Konjunktureller Frühling lässt auf sich warten

Helaba Volkswirtschaft/Research
WOCHENAUSBLICK
8. April 2016
Konjunktureller Frühling lässt auf sich warten
REDAKTION
Patrick Franke
Tel.: 0 69/91 32-47 38
[email protected]
HERAUSGEBER
Dr. Gertrud R. Traud
Chefvolkswirt/
Leitung Research
Helaba
Landesbank
Hessen-Thüringen
MAIN TOWER
Neue Mainzer Str. 52-58
60311 Frankfurt am Main
Telefon: 0 69/91 32-20 24
Telefax: 0 69/91 32-22 44
1 Die Woche im Überblick............................................................................................................. 1
1.1 Chart der Woche .................................................................................................................... 1
1.2 Wochen-Quartals-Tangente ................................................................................................... 2
1.3 Finanzmarktkalender KW 15 mit Prognosen .......................................................................... 3
2 Im Fokus...................................................................................................................................... 4
2.1 China: Weniger ist mehr ......................................................................................................... 4
2.2 Unternehmensanleihen: Primärmarkt mit schwachem Start ................................................... 5
3 Charttechnik ............................................................................................................................... 6
4 Prognosetabelle ......................................................................................................................... 7
1
Die Woche im Überblick
1.1 Chart der Woche
Markus Reinwand, CFA
Tel.: 0 69/91 32-47 23
DAX bietet attraktive Rendite
%
Index
4
14000
DAX (rechte Skala)
Dividendenredite minus Rendite 10j.-Bunds
(linke Skala)
3
12000
2
10000
1
8000
0
6000
-1
4000
-2
-3
2000
06
07
08
09
10
11
12
13
14
15
16
Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
Die Publikation ist mit größter
Sorgfalt bearbeitet worden.
Sie enthält jedoch lediglich
unverbindliche Analysen und
Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen
Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen,
die wir für zuverlässig halten,
für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir
aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in
dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht
als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
Die Stimmung an den Aktienmärkten ist derzeit eher gedrückt. Das Gros der Anleger hält sich mit
Engagements noch zurück und ist lediglich neutral positioniert. Dabei ist die relative Bewertung
von deutschen Standardwerten momentan ausgesprochen attraktiv. Während Bundesanleihen erst
ab einer Laufzeit von zehn Jahren überhaupt noch eine positive Verzinsung aufweisen, wartet der
DAX mit einer Dividendenrendite von mehr als drei Prozent auf. Ähnlich günstig waren Aktien auf
Basis des Renditeabstands zu Renten zuletzt 2008/09 bzw. 2011/12 bewertet. Damals war dies
der Startschuss für markante Kurszuwächse. Die Schwächephase im Vorfeld der bald Fahrt aufnehmenden Dividendensaison bietet somit aus unserer Sicht interessante Kaufgelegenheiten.
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1
W OCHENAUSBLICK
Christian Apelt, CFA
Tel.: 0 69/91 32-47 26
1.2 Wochen-Quartals-Tangente
An den Finanzmärkten machte sich wieder Nervosität breit. Die Aktienindizes gingen vor allem in
Europa zurück. Bei Anleihen stiegen die Risikoaufschläge. Sicherheit war dagegen gefragt: Die
Kurse von Bundesanleihen und Treasuries erhöhten sich. Gold kletterte ebenfalls leicht. Am Devisenmarkt legte der als sicherer Hafen geltende Japanische Yen deutlich zu, während Rohstoffbzw. Schwellenländerwährungen sowie das Britische Pfund zur Schwäche neigten. Einen konkreten Auslöser gab es nicht – auch die Enthüllungen aus Panama sollten keine große Rolle gespielt
haben. Einerseits zeigte das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank eine vorsichtige Einschätzung
zur globalen Konjunktur, auch die deutschen Auftragseingänge enttäuschten. Andererseits konnten jedoch einige Stimmungsindikatoren überzeugen. Während bei Schwellenländerwährungen der
Rückschlag mit Gewinnmitnahmen nach vorherigen Zuwächsen erklärt werden könnte, passt dieses Argument für das Gros der Aktien weniger. Die seit Jahresanfang um sich greifenden Konjunktursorgen sind erneut in den Fokus geraten.
Inwiefern Wachstumsängste gerechtfertigt sind, könnte in der Berichtswoche der Datenreigen
insbesondere aus den USA zeigen. Bei den Einzelhandelsumsätzen werden wohl die schwachen
Autoverkäufe belasten, davon abgesehen fallen die Daten aber voraussichtlich besser aus. Klare
Botschaften wird auch die Industrieproduktion in den USA kaum liefern – im Gegensatz zur merklich fallenden Zahl aus der Eurozone. Die US-Inflationsrate dürfte dagegen etwas steigen. Daneben melden sich einmal mehr zahlreiche Vertreter der Federal Reserve zu Wort. Nachdem die
Zinserhöhungserwartungen zuletzt noch weiter gesunken waren, könnte hier eine Gegenbewegung einsetzen. Davon sollte der US-Dollar profitieren, die Treasury-Renditen dürften sich erhöhen. Eine erhebliche Marktrelevanz besitzt grundsätzlich China. Die Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal dürften das Bild einer allmählichen Wachstumsverlangsamung bestätigen
(S. 4). Dies sollte den Pessimisten keine neue Nahrung geben, jedoch die Optimisten auch wenig
unterstützen. Impulse dürfte die in den USA beginnende Quartalsberichterstattung liefern. Die
Marktteilnehmer gehen von einem deutlichen Gewinnrückgang aus, so dass die Messlatte nicht
allzu hoch liegt. Daher könnte sich an den Aktienmärkten doch wieder etwas mehr Zuversicht breit
machen. Dies wird sich wohl auch bei Unternehmensanleihen positiv bemerkbar machen, zumal in
Europa die expansive Geldpolitik weiter unterstützt (S. 5).
Finanzmarktrückblick und -prognosen
Veränderung seit...
31.12.2015 31.03.2016
aktueller
Stand*
jeweils gg. Euro, %
jeweils gg. Euro
Q2/2016
Q3/2016
Q4/2016
US-Dollar
-4,5
0,0
1,14
1,15
1,10
1,05
Japanischer Yen
6,1
4,1
123
129
130
131
Britisches Pfund
-8,9
-2,1
0,81
0,75
0,73
0,70
Schweizer Franken
0,1
0,6
1,09
1,10
1,10
1,10
in Bp
3M Euribor
3M USD Libor
-12
%
0
-0,25
-0,25
-0,25
-0,25
2
0
0,63
0,90
1,10
1,40
10 jähr. Bundesanleihen
-54
-6
0,09
0,40
0,50
0,80
10 jähr. Swapsatz
-51
-7
0,49
0,75
0,85
0,85
10 jähr. US-Treasuries
-58
-8
1,69
2,00
2,30
2,70
10.700
11.200
12.000
%
DAX
-11,3
Index
-4,4
9.531
%
Brentöl $/B
Gold $/U
5,8
-0,4
39
16,9
0,6
1.240
*Schlusskurse vom 07.04.2016
40
47
48
1.150
1.250
1.200
Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
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1.3 Finanzmarktkalender KW 15 mit Prognosen
Zeit
Land
Periode
Indikator
HelabaBloom berg
Vorperiode
Prognose Consensus
Montag, 11.04.2016
15:25
US
New York Fed Präsident Dudley
19:00
US
Dallas Fed Präsident Kaplan
Dienstag, 12.04.2016
15:00
US
21:00
US
22:00
US
Philadelphia Fed Präsident Harker
San Francisco Fed Präsident
Williams
Richmond Fed Präsident Lacker
Mittw och, 13.04.2016
11:00
EZ
Feb
Industrieproduktion
% m/m, s.a.
% y/y, s.a.
-0,7
0,9
-0,5
k.A.
2,1
3,0
14:30
US
Mrz
PPI Erzeugerpreise, % m/m
0,3
0,3
-0,2
14:30
US
Mrz
PPI ohne Energie und
Nahrungsmittel, % m/m
0,1
0,1
0,0
14:30
US
Mrz
Einzelhandelsumsätze, % m/m
0,0
0,1
-0,1
0,5
0,4
-0,1
0,0
0,1
0,1
Bank of England Zinsentscheid; %
0,5
0,5
0,5
14:30
US
Mrz
Einzelhandelsumsätze ohne Pkw s,
% m/m
16:00
US
Feb
Lageraufbau; % m/m
20:00
US
Beige Book
Donnerstag, 14.04.2016
13:00
UK
14:30
US
Mrz
CPI Konsumentenpreise
% m/m
% y/y
0,4
1,2
0,2
1,0
-0,2
1,0
14:30
US
Mrz
CPI ohne Energie & Nahrungsmittel
% m/m
% y/y
0,2
2,3
0,2
2,3
0,3
2,3
14:30
US
09. Apr
265
k.A.
267
16:00
US
Atlanta Fed Präsident Lockhart
16:00
US
Fed Gouverneur Pow ell
BIP, real
% q/q
% y/y
1,4
6,8
1,5
6,7
1,6
6,9
Erstanträge auf
Arbeitslosenunterstützung, Tsd
Freitag, 15.04.2016
04:00
CH
14:30
US
Apr
Empire State Umfrage; Index
3,0
2,0
0,6
15:15
US
Mrz
Industrieproduktion, % m/m
0,0
-0,1
-0,5
15:15
US
Mrz
Kapazitätsauslastung; %
75,3
75,3
75,4
92,0
92,0
91,0
16:00
US
18:30
US
Apr
Verbrauchervertrauen (UoM); vorl.
Index
Chicago Fed Präsident Evans
Quellen: B lo o mberg, Helaba Vo lkswirtschaft/Research
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2
Im Fokus
2.1 China: Weniger ist mehr
Patrick Franke
Tel.: 0 69/91 32-47 38
In der Berichtswoche stehen die Bruttoinlandsproduktzahlen für China auf dem Programm. Sie
werden wohl eher die Story einer graduellen Wachstumsverlangsamung als das von den Pessimisten verfochtene Szenario eines bevorstehenden konjunkturellen Kollapses bestätigen.
Nach all der Aufregung über China zum Jahresbeginn dürften die Wachstumszahlen für das erste
Quartal vergleichsweise unspektakulär ausfallen. Wir rechnen mit einem Plus von 1,4 % gegenüber Vorperiode und 6,8 % gegenüber Vorjahr. Dies reflektiert vor allem eine offenbar normale
Schwäche des chinesischen Bruttoinlandsproduktes im Q1 eines Jahres – wahrscheinlich die
Folge von statistischen Problemen mit der variablen Lage des Neujahrsfestes. Gleichzeitig bleibt
das Wachstum Chinas auf einem mittelfristigen Abwärtstrend Richtung 5 %. Wir haben die Panik
an den Finanzmärkten über die Aussichten für China von Anfang an für übertrieben gehalten. Die
Ereignisse haben uns in dieser Einschätzung bestätigt: Die Aktienkurse in Schanghai bewegen
sich seit Januar praktisch seitwärts und der Yuan hat gegenüber dem Dollar sogar aufgewertet.
Soviel zu den Ängsten, dass China nun seine Währung kräftig abwerten und damit „in den Währungskrieg einsteigen“ könnte. In dieses Bild passt auch der leichte Anstieg der Währungsreserven
im März, offenbar hat die „Kapitalflucht“ aus China zumindest temporär aufgehört. Inzwischen hat
1
sich sogar die Hysterie über die angeblich katastrophalen Außenhandelsdaten etwas gelegt. Der
Caixin-Einkaufsmanagerindex für die Industrie stieg im März auf den höchsten Stand seit Februar
2015 und auch der Dienstleistungsindex legte um einen Punkt zu.
Unspektakuläres
Wachstum im Q1
Stimmung erholt sich im März
Wachstum im graduellen Sinkflug
Caixin-Einkaufsmanagerindizes
Reales Bruttoinlandsprodukt, Veränderung gegenüber Vorjahr in %
60
60
13
13
12
Dienstleistungen
55
55
12
Istwerte
11
11
10
10
9
9
8
50
50
8
7
6
Verarbeitendes Gewerbe
45
2010
5
45
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
Risiko: Zu viel Stimulus
7
Wachstumsziele der
Regierung für die
Gesamtjahre
Korridor
für 2016
6
5
4
4
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
Ab Q1 2016 Helaba-Prognose.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
Im laufenden Jahr dürfte die chinesische Wirtschaft mit einer Rate von 6,5 % expandieren. Dies
liegt im Rahmen des von der Regierung vorgegebenen Wachstumsziels von 6,5 % bis 7 %. Allerdings könnten weitere Stimulusmaßnahmen notwendig sein, um diese Spanne zu erreichen. Hier
liegt ein zentrales Risiko für den Ausblick: Die Regierung könnte von ihrem Reformkurs abweichen, weil er sich als zu belastend für das Wachstum erweist. Die im Fünfjahresplan vorgesehene
durchschnittliche Wachstumsrate von 6,5 % erscheint zu hoch. Um sie zu realisieren, müsste die
chinesische Führung wohl Abstriche bei einigen wichtigen Reformprojekten machen und/oder das
Wachstum durch zusätzliche Eingriffe stimulieren. Letztere Option ist aber äußerst riskant, denn
der einfachste Weg – über die Kreditvergabe der staatlichen Banken und die Investitionen der
Großindustrie – droht die bereits bestehende Schuldenblase noch weiter aufzublähen. Damit
wächst die Gefahr eines echten „China-Crashs“, dessen Auswirkungen zudem umso schwerer
einzudämmen sein werden, je stärker die Kredite vorher steigen. Manchmal ist weniger wirklich
mehr.
1
Siehe unseren Länderfokus „Chinas Außenhandel: Alles klar?“ vom 15. März 2016.
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2.2 Unternehmensanleihen: Primärmarkt mit schwachem Start
Ulrich Kirschner, CFA
Tel.: 0 69/91 32-28 39
Die Verdüsterung am globalen Konjunkturhimmel ließ den Primärmarkt für EURUnternehmensanleihen schwach ins neue Jahr starten. Wir erwarten jedoch, dass die Emissionsbedingungen aufgrund des Anlagebedarfs der Investoren wieder günstiger werden. Dafür dürfte
nicht zuletzt die Ausweitung des EZB-Ankaufsprogramms auf Unternehmensanleihen (Corporates) sorgen.
Die zunehmenden Konjunktursorgen und die merklich gestiegene Volatilität an den Kapitalmärkten
sind den emissionswilligen Unternehmen im EUR-Corporates-Segment zu Jahresanfang merklich
auf den Magen geschlagen. Mit nur 5 Mrd. EUR Platzierungsvolumen startete der Primärmarkt im
Januar so schwach wie seit langem nicht ins neue Jahr. Gestützt durch einige sehr große Emissionen erholte sich die Dynamik ab Februar zwar allmählich. So platzierten unter anderem Anheuser-Busch InBev, Daimler, Vodafone und die Deutsche Telekom Titel im Volumen von jeweils
mehreren Mrd. EUR. Insgesamt war Q1 jedoch das schlechteste erste Quartal der vergangenen
vier Jahre (vgl. Primärmarkt-Update EUR Corporates vom 04.04.2016).
Ungewöhnlich niedriges
Volumen im Januar
Knapp 60 % der Emissionen wiesen ein Volumen von mehr als 1 Mrd. EUR auf. Einzelne große
Platzierungen führten auch dazu, dass wenige Sektoren – namentlich Telekommunikation, Nahrung & Getränke und Automobile – den Markt mit einem Volumenanteil von 57 % dominierten.
Insbesondere deutsche Unternehmen nahmen im großen Stil Finanzmittel auf und erreichten ein
Viertel des Marktvolumens. Aufgrund der gestiegenen konjunkturellen Unsicherheit waren Titel
niedriger Bonität bzw. nicht-gerateter Adressen weniger beliebt. Nachrang-Instrumente wurden so
gut wie gar nicht begeben. Das Gros der Papiere kam aus dem ‚A-/BBB+‘-Bereich.
Wachstumsängste drücken auf die Stimmung
Deutlicher Spreadrückgang ab Anfang März
EUR-Corporates-Emissionen
iBoxx Non-Financials
Volumen in Mrd. EUR
350
350
300
150
300
130
250
250
120
200
Q3
200
110
150
Q2
150
100
50
Q1
0
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
1,8
1,6
90
1,4
80
70
0
60
04.15
Quellen: Bloomberg, bondradar, Helaba Volkswirtschaft/Research
2,0
100
50
Q1
2016
2,2
140
Q4
100
Asset Swap Spread in Bp., Rendite in %
1,2
07.15
10.15
Asset Swap Spread
01.16
1,0
04.16
Rendite (re. Achse)
Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
Höhere Emissionsprämien
zu Jahresanfang
Die Emissionsspreads lagen in den Monaten Januar bis März teils deutlich über dem Niveau von
2015, wenngleich sich einige der häufig am Markt auftretenden Emittenten, wie z.B. die Daimler
AG, weiterhin sehr günstig refinanzieren konnten. Am Sekundärmarkt waren insbesondere ‚BBB‘Titel im Laufzeitenband von sieben bis neun Jahren beliebt und verzeichneten an den ersten Handelstagen kräftige Spreadrückgänge. Jedoch engten sich die Risikoprämien nach der Platzierung
auch in den anderen Laufzeitensegmenten teils deutlich ein.
Anhaltend gute Nachfrage
auch bei niedrigeren
Spreads
Nach der Ankündigung der EZB, ihr Ankaufprogramm auf EUR-Corporates auszuweiten, sind die
Risikoprämien im Sekundärmarkt seit Mitte März weiter deutlich gefallen. Unseres Erachtens dürften damit auch die Primärmarkt-Spreads in den kommenden Quartalen wieder niedriger ausfallen.
Angesichts des weiterhin hohen Anlagebedarfs vieler Investoren sollte dies der Nachfrage allerdings keinen Abbruch tun und den Unternehmen unverändert günstige Refinanzierungsmöglichkeiten bescheren. Wir rechnen insbesondere mit einer guten Aufnahmefähigkeit von großvolumigen
Papieren und einer anhaltend hohen Nachfrage nach variabel verzinslichen Titeln.
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5
W OCHENAUSBLICK
3
Charttechnik
Bund-Future: Konsolidierung nach Kontrakthoch
Widerstände:
164,43
164,75
165,00
MACD
Unterstützungen:
163,72
163,03
162,20
Bund-Future (daily)
In der abgelaufenen Woche ist es dem Juni-Future gelungen, bei 164,43 ein neues Kontrakthoch zu markieren. Zwar
setzte danach eine Konsolidierung ein, das Umfeld ist insgesamt aber weiterhin als unterstützend zu werten. So
stehen MACD und DMI im Tageschart im Kauf. Lediglich
der Stochastic mahnt vor zu viel Optimismus - er dreht im
Überkauftbereich. Sollte dennoch der Sprung über 164,43
gelingen, eröffnet sich Raum bis 165,22 mit Hürden zunächst bei 164,75 und 165,00. Unterstützungen finden sich
kurzfristig bei 163,72 und 163,03.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research
Ralf Umlauf (Tel.: 069/9132-1891)
Euro: Aufwärtstrend intakt
Widerstände:
Unterstützungen:
MACD
EUR-USD (daily)
1,1469
1,1330
1,1500
1,1280
1,1715
1,1215
Mit 1,1456 konnte der Euro ein neues Hoch markieren, zu
einem ernsthaften Test des Widerstandes bei 1,1461/69
und der oberen Begrenzung der seit nunmehr einem Jahr
gültigen Seitwärtsrange ist es aber nicht gekommen. Innerhalb dieser breiten Range hat sich im Dezember ein Aufwärtstrend etabliert, der aktuell die Richtung vorgibt. Trendfolgeindikatoren stehen auf Tages- wie auch auf Wochenbasis im Kauf und so kann ein Angriff auf den Bereich um
1,1500 nicht ausgeschlossen werden. Darüber böte sich
Platz bis zum Ausreißerhoch vom August 2015 bei 1,1715.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research
Ralf Umlauf (Tel.: 069/9132-1891)
DAX: Dunkle Wolken ziehen auf
Widerstände:
9.696
9.825
9.905
Unterstützungen:
9.523
9.456
9.325
Ichimoku
DAX (daily)
Nachdem der DAX unter die wichtige Unterstützung im
Bereich von 9.825 Zählern gefallen war, beschleunigte sich
der Abwärtsimpuls nochmals. In der Folge wurden ein
Strukturlevel bei 9.621 und eine fallende Gann-Linie unterschritten. Hinzu kommt, dass die für den mittelfristigen
Trend relevante 55-Tage-Linie zuletzt an drei aufeinanderfolgenden Tagen unterboten wurde. Da zudem der DMI auf
„short“ drehte, nehmen die Gefahren auf der Unterseite
wieder deutlich zu. Vor allem gilt es, den „swing point“ bei
9.325 Zählern im Auge zu behalten.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research
Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388)
Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf einer charttechnischen Analyse.
Unsere fundamentalen Analysen gehen in diese Betrachtung nicht ein.
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W OCHENAUSBLICK
4
Prognosetabelle
Euroland
Bruttoinlandsprodukt
Verbraucherpreise
reale Veränderung gg. Vorjahr, %
Veränderung gg. Vorjahr, %
2014
2015
2016p
2017p
2014
2015
2016p
2017p
0,9
1,5
1,6
1,6
0,4
0,0
0,5
1,5
Deutschland*
1,6
1,4
1,7
1,5
0,9
0,2
0,7
1,6
Frankreich
0,2
1,1
1,3
1,5
0,6
0,1
0,5
1,5
Italien
-0,3
0,8
1,2
1,5
0,2
0,1
0,4
1,4
Spanien
1,4
3,2
2,5
2,0
-0,2
-0,6
0,1
1,4
Niederlande
1,0
2,0
1,5
2,0
0,3
0,2
0,8
1,3
Österreich
0,4
0,9
1,4
1,5
1,7
0,9
1,2
1,7
Griechenland
0,7
-0,4
0,0
1,5
-1,4
-1,0
0,5
1,0
Portugal
0,9
1,5
1,5
1,8
-0,2
0,5
0,5
1,0
Irland
5,2
7,8
5,0
3,8
0,3
0,0
0,4
1,5
Großbritannien
2,9
2,3
2,2
1,8
1,5
0,1
0,8
2,2
Schw eiz
1,9
0,8
1,2
1,6
-0,1
-1,1
-0,5
0,6
Schw eden
2,3
4,1
3,4
2,6
-0,2
0,0
0,7
1,7
Norw egen
2,2
1,6
1,3
1,8
2,0
2,1
2,5
2,2
Polen
3,3
3,6
3,4
3,3
0,0
-0,9
0,0
2,0
Ungarn
3,7
2,9
2,5
2,5
-0,2
-0,1
1,2
2,5
Tschechien
2,0
4,3
2,4
2,6
0,4
0,3
0,9
1,8
Russland
0,6
-3,7
-1,5
1,5
7,8
15,5
8,5
6,0
USA
2,4
2,4
2,5
2,5
1,6
0,1
1,6
2,5
Japan
-0,1
0,5
0,7
0,5
2,7
0,8
0,4
1,8
Asien ohne Japan
5,7
5,3
5,1
5,0
3,6
2,5
3,0
3,5
China
7,3
6,9
6,5
6,0
2,1
1,5
1,7
2,4
Indien
7,2
7,0
6,8
6,5
6,7
4,9
5,1
5,5
1,3
0,0
0,3
2,0
10,7
13,0
15,0
11,0
0,1
-3,8
-3,0
1,0
6,3
9,0
8,9
6,0
3,2
2,9
3,0
3,2
3,1
2,8
3,3
3,4
Lateinamerika
Brasilien
Welt
p = Prognose; * kalenderbereinigt
Quellen: EIU, Macrobond, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 8 . A P R I L 2 0 1 6 · © H E L A B A
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