„Die Anleihe kostet uns etwa 2,5 Mio. Euro Zinsen Seite 8 pro Jahr, unser EBITDA erreicht rund 5 Mio. Euro jährlich“ QE der EZB – Nutzlos und gefährlich Seite 15 Interview mit Dr. Thomas Bone-Winkel, CFO, Apassionata Entertainment GmbH Dr. Daniel Hartmann, Senior Analyst Economics, Bantleon FLASH B OND M AGAZINE DAS MAGAZIN FÜR EMITTENTEN UND INVESTOREN AM ANLEIHENMARKT 4. Jahrgang – Ausgabe 82 – 25.03.2015 – www.fixed-income.org – 7,50 Euro Inhalt Apassionata Entertainment emittiert Anleihe 25.03.2015 Kurz notiert Deutsche Rohstoff AG, Nordex AG Seite 4 Neuemissionen Apassionata Entertainment Seite 6 Interview mit Dr. Thomas Bone-Winkel, Apassionata Entertainment Seite 8 Investment Kommentar Keine Angst vor Anleihenknappheit Seite 10 Analyse KION Group Seite 12 Text: Christian Schiffmacher Man on Convertibles Seite 14 Wandelanleihen von Edelstahlproduzenten sind alles andere als rostig QE der EZB – Nutzlos und gefährlich Seite 15 Impressum Seite 14 ie Apassionata-Gruppe errichtet einen Pferdeerlebnispark in München. Der Apassionata-Park ist ein emenpark auf einer Fläche von 5,4 Hektar. Etwa 100 Pferde verschiedenster Rassen sind das Herz des Parks. Im Parkgelände finden die Gäste zwölf verschiedene emenhäuser. Inmitten dieses emenparks befindet sich der ApassionataShowpalast, ein speziell für diesen Anlass konzipiertes eater. Der Park ist saisonal unabhängig, d.h. bei gutem wie auch bei schlechtem Wetter nutzbar. D Zur Finanzierung eines Pferdeerlebnisparks mit Apassionata-Show plant die Apassionata Entertainment GmbH die Emission einer 5- jährigen Anleihe mit einem Kupon von 8,125%. Das Gelände des Erlebnisparks befindet sich in unmittelbarer Nähe der Münchener Allianz-Arena und der U-Bahn-Haltestelle München-Fröttmaning. Die bislang schuldenfreie Gesellschaft profitiert dabei insbesondere von den Umsätzen der etablierten Apassionata-Tour, die klar profitabel ist. Da die Zinsen für die Anleihe voraussichtlich allein vom bisherigen Tourgeschäft bedient werden können, erscheint das Chance-Risiko-Profil attraktiv. Weiter auf Seite 6. Aktuelle Neuemissionen Emittent Enterprise Holdings Apassionata Entertainment Deutsche Real Estate Funds Advisor Zeichnungsfrist 19.03.– 26.03.2015 26.03.– 27.03.2015 Ende März Kupon 7,000% 8,125% n.bek. Seite Ausgabe 80 6–8 n.bek. Wichtige Termine Emittent Ekotechnika Termin Event 30.03.– 02.04.2015 Gläubigerversammlung (Abstimmung ohne Versammlung) BOND MAGAZINE FLASH | Ausgabe 82 | 25.03.2015 | www.fixed-income.org www.oddoseydler.com ODDO SEYDLER BANK AG – Schillerstrasse 27-29 – 60313 Frankfurt am Main EDITORIAL Varoufakis hat uns nicht den Mittelfinger gezeigt, die Qualität von Mittelstandsanleihen wird besser und nächste Woche kommt der Osterhase as Video von Yanis Varoufakis hat ganz schön für Aufregung gesorgt. Hat er uns nun den Mittelfinger gezeigt, oder nicht? Bei Mittelstandsanleihen sind die meisten Marktteilnehmer schon eher einer Meinung. Die Qualität wird besser – höre ich häufig. Viel schlechter wäre wohl auch nicht gut. D Christian Schiffmacher Chefredakteur Doch worauf ist diese Hoffnung begründet? Welche Emissionen gab es in diesem Jahr? Nur die der Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH. Zugegeben, das Unternehmen gefällt mir recht gut. Aber die zweite Anleiheemission hat die Bilanzstruktur und das Rating des Unternehmens nicht verbessert. Aktuell emittieren zudem Enterprise Holdings Limited, Apassionata Entertainment GmbH und die Deutscher Studenten Wohn Bond I S.A. Mittelstandsanleihen. Gibt es Grund zur Annahme, dass die Qualität in Mittelstandssegmenten durch diese Emissionen besser wird? Enterprise Holdings hat bereits 2012 eine Anleihe emittiert, die sich positiv entwickelt hat (siehe BOND MAGAZINE 80). Bei Apassionata passen die bondspezifischen Kennzahlen und die Tour ist bisher klar profitabel. Bei Studentenwohnheimen (Deutscher Studenten Wohn Bond I S.A.) übersteigt die Nachfrage seit Jahren das Angebot. Doch muss man ein Investmentvehikel, das eher an einen geschlossenen Fonds erinnert, in eine Mittelstandsanleihe packen? Eines fällt bei allen aktuellen Emissionen auf: Zunächst gab es eine umfangreiche Roadshow, das Management von allen drei Emittenten hat sich gründlich Zeit genommen, Geschäftsmodell und Strategie zu präsentieren – jedenfalls vor institutionellen Investoren. Dann folgte die Prospektbilligung und sofort danach begann die Zeichnungsfrist. Wir hatten keine Gelegenheit, die Emittenten persönlich zu treffen. Apassionata zumindest war um telefonischen Kontakt bemüht. Die Kommunikation gegenüber Presse und Privatanlegern war, bei allen drei Emissionen, nicht optimal. Kommunikationsagenturen können eben nur so gut sein wie Banken sie lassen. Aber wenigstens die Qualität bei Mittelstandsanleihen soll besser werden – nächste Woche kommt jedenfalls der Osterhase. Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen Christian Schiffmacher BOND MAGAZINE FLASH | Ausgabe 82 | 25.03.2015 | www.fixed-income.org 3 KURZ NOTIERT Deutsche Rohstoff AG: Cub Creek Energy akquiriert weitere Flächen im Wattenberg-Feld Cub Creek Energy (CCE), Öl- und Gastochter der Deutsche Rohstoff AG in den USA, hat ein Joint Development Agreement mit einem privaten Öl- und Gas-Produzenten für eine Fläche im Kernbereich des Wattenbergfeldes in Colorado geschlossen. Es handelt sich um insgesamt rund 2.000 acres (8,1 km²) prospektive Gebiete im nordwestlichen Teil des Feldes. Cub Creek wird diese Flächen als Betriebsführer (Operator) entwickeln. Cub Creek leistet keine Vorabzahlung. Dollar attraktiv sind. Das Management geht darüber hinaus davon aus, dass durch den starken Rückgang der Ölpreise in den vergangenen Monaten eine deutliche Reduzierung der Kosten pro Bohrung erreicht werden kann. leicht über den Erwartungen und um 16,7% über dem Vorjahr lag. Durch die anhaltend positive Book-to-bill-Quote erhöhte sich der fest finanzierte Auftragsbestand zum Bilanzstichtag weiter auf 1.462 Mio. Euro (2013: 1.259 Mio. Euro). Die zweite US-Tochtergesellschaft der Deutsche Rohstoff AG, die Elster Oil & Gas, wird zunächst fünf Bohrungen auf der sogenannten Magpie-Fläche als Non-Operator mitentwickeln. Diese werden Ende März 2015 beginnen. Der Beginn weiterer Bohrungen hängt ganz wesentlich von der Entwicklung des Ölpreises ab. „Das Auftragsbuch und das derzeit starke Momentum in der Nachfrage für unsere Produkte bilden eine gute Grundlage für eine weiterhin positive Entwicklung im laufenden Jahr“, sagte Dr. Jürgen Zeschky bei der Vorstellung der Bilanz in Frankfurt. Dabei geht das Management von einem abermals zweistelligen Wachstum im Umsatz auf 1,9 bis 2,1 Mrd. Euro aus. Zudem arbeitet das Unternehmen daran, seine EBITMarge 2015 weiter auf 5 bis 6% zu verbessern. Cub Creek Energy, mit Sitz in Denver, Colorado, war im Juni 2014 als Nachfolgerin der Tekton Energy gegründet worden. Die Deutsche Rohstoff hält derzeit einen Anteil von 74%. Im gleichen Feld, nur einige Meilen weiter nördlich, hatte die von der Deutsche Rohstoff 2011 mitgegründete Tekton Energy (jetzt Elster Oil and Gas) im Mai 2014 ihre wesentlichen Vermögensgegenstände für 200 Mio. USD verkauft. Elster verfügt noch über 50% Anteil (rund 700 acres bzw. 2,83 km²) an einer Fläche namens Magpie, die sich ebenfalls unweit der jetzt erworbenen Gebiete befindet. Die Größe der neu erworbenen Leases entspricht dem Anteil der im Mai 2014 erfolgreich verkauften Flächen rund um die Stadt Windsor, auf dem die Beteiligung Tekton Energy der Deutsche Rohstoff zuvor zahlreiche Bohrungen abgeteuft hatte. Das Management von Cub Creek geht davon aus, in den nächsten drei Jahren bis zu 50 Horizontalbohrungen auf den neuen Flächen niederbringen zu können. Cub Creek wird kurzfristig beginnen, die entsprechenden Genehmigungen einzuholen. Bereits im Januar hatte Cub Creek in der Nähe Leases übernommen, auf denen derzeit bis zu zwölf Horizontalbohrungen vorbereitet werden. Diese Flächen wird Cub Creek ebenfalls als Operator entwickeln. omas Gutschlag, CEO der Deutsche Rohstoff, sagte: „Mit dieser Akquisition sowie den Flächen unserer zweiten US-Beteiligung Elster Oil and Gas verfügen wir bereits wieder über ein genauso attraktives Portfolio wie die frühere Tekton Energy. Dank der niedrigeren Ölpreise konnten wir alle Flächen zu guten Konditionen sichern.“ Aufgrund der eigenen technischen Analysen erwartet das CCE-Management, dass die erworbenen Flächen wirtschaftlich ab einem WTI-Ölpreis von ungefähr 40 US4 Nordex plant weiteres Wachstum Auf Basis des Konzernabschlusses bestätigt Nordex seine im Februar gemeldeten Eckdaten zum Geschäftsjahr 2014. Hiernach hat die Gruppe ihren Umsatz im Geschäftsjahr 2014 um rund 21% auf 1.734,5 Mio. Euro erhöht. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern verbesserte sich um 76% und betrug 78,0 Mio. Euro. Der Konzerngewinn hat sich auf 39,0 Mio. Euro nahezu vervierfacht (2013: 10,3 Mio. Euro). Der der Free Cashflow ist auf 88,7 Mio. Euro (2013: 23,8 Mio. Euro) gestiegen. Im Jahr 2014 erzielte Nordex einen Auftragseingang, der mit 1.754 Mio. Euro BOND MAGAZINE FLASH | Ausgabe 82 | 25.03.2015 | www.fixed-income.org Zeschky: „An unseren strategischen Projekten – also der forcierten Produktentwicklung, dem Programm zur kontinuierlichen Produktkostensenkung, einer effizienten Projektabwicklung und dem Ausbau des Bereichs Service – halten wir fest. Bis zum Jahr 2017 wollen wir unsere Ertragslage so deutlich verbessern und auch im Volumen weiter wachsen. Für den mittelfristig erzielbaren Umsatz sind wir heute optimistischer.“ Nordex hatte seine Mittelfristplanung im September 2014 vorgestellt und wird sie im Laufe des Jahres aktualisieren. Wollen Sie als Mittelständler Ihren Unternehmenserfolg einer Großbank anvertrauen, für die Sie nur eine Kundennummer sind? Oder wollen Sie einen fairen Partner auf Augenhöhe? Dann lernen Sie die quirin bank kennen. Als etablierte, unabhängige Unternehmerbank stehen wir mittelständischen Unternehmen und Unternehmern bei der Umsetzung von Finanzierungslösungen zur Seite. Wir bieten individuelle Lösungen für Ihre Unternehmensziele: Anleihen/Mittelstandsanleihen Börseneinführungen Kapitalerhöhungen Wandel- und Optionsanleihen Übernahmen & Fusionen quirin bank AG, Investment Banking: Schillerstraße 20, 60313 Frankfurt am Main Telefon: 069 247 50 49-30 E-Mail: [email protected] Die Unternehmerbank NEUEMISSIONEN schmied, Pferdepflegecenter, Reithalle, etc.) werden ohnehin für den Show-Betrieb benötigt und erhöhen die Kosten daher nur marginal, den Mehrwert für die Besucher allerdings um ein Vielfaches. Der Park wird auch über einen Biergarten verfügen, der an diesem Standort (direkt neben der U-BahnHaltestelle Fröttmaning und der AllianzArena) wohl stark frequentiert werden dürfte. Die Planung für den Park in München ist bereits abgeschlossen. Nach erfolgreicher Anleiheemission werden die Bauaufträge erteilt und der Park im Wesentlichen 2015 errichtet. Die erste Vorstellung im eigenen eater ist für Januar 2016 geplant. Der emenpark um das eater herum soll dann im Sommer 2016 eröffnet werden. Die Stadt München hat am 27. Februar 2015 die Baugenehmigung für die Errichtung des Apassionata-Parks antragsgemäß erteilt. Die Emittentin plant, noch im Jahr 2015 die wesentlichen Baumaßnahmen des ApassionataParks in München mit Ausnahme der Landschaftsgestaltung abgeschlossen zu haben. Im April 2015 wird die Emittentin mit den Kartenvorverkäufen für die Eröffnungsgala im Januar 2016 beginnen. Das Jahr 2015 wird durch den Bau des Apassionata-Parks in München und das Management der Apassionata-Tour 2014/15 sowie den Aufbau der Apassionata-Tour 2015/16 geprägt sein. Mittelverwendung Der Emissionserlös soll in voller Höhe für die Finanzierung der Errichtung und des Betriebs des Apassionata-Parks München verwendet werden. Des Weiteren stammen die finanziellen Mittel für die Errichtung und den Betrieb des Parks aus der Beteiligung von Eigenkapitalinvestoren in Höhe von 10 Mio. Euro sowie aus Eigenmitteln. Stärken/Chancen • Etabliertes Tourgeschäft mit konstanten Umsätzen und hohen Margen • Gesellschaft ist bislang schuldenfrei • Einnahmen aus dem Tourgeschäft sichern die Zinszahlung der Anleihe • Zinsdeckungsgrad dürfte auch nach Anleiheemission recht gut sein • umfangreiche Covenants • ausgezeichneter Standort (direkt neben U-Bahnhaltestelle München-Fröttmaning und Allianz-Arena) Schwächen/Risiken • Mangelnder Erfolg der Shows bzw. des Erlebnisparks • Konzeptions- und Projektrisiken Fazit Apassionata konnte für den geplanten Pferdeerlebnispark einen ausgezeichneten Standort direkt neben der U-Bahn-Haltestelle München-Fröttmaning und der Allianz-Arena gewinnen. Die Apassionata Entertainment GmbH profitiert von der Bekanntheit der Apassionata-Tour. Diese generiert seit Jahren stabile Umsätze und hohe Margen. Das bislang schuldenfreie Unternehmen dürfte die Zinsen für die Anleiheemission allein von den Erträgen der Apassionata-Tour bedienen können. Das Chance-Risiko-Profil ist damit attraktiv, vieles spricht für einen Erfolg der Emission. Tab. 2: Eckdaten der ApassionataAnleihe Emittent Apassionata Entertainment GmbH Zeichnungsfrist 26.03.– 27.03.2015 Kupon 8,125% Rating kein Rating Laufzeit 5 Jahre (01.04.2015 – 31.03.2020) Rückkaufmöglichkeit nach zwei Jahren zu 104%, durch Apassionata nach drei Jahren zu 103%, nach vier Jahren zu 102% Stückelung 1.000 Euro Segment Freiverkehr, Börse München ISIN DE000A14J884 Bookrunner youmex Invest AG Internet www.apassionata.com BOND MAGAZINE FLASH | Ausgabe 82 | 25.03.2015 | www.fixed-income.org 7 NEUEMISSIONEN „Die Anleihe kostet uns etwa 2,5 Mio. Euro Zinsen pro Jahr, unser EBITDA erreicht rund 5 Mio. Euro jährlich“ Dr. Thomas Bone-Winkel, CFO, Apassionata Entertainment GmbH Interview ie Apassionata Entertainment GmbH plant durch die Emission einer Anleihe im Volumen von 30 Mio. Euro den Bau eines Pferdeerlebnisparks mit permanenter Spielstätte in München zu finanzieren. Im Gespräch mit dem BOND MAGAZINE erläutert CFO Dr. omas Bone-Winkel die Strategie und das Finanzierungskonzept. D BOND MAGAZINE: Bitte erläutern Sie das Konzept des Apassionata Erlebnisparks. Bone-Winkel: Apassionata ist in den vergangenen Jahren zu einer der bedeutendsten Live-Entertainment-Shows avanciert. Mit mehr als 450.000 verkauften Tickets pro Jahr zählt Apassionata zusammen mit König der Löwen und dem Cirque du Soleil zu den TopDrei-Events dieses Bereichs in Europa. Mit diesem Erfolg und unserer Erfahrung im Rücken haben wir uns entschieden, zusätzlich zu dem Tourgeschäft einen ganzjährig geöffneten stationären Erlebnispark auf einem Gelände mit einer Fläche von 54.000 Quadratmetern zu errichten. Es wird der erste Pferdefreizeitpark der Welt: Wir verdoppeln damit unser Angebot, verstetigen unseren Erfolg und schaffen Synergien, die sich positiv auf die Profitabilität unserer Gruppe auswirken. BOND MAGAZINE: Wie läuft Ihr Stammgeschäft? Bone-Winkel: Mit der laufenden Tour besuchen wir 29 Städte in Europa. Es werden weitere Städte hinzukommen, geplant sind derzeit 34. Innerhalb der kommenden beiden Jahre soll die Anzahl der Vorstellungen von 100 auf 120 ausgebaut werden. Die Touren finden jeweils im Winterhalbjahr statt. Die Umsätze liegen derzeit bei über 20 Mio. Euro, das EBITDA bei rund 5 Mio. Euro, bereinigt um interne Verrechnungen. Eine weitere Aus8 dehnung der tourenden Show ist nicht beabsichtigt, weil eine en suite Produktion, also ein stationäres eater, mit mindestens 30% EBITDA-Marge sehr viel profitabler betrieben werden kann als eine Tour, die eine EBITDA-Marge von höchstens 25% erreicht. BOND MAGAZINE: Könnten Sie aus den Erlösen des Stammgeschäfts die Anleihe vollständig bedienen? Bone-Winkel: Da hätten wir mit der Konkurrenz zur nahe gelegenen Allianz-Arena nicht mithalten können. Und jetzt haben wir mehr Stars mit mehr Beinen, die eben eine Attraktion der besonderen Art bieten. BOND MAGAZINE: Wie lange läuft der Pachtvertrag für das Grundstück? Bone-Winkel: Der Pachtvertrag läuft zwölf Jahre. Bone-Winkel: Ja. Die Anleihe kostet uns etwa 2,5 Mio. Euro Zinsen pro Jahr, unser EBITDA erreicht rund 5 Mio. Euro jährlich. BOND MAGAZINE: Mit welchen Besucherzahlen rechnen Sie? BOND MAGAZINE: Wo genau ist der Erlebnispark geplant? Bone-Winkel: Wir kalkulieren mit 300.000 Show- und 600.000 Parkbesuchern pro Jahr. Bone-Winkel: Er wird in München errichtet, in Fröttmaning, unmittelbar an der U-Bahn und in direkter Nachbarschaft zur AllianzArena. Die Besucher der Allianz-Arena, die mit der Bahn anreisen, werden also auch an unserem Park vorbei laufen und aufmerksam. BOND MAGAZINE: Wie skalierbar ist das Geschäftsmodell? BOND MAGAZINE: Weshalb haben Sie sich für den Standort München entschieden? Bone-Winkel: Wir planen zunächst mit sechs Shows pro Woche. Je nach Zuspruch können wir das Programm auf 14 Shows pro Woche erweitern. Der Park ist auf eine Kapazität von 1,8 Millionen Zuschauer pro Jahr ausgelegt. Darüber hinaus werden wir die Eröffnung weiterer Parks an anderen attraktiven Standorten prüfen. Bone-Winkel: München ist für APASSIONATA der Top-Standort nach der Erfahrung aus zwölf Jahren Tour mit dem Besuch von nahezu 70 Städten in Europa. Im Durchschnitt verkaufen wir 14.000 Tickets pro Wochenende, in München sind es 29.000 Eintrittskarten. Der durchschnittliche Ticketpreis in München beträgt 54 Euro gegenüber 42 Euro je Ticket im Durchschnitt der anderen Tourstädte. Gleichzeitig herrscht in München der geringste Wettbewerb im Bereich Live Entertainment und Family Entertainment. Das Interview führte Christian Schiffmacher. BOND MAGAZINE: Wäre an dem Standort ein Biergarten ohne Pferdeerlebnispark nicht wirtschaftlich sinnvoller? Der Text wurde gekürzt. Das vollständige Interview ist unter www.fixed-income.org > „Neuemissionen“ zu finden. BOND MAGAZINE FLASH | Ausgabe 82 | 25.03.2015 | www.fixed-income.org BOND MAGAZINE: Welche Besucherzahlen müssen Sie beim Erlebnispark und bei der Pferdeshow mindestens haben, um den Break Even zu erreichen? Bone-Winkel: Um den Break Even zu erreichen, müssen wir jährlich 150.000 Showund 300.000 Parkbesucher für APASSIONATA begeistern. WIR GRATULIEREN SNP SCHNEIDER-NEUREITHER & PARTNER AG Das youmex-Team gratuliert von Herzen der SNP Schneider-Neureither & Partner AG zur erfolgreichen Platzierung der 6,25% Unternehmensanleihe in Höhe von 10 Mio. EUR. „Danke für Ihr Vertrauen in unser Team!“ Andreas Wegerich, CEO (youmex Invest AG) youmex Invest AG – Ihr Finanz- und Kapitalmarktpartner Taunusanlage 19, 60325 Frankfurt / Germany, +49 69 505045 000, www.youmex.de INVESTMENT Keine Angst vor Anleihenknappheit Text: Karsten Junius, Chefvolkswirt, Bank J. Safra Sarasin eit die Europäische Zentralbank begonnen hat, Staatsanleihen zu kaufen, bewegt die Rentenmärkte ein ema: Ist der Markt ausreichend liquide, dass die EZB ihre Bilanzsumme wie geplant um 60 Mrd. Euro pro Monat ausweiten kann? Und was passiert, wenn das Angebot austrocknet, da beispielsweise Pensionskassen sich von ihren Beständen nicht trennen? Werden dann die Kriterien aufgeweicht und andere Wertpapiere gekauft? Wer ein gutes Gedächtnis hat, der kennt die ematik bereits. Als die Clinton-Administration in den USA mehrere Jahre Haushaltsüberschüsse erwirtschaftet hat, wurde spekuliert, ob eine Knappheit an US-Staatsanleihen zu Verwerfungen an den Rentenmärkten führen könnte. Dazu war es dann nie gekommen, da steigende Staatsdefizite schon bald wieder zu höherer Emissionstätigkeit geführt hatten. S Der gleiche Ausgang wäre für das Euroland nicht zu hoffen. Die Sorge vor sich verknappendem Angebot an Obligation ist dennoch übertrieben. Dies liegt vor allem daran, dass das primäre Ziel der EZB die Inflationsrate ist und nicht die Bilanzsumme. Die Ausweitung der Bilanzsumme ist lediglich ein Mittel, mit dem die EZB versucht Finanzmarktentwicklungen anzustoßen, die 10 zu mehr Wachstum und höherer Inflationsentwicklung führen sollen. EZB-Präsident Draghi hatte bereits im November explizit dargestellt, welche Effekte er von quantitativer Lockerung erwartet, nämlich niedrigere Zinsen, höhere Vermögenspreise und einen schwächeren Wechselkurs. Führen soll dies dann zu einem höheren Angebot und Nachfrage nach Krediten, mehr Investitionen, einem stärkeren privaten Konsum und höheren Exporten und so zu mehr Wachstum und Inflation. Den Zwischenschritt auf den Finanzmärkten hat die EZB bereits sehr früh erreicht. Fortsetzen muss sie ihr Programm dennoch, sonst würden die Märkte wieder auspreisen, dass die EZB bis mindestens September 2016 am Markt aktiv bleibt. Allerdings könnte man diskutieren, ob sich das Volumen der Käufe reduzieren ließe. Die EZB könnte damit die Vermögenspreise hoch- und die Zinsen und den Euro niedrighalten, bräuchte aber weniger Risiken auf ihre Bilanz zu nehmen. Entscheidendes Kriterium dafür werden die Inflationsprojektionen im Juni sein. Sollte die EZB in ihren vierteljährlichen Wirtschaftsprojektionen zu dem Schluss kommen, dass die Inflation mittelfristig doch höher ist als bislang geschätzt, dann wäre es möglich, auch weniger als monatlich 60 BOND MAGAZINE FLASH | Ausgabe 82 | 25.03.2015 | www.fixed-income.org Karsten Junius, Chefvolkswirt, Bank J. Safra Sarasin Mrd. Euro zu kaufen. Gesagt hat die EZB dies bislang so nicht. Aber da das Ende der quantitativen Lockerung von der Erreichung der Inflationsnorm abhängig gemacht wurde, sollte auch ein kürzeres und kleineres Programm möglich sein. Der schwache Euro spricht dafür, dass die Inflationsprognosen im Juni angehoben werden. Vielleicht wäre das bereits eine gute Gelegenheit, die monatlichen Käufe etwas zu drosseln. Die Knappheitsdiskussion wird sich dann von selbst erübrigen. ANZEIGE Vom Tourveranstalter zur Entertainment Gruppe – begleiten Sie uns! Infos kostenfrei unter: Jetzt zeichnen 0800 - 880 11 35 • 8,125 % Zinsen • 5 Jahre Laufzeit • WKN A14J88, Börse München Maßgeblicher Wertpapierprospekt unter www.apassionata.com/unternehmen/anleihe/ oder über die o.g. Telefonnummer. www.apassionata.com INVESTMENT KION Group S.A. Übererfüllung der Prognose 2014 sowie weiteres profitables Wachstum erwartet Text: Cosmin Filker, Dominik Gerbing ie KION Group S.A. hat zum 06.02.2013 über ihre Tochtergesellschaft, die KION Finance S.A., eine 7-jährige Anleihe mit einem Zinssatz zu 6,75% emittiert. Dabei bietet die KION Group sämtliche Leistungen von der Entwicklung über die Produktion bis hin zu umfassenden Service- und Finanzierungsleistungen im Bereich der Flurförderzeuge an und ist weltweit mit den drei globalen Marken Linde, STILL und Baoli am Markt präsent. Über die lokalen Marken Fenwick in Frankreich und OM STILL in Italien sowie Voltas in Indien deckt die KION Group die entsprechenden regionalen Märkte ab. D Während der Jahresverlauf 2014 bis zum dritten Quartal bereits erfolgreich verlief und sowohl die Umsatzerlöse als auch die Auftragseingänge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesteigert werden konnten, führte ein sehr starkes viertes Quartal zu einem Rekordjahr für die Unternehmensgruppe sowie zu einer Übererfüllung der zuvor getroffenen Prognosen. Die Umsatzerlöse lagen 2014 mit 4,68 Mrd. Euro um 4,1% über dem Niveau des Vorjahres mit 4,49 Mrd. Euro. Dabei konnte der Konzern in allen Bereichen ein Umsatzwachstum erzielen. Innerhalb des größten Geschäftssegments Linde Material Handling (LMH), in welchem die Marken Linde, Fenwick und Baoli enthalten sind, konnten die Umsatzerlöse von 2,88 Mrd. Euro 2013 um 6,8% auf 3,08 Mrd. Euro gesteigert werden. Noch stärker wuchs das Geschäftssegment Linde, welches ein Wachstum von 1,72 Mrd. Euro um 7,8% auf 1,85 Mrd. Euro verzeichnete. Regional betrachtet trugen vor allem West- und Osteuropa sowie der asiatische Markt zum Wachstum des Konzerns bei. Gleichzeitig wurde 2014 das um Akquisitionseffekte bereinigte EBIT überproportional zum Umsatz um 6,0% auf rund 443,00 Mio. Euro gesteigert (VJ: 416,50 Mio. Euro). Einhergehend damit hat sich die bereinigte EBIT-Marge von 9,3% auf 9,5% erhöht. Die Verbesserung des unbereinigten und bereinigten EBIT sowie der dazugehörigen Marge wurde dabei von allen Segmenten getragen. Nach Abzug eines deutlich verbesserten Finanzergebnisses sowie entsprechender Steueraufwendungen ergibt sich auf Basis der vorgelegten Zahlen ein Konzernjahresüberschuss von 178,20 Mio. Euro und somit 26,4% mehr als noch im Vorjahr mit 138,40 Mio. Euro. Darüber hinaus stieg der Free Cashflow von 195,60 Mio. Euro 2013 auf rund 300,00 Mio. Euro im Jahr 2014. Das eingeleitete Wachstums- und Effizienzsteigerungsprogramm im Rahmen der „Strategie 2020“ sollte 2015 und den Folgejahren zu weiterem profitablen Wachstum führen, womit eine vollständige Rückzahlung der Anleihe ebenfalls gewährleistet sein sollte. Dabei strebt die KION Group gemäß der Strategie 2020 bis zu diesem Zeitpunkt die globale Marktführerschaft an. Die EBIT-Marge soll in Zukunft auf über 10,0% gesteigert werden sowie durch den gezielten Ausbau des Servicegeschäfts eine noch stabilere und wiederkehrende Umsatzbasis geschaffen werden. Nach dem Rekordjahr 2014 rechnet der Vorstand für das angelaufene Geschäftsjahr 2015 mit einem leichten Umsatzanstieg. Während in den kommenden Jahren die EBIT-Marge sukzessive auf über 10,0% gesteigert werden soll, sieht die Prognose für 2015, aufgrund der anstehenden Maßnahmen im Rahmen der Realisierung der Strategie 2020, eine bereinigte EBIT-Marge in Höhe des Niveaus von 2014 vor. Der zum 31.12.2014 mit +13,5% deutlich über dem Vorjahr liegende Auftragsbestand in Höhe von 787,2 Mio. Euro (VJ: 693,3 Mio. Euro) sowie der um 8,6% auf 4.88 Mrd. Euro 2014 gestiegene Auftragseingang (VJ: 4.,49) und die leicht verbesserten Konjunkturaussichten lassen unserer Einschätzung nach ebenfalls ein weiteres profitables Wachstum erwarten. Tab. 1: Eckdaten zur KION Finance S.A.-Anleihe ISIN XS0889217716 WKN A1HF09 Volumen 450,00 Mio. Euro Stückelung/ 100.000,00 Euro Mindestanlagevolumen Laufzeit 15.02.2020, Restlaufzeit: 4,92 Jahre Kupon (Effektivzins) 6,75% (5,00%) Anleihekurs 107,45% Zahlung Halbjährliche Zinszahlung 15. Februar, August (seit 14.02.2013) Rückzahlung Equity Claw Back bis zu 40% des Volumens zum 14.04.2016 Börsennotierung Open Market Frankfurt Rating BB (S&P) Quelle: Börse Frankfurt, GBC AG 12 BOND MAGAZINE FLASH | Ausgabe 82 | 25.03.2015 | www.fixed-income.org INVESTMENT Auf Grundlage der vorgelegten Zahlen für das Geschäftsjahr 2014 erreicht die KION Group sowohl auf Basis der unbereinigten als auch unter Verwendung der um Akquisitionseffekte bereinigten operativen Kennzahlen sehr gute Zinsdeckungsgrade. Demnach lagen 2014 der unbereinigte EBITDA-Zinsdeckungsgrad bei 8,04 und der unbereinigte EBIT-Zinsdeckungsgrad bei 3,91. Werden die Akquisitions- und Sondereffekte berücksichtigt, so ergeben sich noch höhere Werte von 8,79 für den EBITDA-Zinsdeckungsgrad sowie 4,99 für den EBIT-Zinsdeckungsgrad. Unter Berücksichtigung der bondspezifischen Kennzahlen erfüllt die KION Group S.A. im Geschäftsjahr 2014 die Qualitätsvorgaben der GBC AG. Tab. 2: Bondspezifische Kennzahlen GJ 2012 GJ 2013 EBITDA-Interest Coverage 3,84 3,22 EBIT-Interest Coverage 2,31 1,70 3,17 2,48 Total Debt/EBITDA Net Debt/EBITDA 2,56 2,17 Total Debt/EBITDA* 3,76 3,35 Net Debt/EBITDA* 3,14 3,04 Risk Bearing Capital 10,5% 26,7% Total Debt/Capital 81,6% 52,2% Risk Bearing Capital* 10,5% 26,7% Total Debt/Capital* 84,0% 59,6% * inklusive Pensions- und Leasingverpflichtungen | Quelle: KION Group S.A., GBC AG Hinweis gemäß Finanzanalyseverordnung: Bei dem analysierten Unternehmen sind die folgenden möglichen Interessenskonflikte gemäß Katalog möglicher GJ 2014 8,04 3,91 2,38 2,24 3,37 3,23 26,9% 50,7% 26,9% 59,3% Interessenkonflikte gegeben: Nr. (-). Ein Katalog möglicher Interessenskonflikte ist auf folgender Webseite zu finden: www.gbc-ag.de/de/Offenlegung.htm Anzeige INVESTMENT Man on Convertibles Wandelanleihen von Edelstahlproduzenten sind alles andere als rostig Die Europäische Zentralbank hat kürzlich – wie angekündigt – mit dem Kauf von Staatsanleihen begonnen und wird bis mindestens September 2016 monatlich 60 Milliarden Euro in die Märkte pumpen. Erwartungsgemäß sind dadurch die Euro-Zinsen erneut gefallen und liegen nun auf einem rekordtiefen Niveau. Im Sog dieser Entwicklung fiel die europäische Gemeinschaftswährung gegenüber dem US-Dollar auf 1,1. Anfang Mai 2014 kostete der Euro noch knapp 1,4 US-Dollar. Europas Börsen konnten jedoch durch die freundlicheren Exportbedingungen stark profitieren und schossen auf neue Rekordniveaus hoch. So konnte der MSCI Europe-Index seit Jahresbeginn um knapp 10,5% zulegen, der beste Start ins Jahr seit über einer Dekade. Der omson Reuters Convertibles Europe stieg entsprechend um 6,8%. Besonders positiv haben unter anderem die Industrieunternehmen zu der Entwicklung an den Aktienmärkten beigetragen. So sorgte die Ankündigung der Europäischen Kommission zur Einführung von Strafzöllen für Edelstahl aus China und Taiwan für ein Kursfeuerwerk bei den Herstellern von rostfreiem Stahl. Zu den Gewinnern gehören unter anderem das 1932 gegründete finnische Werkstoffunternehmen Outokumpu, einer der weltweit größten Hersteller von rostfreiem Stahl, sowie die in Luxemburg ansässige niederländische Aperam. Beide Stahlproduzenten konnten mit einem deutlichen Plus von 17,9% bzw. 9,5% aus dem Tageshandel vom 6. März gehen. Unserer Einschätzung nach könnten beide Unternehmen interessant sein, da sie aktuell nicht nur Wandelanleihen ausstehend haben, sondern über 60% ihres Umsatzes im Euroraum erwirtschaften. Die finnische Outokumpu etwa ist erst vergangenen Monat am Wandelanleihenmarkt aktiv geworden und hat 215 Mio. Euro mit einer Laufzeit von 5 Jahren sowie einem halbjährlichen Kupon von 3,25% aufgenommen. Aperam hat bereits Mitte 2014 eine Wandelanleihe emittiert, die einen halbjährlichen Zins in Höhe von 0,6% zahlt und im Juli 2021 ausläuft. Beide Papiere handeln bei 116,7% bzw. 114,5% und könnten aufgrund ihres Kreditprofils und der hohen Risikoprämien eher für risikofreudige Anleger attraktiv sein. Fotolia: 76641458 - one euro coin and one swiss fran © Valerie Potapova – Fotolia.com Zeitpunkt der Erscheinung der Publikation von einem oder mehreren Mitarbeitern der Redaktion und/oder Mitwirkenden gehalten werden. Darüber hinaus können die Mitarbeiter der Redaktion und/oder Mitwirkende einen Interessenkonflikt haben, da sie teilweise neben ihrer journalistischen/analytischen Tätigkeit auch anderen, unternehmensberatenden Tätigkeiten, u.a. im Bereich der Fremd- und Eigenkapitalbeschaffung, nachgehen können. Die Institutional Investment Publishing GmbH hat hierfür interne Verhaltensregeln und Compliance-Richtlinien erlassen. Nachdruck: © 2014 Institutional Investment Publishing GmbH, Eschbach. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Vervielfältigungen oder Verbreitung mittels elektronischer Medien sind grundsätzlich nicht gestattet. Ausnahmen nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Beide Wandelanleihen haben bereits viel vom jüngsten Aktienaufschwung eingepreist und weisen daher ein Delta im oberen ausgewogenen Bereich aus. Nichtsdestotrotz wird der Wandler von Outokumpu vom Markt eher günstig bewertet, im Gegensatz zur Wandelanleihe von Aperam. Unserer Ansicht nach stehen die Zeichen aktuell aber gut, dass Edelstahlhersteller auch weiterhin von den freundlichen wirtschaftlichen und politischen Bedingungen im Euroraum profitieren werden. Impressum BOND MAGAZINE Flash 82, 25.03.2015 Verlag: Institutional Investment Publishing GmbH, Raiffeisenring 1, 76831 Eschbach, www.fixed-income.org, Tel: +49 (0) 63 45 / 959 46-51, Fax: +49 (0) 63 45 / 959 46-52 Redaktion: Christian Schiffmacher (Chefredakteur), Robert Cleve, Stefan Scharff Mitwirkung bei dieser Ausgabe: Cosmin Filker, Dominik Gerbing, Dr. Daniel Hartmann Interviewpartner: Dr. omas Bone-Winkel Gestaltung/Layout: signalrot – grafik & kommunikations design, Stephan Hörmann, 88677 Markdorf Disclaimer Die Institutional Investment Publishing GmbH kann trotz sorgfältiger Auswahl und ständiger Überprüfung der recherchierten und durch die von den jeweiligen Unternehmen zur Verfügung gestellten Daten keine Gewähr für deren Richtigkeit übernehmen. Informationen zu einzelnen Unternehmen bzw. Emissionen stellen keine Aufforderung zur Zeichnung und zum Kauf bzw. Verkauf von Wertpapieren dar. Eine Investitionsentscheidung sollte nicht auf Grundlage dieses Dokumentes und von Artikeln bzw. Interviews erfolgen. Bildredaktion: Denny Guzman Gonzalez, Angelika Schiffmacher Korrektorat: Anke Speringer 14 Wertpapiere von im BOND MAGAZINE, BONDBOOK/BOND YEARBOOK bzw. auf www.fixed-income.org genannten Unternehmen können zum BOND MAGAZINE FLASH | Ausgabe 82 | 25.03.2015 | www.fixed-income.org INVESTMENT QE der EZB Nutzlos und gefährlich Text: Dr. Daniel Hartmann, Bantleon nde des 20. Jahrhunderts bestand ein breiter Konsens in der Geldpolitik: Großvolumige Käufe von Staatsanleihen sind tabu für Notenbanken. Schließlich hat dies früher oder später immer zu Hyperinflation geführt. Genau deshalb findet sich das Verbot der Staatsfinanzierung durch Notenbanken auch in vielen Verfassungen. Seit der Lehman-Pleite ist aber nichts mehr wie früher. Inflation gilt als passé und großvolumige Assetkaufprogramme von Zentralbanken – neudeutsch „Quantitative Easing“ – sind zum Standardinstrument der Geldpolitik avanciert. Viele sehen in QE sogar den Schlüssel zur Überwindung der Finanzmarktkrise. Auch die EZB konnte letztendlich den Verlockungen der neuen Wunderwaffe nicht widerstehen – sie wird in den nächsten 19 Monaten für mehr als 1.000 Mrd. Euro Wertpapiere kaufen. Der Löwenanteil entfällt auf Staatsanleihen. ziehungsweise Großbritannien zu suchen. Ins Blickfeld geraten dabei schnell die demografischen Unterschiede. So ist Japan seit Jahren mit einer schrumpfenden und die Eurozone mit einer stagnierenden Erwerbsbevölkerung konfrontiert. In den USA und Großbritannien wächst die Erwerbsbevölkerung hingegen immer noch um knapp 1,0% p.a. Mit anderen Worten: Allein aufgrund der Demografie liegt das Potenzialwachstum in den USA und Großbritannien um 1,0 bis 1,5 Prozentpunkte höher als in Japan und der Eurozone. Die jüngsten Wachstumserfolge der Angelsachsen sind daher schnell entzaubert, wenn man statt dem absoluten BIP-Wachstum das BIPWachstum pro Kopf heranzieht. Seit dem Tiefpunkt 2009 weisen hier Deutschland (9,3%) und Japan (8,5%) eine dynamischere Entwicklung auf als die USA (7,6%) und Großbritannien (4,4%). Befürworter von QE verweisen gerne auf die USA und Großbritannien. Die Angelsachsen haben als erste entsprechende Programme lanciert (bereits 2008/2009) und waren damit offensichtlich sehr erfolgreich. Beide Länder haben sich recht schnell aus der Rezession befreit und weisen seit 2010 durchschnittliche Wachstumsraten von knapp (Großbritannien) oder mehr (USA) als 2,0% p.a. auf, während die Eurozone kaum über die Nulllinie kommt. Für das Hinterherhinken der Währungsunion machen nicht wenige die anfangs zögerliche Geldpolitik der EZB verantwortlich. Der seit Jahren höhere Wachstumspfad in den USA und Großbritannien lässt sich daher ganz einfach mit der Demografie erklären und hat mit der Geldpolitik nichts zu tun. Mithin wäre die Konjunktur in den angelsächsischen Ländern vermutlich auch ohne Assetkäufe der Notenbanken wieder auf die Beine gekommen. Man sollte daher auch in der Eurozone keine zu großen Hoffnungen in QE setzen. Der Wachstumsausblick für das laufende Jahr fällt zwar freundlich aus. Das Wertpapierkaufprogramm der EZB ist dabei aber nur einer von vielen stimulierenden Faktoren – neben dem Ölpreisverfall, der Stabilisierung der Bankenbranche, der weniger restriktiven Fiskalpolitik, den Nachholeffekten, den rückläufigen Risikoprämien etc. Bereits 2016/2017, wenn der zyklische Rückenwind nachlässt, dürfte erneut Ernüchterung beim Wachstum einkehren. Denn das Potenzialwachstum in der Eurozone liegt derzeit aufgrund der Demografie und des bestenfalls mäßigen Investitionsklimas bei maximal 1,0%. Um auf einen höheren Wachstumspfad zu gelangen, bleibt der Eurozone weiterhin nichts anderes übrig, als auf Zuwanderung, eine steigende Erwerbsquote und Strukturreformen zu setzen. E Aber stimmt das auch? Nicht ganz in das Bild der QE-Enthusiasten passt die Entwicklung in Japan. Dort ist es mithilfe von QE im Jahr 2013 zwar ebenfalls zu einer Wachstumsbelebung gekommen, die ebbte aber schnell wieder ab. Auch die Aufstockung des QE-Programms im Oktober 2014 hat bislang nicht den gewünschten Effekt gebracht. Nicht zuletzt wegen der enttäuschten Hoffnungen in Japan lohnt es sich, nach anderen Gründen für die Wachstumsdifferenz zwischen der Eurozone und den USA be- Dr. Daniel Hartmann, Senior Analyst Economics, Bantleon QE wird sich also im besten Fall langfristig als nutzlos für die Eurozone erweisen. Zu befürchten ist allerdings, dass man sich damit ganz neue Probleme einhandelt. So ist das Assetkaufprogramm explizit auf kräftige Steigerungen der Vermögenspreise ausgerichtet. Der Börsenboom seit Anfang Januar dürfte in dieser Hinsicht lediglich einen Vorgeschmack darstellen. Mithin ist im kommenden Jahr folgendes Szenario wahrscheinlich: Die Aktienkurse werden sich in ganz Europa auf Allzeithöchstständen befinden, während gleichzeitig die Risikoaufschläge auf ein Minimum abgeschmolzen sind. Wenn in dieser Situation der konjunkturelle Schwung nachlässt, wovon wir ausgehen, sind scharfe Einbrüche in allen Marktsegmenten – mit Ausnahme der sicheren Häfen deutscher Bundesanleihen und Schweizer Eidgenossen – vorprogrammiert. Als Folge droht die nächste Deflationswelle, die natürlich bekämpft werden muss: mit einem „QE 2.0“ der EZB. BOND MAGAZINE FLASH | Ausgabe 82 | 25.03.2015 | www.fixed-income.org 15 Transparenz ist der Anfang eines jeden erfolgreichen Investments. Unser Research schafft Transparenz. (Auszug aus über 100 Unternehmen) Unsere Leistungen: Unternehmensanalyse/Research Kapitalmarktberatung Kapitalmarktkonferenzen Kontakt: GBC AG . 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