In Niederlindhart/Westen soll ein weiteres Baugebiet entstehen

In Niederlindhart/Westen soll ein weiteres Baugebiet entstehen
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Der Marktgemeinderat tagte – Keine Zustimmung für Vertrag mit Tierschutzverein -
Mallersdorf-Pfaffenberg (al) Zur ersten Sitzung in diesem Jahr traf sich vor wenigen Tagen der
Marktgemeinderat im Rathaus. Exakt vier Stunden dauerten die Beratungen und nicht immer war
man einer Meinung.
Zu Beginn der Sitzung stellte Außendienstmitarbeiter Erich Haider die Arbeit der BayernGrund
vor. Die Verwaltung hatte ihn eingeladen, um Möglichkeiten einer Erschließungsträgerschaft für
das neue Baugebiet „Sandleite 3“ auszuloten. Haider präsentierte in der Folge dieses
Unternehmen , bei dem der Freistaat Bayern zu 25 % Gesellschafter ist. Der Tätigkeitsbereich
umfasst neben Projektfinanzierungen auch die Erschließungsträgerschaft nach dem
Baugesetzbuch. Im Falle von „Sandleite 3“ hätte der Markt die Möglichkeit, die hoheitliche
Erschließungsaufgabe auf einen „privaten Dritten“ zu übertragen. Erich Haider widmete sich den
daraus resultierenden Vorteilen für eine Kommune. Das Beitragsrecht findet dann keine
Anwendung und sorgte für eine bessere Rechtssicherheit. Für die Gemeinden ergeben sich auch
Kostenvorteile, da die Aufwendungen für die Erschließung zu 100 Prozent umgelegt werden.
Der Gebietsreferent legte die einzelnen Schritte dar und sprach auch von einer umfangreichen
Entlastung der gemeindlichen Verwaltung. Die folgende Diskussion war sehr fruchtbar. 3.
Bürgermeister Martin Kreutz wollte in Sachen Koordination Bescheid wissen und
Marktgemeinderat (MGR) Augustin Sigl sprach die Vertragsgestaltung bei den
Bauplatzverkäufen an. Die Entscheidung fiel schließlich im nichtöffentlichen Teil, wobei sich
der Marktrat für eine Zusammenarbeit mit BayernGrund aussprach.
In der Dezember-Sitzung des Marktgemeinderates wurde über die Bezuschussung eines
möglichen neuen Kolping-Jugendheimes diskutiert. Dabei stellte sich heraus, dass die bisherigen
Richtlinien eine solche Förderung nicht zulassen. Aus diesem Grund debattieren die Markträte
über eine Änderung der bisherigen Zuschusspraxis für Pfarr- und Jugendheime. Fast alle
Marktgemeinderäte meldeten sich zu diesem Thema zu Wort. MGR Stumfoll plädierte für eine
generelle „Einzelfallentscheidung“. Mit diesem Vorschlag konnten sich anfänglich nicht viele
Räte anfreunden. 2. Bürgermeister Dr. Johann Kirchinger plädierte vielmehr für eine
Gleichbehandlung mit den Sportvereinen. MGR Heinz Lanzendörfer erschienen die 25 % zu
hoch. Er verwies darauf, dass man ja von der Diözese auch 45 % bekommt. MGR Markus
Wargitsch entgegnete: „ Was die Diözese zahlt, soll hier nicht einfließen“. Letztlich einigte man
sich dahingehend, dass bis 50.000 Euro Bausumme 25 % gewährt werden. Was darüber hinaus
geht bedarf einer Einzelfallentscheidung durch den Marktgemeinderat.
20 Prozent Zuschuss in Aussicht.
Beim nächsten Punkte wurde es dann gleich konkret. Es galt zum Antrag der Pfaffenberger
Kolpingfamilie über die Bezuschussung eines neuen Jugendheimes eine Entscheidung
herbeizuführen. MGR Robert Dollmann, zugleich 1. Vorsitzender der Kolpingfamilie, erläuterte
die geplante Finanzierung. So erwartet man nicht nur Zuschüsse von der Diözese und dem
Bayerischen Jugendring, sondern auch von der Pfarrei. Die Kolpingfamilie selber wird aus ihrem
Vereinskapital natürlich auch was beitragen. Nachdem die Maßnahme weit mehr als 50.000 Euro
kostet, war die „Einzelfallentscheidung“ erstmals anzuwenden. Für 25 % Zuschuss fand sich
keine Mehrheit. Zugesagt wurden aber schließlich 20 % aus der Marktkasse.
Von der Fahrner Projektentwicklung GmbH lag ein Antrag auf Änderung des Flächennutzungsund Landschaftsplanes sowie Aufstellung eines Bebauungsplanes für ein Grundstück in
Niederlindhart/Westen vor. Dort soll auf einem bisher landwirtschaftlichen genutzten Grundstück
ein Wohngebiet entstehen. Dem Markt entstehen dafür keine Kosten. In seinem Sachvortrag
wies 1. Bürgermeister Wellenhofer darauf hin, dass auch der angrenzende
Grundstücks-eigentümer an einer Verplanung Interesse hätte. Allerdings gibt es dort Probleme
mit dem Denkmalschutz und dem Immissionsschutz. Der Marktgemeinderat fasste schließlich
den Aufstellungsbeschluss zur Bauleitplanung für das Fahrner-Grundstück und einen Teil des
Nachbarflurstücks.
Die Erschließungsarbeiten im Baugebiet „Dietl-Feld“ am „Laurentiberg“ in Holztraubach sind
seit kurzem abgeschlossen. Die Verwaltung hielt daher die Widmung der Straßen für geboten.
Damit bestand von Seiten des Marktgemeinderates Einverständnis, wenn auch die positive
Abnahme der Abwasseranlage nachgewiesen werden kann.
Der Tierschutzverein Straubing und Umgebung hat sich vor einigen Wochen an den Markt
gewandt und darum gebeten, sich zum Abschluss einer Vereinbarung über eine jährliche
Fundtierpauschale zu entschließen. Der Markt müsste dann künftig pro Jahr eine
Fundtierpauschale von 0,35 Euro je Einwohner zahlen. Damit würde eine aufwändige
Einzelabrechnung für die Aufnahme und Versorgung der Tiere aus dem Marktbereich entfallen.
Der Marktgemeinderat lehnte einen solchen Vertrag ab mit dem Hinweis, dass es hier auch die
Ehrenamtlichen der Tierhilfe Kelheim gibt, welche die Kommune unterstützen.
Abschließend ging es um eine Zweckvereinbarung mit der ILE Laber zur Erstellung einer
Homepage. Der Markt müsste sich mit einem geringen Betrag beteiligen. MGR Dr. Röder sagte
dazu: „Ich bin mir der Sinnhaftigkeit eines solchen Internetauftrittes nicht bewußt“. Trotz einiger
Gegenstimmen wurde dem Vertrag dann doch zugestimmt. Vor der Überleitung in den
nichtöffentlichen Teil ging es noch um einen privaten Einwand zur Pflasterung eines Teils der
Marktstraße und einige Markträte kamen auf die Räum- und Streupraxis des Bauhofes bei den
letzten Schneefällen zu sprechen.