Mietspiegel und Mietpreisbremse - Wohnungswirtschaftliches Seminar

Wohnungs- und immobilienwirtschaftliches Seminar
für Praktiker und Studierende
Frühjahrsemester 2015
Mietspiegel und Mietpreisbremse
Sehr geehrte Damen und Herren,
Mietspiegel sind Übersichten über die in den letzten vier Jahren neu vereinbarten oder erhöhten Mieten innerhalb einer Gemeinde. Die ortsübliche Vergleichsmiete im Mietspiegel ist
dabei nach den Wohnwertmerkmalen Art, Lage, Größe, Ausstattung und Beschaffenheit zu
differenzieren. Mit der Mietrechtsänderung im Jahr 2013 wurde abschließend klargestellt,
dass sich die Merkmale „Beschaffenheit“ und „Ausstattung“ auch auf energetische Ausstattungs- und Beschaffenheitsmerkmale beziehen. Daraus ergibt sich für die Mietspiegelerstellung der klare Auftrag, mögliche Mietpreiseinflüsse der energetischen Beschaffenheit und
Ausstattung zu untersuchen und, falls vorhanden, im Mietspiegel auszuweisen. Der einführende Vortrag von Herrn Diplomgeographen Wolfgang Neußer, Projektleiter im Referat II 11,
„Wohnungs- und Immobilienmärkte“ im BBSR, gibt aus einer allgemeinen Betrachtung einen
Überblick über die Entwicklung, Verbreitung und Anforderungen eines energetisch effizienten Mietspiegels.
Die energetische Beschaffenheit stellt jedoch ein sehr komplexes Merkmal dar, das vom Ersteller des Mietspiegels einiges an bauphysikalischem Verständnis abfordert, aber auch aus
empirischer Sicht einige zusätzliche Fallstricke bereitstellen kann. In der Anwendungspraxis
ist noch vielfach unklar, in welcher Art dies technisch-methodisch am besten umgesetzt werden kann. Herr Dipl.-Ing. Martin Vaché, IWU Institut Wohnen und Umwelt GmbH, Darmstadt, berichtet über die wichtigsten Erfahrungen aus der bisherigen Praxis der Mietspiegelerstellung mit dem Fokus auf qualifizierten Mietspiegeln.
Diplomökonom Michael Neitzel, Geschäftsführer der InWIS Forschung & Beratung GmbH,
gibt einen Einblick in die Mietpreisbremse, die sich zurzeit im Gesetzgebungsverfahren befindet. Ihre Konsequenzen für die Wohnungsmärkte sind umstritten. Zwar wird sie das Mietenniveau bei Neuvermietung in den betroffenen Städten dämpfen, sie wirkt aber als kurzfristige "Schmerztherapie", weil die Ursachen für den Mietenanstieg nicht beseitigt oder gemildert werden. Sie kann nicht wirksam verhindern, dass Mieterhaushalte aufgrund zu hoher
Mieten verdrängt werden, und nicht bewirken, dass Interessenten ihre Wunschwohnung in
attraktiven Stadtquartieren anmieten können. Dagegen sind negative Effekte zu erwarten: Sie
wirkt als Preisobergrenze und setzt damit den Preis als Knappheitsindikator außer Kraft. Trotz
der im bisherigen Verfahren eingebrachten Veränderungen, überwiegen die negativen Effekte.
Der Vortrag setzt sich mit den Fragen auseinander, ob eine Mietpreisbremse nötig ist, wie die
Mietpreisbremse auf die Wohnungsmärkte wirkt und welche alternativen Instrumente als
marktkonform anzusehen sind.
Prof. Dr. Paul Gans
Dr. Peter Westerheide
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16. April 2015, 16.00 Uhr:
Dipl.-Geogr. Wolfgang Neußer, Projektleiter, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und
Raumforschung (BBSR), Bonn: Mietspiegel in Deutschland - Entwicklung, Verbreitung
und Anforderungen
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7. Mai 2015, 16.00 Uhr:
Dipl.-Ing. Martin Vaché, IWU Institut Wohnen und Umwelt GmbH, Darmstadt: Der
energetisch differenzierte Mietspiegel – Voraussetzungen, Umsetzungsmöglichkeiten
und Grenzen
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28. Mai 2015, 16.00 Uhr:
Dipl.-Ökonom Michael Neitzel, Geschäftsführer InWIS Forschung & Beratung GmbH,
Bochum: Auswirkungen der Mietpreisbremse auf die Wohnungsmärkte
Tagungsort der Vorträge: Verfügungsgebäude der Universität Mannheim L7, 3-5:
Podiumsgeschoss, Raum P 044
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Informationen zu den Veranstaltungen des Wohnungswirtschaftlichen
Seminars finden Sie unter www.wohnungsseminar.de!
Mit Fragen zum Seminar wenden Sie sich bitte an
Professor Dr. Paul Gans
Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie
Abt. Volkswirtschaftslehre
68131 Mannheim
Tel.: 0621/181-1958, -1963
Fax: 0621/181-1955
e-mail: [email protected]
Dr. Peter Westerheide
BASF SE ZZS/BE – D 100
67056 Ludwigshafen
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