Die richtige Strategie für Ihr Depot

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Beitrags-Nr.20050679-0ug
Vermögensplanung
Kapitalanlage
Die richtige Strategie für Ihr Depot
von Burkhard Baye, Präsident des Bundeverbandes
Deutscher Investmentberater e.V., Itzehoe
Ein altes chinesisches Sprichwort besagt: „Wer die Zukunft richtig voraussagt, der lügt.“ Das gilt auch und gerade für die Börse. Es ist nicht einfach,
künftige Kursentwicklungen einzuschätzen. Deshalb benötigen Sie eine
ausgefeilte Strategie. Um die für Sie passende zu finden, müssen Sie sich
erst selbst kennenlernen. „Was für ein Anleger-Typ bin ich eigentlich?“ Eher
auf Sicherheit bedacht, wagemutig oder eine Kombination aus beidem?
Für jeden gibt es die adäquate Strategie. Dennoch bleiben die Spielregeln
für alle gleich: Ob man auf Standard- oder hochspekulative Werte setzt,
solide Rentenfonds oder renditestarke Aktienfonds favorisiert, risikolosen
Geldmarktfonds oder Ertrag versprechenden Wachstumsfonds vertraut
– Sie sollten zweierlei beherzigen: Richtig mischen und breit streuen.
Mischung und
Anlagehorizont
sind entscheidend
So gelingt Ihnen eine gute Struktur Ihres Depots
Zum einen empfehlen Experten, in möglichst viele verschiedene Werte
zu investieren. Zum anderen dürfen Sie dabei aber nicht den Überblick
verlieren. Also müssen Sie auf eine optimale Unterscheidbarkeit achten.
Dazu geben wir Ihnen drei goldene Regeln:
1. Oberstes Gebot ist Ausgewogenheit – in jeder Hinsicht
Ohne Basisinvestments als breite Grundlage kommt jede Pyramide ins
Wanken, zumal deren Stabilität durch die oftmals zu geringe Anzahl der
Werte und folglich durch fehlende Vielfalt zusätzlich gefährdet ist.
Drei goldene Regeln:
Ausgewogenheit
Optimal ist eine Aufteilung, die sich zum Ziel setzt, dass keiner der investierten Werte mehr als zehn Prozent des gesamten Depots ausmacht.
Unser Tipp: Je mehr Werte, desto geringer das Risiko. Also: Je größer das
Gesamtvolumen des Depots, desto mehr Anlagen aufnehmen. Jedoch:
Mehr als 15 Werte sollten es nie sein, sonst geht die Übersicht verloren
– und damit vielleicht noch mehr.
2. Ebenso wichtig: Die richtige Vermögensaufteilung
Eine geschickte Diversifikation der Investitionen ist der Schlüssel zum
Anlage-Erfolg. Statistiken aus der Vergangenheit beweisen, dass die richtige
Mischung durchschnittlich mehr als 90 Prozent zur Wertentwicklung eines
Portfolios beigetragen hat.
Geschickte
Diversifikation
Kein Wunder: Nicht selten wird der Wertrückgang einer Anlageform oder
eines Marktes durch die Steigerung anderer kompensiert oder relativiert.
Auf Einflüsse wie beispielsweise den Kaufzeitpunkt entfällt dagegen lediglich ein recht geringer Teil des Anlage-Erfolgs.
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3. Berücksichtigen Sie Ihre persönlichen Anlageziele
Die ersten beiden Regeln bilden den – wenn auch unverzichtbaren – Rahmen
für Ihrer individuellen Vorgehensweise. Allen Handlungen vorausgehen
muss jedoch die Überprüfung Ihrer eigenen Lebenssituation in Kombination
mit der Festlegung Ihrer Anlageziele sowie der zeitlichen Dimension.
Prüfung
der eigenen
Lebenssituation
Unser Tipp: Analysieren Sie genau, wie viel Sie wie lange wofür investieren wollen und können. Legen Sie langfristig nur Geld an, das Sie im
Ernstfall entbehren könnten. Nutzen Sie beim Depot-Aufbau auch kurzfristig verfügbare Gelder wie zum Beispiel Geldmarktfonds.
So finden Sie geeignete Anlagewerte nach Ihrem Risikoprofil
Bei Ihrer Suche nach geeigneten Depotwerten müssen Sie das Verhältnis
zwischen Risiko und Chance ausbalancieren. Wie weit Sie Ihr persönliches
Risiko abstecken, bestimmt sich vor allem durch folgende Faktoren:
Risikofaktoren
 Subjektives Risikoempfinden und Risikobereitschaft
 Risikotragfähigkeit, die von Besitz und Einkommen abhängig ist
 Positive oder negative Stimmungen, durch die sich die Wahrnehmung
des Risikos deutlich verändert (solche Stimmungen haben nicht nur im
privaten Bereich einen enormen Einfluss auf Entscheidungen)
Anleger lassen sich in der Regel nach drei Risiko-Typen unterscheiden:
 Der Konservative ist in erster Linie auf Sicherheit bedacht.
 Der Wachstumsorientierte ist in erster Linie an hohen Renditen interessiert.
 Der Risikofreudige setzt auf überdurchschnittliche Kursgewinne
Für jeden von ihnen bietet sich eine typische Depotstruktur an:
 Der konservative Anleger sollte 75 Prozent in Geldmarkt-, Renten- und
Immobilienfonds und die restlichen 25 Prozent in einen Aktienfonds
für internationale Standardwerte investieren.
 Der Wachstumsorientierte sollte zu 50 Prozent in Aktienfonds und zu
50 Prozent in Geldmarkt-, Renten- und Immobilienfonds investieren.
 Der Risikofreudige darf sich bis zu 80 Prozent mit Aktienfonds ausstatten
und die restlichen 20 Prozent für die anderen Fondsarten verwenden.
Drei Anlagestrategien
Unser Tipp: Beachten Sie auch den Risikofaktor Zeit: Behalten Sie Ihre
Werte mindestens fünf, besser zehn Jahre lang. Nach dem Motto: „Mut
ist gut, Ausdauer ist besser.“
Fazit
Selbst wenn die Aktie und damit auch Fonds in den vergangenen Jahren unter den Börsen-Turbulenzen gelitten haben, hat sich nichts an der
Attraktivität dieser Anlageform geändert. Investmentfonds bieten für jeden
etwas, ob ängstlich und pessimistisch oder zuversichtlich und optimistisch.
Auf die Mischung und den Anlagehorizont kommt es an! Gewiss ist jedenfalls, dass Aktien und Aktienfonds langfristig die renditestärkste Form der
Geldanlage bleiben, weil in der Wirtschaft das Geld verdient wird.
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Aktien bleiben
attrativ
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