15.08.16 Wirtschaftsnews Im Fokus: Das Zögern der Fed hat Folgen Die Fed hat sich noch nicht zu einer zweiten Zinserhöhung durchringen können. In ihrer letzten Stellungnahme hat sie sich zwar positiver über die US-Wirtschaft geäussert, zugleich aber die mangelnde Investitionstätigkeit hervorgehoben und die globalen Risiken betont. Die Finanzmärkte gehen davon aus, dass die Fed bis mindestens im Sommer des nächsten Jahres keine weitere Zinserhöhung vornehmen wird. Wir sind da anderer Meinung und gehen von einer Erhöhung um 0.25% noch in diesem Jahr aus. Die US-Wirtschaft hat sich nach der Schwäche im Winter gefangen, auch wenn die erste Schätzung des BIP-Wachstums für das zweite Quartal enttäuschte. Der private Konsum ist im zweiten Quartal deutlich gestiegen. Im Frühjahr waren die Leute zurückhaltend, was angesichts der Turbulenzen an den Aktienmärkten und dem Gerede über eine mögliche Rezession nicht überrascht. Die höheren Einkommen wurden gespart statt ausgegeben. Mittlerweile haben sich die Märkte beruhigt und das Geld sitzt wieder lockerer. Der Arbeitsmarkt läuft weiterhin gut. Auf und Abs in der Zahl der neuen Stellen pro Monat sind normal. Auffallend ist, dass die Neuanträge auf Arbeitslosenversicherung auf sehr tiefem Niveau stabil sind. Die Jobsicherheit ist momentan hoch, was positiv für den Konsum ist. Mit dem Konsum nicht mithalten können die Investitionen. Diese hängen stark von den Rohstoffpreisen ab. Diese haben sich zwar stabilisiert, sind aber nicht hoch und sicher genug, um grosse Investitionen in die Förderinfrastruktur zu tätigen. Insgesamt ist die US-Wirtschaft aber stark genug, um höhere Zinsen zu rechtfertigen. Wann wird dies geschehen? Es gibt in diesem Jahr noch drei Sitzungen der Fed. Im September ist eine Erhöhung möglich, aber unwahrscheinlich. Die Fed müsste kommunikativ eine rasche Kehrtwende vollziehen. Die November-Sitzung findet ein paar Tage vor den Präsidentschaftswahlen statt. Deshalb wird sich die Fed ruhig verhalten, um sich nicht dem Vorwurf auszusetzen, diese beeinflusst zu haben. Bleibt der 14. Dezember als wahrscheinlichstes Datum. Die Finanzmärkte werden nach einer ersten Phase mit Unsicherheit positiv auf die Zinserhöhung reagieren, ähnlich wie im letzten Dezember beim ersten Anstieg. Sie wird als Vertrauensbeweis in die US-Wirtschaft betrachtet. Zudem reduzieren höhere Zinsen in den USA den Druck auf die anderen Zentralbanken. Die EZB wird zwar nicht sofort nachziehen, aber die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinssenkung in der Eurozone wird kleiner. Dies nimmt auch Druck vom Franken und damit von der SNB. Höhere Zinsen in den USA sind die Grundvoraussetzung, dass sich das Zinsniveau weltweit wieder normalisieren kann und Geld wieder einen Wert erhält. Kurzfristig bedeutet das Zögern der Fed aber, dass die Zinsen weltweit tief bleiben oder sogar weiter sinken werden. Die Aktienmärkte profitieren von der Kombination einer gut laufenden Wirtschaft und einer expansiven Geldpolitik. Die Kurse können in den nächsten Monaten weiter ansteigen. Kurzfristig profitieren die Anleger somit von dieser Situation. Mittelfristig werden die Ungleichgewichte in der Wirtschaft und vor allem an den Finanzmärkten aber noch grösser. Die Überbewertung von Obligationen, Aktien und Immobilien nimmt weiter zu. Als Anleger kann man sich in nächster Zeit an einer guten Performance freuen. Die Frage der Handelbarkeit der gehaltenen Wertpapiere wird deshalb noch wichtiger. Der Moment wird kommen, wo sich die Überbewertungen korrigieren. Dann wird man in der Lage sein müssen, zu handeln und sein Portfolio anzupassen. USA: Retail Sales (Juli) letzte: 0.8%; erwartet: 0.4%; aktuell: 0.0% Die Konsumausgaben in den USA haben im Juli stagniert. Nach den starken Vormonaten war eine Weiterführung des Wachstums erwartet worden. Die Ausnahme waren die Verkäufe von Autos, die deutlich zugelegt haben. Da die Investitionen in den USA noch schwach sind, ist die Wirtschaft umso stärker auf einen florierenden Konsum an- Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt. 15.08.16 gewiesen. Die Zahlen für den Juli sollten aber nicht überinterpretiert werden. Die Werte schwanken von Monat zu Monat stark und schwächere Monate kommen immer wieder vor. Wir erwarten für das zweite Halbjahr eine solide US-Konjunktur. Vorschau auf diese Woche Diese Woche wird die Ökonominnen und Ökonomen nicht besonders fordern. Am ehesten interessiert noch das Protokoll der letzten Fed-Sitzung, welches am Mittwoch veröffentlicht wird. Allzu viel Neues dürfte aber darin nicht stehen. Wochenstart-Audiocast Die Rohstoffpreise haben sich von ihren Tiefstständen Mitte März teilweise erholt. Ob dies mehr ist als bloss ein Strohfeuer, beurteilt unsere Leiterin Anlagestrategie und Analyse Caroline Hilb im "Wochenstart-Audiocast". Der „Wochenstart-Audiocast“ kann unter http://www.sgkb.ch/audiocasts gehört werden. Unsere Audiocast können über den folgenden Link abonniert werden: https://www.sgkb.ch/de/ueber-uns/newsletter. Aktienmärkte US-Aktienmärkte: DowJones: -0.20%, S&P500: -0.08%, Nasdaq: +0.09% Europäische Aktienmärkte: EuroStoxx50: -0.13%, DAX: -0.27%, SMI: -0.01% Asiatische Märkte: Nikkei 225: -0.19%, HangSeng: +0.90%, S&P/ASX 200: +0.19% Die Gewinnsaison für das zweite Quartal nähert sich ihrem Ende. Viele Überraschungen brachte sie nicht. Die Firmen im Rohstoffbereich leiden nach wie vor unter dem Preisrückgang seit dem letzten Sommer und dominieren das Gesamtbild. Eine Entspannung ist für sie erst im vierten Quartal oder dann im nächsten Jahr zu erwarten, wenn der Basiseffekt des Vergleichs zum Vorjahr für positivere Zahlen sorgen wird. Den Handel an der Börse über die jeweilige Firma hinaus haben die Gewinne nicht markant beeinflusst. Entsprechend ruhig läuft es momentan an der Börse. Der S&P500 blieb letzte Woche mit einem Plus von 0.05% unverändert. Besser hielten sich die europäischen Aktien mit einem Plus von 2.40% und der Swiss Performance Index, der 1.39% zulegte. Der ruhige Handel an der Börse wird mangels Neuigkeiten noch etwas anhalten. Seitens der Wirtschaft sind keine grundlegenden Neuigkeiten zu erwarten. Die Gewinnsaison hat ihren Höhepunkt überschritten und in der Brexit-Frage gleicht der Meldungsfluss einem dürren Rinnsal. Plötzliche Ereignisse wie eine mögliche Eskalation des Krieges zwischen Russland und der Ukraine können natürlich jederzeit Unruhe in die Märkte bringen. Sie verlieren normalerweise aber schnell an Einfluss. Wer längerfristig denkt, orientiert sich vor allem am Zustand der US-Wirtschaft. Diesbezüglich sind keine Alarmzeichen für den Aktienmarkt erkennbar. Die vorausschauenden Indikatoren deuten auf ein solides US-Wachstum hin. Eine solide Aktienallokation bleibt ein wichtiger Bestandteil des Portfolios. Rohstoffmärkte Ölpreis WTI: USD 44.85 pro Fass Goldpreis: USD 1338.97 pro Unze Der Ölpreis hat sich von seinem Schwächeanfall im Juli wieder etwas erholt. Das Grundproblem der zu hohen Förderung von Rohöl bleibt aber unverändert bestehen. Das Potenzial des Preises über die Marke von 50 Dollar pro Fass hinaus bleibt beschränkt, solange sich an diesem Angebotsüberhang nichts ändert. Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt. 15.08.16 Kapitalmärkte Renditen 10 J: USA: 1.51%; DE: -0.11%; CH: -0.54% Die Bewegungen im Zinsmarkt werden sich auch in den nächsten Tagen in engen Grenzen halten. Einzig die Fed hätte es in der Hand, etwas Bewegung in den Obligationenmarkt zu bringen. Die Betonung liegt dabei auf dem Wort „hätte“. Währungen US-Dollar in Franken: 0.9755 Euro in US-Dollar: 1.1159 Euro in Franken: 1.0886 Das Gefüge bei den Hauptwährungen Euro, Dollar und Franken ist stabil und die Kursveränderungen konzentrieren sich auf die zweite Stelle nach dem Komma. Der Dollar mäandert im Schlepptau der Fed-Erwartungen. Werden diese nach einer schwachen Wirtschaftszahl wie den Retail Sales vom letzten Freitag nach unten angepasst, verliert der Dollar etwas an Wert. Umgekehrt verhält es sich bei einer Anhebung der Zinserwartungen. Die Kursschwankungen lassen den Puls der Devisenhändler aber nicht nach oben schnellen. Thomas Stucki Investment Center Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
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