Mai 2015 ZVEI-Außenhandelsreport „Spezial“: Großbritannien Mit einem Volumen von 71,2 Mrd. Euro war Großbritannien 2014 der zweitgrößte Elektromarkt Europas und der siebtgrößte Markt weltweit. Ähnlich wie andere große Elektromärkte in Europa – etwa Deutschland, Frankreich oder Italien – ist der britische Markt heute aber kleiner als noch zur Jahrtausendwende. 2000 hatte das Marktvolumen knapp 24 Mrd. Euro höher gelegen als im vergangenen Jahr. Allerdings hat das britische Pfund zwischen 2000 und 2014 auch um ein Viertel gegenüber dem Euro abgewertet. Der Weltmarktanteil des Landes ist von 3,8 auf aktuell 1,9 Prozent gesunken. Gemessen am Produktionsvolumen rangierte Großbritannien im globalen Vergleich zuletzt an dreizehnter Deutsche Elektroexporte Stelle. 2000 = 100 Die Exporte der deutschen Elektroindustrie 180 nach Großbritannien beliefen sich 2014 auf Exporte weltweit 160 9,3 Mrd. Euro, was einem Anteil von 5,6 Pro140 zent an den gesamten Branchenausfuhren und Position vier im Ranking der wichtigsten 120 Exporte nach Abnehmerländer entsprach. Trotz eines kräf100 Großbritannien tigen Anstiegs von 9,5 Prozent gegenüber 80 2013 lag das Exportvolumen im letzten Jahr 60 aber weiterhin unter seinem Niveau von 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2000, als sich die Ausfuhren auf 11,0 Mrd. Euro summiert hatten. Tatsächlich sind die Quelle: Destatis und ZVEI-eigene Berechnungen Elektroexporte nach Großbritannien seit der Jahrtausendwende um durchschnittlich 1,2 Prozent pro Jahr gesunken, während die Branchenausfuhren insgesamt im selben Zeitraum jahresdurchschnittlich um 3,2 Prozent zulegen konnten. Alles in allem machen Erzeugnisse der Elektroindustrie heute noch 11,0 Prozent aller gesamtwirtschaftlichen deutschen Ausfuhren nach Großbritannien aus. Im Vergleichsjahr 2000 lag dieser Anteil noch bei mehr als einem Fünftel. Im vergangenen Jahr entfielen von Großbritannien besonders nachgefragte deutsche Elektroerzeugnisse vor allem auf die Fachbereiche Automation (Exporte von 1,5 Mrd. Euro), Informationstechnik (1,5 Mrd. Euro), elektronische Bauelemente (1,1 Mrd. Euro), Kommunikationstechnik (0,8 Mrd. Euro), Energietechnik (0,6 Mrd. Euro) und Elektro-Hausgeräte (0,5 Mrd. Euro). Die deutschen Elektroimporte aus Großbritannien er- Deutsche Elektroexporte nach Großbritannien nach reichten 2014 einen Wert von 3,8 Mrd. Euro, was einem Fachbereichen Anteil von 2,6 Prozent an den gesamten Elektroeinfuh- 2014 ‒ 9,3 Milliarden Euro Sonstige ren entsprach. Dies ist ein deutlicher Rückgang gegen36% über 2000, als die Einfuhren noch bei 8,2 Mrd. Euro geElektro-Hausgeräte legen und einen Anteil von 7,7 Prozent erreicht hatten. 6% Großbritannien ist heute die fünftgrößte Volkswirtschaft Energietechnik 6% Automation der Welt. Für die Europäische Union ist es von heraus16% Kommunikationstechnik ragender wechselseitiger Bedeutung. So gingen zuletzt 9% beispielsweise 43,5 Prozent aller gesamtwirtschaftliElektronische Bauelemente Informationstechnik 11% 16% chen britischen Ausfuhren in andere EU-Staaten. Der Anteil der britischen Elektroexporte, die in die EU gelie- Quelle: Destatis und ZVEI-eigene Berechnungen fert wurden, lag mit 48,3 Prozent der gesamten Branchenausfuhren sogar noch etwas höher und in einem ähnlichen Größenbereich wie das Exportgewicht der EU für die Elektroindustrie hierzulande (54,8 Prozent). Für Deutschland ist Großbritannien der drittgrößte Handelspartner innerhalb der EU, im Elektrohandel die Nummer vier. Großbritannien ist ein bedeutendes Investitionsziel deutscher Elektrounternehmen. Im aktuellsten Berichtsjahr 2012 betrug der Investitionsbestand der deutschen Elektroindustrie dort 3,3 Mrd. Euro. Das Land war damit hinter den USA und China sowie vor Spanien und den Niederlanden der drittgrößte ausländische Investitionsstandort der Branche. ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. • Lyoner Straße 9 • 60528 Frankfurt am Main Abteilung Wirtschaftspolitik, Konjunktur und Märkte Redaktion: Dr. Andreas Gontermann, Jochen Schäfer Telefon: 069 6302-258 • Fax: 069 6302-326 • E-Mail: [email protected] • www.zvei.org Präsident: Michael Ziesemer • Geschäftsführung: Dr. Klaus Mittelbach (Vorsitzender), Frank Bechtloff
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