SWR2 MANUSKRIPT ESSAYS FEATURES KOMMENTARE VORTRÄGE, SWR2 DIE BUCHKRITIK Ulrich Beck: Die Metamorphose der Welt Aus dem Englischen von Frank Jakubzik Suhrkamp Verlag 267 Seiten 25 Euro Rezension von Conrad Lay Montag, 27. Februar 2017 (14:55 – 15:00 Uhr) Bitte beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. SWR2 MANUSKRIPT Bitte beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR Kennen Sie schon das Serviceangebot des Kulturradios SWR2? Mit der kostenlosen SWR2 Kulturkarte können Sie zu ermäßigten Eintrittspreisen Veranstaltungen des SWR2 und seiner vielen Kulturpartner im Sendegebiet besuchen. 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Und in der Tat ist es dies, obwohl Elisabeth Beck-Gernsheim zusammen mit Freunden versucht hat, den englisch geschriebenen und von Frank Jakubzik übersetzten Text zu vervollständigen. Doch vieles hat den Charakter methodologischer Vorarbeiten, vieles bleibt auf der Ebene von Definitionen stecken und wirkt über weite Strecken tautologisch, ohne die Argumente wirklich auszuführen und durchzuformulieren. Natürlich versteht Ulrich Beck die Skizze „Metamorphose der Welt“ als eine Fortsetzung seiner 1986 geschriebenen Studie „Risikogesellschaft“. Bitte beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. SWR2 MANUSKRIPT Wieder geht es um die von Technik und Wissenschaft hervorgerufenen Nebenfolgen der industriellen Moderne, um die Neuordnung der Machtverhältnisse jenseits der offiziellen politischen Ebene, um Klimawandel und globale Risiken sowie die inadäquate Reaktion politischer Institutionen darauf. Erfreulicherweise nimmt Beck aber gegenüber dem vor 30 Jahren geschriebenen Text einige sehr deutliche Präzisierungen vor: Hatte Beck in der „Risikogesellschaft“ noch formuliert, „Smog ist demokratisch, Armut ist hierarchisch“, als ob jeder von der Umweltverschmutzung in gleicher Weise betroffen sei, so spricht er jetzt von einer „Risikoklasse“, die in besonderer Weise unter den globalen Risiken zu leiden habe. Am Beispiel des Hurrikans Katrina erläutert der Soziologe den „unauflöslichen Zusammenhang von Klimawandel und sozialer Gerechtigkeit“. Das sind dann doch ziemlich andere Töne als vor 30 Jahren. „Metamorphose der Welt“, das meint nach dem Verständnis Ulrich Becks eine „epochale Veränderung der Weltbilder“. Aus der Sicht des „methodologischen Kosmopolitismus“, den er vertritt, erscheint das „nationalstaatszentrische Weltbild“ als überholt. „Das Klimarisiko sagt uns“, so formuliert Beck, „dass der Nationalstaat nicht der Mittelpunkt der Welt sein kann.“ Ulrich Beck hält sich mit Wertungen zurück: der Begriff „Metamorphose der Welt“ sage nichts darüber aus, ob die Transformation zum Guten oder zum Schlechten führe. Doch im Grunde wirbt er dafür, dass die Metamorphose zu einer „reflexiven Modernisierung“, zu einer sich selbst gewahr werdenden „Zweiten Moderne“ führen möge. Beck führt dafür den etwas missverständlichen Begriff einer „emanzipatorischen Katastrophe“ ein, will sagen: man kann nur hoffen, dass Katastrophen zu gemeinwohlfördernden Lernprozessen führen, so wie Fukushima zur Energiewende geführt hat. Schade, dass Ulrich Becks Skizze an verschiedenen Stellen noch sehr holzschnittartig formuliert ist, so etwa wenn er allen Ernstes behauptet, der Schutz der Menschenwürde sei eine „nationalstaatliche“ Wertvorstellung. Aber erfreulich bleibt, dass Beck seine Theorie der „Weltrisikogesellschaft“ in der Nähe von Ernst Blochs „Prinzip Hoffnung“ verortet, dass die „Metamorphose der Welt“ für ihn einen „Raum der Moralität“ begründet, in dem sich eine zivile Verantwortungskultur entwickeln könne. Schade, daß er das nicht mehr näher ausführen konnte. Dennoch bleibt dieses nachgelassene Buch des großen Soziologen eine lohnenswerte Lektüre. Bitte beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. SWR2 MANUSKRIPT Bitte beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. 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