Wie der Annex 15 die Pharmaindustrie voranbringt! - GMP

LOGFILE Nr. 12 / März 2015
Maas & Peither AG – GMP-Verlag
Wie der Annex 15 die Pharmaindustrie voranbringt!
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Der Annex 15 ist ein weiterer Schritt zur
Standardisierung, insbesondere der Anlagenqualifizierung. Aber auch die Prozessvalidierung steht vor neuen Herausforderungen und
erfordert neue Ansätze.
Wenn Sie Lösungen für diese Aufgaben diskutieren wollen, dann sollten Sie zur Vision
Pharma 2015 kommen.
von Thomas Peither
Letzte Woche hat unser Leitartikel klargemacht, wie GMP unserer Organisation dienen
kann und wie wir uns alle mit Standardvorlagen die Arbeit (und das GMP-Leben) leichter machen können. „Lust auf Besser“ lautete das Stichwort des 10-Punkteplans, der zu
einer gelebten Qualitätskultur in Unternehmen führt (LOGFILE 11/2015).
Wie der Annex 15 die Standardisierung in der Pharmaindustrie und damit uns alle voranbringt, erläutern wir heute.
GMP ist Standardisierung – der Annex 15 ist Standardisierung
Man stelle sich vor, ein Auto würde heute noch handwerklich gefertigt – jedes nach
einer eigenwilligen Spezifikation. Der Entscheidungsprozess für einen solchen PKW
wäre sehr langwierig, der Bau würde Monate dauern und der Preis? Der wäre mit heutigen Löhnen und Gehältern nur für wenige erschwinglich.
Standardisierung hat das Automobil für nahezu Jedermann bezahlbar gemacht. Genau
genommen ist ein Automobil eine Zusammenstellung von Industriestandards.
Die meisten von uns produzieren keine Automobile, sondern Arzneimittel. Auch diese
sollten für jedermann erschwinglich sein. Dazu müssen wir jede Form der Standardisierung vorantreiben.
Die Europäischen Behörden haben mit dem neuen Annex 15 einen großen Schritt in der
weiteren Standardisierung gemacht. Genau genommen reagiert der Annex 15 auf Praxiserfahrungen und Harmonisierungsziele, u.a. der US-FDA.
Das meiste, was im neuen Annex 15 steht, ist nicht wirklich neu. Viele Ideen finden sich
bereits im Praxishandbuch „Anlagenqualifizierung“ das vor 10 Jahren von uns veröffentlicht wurde. Für die meisten Industriebetriebe dürfte der neue Annex 15 somit
kaum Überraschungen bieten.
Heißt das, das man nun weitermachen kann, wie bisher?
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Davor würde ich warnen, denn es stehen auch einige Hinweise im Annex 15, die auf die
Zukunft gerichtet sind. Darunter:

Risikomanagement,

Wissensmanagement und

neue Prinzipien zur Reinigungsvalidierung
Dr. Rainer Gnibl, GMP-Inspektor der Regierung von Oberfranken, hat mit mir zusammen den Annex 15 analysiert.
Continuous Process Verification ist das Konzept der Zukunft
Vollständig neu ist im revidierten Annex 15 der Ansatz der „Continuous Process Verification“ (CPV) beschrieben. Dieser CPV-Ansatz kann und wird langfristig voraussichtlich
den traditionellen Ansatz ersetzen. Hier wird dem Stand von Wissenschaft und Technik
Rechnung getragen und gleichzeitig mit den Vorgaben der US-FDA gleichgezogen.
Folgende Basisaussagen sind dabei zu beachten:
1. Die CPV kann nur auf Prozesse angewendet werden, welche bereits nach dem
„Quality-by-Design Konzept“ entwickelt wurden.
2. Die Grundprinzipien zur Validierung gem. Annex 15 Kap. 5.1 – 5.14 gelten gleichermaßen
3. Die Zulassungsrelevanz des CPV-Ansatzes ist über den gesamten Lebenszyklus zu
beachten.
Das Glossar zum Annex 15 definiert die „Continuous Process Verification“ wie folgt:
“An alternative approach to process validation in which manufacturing process performance is continuously monitored and evaluated. (ICH Q8)”
Die Leistungsparameter des Herstellungsprozesses werden über den gesamten Prozess
kontinuierlich gesammelt, betrachtet und ausgewertet. Somit kann bei negativen
Trends unmittelbar im Prozess gegengesteuert werden (Real Time Approach). Dies geht
mit extensiven in-, at-und on-line Kontrollen der kritischen Prozessparameter und Qualitätsattributen einher.
Die Umsetzung des CPV-Ansatzes wird im Annex 15 leider nicht beschrieben.
Auch die Revalidierung wird im neuen Annex 15 nicht mehr erwähnt. Dafür wird ein
neuer Begriff eingeführt: Ongoing Process Verification (OPV). Gemeinsam mit den Product Quality Review (PQR) wird die OPV die Revalidierung ersetzen. Die ist konsequent,
passt dies doch deutlich besser zum modernen Lebenzykluskonzept.
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Nach der Lektüre des Annex 15 bleiben aber immer noch viele Fragen offen. Vielmehr
entstehen neue Fragen, wie zum Beispiel:
 Muss ich die Validierung von Herstellungs-Prozessen jetzt ändern?
 Wie qualifiziere ich jetzt richtig?
 Bleibt das Visual Clean Kriterium bei der Reinigung bestehen?
Die Antworten gebe ich Ihnen bei einem Vortrag „Endlich Klarheit durch den Annex
15!“ am 20. Mai 2015 um 11.15 Uhr – auf der Vision Pharma in Stuttgart.
Schon heute möchte ich dazu sagen:
Wenn Sie

alles getan haben, um Ihre Anlagen und Prozesse sicher zu machen,

angemessene Spezifikation für Anlagen erstellt haben,

einen Abnahme- und Qualifizierungsprozess für Anlagen leben,

sich nicht nur auf 3 Batches bei der Prozessvalidierung verlassen und

Kreuzkontaminationsrisiken in der Reinigungsvalidierung berücksichtigen,
dann brauchen Sie sich kurzfristig keine großen Sorgen zu machen.
Die Zukunft steht aber schon vor der Tür. Müssen Sie jede Richtlinie selbst analysieren?
Die Behörden haben erkannt, dass das Thema Qualität noch viel Entwicklungspotential
bietet. Wir geben Ihnen Informationen, damit richtig umzugehen.
Die gute Nachricht für Sie: Mit unseren Interpretationen sind Sie auch in Zukunft auf
der sicheren Seite.
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Vision Pharma!
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Wir freuen uns auf Sie!
Dienstag, 19.5.15
• Good Distribution
Practice
Mittwoch, 20.5.15
• Risikomanagement
Donnerstag, 21.5.15
• Wissensmanagement
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www.vision-pharma-2015.de Anmeldecode gmp-verlag
Autor:
Thomas Peither
Vorstand & Redaktionsleitung
Maas & Peither AG, Schopfheim, Deutschland
E-Mail: [email protected]
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