Mehr Kraft im Arm - Wittenbach Vikings

Regionalsport 33
Dienstag, 5. Mai 2015
Rorschach
verliert in
Tägerwilen
FUSSBALL. In der 2. Liga Gruppe 2
verlor der FC Rorschach in Tägerwilen zum siebtenmal in der
Saison. Das 0:3 entsprach den
Kräfteverhältnissen.
Obwohl die Einheimischen
bereits nach sechs Minuten eine
grosse Chance zur Führung besassen, blieben die Gäste aus
Rorschach vorerst ruhig und abgeklärt. Erst in der 28. Minute ermöglichte eine Unaufmerksamkeit nach einem Corner dem
Heimteam durch Tom Wehrle
die Führung. Lediglich sechs
Minuten später verpasste Ndong
Kehl den Ausgleich, bis vor der
Pause der Treffer durch Trigo
Mischel sowie das unglückliche
Eigentor durch Julian Haag die
Rorschacher Niederlage besiegelte. Dessen Kopfball hatte den
Weg über den eigenen Goalie
Dario Leasi ins Rorschacher Gehäuse gefunden. Ein sehenswerter Angriff kurz nach Wiederaufnahme der Partie hätte Rorschach in der zweiten Halbzeit
nochmals ins Spiel zurückbringen können; Jan Acklin verwertete den Abpraller jedoch nicht.
Schliesslich vereitelte der Tägerwiler Goalie Thomas Meier mit
einer sehenswerten Parade die
letzte Chance des Spiels.
Diesen Samstag empfangen
die Rorschacher das viertplazierte Abtwil-Engelburg. Mit einem
Sieg könnten sie punktemässig
zum Gegner aufschliessen. (eke)
WM-Silber für
zwei Waldkircher
UNIHOCKEY. Im schwedischen
Helsingborg gewannen die beiden Waldkircher Claudio Mutter
und Andrin Hollenstein mit der
Schweizer U19-Nationalmannschaft die WM-Silbermedaille.
Beide trugen mit vielen Toren
massgeblich zum grossen Erfolg
bei. Überragend war die Leistung insbesondere im Halbfinal,
wo die Schweizer gegen Schweden einen historischen Erfolg
feierten.
Mutter und Hollenstein spielen für den UHC WaldkirchSt. Gallen. Für den 18jährigen
Hollenstein war es die erste Teilnahme an einer U19-WM, für
Mutter bereits die zweite. Er gewann zum zweiten Mal die Silbermedaille. Im Final gegen
Finnland durfte die Schweiz bis
zur 25. Minute gar auf Gold hoffen. Hollenstein und Mutter erzielten die beiden Schweizer
Treffer, und das Team lag nur mit
2:4 in Rückstand. Danach aber
zollten die jungen Schweizer der
Performance des Vortages Tribut
und verloren mit 3:13. (pv)
Ein Sieg zum
Saisonabschluss
HANDBALL. Die zweite Equipe des
LC Brühl besiegte in der NLB
auswärts Uster mit 22:18 (7:11)
und beendete die Saison auf
dem zweiten Tabellenrang.
Die Brühlerinnen verschliefen
die Anfangsphase. Sie wirkten
lustlos. Glücklicherweise trat
auch Uster im Sparmodus auf
und so verlief die Partie ausgeglichen. Brühl haderte mit sich und
verkaufte sich in den Schlussminuten der ersten Halbzeit unter Wert. Nach der Pause stand
die Brühler Equipe konzentrierter auf dem Spielfeld. Zehn Minuten vor Spielende gelang ihr
der Ausgleichstreffer, wenig später zog sie auf 18:16 davon. Dank
Kampfgeist und einer herausragenden Sophie Zaugg im Tor
gelangen dem Gegner fast keine
Tore mehr. (scha)
Mehr Kraft im Arm
Der Wittenbacher Said Mharchat präsentiert sich morgen in Mainz den Scouts der
amerikanischen Baseballliga. Um zu überzeugen, trainiert er nicht nur auf dem Baseballfeld.
RAYA BADRAUN
BASEBALL. Morgen ist Said Mharchats grosser Tag. Das beweist
schon die Vorbereitung. In den
vergangenen Wochen liess sich
der 17jährige Wittenbacher im
Training filmen, analysierte die
Aufnahmen und überlegte, was
er am besten sagen soll. Denn
morgen präsentiert sich Mharchat als einer von fünf Schweizern in Mainz den Scouts der
amerikanischen Baseball-Liga.
Während der ein bis zwei Stunden will er alles richtig machen.
In erster Linie geht es zwar nur
darum, einen der 50 Plätze für
das Sommerlager in Italien zu ergattern. Dies könnte jedoch auch
ein erster Schritt Richtung Amerika sein. «Es wäre ein Traum,
eines Tages dort zu spielen», sagt
der Baseballer und lächelt.
Bereits vor einem Jahr wurde
Mharchat für die Tryouts aufgeboten. Damals musste er aus
schulischen Gründen jedoch absagen. Genervt habe ihn das,
sagt Mharchat – und lacht. Heute
kann er das. Denn nun ist er froh,
dass er die Chance erst in diesem
Jahr packen kann. Denn so fit
wie im Moment fühlte sich der
Junioren-Nationalspieler noch
nie. Das hat Mharchat seiner
zweiten Leidenschaft zu verdanken, dem Natural Bodybuilding.
Vor etwas mehr als einem halben
Jahr hat er die ersten Gewichte
gestemmt. Auf die Idee brachte
ihn die Schwester, die ebenfalls
Fitness macht. Erst fing Mharchat mit Trainingsplänen an,
später stellte er auch seine Ernährung um. «Ich habe auch
vorher schon gesund gegessen»,
sagt der Sohn eines Marokkaners
und einer Schweizerin. Aber
heute achte er noch mehr darauf
– und bereite seine Mahlzeiten
auch selbst zu.
Bild: Raya Badraun
Said Mharchat ist nicht nur flink, sondern auch kräftig. Letzteres kommt vom Natural Bodybuilding.
in dieser Sportart. Daneben lernte er beim Krafttraining, sich
durchzubeissen – auch dann,
wenn Kopf und Körper nicht
mehr wollen. «Aufgeben gibt es
nicht», sagt Mharchat. Das hilft
ihm auch im Baseball.
Liegt seine 1.-Liga-Mannschaft, die Wittenbach Vikings,
im Rückstand, motiviert und beruhigt Mharchat seine Mitspieler. So konnte das Team immer
wieder aufholen – und gewinnen. In solchen Momenten hilft
ihm auch seine ruhige, zufriedene Art. Nicht ohne Grund bedeutet Said der Fröhliche.
Zeitintensive Hobbies
Natural Bodybuilding bringt
ihn zwar weiter, ist jedoch auch
sehr zeitintensiv. Sechsmal pro
Woche steht Mharchat im Studio. Daneben trainiert er dreimal
auf dem Baseballfeld. Am Abend
fällt er oft müde ins Bett. Für
Freunde findet er dennoch Zeit,
zumindest am Wochenende. Nur
Winkeln gewinnt das Derby
Gleich 0:4 verliert der FC Abtwil-Engelburg das Derby gegen Winkeln.
Die Abtwiler stehen aber weiterhin auf dem vierten Tabellenplatz der 2. Liga.
KUSHTRIM BERISHA
FUSSBALL. Abtwil gegen Winkeln.
Die ganze Woche wurde nur über
das Derby gesprochen. Alle Vorbereitungen waren abgeschlossen. Selbst der Regen hörte am
Spieltag auf zu fallen. Ideale Verhältnisse waren also für die zahlreichen Zuschauer geschaffen.
Doch der Schock für Abtwil kam
früh: In der siebten Minute war
es Sven Lehmann, der mit einem
wuchtigen Abschluss aus 14 Metern das 1:0 für Winkeln erzielte
und seinem Team den Weg zum
Sieg ebnete. Nur fünf Minuten
später fiel das 2:0. Nach einem
Freistoss brachten die Abtwiler
den Ball nicht aus dem Strafraum. Dieser fiel vor die Füsse
FUSSBALL. Einmal mehr endete
eine Reise an den Neuenburgersee für die Staaderinnen punktelos. Nach frühem Rückstand unterlagen sie im fünften Spiel der
NLA-Finalrunde Yverdon 1:4.
Die ersten beiden Möglichkeiten kurz nach Beginn der Partie
gehörten noch den Ostschweizerinnen: Doch weder Meike van
Elten noch Lena Bruderer reüssierten. Im Gegenzug fiel in der
6. Minute mit dem ersten Angriff
des Heimteams sogleich der erste Treffer. Danach fanden sich
die Gäste im Dauerregen nicht
mehr zurecht, der Respekt vor
Yverdon war zu gross. So erhöhte
nach etwas mehr als zwanzig
Minuten Audrey Wuichet nach
einer Unstimmigkeit in der Staader Hintermannschaft auf 2:0.
Und eine knappe Viertelstunde
später erzielte No´emi Beney
nach einem Corner das 3:0.
Staad gab trotz des Rückstands
jedoch nicht auf und kam in der
64. Minute durch van Elten noch
zum Ehrentreffer. Oder sollte gar
noch mehr folgen? Nein. Das
vierte Tor Yverdons entschied die
Partie endgültig. Und weil kurz
vor Spielende Claudia Stilz einen
Foulpenalty für Staad nicht verwertete, blieb es beim 1:4.
Bereits morgen um 20 Uhr
folgt für Staad das nächste Meisterschaftsspiel: Auf den Bützel
kommt Zürich, der frischgebackene Cupsieger. (chw)
St. Gallerinnen
verlieren in Bern
«Aufgeben gibt es nicht»
Bereits nach kurzer Zeit veränderte sich sein Körper, seine
Muskeln wurden definierter.
Beim Natural Bodybuilding geht
es Mharchat aber nicht darum,
einfach nur schön zu sein. «Das
ist sekundär», sagt der Oberstufenschüler. Dieser Sport gibt ihm
mehr. Seit er Gewichte stemmt,
kann er sich besser fokussieren,
auch in der Schule und auf dem
Baseballfeld. Auf seiner Position,
zwischen der zweiten und dritten Base, ist das entscheidend.
«Als Shortstop muss man flink
und konzentriert sein», sagt
Mharchat, der seit zehn Jahren
Baseball spielt. Denn dies ist die
dynamischste Defensivposition
Staaderinnen
in Yverdon
ohne Chance
von Andreas Hägi, der nur noch
einschieben musste.
aber nicht, die Defensive Winkelns zu bezwingen.
Unachtsam und verzweifelt
Forster bringt neuen Schwung
Die Abtwiler waren jetzt gefordert. Die erste grosse Chance
zum Anschlusstreffer kam in der
14. Minute. Mattias Gröli verpasste eine Hereingabe von links
aber knapp. Trotz hohen Tempos
wirkte Abtwil grossteils ideenlos.
Ungewohnt viele Ballverluste
und verzweifelte lange Bälle
häuften sich. Eine Unachtsamkeit von Abtwil nutzte Simon
Hofstetter in der 38. Minute aus.
Der Stürmer verwertete eine
Flanke per Kopf zum 0:3.
In der zweiten Halbzeit verflachte das Spiel etwas. Abtwil
war deutlich bemüht, schaffte es
Die Einwechslung von Nico
Forster in der 69. Minute brachte
etwas Schwung ins Spiel. Der
Mittelfeldakteur gab nach mehr
als einem Jahr sein Comeback
und war sichtlich motiviert. Die
Abtwiler sollten an diesem Tag
jedoch kein Tor mehr erzielen. Es
wurde gar noch deutlicher, als
Luca Rölli in der 86. Minute noch
auf 4:0 erhöhte.
Am Ende war es ein verdienter, wenn auch etwas zu hoch
ausgefallener Sieg für Winkeln.
In der Tabelle stehen die Abtwiler indes weiterhin vor Winkeln auf dem vierten Platz.
in den Ausgang geht er nicht so
intensiv wie andere Jugendliche.
«Dafür fehlt mir die Energie»,
sagt Mharchat und lacht. Dennoch möchte er sich zwischen
den beiden Sportarten nicht entscheiden müssen. Am Baseball
mag er den Teamgeist und die
taktischen Spielzüge, beim Krafttraining kann er Energie tanken.
«Es braucht beides», sagt Mharchat. Immerhin bringt ihn die
Kombination auch nach Mainz –
und vielleicht sogar noch weiter.
FUSSBALL. Die NLA-Spielerinnen
des FC St. Gallen bestätigten
beim 0:1 in Bern eine FussballBinsenwahrheit: «Wer vorne keine Tore macht, bekommt hinten
welche.» Wohl zeigten die Ostschweizerinnen nach sechs Niederlagen in Folge eine ordentliche Partie und erspielten sich
zahlreiche Torchancen, ein Treffer wollte jedoch wieder nicht
gelingen. So kam es, wie es kommen musste: Die Bernerinnen,
die einige gefährliche Aktionen
hatten, erzielten in der 82. Minute den einzigen Treffer des
Spiels. Durch die erneute Niederlage steht fest, dass die Ostschweizerinnen die Finalrunde
auf dem letzten Platz abschliessen werden. Seit der Qualifikation für die Finalrunde, die
gleichbedeutend mit dem Ligaerhalt war, läuft zumindest resultatmässig nicht mehr viel. Im
letzten Heimspiel gegen Neunkirch am Samstag bietet sich
noch die Gelegenheit, die Saison
versöhnlich zu beenden. (ivo)
Kämpferische Leistung
gegen Leader nicht belohnt
MATTHIAS HANSELMANN
FUSSBALL. Mit Bazenheid gastier-
te bei Goldach der Leader der
2. Liga Gruppe 2 auf der Sportanlage Kellen. Eine durch zahlreiche Verletzungen dezimierte
Goldacher Mannschaft bot dank
einer kämpferisch guten Leistung dem Aufstiegskandidaten
zwar Gegenwehr, hatte aber mit
0:2 dennoch das Nachsehen.
Die Goldacher kamen entschlossener aus der Garderobe
und diktierten das Spielgeschehen zu Beginn. Wirklich Zählbares schaute jedoch nicht heraus. So waren es dann die Gäste,
welche nach zwölf Minuten erstmals gefährlich vor dem Tor auftauchten, doch scheiterten sie an
Goalie Michael Mäder. In der
34. Minute offenbarte Bazenheid, warum es die Liga anführt.
Nach einem Fehler im Goldacher
Mittelfeld schalteten die Gäste
blitzschnell um. Bazenheid hebelte die Verteidigung mit einem
Pass in die Tiefe geschickt aus,
und schon stand es 1:0.
Nach der Pause flachte das
Spielgeschehen ab. Goldach war
zwar sehr engagiert und suchte
den Ausgleich, wirklich gute Torchancen resultierten aber nicht.
Die Gäste verwalteten ihren Vorsprung mit solider Defensivarbeit geschickt und kamen ihrerseits hin und wieder durch
schnelles Umschalten in den Angriff zu guten Chancen. In der
Nachspielzeit fiel dann die Entscheidung, als Bazenheid nach
einem Konter auf 0:2 erhöhte.