Fische ausnehmen_Rolf Fre - pestalozzi

Fische ausnehmen Am Mittwoch Morgen erhielten wir eine Kiste mit 14 fangfrischen Bachforellen. Als ich die Fische erblickte, wollte ich unbedingt so einen Fisch in die Hand nehmen. Doch da musste ich mich noch ein wenig gedulden. Herr Boesch zeigte uns anhand eines Videos, wie man einen Fisch richtig ausnimmt. Irgendwie taten mir diese Fisch richtig leid. Ich stellte mir vor, dass diese Forellen noch vor einer Stunde munter im Wasser schwammen, und nun mussten sie für uns ihr Leben lassen. Gleichzeitig ekelte ich mich vor dem Gedanken, die Innereien dieser Fische von Hand herauszunehmen. Ab diesem Moment wurde mir das erste Mal so richtig bewusst, wie das Fleisch verarbeitet wird, das ich jeden Tag esse. Als Herr Boesch alles erklärt und gezeigt hatte, durfte jeder selbst ans Werk. Zu zweit erhielten wir ein Brett mit einer Forelle darauf, ein Messer und einen Löffel, um den Fisch fachgerecht auszunehmen. Zuerst sollten wir dem Fisch die Bauchdecke aufschneiden. Doch ich getraute mich nicht. Erst als Salome mich überredet hatte, wagte ich es doch noch. Ich zitterte richtig. Nach wenigen Schnitten quoll bereits Blut heraus, und ich musste mich richtig überwinden, weiter zu machen. Endlich war der Fisch „geöffnet“. Ich musste jetzt nur noch die Innereien heraus nehmen. Das war nicht so einfach, wie ich gedacht hatte, da der Fisch doch noch sehr robust ist. Das allerschlimmste war für mich, als ich den Fisch mit dem Teelöffel an der Wirbelsäule entlang ausputzten musste. Als ich damit fertig war, musste der Fisch nur noch ausgewaschen und geputzt werden. Das war zum Glück wieder einfacher. Die Kochgruppe bereitete anschliessend die Forellen fürs Mittagessen zu. Ein Teil wurde filetiert und die ganzen Fische in einer Salz Kruste gebacken. Ich hatte nur wenig probiert. Obwohl sie gut geschmeckt hatten, war in meinem Hinterkopf immer der Gedanke, dass diese Fische am Morgen noch fidel im Wasser rumschwammen. Dieser Tag war eine wertvolle Erfahrung für mich und ich blicke nun mit anderen Augen auf mein Essen. Rolf Frei (9. Klasse)