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März 2016
ZVEI-Außenhandelsreport „Spezial“: Großbritannien
Mit einem Volumen von 71,2 Mrd. Euro war Großbritannien 2014 der zweitgrößte Elektromarkt Europas und
der siebtgrößte weltweit. Ähnlich wie andere große Elektromärkte in Europa – etwa in Deutschland, Frankreich
oder Italien – ist der britische Markt heute aber kleiner als noch zur Jahrtausendwende. 2000 hatte das Marktvolumen noch knapp 24 Mrd. Euro höher gelegen als im Jahr 2014. Der Weltmarktanteil des Landes ist von
damals 3,8 auf aktuell 1,9 Prozent gesunken. Gemessen am Produktionsvolumen rangierte Großbritannien im
globalen Vergleich zuletzt an dreizehnter Stelle. Die Exporte der deutschen Elektroindustrie nach Großbritannien beliefen sich 2015 auf 9,9 Mrd. Euro,
Deutsche Elektroexporte
was einem Anteil von 5,7 Prozent an den ge2000 = 100
samten Branchenausfuhren und Position
vier im Ranking der wichtigsten Abnehmer180
Exporte weltweit
länder entsprach. Trotz eines kräftigen An160
stiegs von 10,1 Prozent gegenüber 2014 lag
140
das Exportvolumen im letzten Jahr aber wei120
terhin unter seinem Niveau aus 2000, als
Exporte nach
100
sich die Ausfuhren noch auf 11,0 Mrd. Euro
Großbritannien
summiert hatten. Tatsächlich sind die Elekt80
roexporte nach Großbritannien seit der Jahr60
tausendwende um durchschnittlich 0,7 Pro2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014
zent pro Jahr gesunken, während die BranQuelle: Destatis und ZVEI-eigene Berechnungen
chenausfuhren insgesamt im selben Zeitraum jahresdurchschnittlich um 3,3 Prozent
zulegen konnten. Alles in allem machen Elektroprodukte heute noch 11,0 Prozent aller gesamtwirtschaftlichen
deutschen Ausfuhren nach Großbritannien aus. Im Vergleichsjahr 2000 lag dieser Anteil noch doppelt so hoch.
Im vergangenen Jahr entfielen von Großbritannien besonders nachgefragte deutsche Elektroerzeugnisse vor
allem auf die Fachbereiche Informationstechnik (Exporte von 1,7 Mrd. Euro), Automation (1,4 Mrd. Euro),
elektronische Bauelemente (1,2 Mrd. Euro), Kommunikationstechnik (0,9 Mrd. Euro), Energietechnik (0,8 Mrd.
Euro) und Elektrohausgeräte (0,7 Mrd. Euro). Die höchsten Zuwächse gegenüber dem Vorjahr erzielten dabei
die Energietechnik (+31,1%) und die Hausgeräte (+23,0%).
Die deutschen Elektroimporte aus Großbritannien erreichten 2015 einen Wert von 4,2 Mrd. Euro, was einem Deutsche Elektroexporte nach Großbritannien nach
Anteil von 2,6 Prozent an den gesamten Elektroeinfuh- Fachbereichen
2015 ‒ 9,9 Milliarden Euro
ren entsprach. Auch dies ist ein deutlicher Rückgang geSonstige
33%
genüber 2000, als die Einfuhren noch bei 8,2 Mrd. Euro
Elektrohausgeräte
gelegen und einen Anteil von 7,7 Prozent erreicht hat7%
ten.
Energietechnik
8%
Großbritannien ist heute die fünftgrößte Volkswirtschaft
Automation
14%
der Welt. Für die Europäische Union ist es von herausKommunikationstechnik
9%
ragender wechselseitiger Bedeutung. So gingen zuletzt
Elektronische Bauelemente
Informationstechnik
beispielsweise 43,5 Prozent aller gesamtwirtschaftli12%
17%
chen britischen Ausfuhren in andere EU-Staaten. Der
Anteil der britischen Elektroexporte in die EU lag mit Quelle: Destatis und ZVEI-eigene Berechnungen
49,0 Prozent der gesamten Branchenausfuhren sogar
noch etwas höher und in ähnlicher Größenordnung wie das Exportgewicht der EU für die Elektroindustrie
hierzulande (54,9 Prozent). Für Deutschland ist Großbritannien der drittgrößte Handelspartner innerhalb der
EU, im Elektrohandel die Nummer vier.
Großbritannien ist ein bedeutendes Investitionsziel deutscher Elektrounternehmen. Im aktuellsten Berichtsjahr
2013 betrug der Investitionsbestand (nach überarbeiteter Berechnungsmethode der Deutschen Bundesbank)
der deutschen Elektroindustrie dort 2,7 Mrd. Euro. Das Land war damit hinter China und den USA sowie vor
Spanien und Indien der drittgrößte ausländische Investitionsstandort unserer Branche.
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Redaktion: Dr. Andreas Gontermann, Jürgen Polzin
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