Obama platzt endgültig der Kragen wegen Trump - K

Obama platzt endgültig der Kragen
wegen Trump
Hillary Clinton und selbst Republikaner teilen
gegen Trump aus. Jetzt kann nicht einmal mehr
der US-Präsident an sich halten. Trump aber
freuts.
Obama platzt endgültig der Kragen wegen Trump
Am ersten Tag nach dem Massaker von Orlando hielt sich US-Präsident
Barack Obama noch zurück. Doch am Dienstag gab es dann kein Halten
mehr: Mit scharf formulierten Bemerkungen machte er seiner Wut über
den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump Luft.
Obama reagierte gereizt auf Trumps Forderung, er müsse endlich den
Feind beim Namen nennen und das Wort «radikaler Islam» in den Mund
nehmen. «Glaubt da jemand wirklich, wir wüssten nicht, gegen wen wir
kämpfen?», fragte der US-Präsident, nachdem er die amerikanischen
Anstrengungen gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aufgezählt
hatte.
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«Wo hört das auf?»
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Dann kritisierte er, ohne Trumps Namen zu nennen, dessen extreme
Rhetorik.
«Wir
haben
jetzt
Vorschläge
des
anzunehmenden
republikanischen Nominierten für die US-Präsidentschaft, alle Muslime
von der Einreise in die USA auszuschliessen. Wir hören eine Sprache,
die
Immigranten
aussondert
und
suggeriert,
ganze
religiöse
Gemeinschaften seien mitschuldig an Gewalt. Wo hört das auf?»
.
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Mit seinem «Geschwätz» gefährde Trump Amerikas Werte, «den Pluralismus
und die Offenheit, den Rechtsstaat und die Bürgerfreiheiten», sagte
Obama. Würde all dies aufgegeben, was das Land gross gemacht habe,
dann hätten die Terroristen gewonnen. «Das dürfen wir nicht zulassen.
Das werde ich nicht zulassen.»
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«Boy, ist Trump ihm unter die Haut
gegangen!»
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Trump ließ die Tirade nicht unerwidert. In einer Rede in Greensboro,
North Carolina, sagte er am Dienstagabend über Obama: «Er war wütender
auf mich als auf den Schützen.» Genüsslich fuhr er fort: «Einer am
Fernsehen sagte: ‹Junge, ist Trump ihm unter die Haut gegangen!›»
.
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Dass Obama so emotional reagierte, rührt womöglich von Trumps
persönlichen Angriffen her. Am Montag hatte der Kandidat mehrfach
unterstellt, der Präsident führe keinen wirklichen Kampf gegen den
islamistischen Terrorismus. Obama, deutete Trump vielsagend an,
«versteht ihn nicht oder er versteht ihn besser, als irgendwer
begreift.»
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Auch Clinton und Republikaner gegen ihn
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Die Bully-Taktik der persönlichen Angriffe, die Trump mit Erfolg gegen
seine republikanischen Rivalen angewendet hatte, scheint auch bei
Obama zu wirken. Ob Trump damit aber siegen kann, ist alles andere als
sicher. Wie Obama stellten sich nämlich fast alle anderen politischen
Akteure am Dienstag gegen ihn.
Die demokratische Kandidatin Hillary Clinton brauchte praktisch die
gleichen Worte wie Obama. «Glaubt Donald Trump, dass es magische
Wörter gibt, die Terroristen daran hindern, zu uns zu kommen?», fragte
sie
in
Pittsburgh,
Pennsylvania.
Trumps
Vorschlag
eines
Einreiseverbots für Muslime mache keinen Sinn, denn der Orlando-Killer
«wurde in Queens geboren – wie Donald selbst.»
Sogar wichtige Republikaner lehnten Trumps Antiterror-Rezepte ab. Paul
Ryan, der Führer des Repräsentantenhauses, sprach sich für eine
Allianz mit gemässigten Muslimen aus, um die Terrorgefahr zu
verringern. «Ich glaube nicht, dass ein Muslim-Verbot im Interesse
unseres Landes liegt. Ich glaube nicht, dass es unsere Prinzipien
spiegelt, nicht nur als Partei, auch als Land.»
Der politische Kampf um die Deutungshoheit nach dem Massaker von
Orlando ist somit voll entbrannt. Am Donnerstag wird Präsident Obama
nach Orlando fliegen und mit Hinterbliebenen der Opfer sprechen.
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Das vollständige Statement Obamas (25 Minuten):
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