Marktrat 17. November 2015 - Mallersdorf

Wichtiger Schritt auf dem Weg zu neuem Baugebiet in Mallersdorf getan
– Marktgemeinderat tagte – Werner Kagermeier verabschiedet – Christine Einwanger neue
Marktgemeinderätin Mallersdorf-Pfaffenberg (al) Bei der letzten Sitzung des Marktgemeinderates im Rathaus standen
wichtige Punkte zur Abstimmung an. Ein großer Komplex war die Beratung der Bedenken und
Anregungen zum Bebauungsplan „Sandleite 3 „. Zudem wurde der Antrag von
Marktgemeinderat Werner Kagermeier auf Niederlegung seines Mandats angenommen. Zu
seiner Nachfolgerin ist Christine Eiwanger aus Schöfbach vereidigt worden.
Zu Beginn der fast vierstündigen Beratungen erläuterte 1. Bürgermeister Karl Wellenhofer
nochmals die Argumente „pro neues Baugebiet“. Der Markt hat derzeit nur mehr zwei Bauplätze
in gemeindlichem Besitz, weshalb die Ausweisung weiterer Baulandflächen unumgänglich war.
In der Folge ging es darum, die Stellungnahmen der Fachstellen sowie die Bedenken der
Bürgerschaft zu diesem Bebauungsplan sowie zum einhergehenden Deckblatt Nr. 22 des
Flächennutzungs- und Landschaftsplanes zu behandeln. Bauamtsleiter Alois Lederer trug die
einzelnen Einwände sowie die Beschlussvorschläge der Verwaltung vor. Bürgermeister
Wellenhofer verdeutlichte diese mit den entsprechenden Plänen. Auf weiter über 20 Seiten
wurden die Stellungnahmen zusammengetragen. Die ersten Einwände von privater Seite
betrafen hauptsächlich die angedachte Entlastungsstraße in Richtung Igeltal. Der
Marktgemeinderat nahm sich Zeit für die Probleme aus der Einwohnerschaft und über diese
Entlastungsstraße wurde unterschiedlich diskutiert. Marktgemeinderat Augustin Sigl hielt diese
Straße für „völlig überflüssig“ und schließlich kam es zu einem Disput mit MGR Dr. Michael
Röder.. Letztendlich blieb der Straßenzug im Geltungsbereich.
Die Einwände des Landratsamtes betrafen in der Hauptsache die Grünordnung. Die Untere
Naturschutzbehörde forderte eine quantitative und qualitative Verbesserung der Durchgrünung
und der Randeingrünung. Der Marktgemeinderat hielt die jetzige Grünstruktur aber für
ausreichend.
Welche Entlastungsstraßen werden gebaut?
Ziemlich ausführlich debattiert wurde auch über die Unterschriftenaktion von Bürgern aus der
Fichten- und Eichenstraße. Die Unterzeichner hielten die Lage dieses Baugebietes für
unpassend. Zudem forderten sie eine Aussage des Marktgemeinderates zur Verkehrsentlastung
Richtung Buchetweg bzw. Igeltal. Die Aussprache darüber gestaltete sich nicht ganz einfach.
Während 1. Bürgermeister Karl Wellenhofer dafür plädierte, die Buchetweg-Entlastung und die
Straßenzüge des kompletten Baugebietes vorrangig zu verwirklichen, sprach 3. Bürgermeister
Martin Kreutz von einer „Überrumpelungstaktik“. Der Buchetweg und die
Baugebietserschließung fanden schließlich eine Mehrheit. Die „Igeltalentlastung“ gleich mit zu
bauen, damit konnten sich die Räte aber nicht mehrheitlich anfreunden. Was diese Entlastung
Richtung Holztraubacher Straße anbelangte, gingen zudem zwei private Anregungen auf
Verschiebung der Trasse Richtung Norden ein. Bürgermeister Wellenhofer erläuterte, dass dies
enorm hohe Böschungen nach sich ziehen würde. Das Plenum hielt daher die ursprüngliche
Straßenführung aufrecht. Sie wird aber leicht modifiziert. Breiten Raum nahm auch die
Stellungnahme des Bund Naturschutz, Kreisgruppe Straubing-Bogen, ein. Über mehrere Seiten
erstreckten sich diese Bedenken. Einige der Punkte fanden Niederschlag im Bebauungsplan in
Form von Hinweisen.
Letztendlich wurden der Feststellungsbeschluss zum Flächennutzungsplandeckblatt erlassen
und zudem der Satzungsbeschluss zum Bebauungs- und Grünordnungsplan.
Dorferneuerung Oberellenbach ist klar.
Die drei Maßnahmen, welche im Rahmen der Dorferneuerung Oberellenbach erarbeitet wurden,
sollen nunmehr zur Bezuschussung beim Amt für Ländliche Entwicklung eingereicht werden.
Bürgermeister Wellenhofer zeigte die angedachten Projekte nochmals auf und konnte als positive
Nachricht vermelden, dass die früher genannten Kosten von zuletzt 1,3 Millionen Euro nunmehr
gesenkt werden konnten. Die geschätzten Kosten belaufen sich vorläufig auf 1,1 Millionen Euro.
Die Erweiterung des Gemeinschaftshauses ist darin enthalten. Karl Wellenhofer dankte in diesem
Zusammenhang MGR Thomas Stadler für sein Engagement bei den zahlreichen Besprechungen
der letzten Zeit. Der Marktrat stimmte dem neuen Zahlenmaterial und dem Antrag auf
Gewährung eines Zuschusses schließlich zu.
Ohne Vorbehalte einverstanden war der Marktgemeinderat damit, dass die Geschäftsordnung
wieder geändert wird und die Verleihung des Markttalers nicht mehr der Genehmigung des
Marktgemeinderates bedarf.
Dank an Werner Kagermeier.
Wehmut machte sich anschließend breit, als Bürgermeister Wellenhofer den langjährigen
Marktgemeinderat Werner Kagermeier verabschiedete. Dieser schied aus gesundheitlichen
Gründen aus eigenem Wunsch aus. Der Bürgermeister hob in seiner Laudatio die über
30-jährige ehrenamtliche Vereins-Arbeit von Werner Kagermeier hervor. Von 1996 bis 2002
und ab 2008 arbeitete Werner Kagermeier zum Wohle der Allgemeinheit im Marktgemeinderat.
Wellenhofer würdigte diesen Einsatz für die Kommune und die Öffentlichkeit und zum
Abschied gab es nicht nur ein Bild, sondern auch den Markttaler. Der lang anhaltende Applaus
gab Zeugnis von der Beliebtheit des verdienten Mannes, der sich beim gesamten Gremium und
der Verwaltung für die langjährige gute Zusammenarbeit bedankte.
Auf der Liste der Freien Wähler rückte die frühere Zuckerrübenkönigin Christine Einwanger
aus Schöfbach nach. Diese wurde im Anschluss daran von Bürgermeister Wellenhofer feierlich
vereidigt und in ihrer kurzen Antrittsrede kam nicht nur die Freude über den Einzug in den
Marktrat zum Ausdruck. Sie meinte zudem „Ich steige in große Fußstapfen“.
Durch diese Personalie ergaben sich in den Ausschüssen diverse Änderungen, die 2.
Bürgermeister Dr. Hans Kirchinger vorschlug und die auch so angenommen wurden.