Bargeldverbot: Friss oder stirb

Bargeldverbot:
stirb
Friss
oder
Na ja, ganz so dramatisch ist es zwar nicht, vielleicht würde
„Geld oder Leben“ besser passen, so wie man es von Überfällen
aus Krimis kennt. Nur, dass es im vorliegenden Fall kein
kleiner Straßenräuber ist, sondern eher die Banken. Ja,
richtig, die Banken, nur sagen die es natürlich nicht so
direkt. Seit geraumer Zeit geht das Gespenst vom Bargeldverbot
um und natürlich herrscht deswegen helle Aufregung.
Rainer Hill
Bei Bargeldverbot müssten alle Transaktionen, wie Einkäufe,
Geldgeschenke usw., über das Konto laufen, aber wer will das
als Bürger schon? Offenbar ist man auch davon abgekommen, dem
Bürger erzählen zu wollen, dass mit einem Bargeldverbot der
Terror oder Schwarzmarktgeschäfte erschwert würden.
Nein, jetzt haben sich die Herrschaften eine neue Alternative
einfallen lassen, um dem Bürger an die Wäsche, pardon, ans
Geld zu kommen und damit an dessen Daten. Die meisten Bürger
dürften in unserem sonst so schönen Land gerade mal so viel an
Einkommen haben, dass sie ein Girokonto besitzen und
vielleicht ein Sparbuch, auf dem sich die „Erlöse“ durch
Zinsen, wenn man es denn überhaupt noch so nennen kann, so
ziemlich mies ausmachen. Was will man auch erwarten, wenn es
nur noch 1,2 bis 1,5 % Zinsen auf Spareinlagen gibt. Natürlich
gibt es auch hierzulande einige, die ein Tagesgeldkonto haben,
dann kann der geneigte Anleger immerhin um die 3 % Zinsen
absahnen.
Kurz zur Erklärung für die, die sich immer wieder fragen, was
das eigentlich ist:
„Ein Tagesgeldkonto ist ein Anlagekonto mit täglicher
Verfügbarkeit. Auf ihm können beliebige Einlagen zum
aktuellen Tagesgeldzins angelegt werden. Der Hauptunterschied
zwischen Tagesgeld und einem Girokonto besteht in der
fehlenden Zahlungsfunktion des Tagesgeldkontos. Mit ihm
können keine Überweisungen getätigt oder Geldbeträge an
Bankautomaten abgehoben werden. Dafür sind Tagesgeldkonten in
aller Regel kostenlos.“
Zurück zum Problem, den Banken geht angeblich das Geld aus, na
ja, das nicht erst seit heute, und die Regierung braucht die
Daten der Bürger, um diese besser kontrollieren und überwachen
zu können.
Damit die Banken an das Geld der Bürger kommen, werden auf
Guthaben aus den Sparbüchern und auf Tagesgeldkonten demnächst
wohl Negativzinsen zukommen. Das heißt, der Bürger bringt 1000
Euronen auf sein Sparbuch oder Tagesgeldkonto und hat am Ende
trotz Zinsen weniger, wenn er sein Geld wiederhaben will. Bei
Girokonten ist das im Grunde nicht anders, da zahlt man zwar
keine Negativzinsen, dafür aber Kontoführungsgebühren, und was
glauben Sie, was diese Kontoführungsgebühren sind? Richtig,
nichts anderes nämlich als ebenfalls Negativzinsen, und diese
Kontoführungsgebühren werden demnächst steigen. Wie gesagt,
die Banken brauchen Geld. Natürlich werden sich die Bankkunden
das nicht gefallen lassen, was zur Folge haben dürfte, dass
immer mehr Menschen ihr Geld von ihren Konten räumen.
Also fehlt der Bank schon wieder Geld. Da der Bürger das Geld
anzunehmenderweise dann zu Hause bunkert, weiß auch der Staat
nicht, was der Bürger mit seinem Geld macht, und deshalb
werden Banken und Regierung nicht vom Bargeldverbot abweichen.
Aber selbst wenn sich die Bürger gefallen lassen, dass sie von
1000 Euronen nach einem Jahr nur noch 900 übrig haben (wie
blöd muss man allerdings dafür sein?), so wird nach einem
gewissen Zeitraum doch verkündet werden, dass die Einführung
des Bargeldverbotes unerlässlich ist.
Die Reklametrommeln für einen RFID-Chip laufen bereits an,
sogar im Kinderfernsehen wird der unseren Jüngsten schon
schmackhaft gemacht. Na? Wollen Sie auch einen?