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Devisentrends
Devisen Wochentrends
BayernLB Research
11. Februar 2015
Technische Analyse Euro-Dollar:
EUR-USD pendelte ab 2008 in den braunen Grenzen seitwärts und war in jener Spanne langfristig
neutral zu sehen. Mittelfristig startete 07-2012 ein
Aufwärtstrend (grün), der den Euro bis zur am
2008er Rekordhoch ansetzenden Widerstandslinie
(braun) trug. Dort drehte er im Mai 2014 und ging
unterhalb der roten Trendgeraden auf Talfahrt.
Ein evtl. Ziel der Schwäche war die untere braune
Auffanglinie bei 1,22. Wegen der überverkauften
Lage und der extrem gegen den Euro gerichteten
Stimmung (= Kontra-Indikator) bestand durchaus
die Chancen, dass jene hält. Dass sie dennoch
brach und der Euro unter das 2010er Low (1,1875
/ blau) bis auf 1,11 absackte (tiefster Stand seit 102003), zeigt große Schwäche. Wegen zahlreicher
Verkaufssignale, der intakten Abwärtstrends verschiedener Fristigkeit und der fallenden MACDSysteme auf Monats- und Wochenbasis negativ.
Der Bruch des Dez-Abwärtstrends und der Dreh
des Tages-MACD auf Kauf eröffnete jedoch Chancen für eine Gegenbewegung (nicht Trendwende!), die er bisher aber nicht nutzen kann.
Wochen-Hoch
1,1498
Wochen-Tief
1,1269
Widerstände
1,154-1,164 / 1,1875 / 1,20
Unterstützungen
1,127 / 1,110 / 1,100 / 1,090
Fundamentalanalyse Euro-Dollar:
Der Dollar legte im Vergleich zu Mitte letzter Woche um 1,3% auf 1,131 Dollar je Euro zu. Der Stellenaufbau im US-Arbeitsmarkt im Januar war stark (257.000, bei zudem massiv aufwärts revidierten Vormonatswerten), und das aktuell stimberec htigte Fed-Mitglied Williams sagte, die Wirtschaft komme „näher und näher“ an den Punkt, an dem eine erste Zinserhöhung
zu erwägen sei. Der Euro hingegen wertete ab, nachdem die EZB die Sondergenehmigung für griechische Staatsanleihen
bei Refi-Geschäften aufhob und die dortigen Banken sich somit verstärkt über ELA-Notfallkredite refinanzieren müssen.
Wenn sich aus den neuen Vorschlägen der griechischen Regierung in den Verhandlungen mit der EU heute und morgen
nur wenig Fortschritte ergeben, dürfte der Euro zunächst nachgeben. Wir nehmen jedoch an, dass die Wahrscheinlichkeit
für ein Einlenken der von Syriza geführten Regierung ggü. der EU bei über 50% liegt. Zudem gehen wir zulasten des Dollar
davon aus, dass die Fed im Juni noch keine erste Leitzinserhöhung vornimmt und auch die Rend iten längerlaufender USAnleihen wieder zurückgehen. Daher erwarten wir in den kommenden Monaten Eindeckungskäufe auf die zuletzt rekordhohen offenen Euro-Shortpositionen zum Dollar, die für eine vorübergehende Erholung des Euro sorgen sollten. Risiken
wie ein Zusammenbruch der griechischen Regierung oder eine früher als von uns erwartete Fed-Zinsanhebung könnten
allerdings dazu führen, dass der Dollar seinen Aufwertungstrend schon in den kommenden Monaten fortsetzt.
Technische Analyse Euro-Yen:
Mitte 2012 startete EUR-JPY an der Unterkante
des rosa Haussekeils eine Aufwärtsbewegung, die
den Euro bis Ende 2013 auf 145,7 trug. Es folgten
eine ausgedehnte Schwächephase unterhalb der
roten Trendgerade und eine weitere Rally, die den
Euro im Hoch bis zur Untergrenze (braun) der von
150 bis 170 reichenden Gipfelformation von 2007/
2008 trug. Wegen der damals stark überkauften
Lage überraschte es nicht, dass der Euro an jener
Hürde scheiterte und nach unten abdrehte. Mittlerweile wurde die überkaufte Lage auf „neural“ abgebaut. Allerdings ist der Euro zuletzt unter den wichtigen Support 134 (grün) abgesackt
und hat zudem die blaue Glättungslinie verletzt,
über die er aber rasch zurückkehrte. Angesichts
dieser Negativ-Signale und der intakten roten
Widerstandslinie (steht gerade im Fokus) kritisch!
Wochen-Hoch
135,66
Wochen-Tief
132,5191
Widerstände
134 / 138 / 141 / 145 / 147
Unterstützungen
132,3 / 131 / 130,1 / 125
Fundamentalanalyse Yen-Dollar:
Der Yen wertete um 2,0% auf 119,8 Yen je Dollar ab (135,5 Yen je Euro), bedingt durch die Dollar-Stärke. Wenn morgen die
US-Einzelhandelsumsätze (ohne PKW) im Zuge der niedrigen Benzinpreise stärker als erwartet ausfallen, sollte der Yen
noch etwas abwerten. In den kommenden Monaten gehen wir aber davon aus, dass eine Erholung der japanischen
Konjunktur von ihrer zurückliegenden Schwäche und das Ausbleiben einer ersten Fed-Zinsanhebung im Juni (siehe EuroDollar) den Yen aufwerten lassen. Dieses Ausbleiben sollte sich im April bereits deutlich abzeichnen und per saldo die dann
von uns erwartete, den Yen belastende QE-Ausweitung der japanischen Zentralbank überkompensieren. Erst im 2. Halbjahr
erwarten wir mit der wieder näher rückenden ersten Fed-Zinserhöhung erneut eine deutliche Yen-Abwertung.
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11. Februar 2015
Technische Analyse Euro-Pfund:
Nach dem Rekordhoch von Ende 2008 (0,9803)
ging EUR-GBP in dem blauen Trendkanal auf Talfahrt. Im Juli 2012 startete an dessen Unterkante
eine Erholung, die den Euro im März 2013 zur
Kanalobergrenze trug. Es folgte eine Konsolidierung und im Aug. 2013 ein weiterer Ausbruchsversuch aus dem Kanal, der ebenfalls scheiterte. Danach verlor der Euro in dem roten Kanal an Wert.
Nach mehreren erfolgreichen Tests generierte der
Sturz unter das 2012er Kurstief (0,7753 / pink) am
15.1. ein Verkaufssignal. Rasch erreicht und schnell
gebrochen war dann auch die Unterkante des
roten Abwärtskanals. Das nächste Ziel -die Unterkante des blauen 2009er Abwärtskanals– war dann
ebenfalls binnen weniger Tage erreicht. Erste Tests
hat die Auffanglinie bestanden. Davon lösen kann
sich der Euro jedoch nicht. Ob sie hält? Wegen der
stark überverkauften Lage durchaus möglich. Darauf setzen sollte man aber nicht, solange die Abwärtstrends intakt sind und die Oszillatoren fallen.
Wochen-Hoch
0,75747
Wochen-Tief
0,738224
Widerstände
0,759 / 0,775-6 / 0,804 / 0,815
Unterstützungen
0,740 / 0,730 / 0,720 / 0,710
Fundamentalanalyse:
Das Pfund legte auf 0,740 Pfund je Euro zu. Neben der Griechenland bedingten Euro-Schwäche lag dies insbesondere an
höheren Renditen britischer Staatsanleihen, die als enge Substitute zu US-Treasuries deren jüngsten Rendite-Anstieg nachvollzogen. Die BoE beließ, wie zu erwarten war, ihre Geldpolitik unverändert. Der Blick ist nun – neben den Verhandlungen
zw. Griechenland und der EU – auf den morgigen BoE-Inflation Report (IR) gerichtet. Angesichts der Marktsicht einer sehr
späten Zinserhöhung der BoE (Mitte 2016) sehen wir eher die Möglichkeit, dass der Markt den IR zugunsten des Pfunds
hawkisch aufnimmt, vor allem wenn Gouverneur Carney bei der Pressekonferenz unterstreicht, dass UK höchstens eine
kurze Deflationsphase bevorsteht und die niedrige Teuerung den Konsum stützt. Auf Sicht von 3 Monaten erscheint uns
eine kurzfristige Pfund-Abwertung wahrscheinlich. So dürfte die Unsicherheit um den Ausgang der britischen Unterhauswahlen (Anfang Mai) das Pfund belasten. Im Fokus steht dabei, ob die Befürworter eines Referendums über einen EUAustritt Großbritanniens (Tories, UKIP) eine Mehrheit erreichen. Nachdem zuletzt selbst die Falken im MPC ihre Forderungen nach einer Zinserhöhung zurückzogen und angesichts einer niedrigen Teuerung sollte die BoE in diesem Jahr noch
keinen Zinsschritt vornehmen (wir erwarten die erste Zinsanhebung im Mai 2016). Dies wird die Märkte aber kaum überraschen. Sofern die britischen Wahlen nur für eine vorübergehende Pfund-Schwäche sorgen, dürfte das Pfund zum Ende des
Prognose-Horizonts wieder etwas fester notieren. Dann dürfte sich die erste Zinsanhebung der BoE wieder andeuten.
Technische Analyse Euro-Franken:
2011 stürzte der Euro weit unter den braunen Abwärtskanal ab und verfehlte im Low (9.8.: 1,0094
die Parität zum Franken nur knapp. Danach ging
es ähnlich steil aufwärts. Es folgte eine jahrelange
Seitwärtsbewegung oberhalb von 1,20 (blau). Jene Marke hatte die SNB als Mindestkurs festgelegt, den sie auch per Interventionen verteidigen
wollte. Im Mai 2013 stieg der Euro bis auf 1,265
und ging dann unterhalb der schwarzen Trendgeraden auf Talfahrt. Zuletzt erreichte die schwarze
Trendgerade die 1,20er Marke (blau), womit die
Entscheidung anstand, welche von beiden sich als
stärker erweist. Am 15.1. kapitulierte die SNB und
gab den Wechselkurs frei. Der Euro sackte daraufhin erstmals seit Einführung unter die Parität
bis auf 0,859 ab. Danach erholte er sich deutlich
und notiert nun bei rund 1,05 CHF. Wo EUR-CHF
ein neues Gleichgewicht findet, lässt sich technisch nicht beantworten und bleibt abzuwarten.
Wochen-Hoch
1,064246
Wochen-Tief
1,0412
Widerstände
1,021-1,025 / 1,023 / 1,05
Unterstützungen
0,859 / 0,978 / 1,00
Fundamentalanalyse Franken:
Der Franken legte zum schwächeren Euro um etwa einen Rappen auf 1,048 Franken je Euro zu, auch da er im Zuge der
Daten zu den SNB-Devisenreserven für Januar überraschend aufwertete. Unter Berücksichtigung der Wertverluste auf die
Währungsbestände nach der Mindestkursaufgabe zeigen die Daten, dass die SNB im letzten Monat substantiell (mind. 58
Mrd. Franken) intervenierte. Angesichts der Aussicht auf zähe Verhandlungen zw. Griechenland und der EU diese Woche
sollte der Franken unter der Marke von 1,05 CHF verbleiben. Auf Jahressicht rechnen wir bei einem Einbruch der Schweizer
Wirtschaft und einem noch negativeren Einlagensatz der SNB aber mit einem Kurs von 1,10 CHF/EUR.
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11. Februar 2015
Mittelfristige Prognosen:
Währung
Dollar
Konsens
Japanischer Yen
Konsens
Britisches Pfund
Konsens
Schw eizer Franken
Konsens
Schw edische Krone
Norw egische Krone
Kanadischer Dollar
Australischer Dollar
Chinesischer Renminbi
Polnischer Zloty
Tschechische Krone
Südafrikanischer Rand
in 3 Mon.
in 6 Mon.
in 9 Mon.
in 12 Mon.
USD pro EUR
1,17
1,16
1,13
1,10
USD pro EUR
1,12
1,10
JPY pro EUR
136
137
134
133
JPY pro USD
116
118
119
121
JPY pro EUR
134
134
138
JPY pro USD
120
122
125
1,10
GBP pro EUR
0,78
0,76
0,75
0,74
USD pro GBP
1,50
1,53
1,51
1,49
GBP pro EUR
0,75
0,74
USD pro GBP
1,49
1,49
CHF pro EUR
1,04
1,07
1,08
1,10
CHF pro USD
0,89
0,92
0,96
1,00
CHF pro EUR
1,01
1,03
SEK pro EUR
9,30
9,20
9,15
9,10
SEK pro USD
7,95
7,93
8,10
8,27
NOK pro EUR
8,80
8,80
8,70
8,60
NOK pro USD
7,52
7,59
7,70
7,82
CAD pro EUR
1,46
1,46
1,41
1,36
CAD pro USD
1,25
1,26
1,25
1,24
AUD pro EUR
1,46
1,47
1,47
1,47
USD pro AUD
0,80
0,79
0,77
0,75
CNY pro EUR
7,25
7,17
6,95
6,74
CNY pro USD
6,20
6,18
6,15
6,13
PLN pro EUR
4,20
4,17
4,13
4,10
PLN pro USD
3,59
3,59
3,65
3,73
CZK pro EUR
27,7
27,7
27,6
27,5
CZK pro USD
23,7
23,9
24,4
25,0
ZAR pro EUR
13,6
13,6
13,3
12,9
ZAR pro USD
11,6
11,7
11,8
11,7
0,74
1,49
1,05
Stand: 28.01.15
Manuel Andersch
Analyst
Tel. 089 2171-27448
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