06.03.17 Wirtschaftsnews Im Fokus: Macht Janet Yellen doch weiter? Anfang Februar 2018 endet die Amtszeit von Janet Yellen als Präsidentin der Fed. Während der Wahlkampagne hatte Donald Trump keinen Zweifel daran gelassen, dass er Janet Yellen so schnell wie möglich ersetzen will. Mittlerweile ist es in dieser für die Finanzmärkte und die Weltwirtschaft so wichtigen Frage ruhig geworden. Je länger Donald Trump mit der Ernennung eines neuen Fed-Chairman zuwartet, desto nervöser werden die Finanzmärkte werden. Trump kann die Zusammensetzung der Fed neu bestimmen. Drei der sieben Sitze im Board of Governors werden Ende April unbesetzt sein. Dazu kommt die Nomination des Präsidenten ab 2018. Der Einfluss, wenn auch nur indirekt, von Donald Trump auf die zukünftige Geldpolitik der USA ist somit gross. In welche Richtung es gehen wird, ist offen. Zentral ist dabei die Wahl der neuen Präsidentin oder des neuen Präsidenten. Obwohl der Chairman im geldpolitischen Entscheidgremium nur eine von zwölf Stimmen hat, bestimmt er die Richtung der Geldpolitik. Er muss in der Lage sein, dass Gremium zu führen und wenn möglich zu einer Konsensmeinung zu bringen. Entsprechend qualifiziert muss die zu nominierende Person sein. Dabei stellen sich ein paar Fragen: Nimmt man jemand von aussen oder jemanden, der die Fed und ihre Abläufe kennt? Nimmt man jemanden mit einem akademischen Hintergrund oder eine Person von der Wall Street? Steht die Person eher für eine vorsichtige oder eine aggressive Geldpolitik? In der jüngeren Vergangenheit wurden mehrheitlich Leute aus der Fed als Präsident nominiert. Einzig Alan Greenspan hatte keine FedVergangenheit. Er hatte aber bereits wirtschaftspolitische Positionen in der Regierung inne und war allgemein als fähige Person anerkannt. Als Kandidat mit Fed-Erfahrung wird häufig Jerome Powell erwähnt, der heute bereits Mitglied des Board of Governors ist. Eine mit den wirtschaftspolitischen Abläufen nicht vertraute Person wäre für die Märkte ein grösseres Risiko. Trumps Vorliebe, Aussenseiter und unerfahrene Personen in wichtige Ämter zu hieven, ist jedoch bekannt. Deshalb fällt oft der Name von John Taylor als möglicher Yellen-Nachfolger. Er ist der Begründer der Taylor-Regel für die Bestimmung des geldpolitisch «richtigen» Zinssatzes. Er ist bekannt dafür, dass er die Zinsen aktuell für viel zu tief hält. Taylor würde zudem den Wünschen der Republikaner nach einer regelbasierten Geldpolitik entsprechen. Für Trump besteht aber das Risiko, dass die Fed die Zinsen unter Taylor rasch anhebt und damit die Wirtschaft bremst. Trump braucht jedoch eine boomende Wirtschaft und viele neue Jobs. Unberechenbarkeit und Wendungen sind bisher das Markenzeichen der neuen Regierung. Es würde deshalb nicht überraschen, wenn Trump jemanden Unbekannten als Fed-Chairman aus dem Hut zaubert oder am Ende doch Janet Yellen mit einer weiteren Amtszeit betrauen würde. Yellen hat gezeigt, dass sie bei der Gestaltung der Zinspolitik nicht nur auf die Inflation, sondern auch auf eine möglichst tiefe Arbeitslosenrate abzielt, was Trump entgegenkommt. Für die USWirtschaft und die Finanzmärkte wäre eine Bestätigung von Yellen als Fed-Präsidentin eine gute Meldung. Eurozone: Composite PMI (Februar) letzter: 54.4; erwartet: 56.0; aktuell: 56.0 Der als vorausschauender Indikator bekannte Einkaufsmanagerindex hat seinen im letzten Herbst begonnenen Anstieg fortgesetzt. Mit 56 Punkten zeigt er eine deutlich expandierende Wirtschaft an. Dies wird zusammen mit höheren Inflationsraten den Stimmen Aufschwung geben, die ein Ende der expansiven Geldpolitik der EZB fordern. Mario Draghi wird aber an seinem QEProgramm und den Nullzinsen festhalten. Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt. 06.03.17 USA: ISM Non-Manufacturing (Februar) letzter: 56.5; erwartet: 56.5; aktuell: 57.6 Der Dienstleistungssektor in den USA wächst so schnell wie seit Oktober 2015 nicht mehr. Insbesondere der Auftragseingang entwickelt sich positiv. Die Zeichen der Stärke für die US-Wirtschaft werden die Fed dazu bewegen, Mitte März ihren Leitzins ein weiteres Mal um 0.25% zu erhöhen. Vorschau auf diese Woche Die Ökonominnen und Ökonomen werden in dieser Woche gefordert sein. In der Schweiz interessieren vor allem die Devisenreserven der SNB am Dienstag. Sie geben einen Hinweis darauf, wie stark die SNB intervenieren musste, um die Aufwertung des Frankens zu stoppen. Am Donnerstag folgt die EZB mit ihrem geldpolitischen Entscheid, wobei keine dramatischen Neuigkeiten erwartet werden. Am Freitag wird der erste Arbeitsmarktbericht unter der neuen US-Regierung publiziert. Dieser dürfte ein anhaltend starkes Stellenwachstum anzeigen. Wochenstart-Audiocast Die Auswirkungen des Brexit-Entscheids auf die britische Wirtschaft sind bisher überschaubar. Auf was es im Brexit-Prozess ankommt, zeigt unser Strategieanalyst Beat Schiffhauer im "Wochenstart-Audiocast". Der „Wochenstart-Audiocast“ kann unter http://www.sgkb.ch/audiocasts gehört werden. Unsere Audiocast können über den folgenden Link abonniert werden: https://www.sgkb.ch/de/ueber-uns/newsletter. Aktienmärkte Europäische Aktienmärkte: EuroStoxx50: +0.55%, DAX: -0.27%, SMI: +0.10% Asiatische Märkte: Nikkei 225: -0.36%, HangSeng: +0.31%, S&P/ASX 200: +0.29% Die gute Stimmung an den Aktienmärkten hält auch zu Beginn des März an. Die Vorfreude auf die geplanten Steuererleichterungen in den USA ist gross. Da stören auch höhere Zinsen durch die Fed nicht. Unterstützt wird die gute Stimmung durch erfreuliche Unternehmensergebnisse. Der S&P500 gewann letzte Woche 0.67%. Die europäischen Aktienkurse legten 3.01% zu während der Swiss Performance Index 2.21% höher steht. Die positiven Erwartungen für die US-Wirtschaft sind nach wie vor ein gutes Argument für das Halten von Aktien. Die vorlaufenden Konjunkturindikatoren deuten an, dass in den nächsten Monaten diese Erwartungen gerechtfertigt sind. Auch in Europa hält sich das Wachstum allen politischen Unsicherheiten zum Trotz auf einem ansprechenden Niveau und ist zunehmend breiter abgestützt. Von der guten Konjunktur und von wieder höheren Rohstoffpreisen profitieren die Unternehmensergebnisse, die nach einem starken Taucher im letzten Jahr wieder zulegen können. Zudem bleiben die monetären Rahmenbedingungen trotz der angekündigten weiteren Zinserhöhungen durch die Fed stimulierend. Die Aktienkurse haben in den letzten Wochen aber viel von diesen positiven Erwartungen vorweggenommen. Die neue US-Regierung und der Kongress müssen ihre Wirtschaftspläne nun konkretisieren. Die Nervosität der Anleger wird deshalb in den nächsten Wochen zunehmen. Eine solide Aktienallokation im Portfolio ist die Grundlage für eine positive Gesamtperformance in den nächsten Monaten. Einen Teil der Gewinne der letzten Wochen ins Trockene zu bringen, ist jedoch zu empfehlen. US-Aktienmärkte: DowJones: +0.01%, S&P500: +0.05%, Nasdaq: +0.16% Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt. 06.03.17 Rohstoffmärkte Thomas Stucki Investment Center Ölpreis WTI: USD 53.15 pro Fass Goldpreis: USD 1233.62 pro Unze Um den Erdölpreis ist es ruhig geworden. Die Förderkürzungen der Opec scheinen zu halten. Auf der anderen Seite sind die weltweiten Öllager immer noch zum Bersten voll. Bevor der Ölpreis substantiell über das heutige Niveau steigen kann, müssen die überschüssigen Vorräte zuerst abgebaut werden. Kapitalmärkte Renditen 10 J: USA: 2.47%; DE: 0.36%; CH: -0.12% Verschiedene Fed-Vertreter haben eine Zinserhöhung am nächsten Fed-Meeting vom 15. März angekündigt. Gleichzeitig haben sie angedeutet, dass die Fed das Tempo der weiteren Erhöhungen erhöhen könnte. Die Zinsen haben entsprechend reagiert und sind weltweit gestiegen. In Europa haben höhere Inflationsdaten in der Eurozone den Zinsanstieg unterstützt. Wir gehen davon aus, dass die Zinsen im Jahresverlauf weiter ansteigen werden. Einen veritablen Zinssprung nach oben erwarten wir aber nicht. Währungen US-Dollar in Franken: 1.0087 Euro in US-Dollar: 1.0603 Euro in Franken: 1.0696 Der Dollar konnte von den offensiven Aussagen der Fed nur bedingt profitieren. Zinserhöhungen in den USA sind keine starken Argumente für den Dollar mehr. Vielmehr werden sie dazu führen, dass sich die Aufmerksamkeit der Anleger der EZB und einem möglichen Ende ihrer Anleihenskäufe zuwenden wird. Davon wird mit der Zeit der Euro profitieren. Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
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