Wiederholung Grundlagen der Matrixrechnung III 3. Tutorium zu Statistik III für Nebenfachstudierende Sabrina Enzinger Basierend auf Materialien von Nora Fenske und Simon Prokopf Institut für Statistik, LMU München 4. November 2015 Überblick Determinante Inverse Spur Quadratische Form & Definitheit einer Matrix Determinante Sei A eine quadratische (n × n)-Matrix. Die Determinante von A definiert als: I Für n = 1 → det(A) = a11 I Für n = 2 → det(A) = a11 a22 − a12 a21 I Für n = 3 → s. Regel von Sarrus („Jägerzaunregel“) Geometrische Interpretation I A(2×2) Die Determinante ist gleich dem Flächeninhalt des Parallelogramms, das von den beiden Spaltenvektoren aufgespannt wird. I Bei (3 × 3)-Matrizen ist det(A) gleich dem Volumen des Körpers, der von den drei Spaltenvektoren aufgespannt wird. 3 / 10 Eigenschaften der Determinante Sei A (n × n). Determinanten spezieller Matrizen: I Wenn eine Zeile (oder Spalte) von A aus Nullen besteht, dann ist det(A) = 0. I Wenn A zwei identische Zeilen (oder Spalten) besitzt, dann ist det(A) = 0. I Die Determinante einer Dreiecksmatrix ist das Produkt ihrer Diagonalelemente. I Die Determinante einer Diagonalmatrix ist das Produkt ihrer Diagonalelemente. I det(I ) = 1 Eigenschaften und Regeln: 1. det(AT ) = det(A) 2. det(kA) = k n det(A) 3. det(A) 6= 0 ⇔ rg(A) = n 4. det(A · B) = det(A) · det(B) 5. det(A−1 ) = 1 det(A) 4 / 10 Inverse einer Matrix Sei A eine quadratische (n × n)-Matrix. Die Matrix A−1 heißt Inverse zu A, falls gilt AA−1 = A−1 A = In . Die Inverse einer Matrix existiert genau dann und ist eindeutig bestimmt, wenn gilt rg(A) = n bzw. |A| = 6 0. I Eine Matrix, deren Inverse existiert, heißt regulär. I A hat dann „vollen Rang“. Lösen eines LGS Falls die Matrix A im LGS Ax = b invertierbar ist, dann ist das LGS eindeutig lösbar und es gilt: x = A−1 b 5 / 10 Berechnung und Eigenschaften der Inversen I Berechnung über Zeilenumformungen der erweiterten Matrix (A | In ) auf In | A−1 I Besonderheit: Für A(2×2) gilt, rg(A) = 2 vorausgesetzt: 1 d a b A= A−1 = −c c d ad − bc I −b a Seien A und B (n × n) 1. (cA)−1 = c −1 A−1 2. (AB)−1 = B −1 A−1 3. Ist A orthogonal: AT = A−1 6 / 10 Spur Sei A = (aij ) eine quadratische (n × n)-Matrix. Die Spur (trace) von A ist definiert als die Summe der Diagonalelemente: sp(A) = tr(A) = n X aii i=1 Für die Spur von Matrizen A und B passender Dimension gilt: 1. sp(A + B) = sp(A) + sp(B) 2. sp(A) = sp(AT ) 3. sp(c · A) = c sp(A) 4. sp(A · B) = sp(B · A) 5. x, y ∈ Rn : sp(xy T ) = sp(yx T ) = sp(x T y ) = x T y = y T x 7 / 10 Quadratische Form in x Sei A eine symmetrische (n × n)-Matrix. Eine quadratische Form in einem Vektor x ∈ Rn ist definiert durch: Q(x) = x T Ax = n X n X aij xi xj i=1 j=1 = n X i=1 aii xi2 + 2 n X X aij xi xj . i=1 j>i 8 / 10 Definitheit Die quadratische Form x T Ax und die Matrix A heißen: 1. positiv definit, falls x T Ax > 0 für alle x 6= 0 ist (Schreibweise: A > 0), 2. positiv semidefinit, falls x T Ax ≥ 0 und x T Ax = 0 für mindestens ein x 6= 0 ist (Schreibweise: A ≥ 0), 3. nicht-negativ definit, falls x T Ax bzw. A entweder positiv oder positiv semidefinit ist, 4. negativ definit, falls −A positiv definit ist (Schreibweise: A < 0), 5. negativ semidefinit, falls −A positiv semidefinit ist (Schreibweise: A ≤ 0), 6. indefinit in allen anderen Fällen. → Für Skalare λ ∈ R gilt entweder λ ≥ 0 oder λ < 0. Dies gilt nicht entsprechend für Matrizen: Es gibt indefinite Matrizen A, für die weder A ≥ 0 noch A ≤ 0 gilt, d.h. es existiert mindestens ein x1 mit x1T Ax1 > 0 und ein x2 mit x2T Ax2 < 0. 9 / 10 Eigenschaften positiv definiter Matrizen Sei A(n×n) positiv definit. Dann gelten die folgenden Eigenschaften: 1. A ist regulär, d.h. invertierbar. 2. Für die Diagonalelemente aii mit i = 1, . . . , n gilt: aii > 0. 3. sp(A) > 0 4. det(A) > 0 Bezug zur Regression Kovarianzmatrizen müssen mindestens positiv-semidefinit sein (also positiv definit oder positiv semidefinit). I Für eine positiv definite Kovarianzmatrix Σ gilt also, dass alle einzelnen Varianzen σi2 > 0 sind. I 2. und 3. können auf positiv semidefinite Matrizen übertragen werden. Für positiv semidefinite Matrizen gilt: aii ≥ 0 für i = 1, . . . , n und sp(A) ≥ 0. 10 / 10
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