Nordhäuser Allgemeine TANO Montag,.Dezember W D W S Vanessa Distel (21) aus Urbach: Nach dem Abitur habe ich eine Ausbildung zur tiermedizinischen Fachangestellten gemacht, weil ich seit meiner Kindheit gern mit Tieren arbeiten wollte. Als ich dann einem kleinen Mädchen einige Wochen lang Reitunterricht gab und zusehen konnte, wie sie sich dabei aus einem schüchternen Kind zu einem offenen und redseligen Mädchen entwickelte, wuchs in mir der Wunsch, mit Pferden und Kindern zu arbeiten – in Form von therapeutischem Reiten. Da ich ganz in der Nähe von Nordhausen wohne, bin ich mit meiner Idee einfach mal zur Studienberatung gegangen, und dort wurde mir der Studiengang Heilpädagogik/ Inklusive Studies empfohlen, der gerade neu gegründet wurde. Nun studiere ich bereits im dritten Semester und denke, dass ich mit dem Studium eine gute Grundlage für meinen Berufswunsch bekomme und vielseitige Möglichkeiten habe, mich beruflich zu entwickeln. An den Studieninhalten reizt mich besonders die medizinische Sichtweise, die wir in Seminaren ebenso behandeln wie pädagogische Aspekte. Generell bietet das Studium aber sehr breit gefächerte Angebote. Wir bekommen beispielsweise auch einen Einblick in die Themen Frühförderung und systemische Beratung, was mich sehr begeistert und mir bewusst macht, wie gut der Studiengang zu meinem Berufswunsch passt. Denn besonders Kinder mit Behinderungen können durch eine Reittherapie große Fortschritte machen und sich unglaublich entwickeln. Neben dem Studium verbringe ich viel Zeit mit meinen beiden Pferden und arbeite beim Plasmazentrum Nordhausen an der Rezeption und bei Promotion-Aktionen. An der Hochschule engagiere ich mich in der neu gegründeten Initiative „Barrierefreies Studieren Nordhausen“. T Ringvorlesung „Untersuchung eines emissionsfreien Motorprozesses in einem Wasserstoff-Sauerstoff- Verbrennungsmotor – Erste Untersuchungsergebnisse“, Referent ist Johannes Haller, Ort: Hörsaal 4, Haus 34, Termin: 8. Dezember, 18 bis 19 Uhr. Impulse-Vortragsreihe „Der Kampf ums Überleben der Eurozone“, Referent: Professor Wolfgang König , Ort: Audimax, Termin: 9. Dezember, 18 Uhr. Filmabend Filmabend der Amnesty International Hochschulgruppe anlässlich des Internationalen Tages der Menschenrechte, Ort Hörsaal 1, Termin: 10 Dezember, 19 Uhr. C-K Die Adresse für: Ideen, Anregungen und Fragen einfach an [email protected] Adventszeit auch auf dem Campus Die Vorweihnachtszeit macht sich an der Hochschule Nordhausen deutlich bemerkbar. Denn in den letzten Jahren haben sich neben den üblichen Weihnachtsfeiern der verschiedenen Studiengänge so einige Traditionen eingeschlichen. Die verrückteste von ihnen ist sicherlich das alljährliche Eisbaden, bei dem sich eine Schar aus Studenten, Professoren und Hochschulmitarbeitern teils mit witzigen Kostümen oder gar selbst gebauten Objekten in die eiskalten Fluten des Bielener Kiesteiches stürzt – egal, bei welchem Wetter. Dieses Schauspiel kann am . Dezember ab Uhr in Bielen beobachtet werden. Organisiert wird die Veranstaltung vom Fachbereich Regenerative Energietechnik. Beliebt ist auch der digitale Adventskalender auf dem Blog der Hochschule. Dabei darf man sich jeden Tag aufs Neue auf interessante Beiträge ganz unterschiedlicher Art freuen. Von Veranstaltungstipps und leckeren Plätzchenrezepten über Weihnachtsgrüße von Studierenden oder Dozenten, die gerade im Ausland sind, bis hin zu selbst gesungenen Liedern oder kreativen Beiträgen ist so ziemlich alles dabei. Ein offenes Ohr bei Problemen Studentische Initiative bietet Beratungsstelle auf Augenhöhe, um psychischen Erkrankungen vorzubeugen Von Katrin Tschernatsch-Göttling Nordhausen. Psychische Erkrankungen sind unter Studierenden weiter verbreitet als man glaubt. In verschiedensten Studien zum Thema Gesundheit wird darauf hingewiesen, dass besonders an Hochschulen die Anzahl an Diagnosen psychischer Erkrankungen stetig ansteigt. Die Techniker-Krankenkasse weist in ihrem aktuellen Gesundheitsreport ebenfalls darauf hin, dass „sich der Trend zunehmender psychischer Belastung bei Studierenden fortsetzt und dass viele nicht in der Lage sind, diese allein zu bewältigen“. Die Studentenwerke in Deutschland haben bereits vor vielen Jahren darauf reagiert und bieten im Rahmen ihrer Sozialberatungen psychosoziale Beratungen an und vielerorts auch Seminare zu Entspannungsmethoden, Stressbewältigung und Zeitmanagement. An der Hochschule Nordhausen hat sich eine studentische Initiative gegründet, die an die psychosoziale Beratung des Studentenwerkes Thüringen anknüpfen möchte. Katharina Kai- Katharina Kaiser, Nina Gabriel und Alexander Rathnau auf dem Campus. Foto: Elvira Stockmar ser, Masterstudentin im Studiengang Therapeutische Soziale Arbeit, hat das Projekt gemeinsam mit ihren Kommilitonen Nina Gabriel und Alexander Rathnau ins Leben gerufen und betont die Notwendigkeit: „Viele Studierende haben einfach niemanden, mit dem sie sich unterhalten können, weil Freunde und Familie nicht greifbar und die neuen Freundschaften oft noch zu frisch sind für den Austausch von Problemen.“ Dabei geht es manchmal um ganz banale Probleme wie Liebeskummer, Heimweh, Zoff in der WG oder finanzielle Probleme, die man eigentlich mit einem guten Freund oder einer Freundin bespricht. Ist dieser aber nicht vorhanden, können sich auch solche Banalitäten zu einer Größe entwickeln, mit der man auf einmal nicht mehr allein zurecht kommt. „Wir sehen uns als offene Anlaufstelle, so wie ein guter Kum- pel, zu dem man gehen kann, wenn man etwas auf dem Herzen hat“, so Katharina Kaiser. Vor allem in der Prüfungszeit, wenn der Druck größer wird und sich Unsicherheiten vertiefen, ob das alles zu schaffen ist oder man doch etwas anderes studieren sollte, fühlen sich viele Studierende überfordert. Da Katharina und ihre Kommilitonen diese Probleme aber genauso kennen, fällt es vielleicht leichter, mit ihnen darüber zu sprechen. Auf das Angebot einer gleichgeschlechtlichen Beratung haben sie durch die Zusammensetzung ihres Teams ebenfalls geachtet. Unterstützt wird die Initiative von Professoren aus den Studiengängen Therapeutische Soziale Arbeit und Gesundheitsund Sozialwesen, die ihnen neben der fachlichen Begleitung auch für Supervisionen zur Verfügung stehen. Dabei tauschen sie sich über die Erfahrungen und Eindrücke aus den Beratungsgesprächen aus und erhalten selbst eine Entlastung von den Problemen, die ihnen anvertraut werden. Wie bedeutend die Supervision für Beratungstätigkeiten ist, weiß Katharina Kai- ser. „Es ist sehr wichtig, dass man die Probleme der anderen nicht zu nah an sich heranlässt, um mit ausreichend Distanz auf die Sache blicken zu können“, betont sie. In erster Linie sind die drei Studierenden aber Zuhörer und nicht Berater. Im Masterstudiengang Therapeutische Soziale Arbeit verfügen sie zwar bereits über einiges Wissen, das sie in der Beratung anwenden können. Aber sie wissen auch, dass sie keine Beratungstätigkeit ausüben dürfen, sondern lediglich zuhören und Tipps geben können, an wen sich die Betroffenen bei größeren Problemen wenden können. „Wichtig ist uns vor allem, dass bei den kleineren Problemen die Hemmschwelle gesenkt wird, zu uns zu kommen und sich zu öffnen,“ erklärt Katharina Kaiser. Da sie seit Anfang des Semesters auch einen Raum zur Verfügung gestellt bekamen und dort drei Sprechzeiten pro Woche abhalten können, hoffen sie, dass sie für die viele Energie, die sie in das Projekt investiert haben, schon bald mit glücklichen Gesichtern nach ihren Beratungen belohnt werden. Kulturaustausch und Forschung verbinden Professorin Claudia Spindler: Seit November 2010 ist Professorin Claudia Spindler im Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften für die Studiengänge Gesundheits- und Sozialwesen und Heilpädagogik/Inclusive Studies tätig. Ihr Lehrgebiet liegt in der Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit mit dem Schwerpunkt Klinische Sozialarbeit und Rehabilitation. Zudem trägt sie die Studienbereichsleitung für die Studiengänge Gesundheits- und Sozialwesen, Heilpädagogik und Therapeutische Soziale Arbeit. Professorin Spindler studierte Erziehungswissenschaften mit den Schwerpunkten Rehabilitationspädagogik und Geistigbehindertenpädagogik an der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg und war in diesem Fachgebiet mehrere Jahre in verschiedenen Einrichtungen praktisch tätig. Ihre Forschungsinteressen liegen auf der sozialen Rehabilitation Erwachsener mit kognitiven Beeinträchtigungen. Besonders spannend findet sie kreative Methoden in der sozialen Arbeit, da diese den Adressat/innen vielfältigere Möglichkeiten bieten, als ausschließlich die Lautsprache. Neben den Lehrinhalten möchte sie ihren Studierenden auch vermitteln, sensibel und offen für die eigene Wahrnehmung sowie für fachliche Urteile zu sein und diese zu hinterfragen, weil ein Blick aus mehreren Perspektiven in der sozialen Arbeit sehr wichtig ist. Für die Zukunft wünscht sich Professorin Spindler, die Entwicklungsarbeit des Lehrstuhls soweit zu festigen, dass eine solide Qualität für Studierende und Lehrende entsteht. Darüber hinaus liegt es ihr sehr am Herzen, die soziale Arbeit als Studienfach und auch als Beruf in ihrer Anerkennung zu stärken und somit weiter ihre eigene Forschungsarbeit zu vertiefen. Einem Teil unserer Ausgabe liegt ein Prospekt von Dänisches Bettenlager GmbH & Co. KG bei. L-S Fragen zu Zustellung und Abonnement: Telefon: () Mo. bis Fr. – Uhr, Sa. – Uhr [email protected] www.thueringer-allgemeine.de/leserservice Tickets: () Private Anzeigen: Telefon: () Mo. bis Fr. – Uhr [email protected] www.thueringer-allgemeine.de/anzeigen Geschäftliche Anzeigen: Telefon: () Eine Studienreise nach Siebenbürgen bot wieder sechs Studierenden einen Einblick in eine andere Kultur Von Katrin Tschernatsch-Göttling Nordhausen. Bereits zum dritten Mal fand im Rahmen eines interdisziplinären Projektes eine Reise nach Siebenbürgen in Rumänien statt und bot sechs Studierenden die Möglichkeit, eine Auslandsreise in ihr Studium einzubauen. Gemeinsam mit den Lehrenden, Professorin Maria Borcsa und Dr. Schroer, die die Reise auch in den vergangenen beiden Jahren begleiteten, fuhren sechs Studierende der Nordhäuser Hochschule vom 26. August bis 6. September dieses Jahres nach Siebenbürgen im Zentrum von Rumänien. Ziel der Reise war es, Feldstudien zur Erforschung des sozialen Wandels in einer multiethnisch bevölkerten Region Rumäniens durchzuführen. Die Gruppe wurde noch durch zwei rumänische Studierende der Partneruniversität Babes-Bolyai vervollständigt, die zum einen die Studien ergänzten, aber auch gleichzeitig sehr gute Möglichkeiten zum Kulturaustausch boten. „Wir haben alle sehr viel gelernt auf der Reise und hatten eine tolle Zeit mit unserer Gruppe“, berichtet Micha Bienge, einer der Studenten. Auch wenn die Reise nicht gerade Urlaub war und sich die Beteiligten auch überwinden mussten, mit den Einheimischen ins Gespräch zu kommen, hat er die Zeit genossen. „Morgens nach dem Aufstehen die Karpaten zu sehen, ist tatsächlich ein Anblick, der für einiges entschädigt“, so Micha Bienge. Jeder der Studierenden sollte sich im Vorfeld eine For- Gruppenfoto in Siebenbürgen. Die Nordhäuser Studenten erforschten dort die Verhältnisse. schungsfrage stellen, die sie mithilfe von Interviews mit den Einheimischen bearbeiten sollten. In einem Abschlussbericht werden dann die Ergebnisse zusammengefasst. Gegenstand der Forschung waren die Siebenbür- ger Sachsen und die Landler in dem kleinen Ort Cristian. Diese beiden Bevölkerungsgruppen gehören einer protestantischen Minderheit in Rumänien an, deren Tradition sehr unter dem demografischen Wandel zu leiden hat. Neben den Feldstudien gab es aber auch ein kleines Kulturprogamm für die Studierenden. Neben den Einblicken in die Städte Klausenburg (Cluj-Napoca) und Hermannstadt (Sibiu) besuchten sie dabei auch ein Kinderheim und ein Freilichtmuseum. Der positive Eindruck der Städte beseitigte bei den Nordhäuser Studenten dann auch einige Klischees über die Lebensumstände in Rumänien, wohingegen die ländlichen Gebiete zum Teil schockierten. Ihnen wurde aber auch deutlich, wie selbstverständlich der Standard in Deutschland hingenommen wird und dass man diesen mehr schätzen sollte. Micha Bienge war nachhaltig beeindruckt von der Studienreise und ist sich sicher, dass er irgendwann noch einmal hinfahren will. Nordhäuser Allgemeine Verantwortlicher Redaktionsleiter: Thomas Müller Anschrift: Bahnhofstr. – Nordhausen Telefon: () Fax: () E-Mail: nordhausen@ thueringer-allgemeine.de Bezugspreis monatlich , € incl. % Mehrwertsteuer. Preisnachlass bei Abbuchung vierteljährlich %, halbjährlich % und jährlich %. 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