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Devisentrends
Devisen Wochentrends
BayernLB Research
18. März 2015
Technische Analyse Euro-Dollar:
EUR-USD pendelte ab 2008 in den braunen Grenzen seitwärts und war in jener Spanne langfristig
neutral zu sehen. Im Mai 2014 erreichte er die
Oberkante der am 2008er Rekordhoch ansetzenden Widerstandslinie (braun). Dort drehte er und
ging unterhalb der roten Trendgeraden auf Talfahrt. Ein starkes Negativ-Signal generierte Anfang Januar der Sturz unter die untere braune
Auffanglinie bei 1,22. Im Low notierte der Euro
bereits bei 1,0456 USD, dem tiefsten Stand seit
Febr. 2003. Dass trotz der stark überverkauften
Lage und der extrem gegen den Euro gerichteten
Stimmung (= Kontra-Indikator) bislang keine
Unterstützung Halt bot, ist ein Zeichen großer
Schwäche. Die zahlreichen Verkaufssignale, die
intakten Abwärtstrends verschiedener Fristigkeiten, die fallenden MACD-Systeme auf Monats-,
Wochen- und Tagesbasis zeichnen ein klar negatives Bild. Nachdem mit dem Sturz unter 1,11
(pink) der Versuch einer Bodenbildung gescheitert war, ist ein Ende der Talfahrt weiterhin nicht
in Sicht. Die Parität zum USD rückt näher.
Wochen-Hoch
1,0716
Wochen-Tief
1,0456
Widerstände
1,110 / 1,125-8 / 1,154-1,164
Unterstützungen
1,05 / 1,04 / 1,03 / 1,00
Fundamentalanalyse Euro-Dollar:
Der Dollar wertete im Vergleich zu Mitte letzter Woche etwas ab, um 0,4% auf 1,061 Dollar je Euro. In den USA waren im
Februar die Einzelhandelsumsätze überraschend weiter rückläufig, die Industrieproduktion fiel schwächer als erwartet aus
und der regionale Empire State-Frühindikator nahm erneut ab. Im Euro-Raum enttäuschte die Industrieproduktion (Januar)
allerdings ebenfalls. Wenn die Fed heute die Formulierung streicht, dass sie „geduldig“ („patient“) mit der ersten Zinserh öhung sein werde (und so eine Leitzinsanhebung ab Juni in Abhängigkeit von der Datenlage „ermöglicht“), sich aber zugleich stärker besorgt um die Inflationsentwicklung zeigt, sollte der Dollar seitwärts tendieren. In den kommenden Mon aten gehen wir jedoch davon aus, dass eine erheblich unter dem Zielwert von 2% liegende Inflation - beim bevorzugten FedInflationsmaß (PCE) gilt dies auch für die Kernrate - die Fed von einer ersten Leitzinserhöhung abhält und dass die Renditen
längerlaufender US-Anleihen wieder deutlich zurückgehen. Daher erwarten wir Euro-Eindeckungskäufe auf die zuletzt
anhaltend hohen offenen Shortpositionen zum Dollar sowie einen temporären Rückschlag des Dollar. Risiken wie ein Au sscheiden Griechenlands aus dem Euro-Raum oder eine früher als von uns erwartete Fed-Zinsanhebung könnten indessen
dazu führen, dass der Dollar schon in den kommenden Monaten weiter aufwertet.
Technische Analyse Euro-Yen:
Mitte 2012 startete EUR-JPY an der Unterkante
des rosa Haussekeils eine Aufwärtsbewegung, die
den Euro bis Ende 2013 auf 145,7 trug. Es folgten
eine ausgedehnte Schwächephase unterhalb der
roten Trendgerade und eine weitere Rally, die den
Euro im Hoch bis zur Untergrenze (braun) des von
150 bis 170 reichenden Kursgipfels v. 2007/2008
trug. Wegen der damals stark überkauften Lage
überraschte es nicht, dass der Euro an jener Hürde scheiterte und er sich wieder unter die rote
Gerade zurückzog. Mittlerweile ist die überkaufte
Lage einer leicht überverkauften gewichen. Der
erneute Rutsch unter die blaue Glättungslinie und
der Sturz unter 130 (grün) generierte zuletzt aber
weitere Schwächesignale. Die negative Charttechnik und der fallende Wochen-MACD zeichnen ein
negatives Bild. Es drohen weitere Verluste.
Wochen-Hoch
129,95
Wochen-Tief
126,8691
Widerstände
130 / 132,4 / 134 / 138 / 141
Unterstützungen
127,8 / 124,8 / 119 / 111,5
Fundamentalanalyse Yen-Dollar:
Der Yen legte ggü. dem schwächeren Dollar leicht um 0,2% auf 121,2 Yen je Dollar zu (128,7 Yen je Euro). Außerdem fiel das
Defizit in der japanischen Handelsbilanz im Februar deutlich geringer als erwartet aus.
Wenn die Fed heute zwar die „patient“-Formulierung aus der Forward Guidance streicht, aber zugleich verstärkt Sorgen um
die Inflationsentwicklung äußert, sollte auch der Yen ggü. dem Dollar zunächst seitwärts tendieren. In den kommenden
Monaten gehen wir davon aus, dass eine Konjunkturerholung in Japan und das Ausbleiben einer US-Zinserhöhung (siehe
Euro-Dollar) den Yen ggü. dem Dollar stärken. Dies sollte per saldo auch eine von uns im April erwartete, den Yen
belastende QE-Ausweitung der japanischen Zentralbank überkompensieren. Ab Herbst erwarten wir allerdings mit einer
näher rückenden ersten Fed-Zinsanhebung und wieder ansteigenden US-Anleiherenditen eine erneute Yen-Abwertung.
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18. März 2015
Technische Analyse Euro-Pfund:
Nach dem Rekordhoch von Ende 2008 (0,9803)
ging EUR-GBP in dem blauen Trendkanal auf Talfahrt. Im Aug 2013 erreichte der Euro dessen Obergrenze mit 0,8771 zum vorerst letzten Mal. Danach
ging es in dem roten Kanal abwärts. Als das Low
von Juli 2012 (0,7753 / pink) erreicht war, unterbrach er seine Talfahrt und pendelte zwischen jenem Tief und der Hürde 0,804 (braun) seitwärts.
Am 15.1. stürzte er dann unter 0,7753 (pink) ab
und sandte damit das nächste Verkaufssignal aus.
Rasch erreicht und schnell gebrochen war dann
auch die Unterkante des roten Trendkanals. Dann
stand wochenlang die Unterkante des blauen
2009er Abwärtskanals im Fokus. Mitte Feb. sackte
der Euro dann auch unter diese Unterstützung ab.
Im Tief (11.3.) notierte der Euro bei 0,7010 GBP,
das tiefste Niveau seit Nov 2007. Trotz der stark
überverkauften Lage (Wochen-MACD), wegen der
intakten Abwärtstrends verschiedener Fristigkeiten und weil solide charttechnische Unterstützungen fehlen, bleiben wir für den Euro negativ.
Wochen-Hoch
0,72397
Wochen-Tief
0,701024
Widerstände
0,710 / 0,720 / 0,730 / 0,740
Unterstützungen
0,7010 / 0,700 / 0,690 / 0,680
Fundamentalanalyse Pfund:
Das Pfund musste seine deutlichen Gewinne der Vorwoche fast komplett abgeben und notiert nun bei 0,723 Pfund je Euro.
Dabei wurde das Pfund durch mehrere Faktoren geschwächt: Zum einen belasteten dovishe Aussagen von BoE -Gouverneur
Carney. Zum anderen setzte die Unsicherheit um eine stabile Regierung nach den Mai-Wahlen das Pfund unter Druck, da
der Vorsitzende der Labour-Partei, Miliband, eine formelle Koalition mit der Scottish National Party ausschloss, sodass sich
die Aussichten auf eine Mehrheitsregierung erheblich eintrüben. Außerdem enttäuschten die jüngsten britischen Lohnd aten mit einem Rückprall des Lohnwachstums (ggü. Vj.) in den drei Monaten bis Januar, was für eine mit der ersten Zinse rhöhung zögernde BoE spricht.
In den nächsten Wochen dürfte die Unsicherheit um den Wahlausgang das Pfund noch weiter unter Druck setzen. Neben
der Frage nach einer stabilen Regierung steht dabei im Fokus, ob die Befürworter eines Referendums über einen EUAustritt Großbritanniens – Tories und UKIP – eine Mehrheit erreichen (wonach es auf der Basis der aktuellen Projektionen
aber nicht aussieht). Sofern die britischen Wahlen nur für eine vorübergehende Pfund-Schwäche sorgen, sollte das Pfund
angesichts der mittelfristigen Aussicht auf eine erste BoE-Zinsanhebung wieder aufwerten.
Technische Analyse Euro-Franken:
2011 stürzte der Euro weit unter den braunen Abwärtskanal ab und verfehlte im Low (9.8.: 1,0094
die Parität zum Franken nur knapp. Danach ging
es ähnlich steil aufwärts. Es folgte eine jahrelange
Seitwärtsbewegung oberhalb von 1,20 (blau). Jene Marke hatte die SNB als Mindestkurs festgelegt, den sie auch per Interventionen verteidigen
wollte. Im Mai 2013 stieg der Euro bis auf 1,265
und ging dann unterhalb der schwarzen Trendgeraden auf Talfahrt. Im Jan. erreichte die schwarze
Trendgerade die 1,20er Marke (blau), womit die
Entscheidung anstand, welche von beiden sich als
stärker erweist. Am 15.1. gab die SNB völlig überraschend den Wechselkurs frei. Der Euro sackte
daraufhin erstmals seit Einführung unter die Parität bis auf 0,859 ab. Danach erholte er sich deutlich und notiert nun bei ca. 1,06 CHF. Wo EUR-CHF
ein neues Gleichgewicht findet, lässt sich technisch nicht beantworten und bleibt abzuwarten.
Wochen-Hoch
1,069546
Wochen-Tief
1,0513
Widerstände
1,082 / 1,09 / 1,10
Unterstützungen
1,05 / 1,04 / 1,02 / 1,00 / 0,97
Fundamentalanalyse Franken:
Der Franken notiert wenig verändert bei 1,062 Franken je Euro. Im Fokus steht nun die morgige SNB-Sitzung. Unserer Ansicht nach ist es möglich, dass die SNB – auch angesichts der dann veröffentlichten neuen Makroprognosen, die deutlich
negativ ausfallen dürften – eine weitere Absenkung des Einlagensatzes (-25 BP) vornimmt. Sollte dies nicht der Fall sein,
dürfte die SNB zumindest weitere Zinssenkungen recht konkret in Aussicht stellen. Spätestens bei der Juni-Sitzung dürfte
die SNB – vor allem weil dann ein wohl negatives Ergebnis zum Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal (zum Vq.) vorliegen wird – den Einlagensatz absenken. Vor diesem Hintergrund sollte der Franken in den nächsten Monaten noch weiter in
Richtung der 1,10 CHF abwerten, sofern es zu keinem Grexit kommt.
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18. März 2015
Mittelfristige Prognosen:
Währung
Dollar
Konsens
Japanischer Yen
Konsens
Britisches Pfund
Konsens
Schw eizer Franken
Konsens
Schw edische Krone
Norw egische Krone
Kanadischer Dollar
Australischer Dollar
Chinesischer Renminbi
Polnischer Zloty
Tschechische Krone
Südafrikanischer Rand
in 3 Mon.
in 6 Mon.
in 9 Mon.
in 12 Mon.
USD pro EUR
1,17
1,16
1,13
1,10
USD pro EUR
1,11
1,10
JPY pro EUR
136
136
134
134
JPY pro USD
116
117
119
122
JPY pro EUR
134
135
138
JPY pro USD
121
123
125
1,10
GBP pro EUR
0,78
0,76
0,75
0,73
USD pro GBP
1,50
1,53
1,51
1,51
GBP pro EUR
0,74
0,73
USD pro GBP
1,50
1,51
CHF pro EUR
1,07
1,09
1,10
1,10
CHF pro USD
0,91
0,94
0,97
1,00
CHF pro EUR
1,02
1,05
SEK pro EUR
9,35
9,30
9,25
9,10
SEK pro USD
7,99
8,02
8,19
8,27
NOK pro EUR
8,75
8,70
8,60
8,50
NOK pro USD
7,48
7,50
7,61
7,73
CAD pro EUR
1,47
1,46
1,44
1,41
CAD pro USD
1,26
1,26
1,27
1,28
AUD pro EUR
1,46
1,47
1,47
1,47
USD pro AUD
0,80
0,79
0,77
0,75
CNY pro EUR
7,29
7,19
6,98
6,77
CNY pro USD
6,23
6,20
6,18
6,15
PLN pro EUR
4,20
4,17
4,13
4,10
PLN pro USD
3,59
3,59
3,65
3,73
CZK pro EUR
27,7
27,7
27,6
27,5
CZK pro USD
23,7
23,9
24,4
25,0
ZAR pro EUR
13,7
13,7
13,4
13,1
ZAR pro USD
11,7
11,8
11,9
11,9
0,73
1,51
1,07
Stand: 25.02.15
Manuel Andersch
Analyst
Tel. 089 2171-27448
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Senior Analyst
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