosat im Bier in den Hintergrund geraten. mehr . . . Wolnzachs U14 fegt Königsbrunn vom Feld: Es war am Ende mit 78:59 (21:14, 41:28, 57:44) nicht nur ein deutlicher sondern auch ein verdienter Sieg der U14-Basketballer gegen Ottobrunn, die abgesehen von den Anfangsminuten den Wolnzachern nichts entgegenzusetzen hatten. mehr . . . Wasser marsch! Letzten Dienstag veranstaltete die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft in der Wolnzacher Volksfesthalle eine ausführliche Informationsveranstaltung zum Thema „Künstliche Bewässerung“ der Hallertauer Hopfengärten. Die zahlreichen Referate versuchten viele Details des doch nicht so einfachen Vorgangs zu veranschaulichen. Es lag eine positive Einstellung zur Bewässerung zugrunde. Gerade vom Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt wurden negative Einstellungen in der Bevölkerung kritisiert, die sich gegen eine künstliche Bewässerung stellen und entsprechend auch verhindernde Gesetze und Bestimmungen entstehen lassen. Was im Ausland, z.B. in den USA, selbstverständlich eingesetzt wird, gilt bei uns vielen als Sünde an der Natur. Natürlich sind alle Gebiete mit Trinkwasserentnahme für den Brunnenbau gesperrt. Das ist aber schon die einzige Eingrenzung. Manche Gegenden eignen sich wegen ihres geologischen Aufbaus sehr schlecht für den Brunnenbau. Dazu bestehen aber schon klare Kartierungen. Das Wasserwirtschaftsamt hilft hingegen, dass die Brunnenbohrungen erfolgreich verlaufen. Noch vor dem hydrogeologischen Gutachten sei dieser Rat einzuholen. Die Genehmigung selbst liegt bei den Landratsämtern. Alle Antragsformulare finden sich im Internet. Am liebsten sähe es das Wasserwirtschaftsamt, wenn Niederschlagswasser gespeichert wird, also bei Wolkenbrüchen und Dauerregen. Damit würden auch Überschwemmungen vermindert. Hier könnten sich mehrere Landwirte zu einem Wasserverband zusammenschließen, was vieles im obrigkeitlichen Bereich erleichtert. Auch die Flächenverfügbarkeit für Weiher vergrößert sich bei mehreren Anwesen. Im Vorfeld lieferte Lisa Brunbauer vom Deutschen Wetterdienst die Grundlagen aus der Klimaentwicklung. Trockene Sommer nehmen zu, die Winter werden milder. All dies spricht für die Notwendigkeit des Handelns, auch wenn die Freisingerin dies sehr höflich verpackte. Niemand wollte am Dienstag Dramatik aufkommen lassen. Doch im persönlichen Gespräch offenbarte Frau Brunnbauer auch, dass in der Hallertau heuer ein heißer, trockener Sommer wahrscheinlicher sei als das Gegenteil. Natürlich gibt es keine so verlässliche Wettervorhersage, dass dies mit Sicherheit eintreten muss. Deshalb wird von Wahrscheinlichkeiten gesprochen. Aber genügt nicht schon der Trend, damit massiv an der Einrichtung von Bewässerungen gearbeitet werden muss? Zusammen mit der akuten Gefahr eines zweiten heißen Sommers ohne große Niederschläge müssten die Pflanzerverbände zur schnellen Umsetzung noch im Frühjahr rufen. Jeder weiß, dass hydrogeologische Gutachten und Genehmigungen Zeit brauchen. Aber es könnte gruppenweise gehandelt werden. Gerade von Verbandsseite ließe sich dann eine große Umsetzungsquote erreichen. Mehrere Referate schilderten die Erfahrungen mit künstlicher Bewässerung im Weinbau. Bei der Bekämpfung der Peronospora halt vor 90 Jahren der Weinbau. Wurde doch aus der Trockenheit eine Katastrophe befürchtet? Geht es hier um Akzeptanz in der Öffentlichkeit? Ansonsten hätten die 17 % der Hallertauer Pflanzer mit Bewässerung doch bessere Aussagen bringen können. Nach diesem Nachmittag gibt es nicht mehr viel zu überlegen. Jeder sollte versuchen, per Speicherung von Niederschlagswasser und Brunnenbohrungen die künstliche Bewässerung aller Hopfenflächen sofort anzugehen. Konsequenz ist angesagt. Vielleicht bringt die Praxis doch 50 %? E. Kastner Die Folgen des Klimawandels: Das Volksfest kann kommen: Ganz traditionell tagt im Februar der Volksfest- und Kulturausschuss, um die Weichen für die kommende Wolnzacher Wies’n zu stellen. Doch wenn man in Wolnzach über das Volksfest spricht, dann kommt man seit einigen Jahren zu allererst immer auf die Petition zu sprechen. mehr . . . Frauen unter sich: Nachdem erst im vergangenen Jahr das 20-jährige Bestehen der Wolnzacher Frauenunion gefeiert wurde konnte, die Vorsitzende der Frauenunion Jutta Winter auf ein bewegtes Jahr mit zahlreichen mehr . . . Aktionen zurückblicken. Der vergangene Sommer war extrem und während sich viele Kinder und Jugendliche über die heißen Temperaturen freuten, war die Stimmung unter den Landwirten weniger gut. Durch den sehr heißen Sommer hatten die Hopfenbauern mit erheblichen Ernteausfällen zu kämpfen. Im Vergleich zum Vorjahr ging der Ertrag um 10.000 Tonnen zurück. Der Alphasäuregehalt lag gar 35% unter dem des Vorjahres. „Es geht um die Liefersicherheit in einer großen Wertschöpfungskette“, erläuterte Dr. Johann Pichlmaier, Präsident des Deutschen Hopfenpflanzerverbandes. Sie stehe nach zwei schlechten Ernten innerhalb von drei Jahren auf dem Spiel. Vor diesem Hintergrund stehen viele Landwirte vor der Herausforderung, wie man bei einem wärmer werdenden Klima dennoch Ertragssicherheit gewährleisten kann. Kurz gesagt, geht es um die großflächige Bewässerung. mehr . . . Diese Seite ist ausdruckbar aus dem Internet: www.hallertau.info als pdf zum Download
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