Nr. 22 - Hallertau.info

WOLNZACHER WOCHE
Nr. 22/16 Montag, 30. 05. 2016
herausgegeben vom
WOLNZACHER ANZEIGER
Couragierter Thomas
Stockmaier
Am Mittwoch verkündete der FDPGemeinderat Thomas Stockmaier,
dass er die Fraktion aus FDP-UWBGW verlässt, also in Zukunft im Gemeinderat als Unabhängiger abstimmen wird. Er bleibt auch Mitglied der
FDP und ihr Kreisvorsitzender. Insofern wird auch klar, woher Stockmaiers Entschluss kam, den er der
Wolnzacher Woche schon eine Woche
früher mitteilte: Die Zusammenarbeit mit dem anderen FDP-Gemeinderat Matthias Boeck ist nicht mehr
möglich. Stockmaier will die Art der
Oppositionspolitik in Wolnzach nicht
mehr mittragen.
Auslöser war ein Artikel Boecks im
FDP-UW-Politblatt „Marktinfo“, der
schlichtweg Unwahres enthielt. Thomas Stockmaier ist Spezialist für
Versicherungen der Kirchen. Aus diesen Verbindungen entstand die Möglichkeit, dass die Wolnzacher im
Vatikan einen Altar fürs Fronleichnamsfest schmücken durften. Mehr
auch nicht, also kein Staatsakt, keine
politische Dimension. Doch in dieser
wollte Boeck die Aktion ankommen
lassen und warf Bürgermeister Jens
Machold vor, dass er doch mitfahren
hätte müssen.
Matthias Boeck war über den Fraktionsaustritt Stockmaiers sehr erzürnt,
forderte ihn auf, sein Gemeinde- und
Kreismandat niederzulegen. Genau
das wird Stockmaier aber nicht tun.
Josef Schäch sieht dies ganz nüchtern.
Er erlebte die Entfremdung der FDPGemeinderäte schon länger mit. Auch
Schäch ist mehr und mehr moderat
geworden. Als Fraktionssprecher hielt
er sich in letzter Zeit eher zurück. Die
Kollegen Boeck, Dr. Rech und von der
SPD-Seite Marianne Strobl redeten eh
schon viel. Nach dem gescheiterten
Putschversuch zur BürgermeisterStichwahl war politisch für Schäch
nichts mehr zu holen. Symptomatisch
drückte dies sein kurzweiliger Rücktritt als Fraktionssprecher aus. Eigentlich liegt nun der nächste in der Luft.
Als Bauträger braucht er den Konsens
mit CSU und Freien Wählern. Die
Wolnzacher Klamauk-Opposition ist
dem sehr hinderlich.
Stockmaier hätte diesen spektakulären
Austritt nicht inszeniert, wenn er damit nicht ein Zeichen setzen wollte.
Das ist mehr als couragiert. Gerade
in Richtung SPD wird das Signal ankommen, wieder zu einem Politikstil
zurückzukehren, der einer Demokratie
angemessen ist. Auch Dr. Peter Rech
will ernst genommen werden. Sonst
wären die vielen Seiten an Studien
auch für die Katz. Und Max Wallner
braucht als Geschäftsmann doch Kunden, die gern in seinen Laden kommen. Ist denn die Nase, an die sich jeder fassen soll, so weit weg?
E. Kastner
Die Termine der Woche
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Mehrkampf-Kreismeisterschaften
der U12-U16 in Wolnzach: Bereits
in den vergangenen zwei Jahren veranstaltete die Abteilung Leichtathletik des TSV Wolnzach Kreismeisterschaften in der ARS-Altmann-Arena.
So wollte das Team um Vorstand Gerd
Fischer auch dieses Jahr das Event
in Wolnzach organisieren, erst Recht
nach den großen Erfolgen aus den
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letzten Jahren.
Christus unter uns: Die Kirche ist einer der zentralsten Orte einer Gemeinde. Dort trifft man sich, um gemeinsam zu beten,
dort begegnet man Jesus und trägt nicht nur die Sorgen und Nöte, sondern auch die Wünsche zu ihm. An Fronleichnam ist das
anders. „Heute tragen wir Jesus hinaus in unsere Gemeinde, dort wo wir leben“, so Wolnzachs Pfarrer Braun.
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...und Expapst Benedikt winkte
Es stand tiefe Befriedigung, ja Stolz,
auf den Gesichtern der rund 25 Wolnzacher, angeführt von Thomas Stockmaier und Gudi Schechinger, als
die Fronleichnamsprozession an ihrem Altar, dem letzten, unmittelbar
am deutschen Friedhof, im Vatikan
eintraf. Schweizer Gardisten trugen
den Baldachin, Erzbischof Stephan
Burger von Freiburg hielt die Monstranz und zelebrierte den Mini-Gottesdienst. Im Hintergrund hatten sich
einige hundert Musiker aus fünf Kapellen aufgestellt, spielten Volks- und
Kirchenmusik und zum Schluss die
sieben Nationalhymnen aller beteiligten Nationen und Institutionen.
Gesangsvereine standen an den Seiten, davor rund 50 Geistliche in weißen Gewändern, unter ihnen Kardinal
Georg Gänßwein, Privatsekretär Benedikt XVI. und Mitbewohner der
päpstlichen Suite. Großer Bahnhof auf
den vatikanischen Anlagen.
Seit 2013 gibt es diese Fronleichnamsprozession am Samstag durch die
Gärten hinter dem St.-Peters-Dom,
vorbei am Haus hoch auf einem Hügel, in dem Expapst Benedikt lebt,
dem Radio Vatikan bis zur LourdesGrotte, wo der Gottesdienst gefeiert
wird. Der Rektor des „teutonischen
Collegs Santa Maria“ im Campo Santo, Dr. Hans-Peter Fischer, organisiert
die rein deutsche Fronleichnamsfeier,
mitgetragen von der Bruderschaft zur
Schmerzhaften Mutter Gottes, deren
Mitglieder schwarze Umhänge tragen. Eine farbenprächtige Aufführung, ganz nach dem Geschmack des
bayerischen Expapstes.
Die Wolnzacher durften nicht nur einen kompletten Altar gestalten, sie
schmückten auch das große Gitter der
Lourdes-Grotte mit herrlichen Blumen. Vor dem Tor zu Benedikts Haus
entrichteten sie mit einem Blumengemälde die persönlichen Grüße an
ihren Papst. Und Benedikt stand am
Fenster im 1. Stock und winkte den
grüßenden Wolnzachern zu. Am Vorabend hatte er schon Thomas Stockmaier und Gudi Schechinger eine
kurze Privataudienz gewährt und ihnen gedankt. Eine hohe Ehre für die
beiden.
Gedankt wurde den Wolnzachern
auch im Gottesdienst und am Ende
der Prozession an „ihrem“ Altar.
Immer hatten sie einen Ehrenplatz
erhalten. Der Aufwand war auch
gewaltig. In einem großen Lkw wur-
den in der Nacht davor alle Blumen,
Birken, Schalen und Altarutensilien
aus Wolnzach antransportiert. Wert: an
die 10.000 Euro. Im Keller des Collegs
wurde alles hergerichtet, sodass der
Aufbau des Altars aus vorgefertigten
Teilen nur 30 Minuten dauerte. Dazu
verließen die Wolnzacher gleich nach
der Kommunion das Hochamt, auch
wenn die Prozession erst nach einer
Stunde eintraf. So eine Blumenpracht
hatte es im Campo Santo noch nie zu
Fronleichnam gegeben.
Auch die Bewirtung hatten die Wolnzacher mitgebracht, ebenso perfekt
wie der Blumenschmuck. Doch die
fiel den Musikern zum Opfer. Sie
waren schneller beim Nachfeiern. Die
Wolnzacher schafften inzwischen alle
Blumengebinde in die Kirche St. Maria di Campo Santo, wo sie verblieben, 50 Meter vom Altar entfernt. Eine
große Aktion. Wird es eine Wiederholung geben? Die Sekretärin der Erzbruderschaft, die Geisenfelderin AnnaMaria Brunner, ist sich da sicher. Ihr
Chef, Dr. Fischer, hat schon leise angefragt. Wenn Benedikt ruft, wird keiner
widerstehen können.
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E. Kastner
Fun-Faktor Jugendspiele: Es war
eine Mordsgaudi. Lanzenstecken,
Spickern oder Becherstapeln – von
den 21 Jugendlichen war nicht nur
Schnelligkeit, sondern vor allem Geschicklichkeit gefordert. Doch auch
wenn die Mädchen und Jungs in vier
Teams gegeneinander antraten, so waren die Punkte zweitrangig. Der Spaß
stand im Vordergrund.
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Lebendige Vergangenheit: Lang
Vergessenes wieder zum Leben erwecken, oder anders gesagt, den Markt
einmal mit ganz anderen Augen betrachten: Mit den Marktflüsterern
kann man in die Historie eintauchen
und Wolnzach aus neuen (alten) Perspektiven erleben.
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