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Löcher in der Matrix – Der Hass des Mainstreams
Für unsere Heftkategorie „Löcher in der Matrix“ sammeln wir laufend Erstaunliches und Schräges aus der
Welt der Medien. Unser wöchentliches Update.
„Parteitags-Rede: Trumps beste Botschaft:_____________!“ (spiegel.de,
22.7.2016)
Nun ist es offiziell, der US-Immobilientycoon Donald Trump ist Präsidentschaftskandidat der Republikaner. Darüber „berichtet“ heute
der SPIEGEL in seiner Online-Ausgabe. Und er „berichtet“ so neutral und unvoreingenommen, wie nur jemand berichten kann, der sich
in dieser Angelegenheit offensichtlich primär im Wahlkampftross von Hillary Clinton verortet. Frühere Titelgeschichten des SPIEGEL
lassen zumindest keine Zweifel aufkommen, wie der geneigte Leser zu denken hat: Mit dem Titelbild 5/2016 etablierte der SPIEGEL
Donald Trump als „ziemlich besten Feind“ Nr. 2. Unangefochtener Lieblingsgegner der Redaktion bleibt natürlich der russische
Präsident Wladimir Putin. Ein finster dreinblickender Trump vor Feuer und Amerikaflagge – die Botschaft ist klar: Dieser Mann wird die
Welt in Flammen setzen. Dabei wird geflissentlich übersehen, dass der „Friedensnobelpreisträger“ Obama in dieser Disziplin durchaus
auch bereits ein gewisses Talent unter Beweis gestellt hat. Als Bildunterschrift genügt ein schlichtes „Wahnsinn“ und der erläuternde
Hinweis „Amerikas Hetzer Donald Trump“. 20 Ausgaben später setzt man nach. Das Titelbild der Ausgabe 25/2016 ziert Hillary Clinton
als ein in die Jahre gekommenes Covergirl in heroischer, aber dennoch irgendwie „staatsfraulicher“ Pose. Dahinter sehen wir verkniffen
und in halber Größe – quasi als Giftzwerg – Donald Trump. Überschrift: „DIE MISSION – Hillary Clinton muss die Welt vor Donald
Trump bewahren“. Wenn man sich die vielen dunklen Flecken auf der Weste der Missionarin ansieht, ist nicht ganz klar, welchem von
zwei gut etablierten Prinzipien diese „MISSION“ wohl folgen mag: Ist dies ein Fall von „Den Bock zum Gärtner machen“ oder eher von
„Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben“?
Was also ist vor diesem Hintergrund von einem „Bericht“ zu halten, der mit „Trumps beste Botschaft:_____________!“ aufmacht? Das
soll ja irgendwie komisch sein und den Leser praktisch im gemeinsamen Schmunzeln auf die „richtige Spur“ setzen, dass einer wie
Trump … also, liebe Leser … geht gar nicht. Fast alle Trump-Artikel des SPIEGEL bieten Journalistik-Studenten außerordentlich
reichhaltiges Anschauungsmaterial dafür, wie Berichterstattung nicht aussehen sollte – die offenbar gewollten Defizite hinsichtlich einer
objektiven oder auch nur halbwegs sachliche Darstellung werden mit einer geradezu bösartigen Rhetorik kaschiert. Hier wird nicht
informiert, sondern an ein nebulöses „da sind wir uns doch einig“-Gefühl appelliert. Nein, da sind wir uns nicht einig. Und da man beim
SPIEGEL der eigenen Schreibe inzwischen nur noch wenig Wirkung zutraut, gibt es nach dem Motto „Viel hilft viel“ ein ganzes
Bombardement mit Anti-Trump-Artikeln. Möglicherweise gibt es auch einen redaktionsinternen Wettbewerb im Trump-Bashing?! Die
jüngsten Beiträge lauten beispielsweise so:
„Republikaner-Parteitag: Trumps Sekte“
„Kontroverse Wahlkampfhelfer: Das sind Trumps Hassprediger“
„Video vom Republikaner-Parteitag: Donald Trumps Märchenstunde“
etc., etc.
Vergleichen Sie das bitte spaßeshalber mit den erwartbar warmen Worten, die der SPIEGEL nächste Woche für die Nominierung der
an sich schwer vermittelbaren Hillary Clinton finden wird.
Falls für Sie Information mehr ist, als einige bewusst skandalisierte Redebruchstücke, die man Ihnen beifallsheischend vor die Füße
kotzt, dann sollten Sie sich einmal eine ungekürzte(!) Trump-Rede im O-Ton(!) anhören. Möglicherweise ist der Außenseiter Trump, der
ähnlich lächerlich gemacht wird wie seinerzeit der „Schauspieler“ Ronald Reagan weit weniger gefährlich als jene Frau, die sich
anschickt mit aller Härte in den Fußstapfen des „Friedensnobelpreisträgers“ Obama zu marschieren. Allgemein gesprochen bekommen
Sie immer ein ziemlich gutes Gefühl dafür, was Sache ist, wenn Sie genau schauen, auf welche Positionen und Personen sich der Hass
des Mainstreams konzentriert, und wo man nur mit Samthandschuhen unterwegs ist – oder Sie lesen gleich den Smart Investor.
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Quelle: http://www.smartinvestor.de/potpourri/locher-in-der-matrix/loecher-in-der-matrix-der-hass-des-mainstreams