Rentenmarktbericht 09.09.2016 - National-Bank

9. September 2016
Ausgewählte Daten des Tages
Aktuelle Marktentwicklung
S&P Future
10Y US T-Notes, Tokio
Nikkei
Hang Seng
Öl (Brent-Future)
Gold-Future
EUR / USD
EUR / GBP
EUR / JPY
2.170,60
1,61
16.984,83
24.282,04
49,52
1.341,70
1,1281
0,84655
115,21
ggü. Vt.
-0,40
0,01
26,06
362,7
-0,47
0,10
0,0021
-0,00042
-0,21
Zinsüberblick in % (Differenz in Basispunkten)
2J
5J
10J
30J
Bunds
-0,64
-0,52
-0,05
0,52
Treasuries
0,77 (141 bp)
1,18 (169 bp)
1,60 (165 bp)
2,30 (179 bp)
Schweiz
-0,89 (-24 bp)
-0,81 (-30 bp)
-0,48 (-43 bp)
-0,03 (-54 bp)
Gilts
0,14 (78 bp)
0,25 (76 bp)
0,76 (81 bp)
1,38 (87 bp)
Zinsdifferenz 10jähriger Anleihen zu Bunds in %-Punkten
4,25
3,75
3,25
2,75
2,25
1,75
1,25
0,75
0,25
2-Jan
2-Mar
Irland
2-May
Italien
2-Jul
Portugal
2-Sep
Spanien
10J Bundesanleihen und T-Notes
2,4
2,0
1,6
1,2
0,8
0,4
0,0
2-Jan
2-Mar
2-May
2-Jul
2-Sep
-0,4
Bunds
10Y T-Notes
Bund Future
170
165
160
155
150
145
140
135
130
125
120
Sep. 11
Mai. 12
Jan. 13
Sep. 13
Mai. 14
Jan. 15
Sep. 15
Mai. 16
Quelle: Bloomberg, 07:59 Uhr
Kontakt
Research
Dr. rer. oec. Jan Bottermann
Tel.: 0201 8115 553
Dirk Gojny, CFA, CAIA
Tel.: 0201 8115 765
email: [email protected]
Institutionelle Kundenbetreuung
Bernd Andersen
Tel.: 0201 8115 120
Marcel Kress
Tel.: 0201 8115 122
Zeit
8:00
8:00
8:00
8:00
8:45
8:45
16:00
Land Indikator
GE Handelsbilanz (in Mrd. EUR)
GE
GE
GE
FR
FR
US
US
EC
Leistungsbilanz (in Mrd. EUR)
Exporte (M/M / J/J, in %)
Importe (M/M / J/J, in %)
Industrieproduktion (M/M / J/J, in %)
staatl. Budgetdefizit (in Mrd. EUR)
Großhandelslagerbestände (M/M, in %)
Fed-Redner: Kaplan, Rosengren
EZB-Redner: Rimsevics
Periode
Jul.
Schätzung
23,7
letzter
24,7
Jul.
Jul.
Jul.
Jul.
Jul.
Jul.
24,5
0,4 / k.A.
0,5 / k.A.
0,3 / 1
k.A.
0,1
26,3
0,2 / -0,8
1,1 / -1
-0,8 / -1,3
-61,8
0
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research
Themen des Tages
 EZB-Chef Draghi gibt sich entspannt.
 Die Kapitalmärkte sind abhängig von der lockeren Geldpolitik.
Marktkommentar
Bereits die Presseerklärung nach der Tagung des EZB-Rats sorgte für enttäuschte Gesichter bei vielen Marktteilnehmern. Keine Änderung der
Geldpolitik, keine Verlängerung des QE-Programms, kein Helikopter, der
aus dem Hangar gezogen wurde, nichts. Allerdings gab es zu diesem
Zeitpunkt immer noch den Glauben daran, die Notenbanker könnten
über eine Änderung der Bedingungen für die im Rahmen des QE-Programms erwerbbaren Anleihen entschieden haben. Spätestens 15 Minuten nach Beginn der Pressekonferenz wurde jedoch klar, dass es nichts
Neues geben würde. Die Reaktion an den Kapitalmärkten, insbesondere
von mit stärkeren Risiken behafteten Anlageklassen sowie bei den längeren Anleihelaufzeiten machte deutlich, wie stark die Kapitalmärkte
von der Liquiditätsdroge abhängig sind. Gibt es nicht noch mehr zusätzliche Liquidität, kommen die Kurse unter Druck. Vermutlich haben die
US-Notenbanker diese Marktreaktionen ebenfalls sehr genau beobachtet. Sie stehen schließlich vor der Entscheidung, die Leitzinsen erneut
anzuheben. Obwohl das Niveau auch nach einer Anhebung immer noch
sehr, sehr niedrig und die Geldpolitik weiterhin wirtschaftsfreundlich
bleiben würde, dürften Reaktionen am Kapitalmarkt nicht ausbleiben.
Mario Draghi gab sich ähnlich wie bereits auf der davor liegenden Pressekonferenz sehr gelassen. Die Schätzungen für das Wirtschaftswachstum sowie die Preisentwicklung bis Ende 2018 wurden allenfalls marginal nach unten angepasst. Dass die Risiken für die europäische Wirtschaft in Anbetracht der Perspektiven der Weltwirtschaft weiterhin bei
einem schwächeren als prognostiziertem Wachstum liegen, ist keine
Überraschung. Die Prognosen erfordern jedoch kein akutes Eingreifen
der Notenbank. Dass das QE-Programm irgendwann über den März 2017
hinaus verlängert wird, sollte „eigentlich“ jedem Marktteilnehmer klar
sein. Ein abruptes Ende wird die EZB nicht riskieren. Vielleicht sollte man
sich aber allmählich darauf einstellen, den Fokus zu justieren: Schließlich ist die Geldpolitik auch dann noch extrem lax, wenn der Ankauf fortgesetzt wird, aber mit einem geringeren monatlichen Volumen. Auf der
Tagung des EZB-Rats und das ist vielleicht die „eigentliche“ Überraschung wurde nach mehrfacher Beteuerung Draghis nicht einmal über
die Ausweitung des QE-Programms oder zusätzliche geldpolitische Maßnahmen gesprochen. Es wurden lediglich Aufträge an unterschiedliche
Arbeitsgruppen verteilt, wie die Geldpolitik der EZB friktionsfrei an den
Kapitalmärkten ungesetzt werden kann, wie also das laufende QEProgramm evtl. anzupassen ist, um der Knappheit an anzukaufenden Anleihen entgegen zu wirken. Wann es Ergebnisse geben wird, ließ Draghi
ebenso offen, wie Aussagen zu einer Verlängerung des QE-Programms.
Ansonsten nahm die Ermahnung der europäischen Regierungen, endlich
ein investitions- und wachstumsfreundliches Umfeld zu schaffen, breiten Raum ein. Er hat den Ball deutlich in die europäischen Hauptstädte
gespielt und verteilte ein paar Seitenhiebe an die Politik: Die Maßnahmen müssen ja nicht viel kosten, es müssen nur die richtigen sein.
Nach der EZB dürfte jetzt die Fed im Fokus stehen. Daher werden die
Aussagen der US-Notenbanker heute genau nach Aussagen zur Geldpolitik untersucht werden. Zugleich dürfte die Fragezeichen zur wirtschaftlichen Entwicklung Chinas nach der Bekanntgabe der Verbraucher- und
Erzeugerpreise heute Morgen größer geworden sein. Der Bund Future
dürfte behauptet in den Handelstag starten. Im Tagesverlauf sollte er
zwischen 164,00 und 165,50 notieren. Die Rendite der 10jährigen USTreasuries dürfte sich zwischen 1,54% und 1,65% bewegen.
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