Helaba Volkswirtschaft/Research WOCHENAUSBLICK 8. April 2016 Konjunktureller Frühling lässt auf sich warten REDAKTION Patrick Franke Tel.: 0 69/91 32-47 38 [email protected] HERAUSGEBER Dr. Gertrud R. Traud Chefvolkswirt/ Leitung Research Helaba Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/91 32-20 24 Telefax: 0 69/91 32-22 44 1 Die Woche im Überblick............................................................................................................. 1 1.1 Chart der Woche .................................................................................................................... 1 1.2 Wochen-Quartals-Tangente ................................................................................................... 2 1.3 Finanzmarktkalender KW 15 mit Prognosen .......................................................................... 3 2 Im Fokus...................................................................................................................................... 4 2.1 China: Weniger ist mehr ......................................................................................................... 4 2.2 Unternehmensanleihen: Primärmarkt mit schwachem Start ................................................... 5 3 Charttechnik ............................................................................................................................... 6 4 Prognosetabelle ......................................................................................................................... 7 1 Die Woche im Überblick 1.1 Chart der Woche Markus Reinwand, CFA Tel.: 0 69/91 32-47 23 DAX bietet attraktive Rendite % Index 4 14000 DAX (rechte Skala) Dividendenredite minus Rendite 10j.-Bunds (linke Skala) 3 12000 2 10000 1 8000 0 6000 -1 4000 -2 -3 2000 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. Die Stimmung an den Aktienmärkten ist derzeit eher gedrückt. Das Gros der Anleger hält sich mit Engagements noch zurück und ist lediglich neutral positioniert. Dabei ist die relative Bewertung von deutschen Standardwerten momentan ausgesprochen attraktiv. Während Bundesanleihen erst ab einer Laufzeit von zehn Jahren überhaupt noch eine positive Verzinsung aufweisen, wartet der DAX mit einer Dividendenrendite von mehr als drei Prozent auf. Ähnlich günstig waren Aktien auf Basis des Renditeabstands zu Renten zuletzt 2008/09 bzw. 2011/12 bewertet. Damals war dies der Startschuss für markante Kurszuwächse. Die Schwächephase im Vorfeld der bald Fahrt aufnehmenden Dividendensaison bietet somit aus unserer Sicht interessante Kaufgelegenheiten. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 8 . A P R I L 2 0 1 6 · © H E L A B A 1 W OCHENAUSBLICK Christian Apelt, CFA Tel.: 0 69/91 32-47 26 1.2 Wochen-Quartals-Tangente An den Finanzmärkten machte sich wieder Nervosität breit. Die Aktienindizes gingen vor allem in Europa zurück. Bei Anleihen stiegen die Risikoaufschläge. Sicherheit war dagegen gefragt: Die Kurse von Bundesanleihen und Treasuries erhöhten sich. Gold kletterte ebenfalls leicht. Am Devisenmarkt legte der als sicherer Hafen geltende Japanische Yen deutlich zu, während Rohstoffbzw. Schwellenländerwährungen sowie das Britische Pfund zur Schwäche neigten. Einen konkreten Auslöser gab es nicht – auch die Enthüllungen aus Panama sollten keine große Rolle gespielt haben. Einerseits zeigte das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank eine vorsichtige Einschätzung zur globalen Konjunktur, auch die deutschen Auftragseingänge enttäuschten. Andererseits konnten jedoch einige Stimmungsindikatoren überzeugen. Während bei Schwellenländerwährungen der Rückschlag mit Gewinnmitnahmen nach vorherigen Zuwächsen erklärt werden könnte, passt dieses Argument für das Gros der Aktien weniger. Die seit Jahresanfang um sich greifenden Konjunktursorgen sind erneut in den Fokus geraten. Inwiefern Wachstumsängste gerechtfertigt sind, könnte in der Berichtswoche der Datenreigen insbesondere aus den USA zeigen. Bei den Einzelhandelsumsätzen werden wohl die schwachen Autoverkäufe belasten, davon abgesehen fallen die Daten aber voraussichtlich besser aus. Klare Botschaften wird auch die Industrieproduktion in den USA kaum liefern – im Gegensatz zur merklich fallenden Zahl aus der Eurozone. Die US-Inflationsrate dürfte dagegen etwas steigen. Daneben melden sich einmal mehr zahlreiche Vertreter der Federal Reserve zu Wort. Nachdem die Zinserhöhungserwartungen zuletzt noch weiter gesunken waren, könnte hier eine Gegenbewegung einsetzen. Davon sollte der US-Dollar profitieren, die Treasury-Renditen dürften sich erhöhen. Eine erhebliche Marktrelevanz besitzt grundsätzlich China. Die Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal dürften das Bild einer allmählichen Wachstumsverlangsamung bestätigen (S. 4). Dies sollte den Pessimisten keine neue Nahrung geben, jedoch die Optimisten auch wenig unterstützen. Impulse dürfte die in den USA beginnende Quartalsberichterstattung liefern. Die Marktteilnehmer gehen von einem deutlichen Gewinnrückgang aus, so dass die Messlatte nicht allzu hoch liegt. Daher könnte sich an den Aktienmärkten doch wieder etwas mehr Zuversicht breit machen. Dies wird sich wohl auch bei Unternehmensanleihen positiv bemerkbar machen, zumal in Europa die expansive Geldpolitik weiter unterstützt (S. 5). Finanzmarktrückblick und -prognosen Veränderung seit... 31.12.2015 31.03.2016 aktueller Stand* jeweils gg. Euro, % jeweils gg. Euro Q2/2016 Q3/2016 Q4/2016 US-Dollar -4,5 0,0 1,14 1,15 1,10 1,05 Japanischer Yen 6,1 4,1 123 129 130 131 Britisches Pfund -8,9 -2,1 0,81 0,75 0,73 0,70 Schweizer Franken 0,1 0,6 1,09 1,10 1,10 1,10 in Bp 3M Euribor 3M USD Libor -12 % 0 -0,25 -0,25 -0,25 -0,25 2 0 0,63 0,90 1,10 1,40 10 jähr. Bundesanleihen -54 -6 0,09 0,40 0,50 0,80 10 jähr. Swapsatz -51 -7 0,49 0,75 0,85 0,85 10 jähr. US-Treasuries -58 -8 1,69 2,00 2,30 2,70 10.700 11.200 12.000 % DAX -11,3 Index -4,4 9.531 % Brentöl $/B Gold $/U 5,8 -0,4 39 16,9 0,6 1.240 *Schlusskurse vom 07.04.2016 40 47 48 1.150 1.250 1.200 Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 8 . A P R I L 2 0 1 6 · © H E L A B A 2 W OCHENAUSBLICK 1.3 Finanzmarktkalender KW 15 mit Prognosen Zeit Land Periode Indikator HelabaBloom berg Vorperiode Prognose Consensus Montag, 11.04.2016 15:25 US New York Fed Präsident Dudley 19:00 US Dallas Fed Präsident Kaplan Dienstag, 12.04.2016 15:00 US 21:00 US 22:00 US Philadelphia Fed Präsident Harker San Francisco Fed Präsident Williams Richmond Fed Präsident Lacker Mittw och, 13.04.2016 11:00 EZ Feb Industrieproduktion % m/m, s.a. % y/y, s.a. -0,7 0,9 -0,5 k.A. 2,1 3,0 14:30 US Mrz PPI Erzeugerpreise, % m/m 0,3 0,3 -0,2 14:30 US Mrz PPI ohne Energie und Nahrungsmittel, % m/m 0,1 0,1 0,0 14:30 US Mrz Einzelhandelsumsätze, % m/m 0,0 0,1 -0,1 0,5 0,4 -0,1 0,0 0,1 0,1 Bank of England Zinsentscheid; % 0,5 0,5 0,5 14:30 US Mrz Einzelhandelsumsätze ohne Pkw s, % m/m 16:00 US Feb Lageraufbau; % m/m 20:00 US Beige Book Donnerstag, 14.04.2016 13:00 UK 14:30 US Mrz CPI Konsumentenpreise % m/m % y/y 0,4 1,2 0,2 1,0 -0,2 1,0 14:30 US Mrz CPI ohne Energie & Nahrungsmittel % m/m % y/y 0,2 2,3 0,2 2,3 0,3 2,3 14:30 US 09. Apr 265 k.A. 267 16:00 US Atlanta Fed Präsident Lockhart 16:00 US Fed Gouverneur Pow ell BIP, real % q/q % y/y 1,4 6,8 1,5 6,7 1,6 6,9 Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung, Tsd Freitag, 15.04.2016 04:00 CH 14:30 US Apr Empire State Umfrage; Index 3,0 2,0 0,6 15:15 US Mrz Industrieproduktion, % m/m 0,0 -0,1 -0,5 15:15 US Mrz Kapazitätsauslastung; % 75,3 75,3 75,4 92,0 92,0 91,0 16:00 US 18:30 US Apr Verbrauchervertrauen (UoM); vorl. Index Chicago Fed Präsident Evans Quellen: B lo o mberg, Helaba Vo lkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 8 . A P R I L 2 0 1 6 · © H E L A B A 3 W OCHENAUSBLICK 2 Im Fokus 2.1 China: Weniger ist mehr Patrick Franke Tel.: 0 69/91 32-47 38 In der Berichtswoche stehen die Bruttoinlandsproduktzahlen für China auf dem Programm. Sie werden wohl eher die Story einer graduellen Wachstumsverlangsamung als das von den Pessimisten verfochtene Szenario eines bevorstehenden konjunkturellen Kollapses bestätigen. Nach all der Aufregung über China zum Jahresbeginn dürften die Wachstumszahlen für das erste Quartal vergleichsweise unspektakulär ausfallen. Wir rechnen mit einem Plus von 1,4 % gegenüber Vorperiode und 6,8 % gegenüber Vorjahr. Dies reflektiert vor allem eine offenbar normale Schwäche des chinesischen Bruttoinlandsproduktes im Q1 eines Jahres – wahrscheinlich die Folge von statistischen Problemen mit der variablen Lage des Neujahrsfestes. Gleichzeitig bleibt das Wachstum Chinas auf einem mittelfristigen Abwärtstrend Richtung 5 %. Wir haben die Panik an den Finanzmärkten über die Aussichten für China von Anfang an für übertrieben gehalten. Die Ereignisse haben uns in dieser Einschätzung bestätigt: Die Aktienkurse in Schanghai bewegen sich seit Januar praktisch seitwärts und der Yuan hat gegenüber dem Dollar sogar aufgewertet. Soviel zu den Ängsten, dass China nun seine Währung kräftig abwerten und damit „in den Währungskrieg einsteigen“ könnte. In dieses Bild passt auch der leichte Anstieg der Währungsreserven im März, offenbar hat die „Kapitalflucht“ aus China zumindest temporär aufgehört. Inzwischen hat 1 sich sogar die Hysterie über die angeblich katastrophalen Außenhandelsdaten etwas gelegt. Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für die Industrie stieg im März auf den höchsten Stand seit Februar 2015 und auch der Dienstleistungsindex legte um einen Punkt zu. Unspektakuläres Wachstum im Q1 Stimmung erholt sich im März Wachstum im graduellen Sinkflug Caixin-Einkaufsmanagerindizes Reales Bruttoinlandsprodukt, Veränderung gegenüber Vorjahr in % 60 60 13 13 12 Dienstleistungen 55 55 12 Istwerte 11 11 10 10 9 9 8 50 50 8 7 6 Verarbeitendes Gewerbe 45 2010 5 45 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Risiko: Zu viel Stimulus 7 Wachstumsziele der Regierung für die Gesamtjahre Korridor für 2016 6 5 4 4 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Ab Q1 2016 Helaba-Prognose. Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Im laufenden Jahr dürfte die chinesische Wirtschaft mit einer Rate von 6,5 % expandieren. Dies liegt im Rahmen des von der Regierung vorgegebenen Wachstumsziels von 6,5 % bis 7 %. Allerdings könnten weitere Stimulusmaßnahmen notwendig sein, um diese Spanne zu erreichen. Hier liegt ein zentrales Risiko für den Ausblick: Die Regierung könnte von ihrem Reformkurs abweichen, weil er sich als zu belastend für das Wachstum erweist. Die im Fünfjahresplan vorgesehene durchschnittliche Wachstumsrate von 6,5 % erscheint zu hoch. Um sie zu realisieren, müsste die chinesische Führung wohl Abstriche bei einigen wichtigen Reformprojekten machen und/oder das Wachstum durch zusätzliche Eingriffe stimulieren. Letztere Option ist aber äußerst riskant, denn der einfachste Weg – über die Kreditvergabe der staatlichen Banken und die Investitionen der Großindustrie – droht die bereits bestehende Schuldenblase noch weiter aufzublähen. Damit wächst die Gefahr eines echten „China-Crashs“, dessen Auswirkungen zudem umso schwerer einzudämmen sein werden, je stärker die Kredite vorher steigen. Manchmal ist weniger wirklich mehr. 1 Siehe unseren Länderfokus „Chinas Außenhandel: Alles klar?“ vom 15. März 2016. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 8 . A P R I L 2 0 1 6 · © H E L A B A 4 W OCHENAUSBLICK 2.2 Unternehmensanleihen: Primärmarkt mit schwachem Start Ulrich Kirschner, CFA Tel.: 0 69/91 32-28 39 Die Verdüsterung am globalen Konjunkturhimmel ließ den Primärmarkt für EURUnternehmensanleihen schwach ins neue Jahr starten. Wir erwarten jedoch, dass die Emissionsbedingungen aufgrund des Anlagebedarfs der Investoren wieder günstiger werden. Dafür dürfte nicht zuletzt die Ausweitung des EZB-Ankaufsprogramms auf Unternehmensanleihen (Corporates) sorgen. Die zunehmenden Konjunktursorgen und die merklich gestiegene Volatilität an den Kapitalmärkten sind den emissionswilligen Unternehmen im EUR-Corporates-Segment zu Jahresanfang merklich auf den Magen geschlagen. Mit nur 5 Mrd. EUR Platzierungsvolumen startete der Primärmarkt im Januar so schwach wie seit langem nicht ins neue Jahr. Gestützt durch einige sehr große Emissionen erholte sich die Dynamik ab Februar zwar allmählich. So platzierten unter anderem Anheuser-Busch InBev, Daimler, Vodafone und die Deutsche Telekom Titel im Volumen von jeweils mehreren Mrd. EUR. Insgesamt war Q1 jedoch das schlechteste erste Quartal der vergangenen vier Jahre (vgl. Primärmarkt-Update EUR Corporates vom 04.04.2016). Ungewöhnlich niedriges Volumen im Januar Knapp 60 % der Emissionen wiesen ein Volumen von mehr als 1 Mrd. EUR auf. Einzelne große Platzierungen führten auch dazu, dass wenige Sektoren – namentlich Telekommunikation, Nahrung & Getränke und Automobile – den Markt mit einem Volumenanteil von 57 % dominierten. Insbesondere deutsche Unternehmen nahmen im großen Stil Finanzmittel auf und erreichten ein Viertel des Marktvolumens. Aufgrund der gestiegenen konjunkturellen Unsicherheit waren Titel niedriger Bonität bzw. nicht-gerateter Adressen weniger beliebt. Nachrang-Instrumente wurden so gut wie gar nicht begeben. Das Gros der Papiere kam aus dem ‚A-/BBB+‘-Bereich. Wachstumsängste drücken auf die Stimmung Deutlicher Spreadrückgang ab Anfang März EUR-Corporates-Emissionen iBoxx Non-Financials Volumen in Mrd. EUR 350 350 300 150 300 130 250 250 120 200 Q3 200 110 150 Q2 150 100 50 Q1 0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 1,8 1,6 90 1,4 80 70 0 60 04.15 Quellen: Bloomberg, bondradar, Helaba Volkswirtschaft/Research 2,0 100 50 Q1 2016 2,2 140 Q4 100 Asset Swap Spread in Bp., Rendite in % 1,2 07.15 10.15 Asset Swap Spread 01.16 1,0 04.16 Rendite (re. Achse) Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Höhere Emissionsprämien zu Jahresanfang Die Emissionsspreads lagen in den Monaten Januar bis März teils deutlich über dem Niveau von 2015, wenngleich sich einige der häufig am Markt auftretenden Emittenten, wie z.B. die Daimler AG, weiterhin sehr günstig refinanzieren konnten. Am Sekundärmarkt waren insbesondere ‚BBB‘Titel im Laufzeitenband von sieben bis neun Jahren beliebt und verzeichneten an den ersten Handelstagen kräftige Spreadrückgänge. Jedoch engten sich die Risikoprämien nach der Platzierung auch in den anderen Laufzeitensegmenten teils deutlich ein. Anhaltend gute Nachfrage auch bei niedrigeren Spreads Nach der Ankündigung der EZB, ihr Ankaufprogramm auf EUR-Corporates auszuweiten, sind die Risikoprämien im Sekundärmarkt seit Mitte März weiter deutlich gefallen. Unseres Erachtens dürften damit auch die Primärmarkt-Spreads in den kommenden Quartalen wieder niedriger ausfallen. Angesichts des weiterhin hohen Anlagebedarfs vieler Investoren sollte dies der Nachfrage allerdings keinen Abbruch tun und den Unternehmen unverändert günstige Refinanzierungsmöglichkeiten bescheren. Wir rechnen insbesondere mit einer guten Aufnahmefähigkeit von großvolumigen Papieren und einer anhaltend hohen Nachfrage nach variabel verzinslichen Titeln. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 8 . A P R I L 2 0 1 6 · © H E L A B A 5 W OCHENAUSBLICK 3 Charttechnik Bund-Future: Konsolidierung nach Kontrakthoch Widerstände: 164,43 164,75 165,00 MACD Unterstützungen: 163,72 163,03 162,20 Bund-Future (daily) In der abgelaufenen Woche ist es dem Juni-Future gelungen, bei 164,43 ein neues Kontrakthoch zu markieren. Zwar setzte danach eine Konsolidierung ein, das Umfeld ist insgesamt aber weiterhin als unterstützend zu werten. So stehen MACD und DMI im Tageschart im Kauf. Lediglich der Stochastic mahnt vor zu viel Optimismus - er dreht im Überkauftbereich. Sollte dennoch der Sprung über 164,43 gelingen, eröffnet sich Raum bis 165,22 mit Hürden zunächst bei 164,75 und 165,00. Unterstützungen finden sich kurzfristig bei 163,72 und 163,03. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ralf Umlauf (Tel.: 069/9132-1891) Euro: Aufwärtstrend intakt Widerstände: Unterstützungen: MACD EUR-USD (daily) 1,1469 1,1330 1,1500 1,1280 1,1715 1,1215 Mit 1,1456 konnte der Euro ein neues Hoch markieren, zu einem ernsthaften Test des Widerstandes bei 1,1461/69 und der oberen Begrenzung der seit nunmehr einem Jahr gültigen Seitwärtsrange ist es aber nicht gekommen. Innerhalb dieser breiten Range hat sich im Dezember ein Aufwärtstrend etabliert, der aktuell die Richtung vorgibt. Trendfolgeindikatoren stehen auf Tages- wie auch auf Wochenbasis im Kauf und so kann ein Angriff auf den Bereich um 1,1500 nicht ausgeschlossen werden. Darüber böte sich Platz bis zum Ausreißerhoch vom August 2015 bei 1,1715. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ralf Umlauf (Tel.: 069/9132-1891) DAX: Dunkle Wolken ziehen auf Widerstände: 9.696 9.825 9.905 Unterstützungen: 9.523 9.456 9.325 Ichimoku DAX (daily) Nachdem der DAX unter die wichtige Unterstützung im Bereich von 9.825 Zählern gefallen war, beschleunigte sich der Abwärtsimpuls nochmals. In der Folge wurden ein Strukturlevel bei 9.621 und eine fallende Gann-Linie unterschritten. Hinzu kommt, dass die für den mittelfristigen Trend relevante 55-Tage-Linie zuletzt an drei aufeinanderfolgenden Tagen unterboten wurde. Da zudem der DMI auf „short“ drehte, nehmen die Gefahren auf der Unterseite wieder deutlich zu. Vor allem gilt es, den „swing point“ bei 9.325 Zählern im Auge zu behalten. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388) Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf einer charttechnischen Analyse. Unsere fundamentalen Analysen gehen in diese Betrachtung nicht ein. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 8 . A P R I L 2 0 1 6 · © H E L A B A 6 W OCHENAUSBLICK 4 Prognosetabelle Euroland Bruttoinlandsprodukt Verbraucherpreise reale Veränderung gg. Vorjahr, % Veränderung gg. Vorjahr, % 2014 2015 2016p 2017p 2014 2015 2016p 2017p 0,9 1,5 1,6 1,6 0,4 0,0 0,5 1,5 Deutschland* 1,6 1,4 1,7 1,5 0,9 0,2 0,7 1,6 Frankreich 0,2 1,1 1,3 1,5 0,6 0,1 0,5 1,5 Italien -0,3 0,8 1,2 1,5 0,2 0,1 0,4 1,4 Spanien 1,4 3,2 2,5 2,0 -0,2 -0,6 0,1 1,4 Niederlande 1,0 2,0 1,5 2,0 0,3 0,2 0,8 1,3 Österreich 0,4 0,9 1,4 1,5 1,7 0,9 1,2 1,7 Griechenland 0,7 -0,4 0,0 1,5 -1,4 -1,0 0,5 1,0 Portugal 0,9 1,5 1,5 1,8 -0,2 0,5 0,5 1,0 Irland 5,2 7,8 5,0 3,8 0,3 0,0 0,4 1,5 Großbritannien 2,9 2,3 2,2 1,8 1,5 0,1 0,8 2,2 Schw eiz 1,9 0,8 1,2 1,6 -0,1 -1,1 -0,5 0,6 Schw eden 2,3 4,1 3,4 2,6 -0,2 0,0 0,7 1,7 Norw egen 2,2 1,6 1,3 1,8 2,0 2,1 2,5 2,2 Polen 3,3 3,6 3,4 3,3 0,0 -0,9 0,0 2,0 Ungarn 3,7 2,9 2,5 2,5 -0,2 -0,1 1,2 2,5 Tschechien 2,0 4,3 2,4 2,6 0,4 0,3 0,9 1,8 Russland 0,6 -3,7 -1,5 1,5 7,8 15,5 8,5 6,0 USA 2,4 2,4 2,5 2,5 1,6 0,1 1,6 2,5 Japan -0,1 0,5 0,7 0,5 2,7 0,8 0,4 1,8 Asien ohne Japan 5,7 5,3 5,1 5,0 3,6 2,5 3,0 3,5 China 7,3 6,9 6,5 6,0 2,1 1,5 1,7 2,4 Indien 7,2 7,0 6,8 6,5 6,7 4,9 5,1 5,5 1,3 0,0 0,3 2,0 10,7 13,0 15,0 11,0 0,1 -3,8 -3,0 1,0 6,3 9,0 8,9 6,0 3,2 2,9 3,0 3,2 3,1 2,8 3,3 3,4 Lateinamerika Brasilien Welt p = Prognose; * kalenderbereinigt Quellen: EIU, Macrobond, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 8 . A P R I L 2 0 1 6 · © H E L A B A 7 Diese Publikation wurde Ihnen am 13.04.2016 überreicht von der Ihr(e) Ansprechpartner(in): Dieses Institut unterliegt der Aufsicht durch die Europäische Zentralbank und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.
© Copyright 2024 ExpyDoc