Nordhäuser Allgemeine TANO Gemeinsames Kochen für ein besseres Wir Montag,.März HSN-D Ehemalige Nordhäuser Studentin nutzt Crowdfunding zur Finanzierung eines Kochbuchs W S Stephanie Knopf Geboren und aufgewachsen bin ich im Wartburgkreis. Nach meinem Abitur habe ich eine Ausbildung zur Industriekauffrau in einem maschinenproduzierenden Unternehmen gemacht. Dadurch wurde mein Interesse für Technik geweckt. Beim Hochschulinformationstag der damaligen Fachhochschule Nordhausen habe ich mich sowohl über die Bachelorals auch die Masterstudiengänge informiert. Da ich beide Angebote sehr ansprechend fand, habe ich meinen Bachelor in Internationaler Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule Nordhausen absolviert und studiere nun den Masterstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen. Mein aktuelles 3. Fachsemester als Wirtschaftsingenieurwesen-Studentin habe ich in Form eines Auslandssemesters an einer Partnerhochschule der Hochschule Nordhausen, der Tallinn University of Technology in Estland, absolviert. Das Studium Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule Nordhausen stellt für mich eine gute Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Technik dar. Im kommenden Semester werde ich ein Praktikum absolvieren und meine Masterarbeit schreiben. Neben den praxisnahen Lehrveranstaltungen bietet die Hochschule Nordhausen auch ein attraktives Angebot an zusätzlichen Seminaren und Weiterbildungsmaßnahmen. Ich habe es nicht bereut, mich an dieser Einrichtung eingeschrieben zu haben. 18. April, 14 bis 19 Uhr HSN-Hochschulinformationstag (HIT) – die Hochschule Nordhausen öffnet ihre Pforten 18. April, 18 bis 19 Uhr AudimaxScience Slam – Wissenschaft im Rampenlicht als besonderer Abschluss des Hochschulinformationstages 1. Juli, 11 bis 15 Uhr HSN-Firmenkontakt- und Gründermesse 1. Juli, 18 Uhr HSN-Campusfest 2015 Von K. Tschernatsch-Göttling Nordhausen. Im letzten Sommer trafen sich vier Studierende in Berlin, um Begegnungen mit Flüchtlingen zu organisieren. Es ging darum, sich auszutauschen und mehr über die anderen Kulturen zu lernen. Als Grundlage für ihre Treffen suchten sie sich eine Aktivität aus, die in allen Kulturen gleichermaßen üblich ist und doch überall anders – sie kochten zusammen. Daraus entwickelte sich die Idee, ein interkulturelles Kochbuch zu erstellen. Es fand sich ein Team aus acht Studierenden und brachte das Projekt „Über den Tellerrand kochen“ auf den Weg. Eine von ihnen ist Lisa Wegst. Sie hat in Nordhausen Sozialmanagement studiert und wechselte nach dem Bachelor an die Hochschule Osnabrück um den Master in Nonprofit-Management zu absolvieren. Somit hatte sie eine gute Basis für die Umsetzung eines solchen Projektes und auch die anderen jungen Leute konnten ihr Fachwissen aus unterschiedlichen Bereichen gut einbringen. In Berlin gibt es allerdings viele innovative soziale Projekte und viele Akteure, die ihre Nische und die dafür notwendige Finanzierung suchen. Eine Möglichkeit der Finanzierung stellt das Crowdfunding dar, also der Versuch via Internet viele Menschen zu motivieren, für ein Projekt zu spenden. Dies gelingt über eine spezielle Plattform, im Fall des Kochbuches wurde Startnext gewählt. Lisa Wegst war am 23.01. an ihrer ehemaligen Hochschule in Nordhausen, um über das Projekt zu berichten. Ihr Vortrag vor den jetzigen Sozialmanagement-Studierenden machte vor allem eins deutlich: Es steckt enorm viel Arbeit hinter einer solchen Kampagne, damit die „Crowd“ (engl. Menschenmas- Die Initiatoren des Projektes „Über den Tellerrand kochen“. se) für die Idee gewonnen werden kann. Dabei eröffnet das Verfahren große Chancen aber garantiert ist der Erfolg nicht. Man weiß vorher eben nie, wofür die Menschen ihr Geld investieren würden. „Das Tolle ist aber, dass es kein großes Risiko gibt, wenn man ein Projekt über Crowdfunding finanzieren will. Kommt die angestrebte Summe nicht zusammen, gehen die Gelder zurück an die Spender“ hebt die ehemalige Nordhäuser Studentin hervor. Es gibt leider auch gute Projekte, die gescheitert sind, weil sie bei den potenziellen Spendern keinen Anklang fanden. „Die Auswahl der Zielgruppe ist dabei sehr ent- scheidend“, erklärt sie weiter: „Man muss sich im Vorfeld gut überlegen, welche Altersgruppe das Vorhaben so sehr beeindruckt, dass sie dafür ihr Geld investieren würden, und das Ganze entsprechend vermarkten.“ Ein Teil des Erfolgsrezeptes ist die Präsentation der Idee. Wenn die Akteure ihr Projekt auf der Internet-Plattform kreativ darstellen und ihr Anliegen plausibel begründen, kann schnell die Sympathie vieler Spender gewonnen werden. Neben einer umfangreichen Erklärung, wofür das gesammelte Geld verwendet werden soll, ist ein Image-Film sehr gut geeignet, um die Idee authentisch dar- Foto: K. Tschernatsch-Göttling zustellen. „Damit haben die Leute, die hinter dem Projekt stehen, die Möglichkeit sich vorzustellen und selbst zu erzählen, warum ihnen das Vorhaben so wichtig ist“, schildert Lisa Wegst. Solch ein Image-Film macht sehr viel Arbeit und braucht einiges an Fachwissen. Die acht jungen Studenten hatten nicht nur gute Ideen für die Vorstellung ihres Projektes, sondern auch das Glück, dass einer der Flüchtlinge, den sie kennen lernten, in seinem Heimatland schon mehrfach ImageFilme gemacht hat und das technische Know-How besaß. Zeitlich war die Crowdfunding-Aktion allerdings eine hohe Herausforderung. Zwei Monate lang ließen die Acht alles stehen und liegen und widmeten sich ausschließlich ihrem Projekt. Die Arbeit hat sich allerdings gelohnt, denn das Projekt wurde sehr erfolgreich. Anstelle der geplanten 18.000 Euro, die gebraucht wurden, um 2000 Kochbücher zu drucken, sind fast 40.000 Euro zusammen gekommen. Von diesem Geld wird bereits das nächste Projekt geplant. Das hochwertige Buch mit den Geschichten und Rezepten der Flüchtlinge aus vielen verschiedenen Ländern ist im Buchhandel für 25 Euro zu bekommen: „Rezepte für ein besseres Wir.“ Frühstück in luftiger Höhe Die Wartung von Windenergieanlagen bietet gute Job-Aussichten. Zwei Nordhäuser Studenten sammeln Erfahrungen Von K. Tschernatsch-Göttling Nordhausen. Windräder sind aus unseren Landschaften nicht mehr wegzudenken – dabei sind sie imposant, aber auch für viele Menschen unästhetisch. Seit 2003 werden an der Hochschule Nordhausen im Studiengang „Regenerative Energietechnik“ junge Frauen und Männer zu Ingenieuren ausgebildet, die ihre Berufe unter anderem im Bereich Windenergie finden. Zwei junge Männer aus dem zweiten Jahrgang arbeiten heute bei einer Ingenieurgesellschaft, die sich als Gutachter auf die Wartung und Reparatur von Windenergieanlagen spezialisiert hat. Während Sebastian Schwarzburger sich mit der Inbetriebnahme und Überprüfung der Anlagen befasst, nimmt Marcus Drößler neben Inbetriebnahmen und Inspektionen auch Standsicherheitsprüfungen vor und wird dann gerufen, wenn ein Schaden eingetreten ist. „Es ist ein spannender und abwechslungsreicher Job und ganz nebenbei sehen wir viel von der Welt“, so Sebastian Schwarzburger. Er war unter anderem schon in Frankreich und Südafrika bei Prüfungen von Windparks beteiligt. Viel von der Welt sehen sie aber auch aus ganz anderer Perspektive – denn die Überprüfun- gen der Windräder erfolgt in schwindelerregenden Höhen von teils mehr als 140 Metern. Daran mussten sie sich erst mal gewöhnen. Auch wenn der Ausblick beeindruckend ist, erfordert ihre Arbeit höchste Konzentration. „Ich genieße aber immer wieder gern die Aussicht, zum Beispiel beim Frühstück auf dem Dach der Anlagen“, so Marcus Drößler. Beide betonen aber, dass der Respekt vor der Höhe immer mitschwingt, sie sich aber selbst beim Abseilen an den Rotorblättern dank zuverlässiger Schutzmaßnahmen sicher fühlen. Die Begehung einer Windanlage dauert ungefähr einen halben Tag, die andere Hälfte des Tages verbringen die Gutachter damit, ihre Arbeit zu dokumentieren. Dafür werden zwischen 300 und 1000 Fotos bei einer Begehung gemacht, um den Ist-Zustand oder Schäden belegen zu können. Ein errichtetes Windrad soll schließlich möglichst 20 Jahre und länger laufen, damit die hohen Investitionskosten sich rentieren. In dieser Zeitspanne sind die Anlagen stark wechselnden Belastungen, wie Sturm, Netzproblemen oder Blitzschlägen ausgesetzt. Während die Elektrik, Elektronik, Sensorik oder die Hydraulikanlage relativ störanfällig sind, weisen Getriebe und Rotorblätter eher selten Störun- gen auf. Deren Reparaturen sind dann allerdings wesentlich aufwendiger und häufig mit Stillstandszeiten verbunden, die hohe Kosten bedeuten. Um dies zu umgehen, werden hochmoderne Untersuchungsmethoden angewandt. „Der Studiengang bildet eine sehr gute Grundlage für diese Tätigkeit, die speziellen Kenntnisse über die Funktionsweise von Windenergie gab uns einen Wissensvorsprung gegenüber Kollegen, die aus anderen Ingenieurbereichen kommen“, so Sebastian Schwarzburger. Für die beiden jungen Ingenieure ist es trotz der waghalsigen Höhe der schönste Beruf, den sie sich vorstellen können. Was ist soziale Arbeit wert? Professorin Elke Gemeinhardt Seit dem 1. Oktober 2014 ist Professorin Elke Gemeinhardt im Fachbereich Wirtschaftsund Sozialwissenschaften für den Masterstudiengang Therapeutische Soziale Arbeit und für den Bachelorstudiengang Gesundheits- und Sozialwesen tätig. Bevor sie nach Nordhausen kam, lehrte sie zwei Jahre lang an der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim. Psychologie ist für sie eine Leidenschaft – zu erfahren, warum Menschen so sind, wie sie sind und ihnen zu helfen, ihr Denken und Handeln zu verändern. Deshalb wollte sie auch nicht ausschließlich in der Forschung tätig sein und war neben ihrer Lehrtätigkeit als Psychotherapeutin, Supervisorin und Gutachterin praktisch tätig. Ihr Schwerpunkt liegt dabei in der Psychotherapie von Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern mit klinischen Störungen. Durch ihre langjährige Erfahrung als psychologische Psychotherapeutin, unter anderem in einer Fachklinik für Abhängigkeitserkrankungen in Leipzig und in der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Helios-Klinikums Erfurt, kann sie den Studierenden nicht nur fachlich, sondern auch praxisnah vermitteln, worauf es ankommt. Ihr Ziel ist es, den Studierenden eine gute Grundlage für die therapeutische Arbeit in sozialen Bereichen mit auf den Weg zu geben. Und es macht ihr sehr viel Spaß, ihr Wissen weiterzugeben. Besonders wertvoll für die Studierenden ist, dass Frau Prof. Gemeinhardt auch als Ausbilderin in einem großen Psychotherapie-Institut tätig ist. Dies gibt ihnen die Möglichkeit, aus erster Hand zu erfahren, wie sie sich auf eine Psychotherapieausbildung vorbereiten können und ob dies tatsächlich ein mögliches Berufsfeld für sie ist. Besonders freut sich die Professorin darauf, ihre Lehre durch Praxiskontakte mit sozialen Einrichtungen der Region und durch einen fachlichen Austausch zu bereichern, und hofft auf eine gute Zusammenarbeit Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt der Firma Wesa bei. L-S Fragen zu Zustellung und Abonnement: Telefon: () Mo bis Fr – Uhr, Sa – Uhr [email protected] www.thueringer-allgemeine.de/leserservice Tickets: () Private Anzeigen: Telefon: () Mo bis Fr – Uhr [email protected] www.thueringer-allgemeine.de/anzeigen Geschäftliche Anzeigen: Telefon: () Nordhäuser Studierende beschäftigten sich mit Verdienstmöglichkeiten, Tarifbestimmungen und Berufsverbänden Von unseren Autoren Nordhausen. Das Interdisziplinäre Projekt „Was ist Soziale Arbeit wert?“ wurde im Wintersemester 2014/15 von Professor. Cordula Borbe und DiplomPädagogin Diana Skyba an der Hochschule Nordhausen durchgeführt. Das Ziel dieses Projektes war, die Wertigkeit der Sozialen Arbeit in Nordhausen zu analysieren. 32 motivierte und interessierte Studierende nahmen sich dieser Herausforderung an. Die Auseinandersetzung mit Verdienstmöglichkeiten, Tarifen und Tarifverträgen sowie das Vorstellen von Berufsverbänden und Gewerkschaften gehörten zu den wichtigen Schwerpunkten und Inhalten. So waren zum Beispiel Vertreter der Gewerkschaften Verdi und der GEW als Referenten zu Gast, die über Themen wie Mitbestimmung, bessere Arbeitsbedingungen und Tarifverhandlungen für bessere Löhne sprachen. Darüber hinaus übten die Studierenden das Bewerbungsgespräch für ihr bevorstehendes Semester in einer Praktikumseinrichtung. Dieses wurde per Video aufgenommen und anschließend analysiert, um die Selbst- und Fremdwahrnehmung gegenüber zu stellen und Hinweise zu geben, wie eigene Stärken besser präsentiert werden können. Außerdem teilten sich die Studierenden in mehrere Arbeitsgruppen auf. Die Fragebogen-AG beispielsweise ermittelte anhand von Umfragen die Vergütung und Aufwandsentschädigung in unterschiedlichen Praktikumseinrichtungen. Eine weitere Arbeitsgemeinschaft führte eine Befragung ver- Einige der Studierenden, die an dem Projekt „Was ist Soziale Arbeit wert?“ teilnahmen. schiedener Personengruppen u.a. auch unter Passanten in Nordhausen durch, um Erkenntnisse darüber zu erlangen, was die Befragten über Soziale Arbeit wissen. Es zeigte sich dabei, dass vielen Menschen das Aufgabenfeld eines Sozialarbei- tenden eher unscharf bekannt ist und es sehr weit differierende Vorstellungen über das Gehalt gab, obwohl rund fünfzig Pro- zent der Befragten bereits Kontakte zu Beschäftigten dieses Berufsfeldes hatten. Trotzdem wurde die Bedeutung dieser Berufsgruppe für die Gesellschaft als hoch eingeschätzt. Fazit: Am Ende des Projektes war den Studierenden bewusst, dass die Soziale Arbeit auf hohen ethischen Werten basiert, verbunden mit einer hohen Erwartungshaltung durch die Gesellschaft, welche sich jedoch keinesfalls in der Wertschätzung im Rahmen der Verdiensthöhe widerspiegelt. Deshalb war es sehr interessant und informativ für die Studierenden mit den Vertretern der Gewerkschaften ins Gespräch zu kommen, um konstruktive Ideen und Möglichkeiten zu diskutieren, diesen Widerspruch durch Anerkennung aufzulösen und somit Soziale Arbeit angemessen wertzuschätzen. Nordhäuser Allgemeine Verantwortlicher Redaktionsleiter: Thomas Müller Anschrift: Bahnhofstr. – Nordhausen Telefon: () Fax: () E-Mail: nordhausen@ thueringer-allgemeine.de Bezugspreis monatlich , € incl. % Mehrwertsteuer. Preisnachlass bei Abbuchung vierteljährlich %, halbjährlich % und jährlich %. 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