Dr. Ralf Gerkmann Maximilian Jeblick Freitag, 17. Oktober 2014 Analysis mehrerer Variablen (Lehramt Gymnasium) — Blatt 2 — (Tutoriumsblatt) Aufgabe 1 Sei M2,R der R-Vektorraum der reellen 2 × 2-Matrizen und B = (B11 , B12 , B21 , B22 ) die Basis von M2,R bestehend aus den Basismatrizen. (a) Wiederholen Sie den Begriff der Bilinearform auf einem R-Vektorraum. Welche Beispiele wurden in der Vorlesung behandelt? (b) F¨ ur jede Matrix A ∈ M2,R sei a11 (A) ∈ R der Matrixeintrag in der linken oberen Ecke. Zeigen Sie, dass durch b : M2,R × M2,R → R, (A, B) → a11 (AB) eine Bilinearform auf V definiert ist. (c) Wie ist die Darstellungsmatrix MB (b) einer Bilinearform b bez¨ uglich einer geordneten Basis B definiert? (d) Bestimmen Sie MB (b) f¨ ur die Bilinearform b aus Aufgabenteil (b). Ist b symmetrisch? Aufgabe 2 Sei V = R3 und E = (e1 , e2 , e3 ) die Einheitsbasis. Sei außerdem b die eindeutig bestimmte Bilinearform auf ME (b) = A, wobei A die Matrix 3 0 −1 −1 −1 1 0 2 −1 bezeichnet. Ohne Beweis darf verwendet werden, dass b ein Skalarprodukt ist. (a) Wie ist f¨ ur einen Vektor v die L¨ ange v b definiert? Was bedeutet v ⊥b w f¨ ur v, w ∈ V ? (b) Bestimmen Sie ein α ∈ R, so dass f¨ ur v1 = αe1 die Gleichung v1 b = 1 erf¨ ullt ist. (c) In der Vorlesung wurde beschrieben, wie man die Orthogonalprojektion πU auf einen Untervektorraum U ⊆ V berechnen kann, sofern eine ON-Basis von U bekannt ist. Schauen Sie nach, wie πU definiert ist. (d) Sei U1 = v1 und πU1 die Orthogonalprojektion auf U1 bez¨ uglich b. Berechnen Sie v˜2 = e2 −πU1 (e2 ) und ein skalares Vielfaches v2 von v˜2 mit v2 b = 1. (e) Sei U2 = v1 , v2 . Berechnen Sie v˜3 = e3 − πU1 (e3 ) und ein skalares Vielfaches v3 von v˜3 , so dass v3 b = 1 gilt ¨ (f) Uberpr¨ ufen Sie, dass durch (v1 , v2 , v3 ) eine ON-Basis von V bez¨ uglich b gegeben ist. Aufgabe 3 Sei V ein endlich-dimensionaler R-Vektorraum und b eine symmetrische Bilinearform auf V . (a) Zeigen Sie: Ist U ein Untervektorraum von V , dann ist auch U ⊥ = {v ∈ V | b(u, v) = 0 ∀ u ∈ U } ein Untervektorraum. (b) Setzen wir nun voraus, dass b positiv definit ist. Was bedeutet das nach Definition? Zeigen Sie, dass in diesem Fall V ⊥ = {0V } gilt. (c) Sei nun V = R3 und b die eindeutig bestimmte Bilinearform auf V mit 2 1 1 ME (b) = 1 2 −1 1 −1 2 bez¨ uglich der Einheitsbasis E = (e1 , e2 , e3 ). Bestimmen Sie eine Basis von V ⊥ . Dieses Blatt wird vom 20. bis zum 24. Oktober in den Tutorien bearbeitet. Analysis mehrerer Variablen (Lehramt Gymnasium) — Blatt 2 — (Global¨ ubungsblatt) Aufgabe 1 Sei V = Mn,R der R-Vektorraum der reellen n × n-Matrizen und E = (e1 , ..., en ) die Einheitsbasis im Rn . Wir betrachten die Abbildung n b:V ×V →R ek , t ABek (A, B) → , k=1 wobei ·, · wie immer das euklidische Standard-Skalarprodukt auf V bezeichnet. (a) Zeigen Sie, dass durch b eine symmetrische Bilinearform auf V definiert ist. (b) Sei nun n = 2. Bestimmen Sie die Darstellungsmatrix von b bez¨ uglich der Basis B aus der Tutoriumsaufgabe. (c) Bestimmen Sie MC (b) f¨ ur C = (A1 , A2 , A3 , A4 ) mit A1 = 1 0 0 0 , A2 = 1 1 0 0 , A3 = 1 1 1 0 , A4 = 1 1 1 1 Aufgabe 2 Sei V = C([−1, 1]) der Vektorraum der stetigen Funktionen auf dem Intervall [−1, 1] ⊆ R. F¨ ur jedes n ∈ N0 sei fn ∈ V gegeben durch fn (x) = xn und Un = f0 , ..., fn R. Sei b : V × V → R gegeben durch 1 b(f, g) = f (x)g(x) dx. −1 Ohne Beweis darf verwendet werden, dass b ein Skalarprodukt auf V ist. (a) Die Folge der Legendre-Polynome ist rekursiv definiert durch p0 = 1 und p˜n+1 = fn+1 − πUn (fn+1 ) , pn+1 = 2 2n+3 p˜n+1 p˜n+1 f¨ ur n ≥ 0. b Berechnen Sie pn f¨ ur n = 0, 1, 2, 3. Beachten Sie dabei, dass die Legendre-Polynome zwar bez¨ uglich b zueinander orthogonal sind, aber keine ON-Basis bilden. (b) F¨ ur jedes n ∈ N0 sei Bn die Basis von Un gegeben durch Bn = (p0 , p1 , ..., pn ). Bestimmen Sie die Koordinaten des Elements f (x) = x2 + x + 1 in U2 bez¨ uglich B2 . (c) F¨ ur jedes n ∈ N0 sei bn die Einschr¨ ankung von b auf Un . Geben Sie die Darstellungsmatrix von b2 bez¨ uglich der Basis B2 und bez¨ uglich der Basis (f0 , f1 , f2 ) an. Aufgabe 3 Sei b : V × V → R eine symmetrische Bilinearform. Der Ausartungsraum von b ist nach Definition der Untervektorraum V ⊥ = {v ∈ V | b(v, w) = 0 ∀ w ∈ V } von V . (a) Sei B eine beliebige geordnete Basis von V . Zeigen Sie: Ist V ⊥ = {0V }, dann folgt daraus det MB (b) = 0. Hinweis: Erweitern Sie zun¨ achst eine Basis von V ⊥ zu einer Basis B von V . Wie sieht die Darstel- lungsmatrix MB (b) aus? Verwenden Sie anschließend die Transformationsformel f¨ ur Bilinearformen, um das Ergebnis auf beliebige geordnete Basen zu u ¨bertragen. (b) Sei V = R2 und b die eindeutig bestimmte Bilinearform mit ME (b) = 1 −1 −1 1 . bez¨ uglich der Einheitsbasis E. Bestimmen Sie einen Vektor in V ⊥ \ {0V }. Abgabe: bis Donnerstag, 30. Oktober, 14:15 Uhr ¨ Bitte geben Sie bei jeder Abgabe die Nummer Ihrer Ubungsgruppe an!
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