Helaba Volkswirtschaft/Research WOCHENAUSBLICK 6. Mai 2016 Rücksetzer, kein Rückschlag REDAKTION Dr. Stefan Mitropoulos Tel.: 0 69/91 32-46 19 [email protected] HERAUSGEBER Dr. Gertrud R. Traud Chefvolkswirt/ Leitung Research Helaba Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/91 32-20 24 Telefax: 0 69/91 32-22 44 1 Die Woche im Überblick............................................................................................................. 1 1.1 Chart der Woche .................................................................................................................... 1 1.2 Wochen-Quartals-Tangente ................................................................................................... 2 1.3 Finanzmarktkalender KW 19 mit Prognosen .......................................................................... 3 2 Im Fokus...................................................................................................................................... 4 2.1 Devisen: Dollar-Hausse schon am Ende? .............................................................................. 4 2.2 Deutschland: Es fehlen Impulse aus dem Außenhandel ........................................................ 5 3 Charttechnik ............................................................................................................................... 6 4 Prognosetabelle ......................................................................................................................... 7 1 Die Woche im Überblick 1.1 Chart der Woche Ulf Krauss Tel.: 0 69/91 32-47 28 Rentenmarkt: Parallelen zu 2015? Rendite 10-jährige Bunds, % 1 .1 0 1 .1 0 1 .0 0 1 .0 0 0 .9 0 0 .9 0 0 .8 0 0 .8 0 Re n d ite ve r la u f 2 0 1 4 /1 5 0 .7 0 0 .7 0 0 .6 0 0 .6 0 0 .5 0 0 .5 0 0 .4 0 0 .4 0 0 .3 0 0 .3 0 0 .2 0 Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. 0 .2 0 a ktu e lle r Re n d ite ve r la u f 0 .1 0 0 SEP O KT NO V DEZ JAN FEB 0 .1 0 MAR APR MAI JUN JUL 0 Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Viele Anleger rechneten im April damit, dass die Benchmark am europäischen Rentenmarkt, die Rendite 10-jähriger deutscher Bundesanleihen, erstmals in den negativen Bereich rutschen würde. Wie im letzten Jahr kam es jedoch anders als erwartet. Die Rendite zog überraschend deutlich an. Im Mai scheinen die Gemeinsamkeiten jedoch zu enden. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr ist die Rendite zuletzt eingeknickt. Eine vergleichbare Entwicklung mit einem raschen Anstieg auf ein Prozent ist daher nicht zu erwarten. Zwar dürften in den kommenden Monaten aufgrund verbesserter fundamentaler Faktoren und schwächerer US-Vorgaben die Kapitalmarktzinsen tendenziell ansteigen. Die Wahrscheinlichkeit eines Ausverkaufs bei Bunds ist angesichts des inzwischen nochmals durch die EZB forcierten Anlagenotstands jedoch geringer als im Frühling 2015. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 6 . M A I 2 0 1 6 · © H E L A B A 1 W OCHENAUSBLICK Claudia Windt Tel.: 0 69/91 32-25 00 1.2 Wochen-Quartals-Tangente Rückschlag! Die Zuversicht der Kapitalanleger hat in der abgelaufenen Handelswoche einen kräftigen Dämpfer erfahren. Neben einer zurückhaltenden US-Notenbank trugen schwächere Frühindikatoren dazu bei, dass den Investoren der Risikoappetit zunächst einmal vergangen ist. So enttäuschten die Einkaufsmanagerindizes aus China und den USA. Während der chinesische Index für das Verarbeitende Gewerbe einen leichten Rücksetzer knapp unterhalb der Expansionsschwelle hinnehmen musste, hielt sich sein US-Pendant wenigstens oberhalb dieser Marke. Es fehlen Impulse, die auf eine höhere Dynamik im Verarbeitenden Gewerbe hinweisen. Dies gilt nicht nur für die US-Produktion, sondern auch für die deutsche (S. 5), was die Daten in der Berichtswoche bestätigen dürften. Aus diesen Werten ergeben sich aber keine Indikationen für einen drohenden wirtschaftlichen Einbruch. Insbesondere der bislang solide US-Arbeitsmarkt steht dem entgegen. Die US-Notenbank zögert in diesem Umfeld einer schwachen Industrietätigkeit, ihrem ersten Zinsschritt vom vergangenen Dezember einen zweiten Schritt folgen zu lassen. Diese Vorsicht der Fed hat nicht nur zu einem Kursanstieg am Rentenmarkt geführt, sondern auch zu einer Abwertung des US-Dollar gegenüber dem Euro beigetragen (S. 4). Der starke Euro wiederum lastet auf den Aktienmärkten. Der deutsche Leitindex DAX verlor auf Wochensicht über 4 % und tauchte unter die wichtige Marke von 10.000. In der Berichtswoche stehen vor allem europäische sowie deutsche Indikatoren im Fokus. So dürften die Daten zum deutschen Bruttoinlandsprodukt (S. 5) für das erste Quartal ähnlich gut ausfallen, wie es bereits in einer Schnellschätzung für den Euroraum veröffentlicht worden ist. Dennoch ist der gelungene Jahresbeginn im Euroraum und in Deutschland keine Blaupause für den Rest des Jahres, ebenso wenig wie das zuletzt enttäuschende US-Wachstum fortgeschrieben werden sollte. Die US-Einzelhandelsumsätze im April, die in der Berichtswoche veröffentlicht werden, dürften nach dem schwachen Vormonat eine deutliche Belebung ausweisen. Insbesondere die Automobilnachfrage sollte angezogen haben. Dies zusammen mit einem zu erwartenden weiteren Anstieg des Sentix-Investorenvertrauens könnte dem deutschen Aktienindex wieder über die Schwelle von 10.000 Punkten verhelfen. Somit würde aus dem Rücksetzer der abgelaufenen Handelswoche kein Rückschlag in der Berichtswoche werden. Finanzmarktrückblick und -prognosen Veränderung seit... 31.12.2015 28.04.2016 aktueller Stand* jeweils gg. Euro, % jeweils gg. Euro Q2/2016 Q3/2016 Q4/2016 US-Dollar -4,8 -0,5 1,14 1,15 1,10 1,05 Japanischer Yen 6,8 0,3 122 129 130 131 Britisches Pfund -6,4 -1,3 0,79 0,75 0,73 0,70 Schweizer Franken -1,4 -0,6 1,10 1,10 1,10 1,10 in Bp 3M Euribor -12 3M USD Libor % 0 -0,26 -0,25 -0,25 -0,25 2 0 0,63 0,70 0,90 1,10 10 jähr. Bundesanleihen -47 -10 0,16 0,40 0,50 0,70 10 jähr. Swapsatz -46 -9 0,55 0,75 0,85 1,00 10 jähr. US-Treasuries -52 -8 1,75 2,00 2,30 2,50 10.700 11.200 12.000 45 47 48 % DAX -8,3 Index -4,5 9.852 % Brentöl $/B 20,7 -6,5 45 Gold $/U 20,4 0,9 1.278 *Schlusskurse vom 05.05.2016 1.250 (1150) 1.280 (1250) 1.300 (1200) Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 6 . M A I 2 0 1 6 · © H E L A B A 2 W OCHENAUSBLICK 1.3 Finanzmarktkalender KW 19 mit Prognosen Zeit Land Periode Indikator HelabaBloom berg Vorperiode Prognose Consensus Montag, 09.05.2016 Mrz Auftragseingänge % m/m, s.a. % y/y, s.a. 08:00 DE 11:10 US Chicago Fed Präsident Evans 19:00 US Minneapolis Fed Präsident Kashkari 0,3 -0,3 0,7 k.A. -1,2 0,3 0,0 1,6 -0,2 k.A. -0,5 1,2 23,0 / 26,0 20,5 / 24,5 21,8 / 20,0 0,0 1,2 0,0 k.A. -0,8 0,9 265 k.A. 274 Dienstag, 10.05.2016 08:00 DE Mrz Industrieproduktion % m/m, s.a. % y/y, s.a. 08:00 DE Mrz Handels-/Leistungsbilanz, Mrd. €, n.s.a. Mrz Industrieproduktion % m/m, s.a. % y/y, s.a. Mittw och, 11.05.2016 Donnerstag, 12.05.2016 11:00 EZ 11:30 UK 14:30 US 17:45 US 19:30 US BoE Inflationsbericht 07. Mai Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung, Tsd Boston Fed Präsident Rosengren Kansas City Fed Präsidentin George Freitag, 13.05.2016 08:00 DE Q1 BIP 1. Schätzung % q/q, s.a., kalenderbereinigt % y/y, s.a., kalenderbereinigt 0,5 1,4 0,6 1,5 0,3 1,3 11:00 EZ Q1 BIP 2. Schätzung % q/q % y/y 0,6 1,6 0,6 1,6 0,6 1,6 14:30 US Apr Einzelhandelsumsätze, % m/m 0,7 0,9 -0,3 Einzelhandelsumsätze ohne Pkw s, % m/m 0,4 0,6 0,2 PPI Erzeugerpreise, % m/m PPI ohne Energie und Nahrungsmittel, % m/m 0,3 0,3 -0,1 0,1 0,1 -0,1 14:30 US Apr 14:30 US Apr 14:30 US Apr 16:00 US Mrz Lageraufbau; % m/m 0,2 0,2 -0,1 16:00 US Mai Verbrauchervertrauen (UoM); vorl. Index 90,0 89,9 89,0 Sam stag, 14.05.2016 00:25 US San Francisco Fed Präsident Williams Quellen: B lo o mberg, Helaba Vo lkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 6 . M A I 2 0 1 6 · © H E L A B A 3 W OCHENAUSBLICK Christian Apelt, CFA Tel.: 0 69/91 32-47 26 2 Im Fokus 2.1 Devisen: Dollar-Hausse schon am Ende? Der US-Dollar gibt sichtbar nach, nicht zuletzt gegenüber dem Euro. Die derzeitige Schwächephase könnte aber den Boden für ein Erstarken des US-Dollar im zweiten Halbjahr bereiten. Geldpolitische Divergenz war das große Schlagwort am Devisenmarkt. Während die US-Notenbank ihren Leitzins allmählich erhöhen sollte, lockerten die EZB und die Bank of Japan durch Kaufprogramme oder Negativzinsen ihre Geldpolitik. Entsprechend schien eine Aufwertung des US-Dollar unausweichlich. Der bereits Mitte 2014 einsetzende Höhenflug des Greenback geriet jedoch schon im Frühjahr 2015 ins Stocken – zumindest gegenüber den Währungen aus den Industrieländern. Seit Anfang 2016 dominieren beim US-Dollar sogar die Minuszeichen insbesondere gegenüber dem Japanischen Yen, einigen Rohstoffwährungen sowie dem Euro. Der EuroDollar-Kurs droht aus seinem Seitwärtsband von 1,05 bis 1,15 nach oben auszubrechen, auch wenn dieser Versuch zunächst scheiterte und der Wechselkurs auf 1,14 zurückfiel. Fed liefert bislang nicht Die EZB strebt zwar eine sehr expansive Geldpolitik an, gab jedoch zu erkennen, dass es hinsichtlich der Negativzinsen Grenzen gibt. Japans Zentralbank agierte auf ihrer letzten Sitzung überraschenderweise nicht und wurde mit einer Yen-Aufwertung von fast 5 % „bestraft“. Vermutlich wird die Bank of Japan aber noch nachlegen. Das Problem des „Divergenz-Trades“ ist vielmehr die Fed. Auf die ohnehin schon verzögerte erste Zinsanhebung im Dezember folgten keine weiteren Schritte und auch für den Juni zeichnet sich nichts ab. Spekulative Anleger lösen ihre DollarWetten sukzessive auf. Beim Euro-Dollar-Kurs setzen sie per saldo zwar noch auf fallende Kurse, insgesamt sind sie aber schon gegen den US-Dollar positioniert. Kapitulation der Dollar-Bullen Index Typische Dollar-Schwäche nach Zinswende Kontrakt in Tsd. Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research US-Dollar mit Potenzial im zweiten Halbjahr USD EUR-USD indexiert, 100 = erste Zinsanhebung Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research In der Vergangenheit wertete die US-Währung nach der ersten Zinserhöhung zunächst ab – selbst wenn im Anschluss weitere Schritte folgten. Gemäß dieser Historie dürfte die Dollar-Schwäche noch einige Wochen anhalten. Der Devisenmarkt hat die Zinsanhebungen schon im Vorfeld überdeutlich eingepreist – die z.T. sehr eindeutigen Positionierungen sowie Bewertungen unterstreichen dies. Im Anschluss werden die Gewinne mitgenommen („Buy the rumour, sell the fact“). Für das typische Bild mit einem sechs Monate nach der Zinswende wieder anziehenden Dollar sollte die Fed dann ihren Zinserhöhungszyklus aber wieder aufnehmen. Wenn die jüngst eher schwächelnde US-Wirtschaft wieder mehr Schwung bekommt, dürfte die Fed neuen Mut schöpfen und ihren Leitzins im zweiten Halbjahr weiter anheben. Der Renditevorteil des US-Dollar ging zuletzt ohnehin nur leicht zurück. Hier hilft auch die expansive Politik der anderen Notenbanken. Da der US-Dollar sowohl von den Positionierungen als auch von der Markttechnik nicht mehr überkauft ist, könnte die Basis für eine neuerliche Aufwertung gelegt sein. Dann dürfte der Euro-Dollar-Kurs in den unteren Bereich des Seitwärtsbands um 1,05 fallen. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 6 . M A I 2 0 1 6 · © H E L A B A 4 W OCHENAUSBLICK Dr. Stefan Mütze Tel.: 0 69/91 32-38 50 2.2 Deutschland: Es fehlen Impulse aus dem Außenhandel Der Seitwärtstrend der deutschen Industriekonjunktur hält an. Trotz des lebhaften ersten Quartals bleibt die Entwicklung in der Eurozone verhalten. Die Exporte in die USA sind zurzeit rückläufig und China baut sein Wachstumsmodell um. Russland kommt nur zögerlich aus der Rezession. Q1 mit starkem Wachstum Das erste Quartal ist gut gelaufen. Die deutsche Wirtschaftsleistung dürfte gegenüber den drei Monaten zuvor um real 0,5 % zugelegt haben. Dies wäre im Vergleich zur Eurozone (+0,6 %) allerdings leicht unterdurchschnittlich. Neben dem Konsum und den Bauinvestitionen war erstmals seit einem halben Jahr wieder der Außenhandel ein Wachstumstreiber. Dies aber vor allem, weil sich die Importe schwächer als in den Vorquartalen entwickelt haben. Die Exporte dürften nach dem Rückgang in Q4 nur mäßig zugenommen haben. Insgesamt werden die Zahlen für das erste Quartal unser Bild eines deutschen Wirtschaftswachstums von kalenderbereinigt 1,7 % in 2016 voraussichtlich bestätigen. Schub beim Außenhandel durch schwache Importe Bauproduktion legt zu Reale Monatswerte in Mrd. €, saisonbereinigt Index: 2010 = 100 Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Kaum mehr wachstumsstarke Exportdestinationen Trotz des starken Anstiegs im Januar und dem darauf folgenden geringen Rückgang dürfte die Industrieproduktion ihre seit 2014 anhaltende Seitwärtsbewegung vorerst nicht nachhaltig verlassen. Aus dem Inland kommen nur wenig industrielle Impulse. Die Exporte sind im Vergleich zum Vorjahr in den ersten beiden Monaten 2016 nur um real 0,5 % gestiegen, obgleich der effektive Wechselkurs des Euro gegenüber den wichtigsten Währungen trotz des jüngsten Anstiegs weiterhin günstig bewertet ist. Dies legt nahe, dass die konjunkturelle Lage in den Abnehmerländern für den deutschen Außenhandel wichtiger ist als die Währung. Es ist eine Kombination von verschiedenen Effekten, die den deutschen Außenhandel zurzeit bremsen. Die wichtigste Destination ist weiterhin die EU, die fast 60 % der deutschen Waren abnimmt. Hier ist seit rund einem Jahr kein Wachstum mehr möglich gewesen. Während einige zentraleuropäische Länder wie Polen aber auch Großbritannien eine hohe Aufnahmebereitschaft aufweisen, bremsen insbesondere Länder aus dem gemeinsamen Währungsraum. Die Erholung in der Eurozone hatte zwischen 2014 und Anfang 2015 zu stärkeren deutschen Ausfuhren in einige Mitgliedsländer geführt. Diese Entwicklung ist zuletzt ins Stocken geraten. Dies gilt vor allem für Italien, aber auch Frankreich weist bereits seit mehreren Jahren keine Steigerungen mehr auf. In den USA konnten die deutschen Exporteure zwar durchaus vom schwachen Euro profitieren. Seit Frühjahr 2015 gehen allerdings auch hier die Ausfuhren zurück. Hinzu kommen die schwächere Entwicklung der chinesischen Wirtschaft sowie deren Umgestaltung hin zu mehr Konsum und zu weniger Investitionen. Die belastet vor allem die auf Investitionsgüter spezialisierten deutschen Hersteller. Nicht zu vergessen ist die schwere Rezession in Russland, die durch Sanktionen noch verschärft wurde. Die regionale Analyse zeigt, dass viele dieser Belastungsfaktoren weiter anhalten dürften. Mit einem Durchstarten der Industriekonjunktur ist deswegen vorerst nicht zu rechnen. Im März dürfte die Industrieproduktion kaum vom Fleck gekommen sein. Die Auftragseingänge könnten nach dem Rückgang im Vormonat leicht zugelegt haben. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 6 . M A I 2 0 1 6 · © H E L A B A 5 W OCHENAUSBLICK 3 Charttechnik Bund-Future: Kontrakthoch in Reichweite Widerstände: 163,86 164,17 164,60 MACD Unterstützungen: 162,66 161,46 160,81 Bund-Future (daily) Der Future hat sich im Wochenverlauf gefestigt und sowohl das 38,2 %- als auch 61,8 %-Retracement des AprilAbwärtsimpulses bei 162,66 beziehungsweise 163,40 überwunden. Zudem drehen die Indikatoren gen Norden und der MACD hat ein Kaufsignal generiert. Nur das sehr niedrige Niveau des ADX stimmt etwas skeptisch. Dennoch können weitere Gewinne nicht ausgeschlossen werden. Der nächste wichtige Widerstand ist am Kontrakthoch bei 164,60 zu finden. Unterstützungen lokalisieren wir bei 162,66 und im Bereich 161,46/57. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ulrich Wortberg (Tel.: 069/9132-1891) Euro: Aufwärtsimpuls noch intakt Widerstände: Unterstützungen: MACD EUR-USD (weekly) 1,1500 1,1280 1,1614 1,1203 1,1711 1,1142 Der Euro ist zunächst gestiegen, wobei der obere Bereich der seit über einem Jahr zu beobachtenden Seitwärtsrange ins Visier genommen wurde. Das markante Hoch vom August letzten Jahres bei 1,1711 konnte aber nicht überwunden werden. Daraufhin setzte eine Korrektur ein. Ein erneuter Anstieg ist aber möglich, denn der seit Dezember 2015 bestehende Aufwärtstrend ist intakt. Erst Kurse unterhalb von 1,1280 und folgend 1,1200 würden das Bild trüben. Hier liegen die Unterstützungslinie des Trends sowie das 38,2 %-Retracement des Aufwärtsimpulses. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ulrich Wortberg (Tel.: 069/9132-1891) DAX: Kippt der mittelfristige Trend? Widerstände: 9.924 10.065 10.161 Unterstützungen: 9.740 9.715 9.579 Ichimoku DAX (daily) Am 21.04. hatte der DAX auf Tagesbasis einen sogenannten „hanging man“ ausgebildet. Diese Indikation für eine Trendwende war beeindruckend. Seit diesem Tag kennt der Index quasi nur noch eine Richtung – nach unten. Im Zuge dessen wurde bereits eine Reihe wichtiger Unterstützungen durchbrochen. Nun droht auch der mittelfristige Trend negativ zu werden, da der DAX dabei ist, unter den relevanten 55-Tagedurchschnitt abzurutschen. Insofern gilt es, die Supports bei 9.790, 9.740 und bei 9.715 Zählern im Auge zu behalten. Diese werden richtungsweisend sein. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388) Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf einer charttechnischen Analyse. Unsere fundamentalen Analysen gehen in diese Betrachtung nicht ein. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 6 . M A I 2 0 1 6 · © H E L A B A 6 W OCHENAUSBLICK 4 Prognosetabelle Euroland Bruttoinlandsprodukt Verbraucherpreise reale Veränderung gg. Vorjahr, % Veränderung gg. Vorjahr, % 2014 2015 2016p 2017p 2014 2015 2016p 2017p 0,9 1,5 1,7 1,6 0,4 0,0 0,5 1,5 Deutschland* 1,6 1,4 1,7 1,5 0,9 0,2 0,7 1,6 Frankreich 0,2 1,2 1,5 1,5 0,6 0,1 0,5 1,5 Italien -0,3 0,8 1,2 1,5 0,2 0,1 0,4 1,4 Spanien 1,4 3,2 2,8 2,0 -0,2 -0,6 0,1 1,4 Niederlande 1,0 2,0 1,5 2,0 0,3 0,2 0,8 1,3 Österreich 0,4 0,9 1,4 1,5 1,7 0,9 1,2 1,7 Griechenland 0,7 -0,2 0,0 1,5 -1,4 -1,1 0,5 1,0 Portugal 0,9 1,5 1,5 1,8 -0,2 0,5 0,5 1,0 Irland 5,2 7,8 5,0 3,8 0,3 0,0 0,4 1,5 Großbritannien 2,9 2,3 2,2 1,8 1,5 0,1 0,8 2,2 Schw eiz 1,9 0,9 1,2 1,6 -0,1 -1,1 -0,5 0,6 Schw eden 2,3 4,1 3,4 2,6 -0,2 0,0 0,7 1,7 Norw egen 2,2 1,6 1,3 1,8 2,0 2,1 2,5 2,2 Polen 3,3 3,6 3,4 3,3 0,0 -0,9 0,0 2,0 Ungarn 3,7 2,9 2,5 2,5 -0,2 -0,1 0,6 2,5 Tschechien 2,0 4,2 2,4 2,6 0,4 0,3 0,7 2,0 Russland 0,6 -3,7 -1,5 1,5 7,8 15,5 8,5 6,0 USA 2,4 2,4 2,0 2,5 1,6 0,1 1,6 2,5 Japan -0,1 0,5 0,7 0,5 2,7 0,8 0,4 1,8 Asien ohne Japan 5,7 5,4 5,1 5,0 3,6 2,5 3,0 3,5 China 7,3 6,9 6,5 6,0 2,1 1,5 2,0 2,4 Indien 7,2 7,0 6,8 6,5 6,7 4,9 5,1 5,5 1,3 0,0 0,3 2,0 10,7 13,0 15,0 11,0 0,1 -3,8 -3,0 1,0 6,3 9,0 8,9 6,0 3,2 2,9 2,9 3,2 3,1 2,8 3,2 3,4 Lateinamerika Brasilien Welt p = Prognose; * kalenderbereinigt Quellen: EIU, Macrobond, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 6 . M A I 2 0 1 6 · © H E L A B A 7
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