24.06.16 Brexit: „Leave“ fand Mehrheit Grossbritannien wird die EU verlassen. Eine knappe Mehrheit der Briten hat ein „Leave“ in die Urne gelegt. Der Austritt aus der EU ist ein Novum und war so kurz vor der Abstimmung auch nicht erwartet worden. Entsprechend hektisch fällt die Reaktion heute Morgen an den Finanzmärkten aus. Besonders stark hat das britische Pfund reagiert. Auch der Franken hat zum Euro aufgewertet. Die asiatischen Aktienmärkte notieren stark negativ, was Ausdruck der hohen Unsicherheit und Hektik ist. europäischen Kapitalmärkte kurzfristig durchwirbeln und die Zinsen kritischer Länder nach oben drücken. Hier aber ist nach wie vor die Europäische Zentralbank am Ruder und eine Reaktion in steigenden Renditen würde sich als kurzfristiger Trend im Zuge der Unsicherheit erweisen. Folgen für die Schweiz Der Euro hat im Nachgang an das Abstimmungsergebnis wichtige psychologische Levels zum Franken nach unten durchbrochen. Diese Reaktion ist nicht im Sinne der SNB und entsprechend steht sofort die Frage im Raum: Wird die SNB etwas an ihrer aktuellen Geldpolitik ändern? - Folgen für Grossbritannien Die innenpolitischen Folgen für Grossbritannien lassen sich aktuell nicht klar bestimmen. Ob sich die aktuelle Regierung unter Premier David Cameron halten kann, ist eine der Fragen. Mit politischen Unsicherheiten wird Grossbritannien in den nächsten Monaten und Jahren auf jeden Fall konfrontiert sein. Dass dies in den nächsten 12 bis 24 Monaten kein Nährboden für prosperierendes Wirtschaftswachstum ist, liegt auf der Hand. Sehr stark betroffen ist vor allem der Finanzsektor, der seinen Marktzugang zum EU-Binnenmarkt neu verhandeln muss. Beide Seiten haben ein Interesse an einem Zugang, weil der britische Finanzsektor für die EU-Märkte eine sehr zentrale Bedeutung hat. Folgen für die EU Der Euro verlor nach dem Entscheid stark an Wert. Auch diese Reaktion ist übertrieben und Ausdruck der grossen Unsicherheit. Der Brexit-Entscheid ist ein Warnschuss an die EU. Während für Grossbritannien die ökonomischen und politischen Folgen sich in etwa die Waage halten, ist die politische Tragweite für die EU weitaus grösser als die ökonomische. SpilloverEffekte und die Frage „Who’s next?“ könnten die - - Die SNB wird heute sicher aktiv am Devisenmarkt intervenieren. Sie tut dies mit dem Ziel, den Franken zu stabilisieren. Falls die EZB eine Zinssenkung des Hauptrefinanzierungssatzes unter 0% vornimmt oder der Druck auf den Franken länger anhält, könnte die SNB und unter Zugzwang geraten und die Zinsen senken. Aktuell erwarten wir keinen solchen Schritt. Im aktuellen Marktlärm würde er auch verhallen. Wie geht es heute weiter? Die Marktentwicklung heute wird sehr unruhig und wir erwarten einen stark negativen Handelstag. Die Hektik wird geprägt sein von einem starken Franken (Suche nach Sicherheit), sinkenden Renditen und taumelnden Aktienmärkten. Der Entscheid heute ist für uns nicht der Startschuss für eine Börsenbaisse. Wirtschaft Eurozone: Markit Einkaufsmanagerindex (Juni) letzte: 53.1; erwartet: 53.0; aktuell: 52.8 Der vom Forschungsunternehmen Markit berechnete Einkaufsmanagerindex für die Eurozone ist in Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt. 24.06.16 diesem Monat etwas stärker als erwartet zurückgeglitten. Gemäss dem zuständigen Ökonomen deuten die Juni-Daten auf ein kontinuierliches, wenngleich anhaltend gedämpftes Wachstum der Eurozone hin. Beeinträchtigt wurde die wirtschaftliche Entwicklung vor allem von politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten. Auf Länderebene vermeldete Deutschland ein leicht verlangsamtes Wirtschaftswachstum, in Frankreich kam es gar zu geringfügigen Wachstumseinbussen. beitslosenhilfe beantragt. Der aussagekräftigere Vierwochenschnitt sank ebenfalls leicht auf 267‘000 Erstanträgen. Dieser Wert liegt leicht unter dem Durchschnittsniveau von 2015 (278‘000). Der Grundtrend bleibt somit klar positiv und wir erwarten, dass sich der US-Arbeitsmarkt weiterhin solide entwickeln wird. USA: Markit Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe (Juni) letzte: 50.7; erwartet: 50.9; aktuell: 51.4 US-Aktienmärkte: DowJones: +1.29%, S&P500: +1.34%, Nasdaq: +1.59% Europäische Aktienmärkte: EuroStoxx50: +2.00%, DAX: +1.85%, SMI: +0.64% Asiatische Märkte: Nikkei 225: -7.85%, HangSeng: -4.84%, S&P/ASX 200: -3.36% Der Markit Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in den USA ist in diesem Monat stärker als erwartet angestiegen. Die Stimmung der amerikanischen Einkaufsmanager wurde vor allem vonseiten der Neuaufträge aufgehellt. Insbesondere die neuen Aufträge aus dem Ausland haben sich im Juni stark erholt. Damit bleibt der Index weiterhin über der wichtigen Marke von 50 Punkten, was Wachstum im verarbeitenden Gewerbe signalisiert. USA: Vorlaufende Konjunkturindikatoren letzte: 0.6%; erwartet: 0.1%; aktuell: -0.2% Der vom Conference Board erhobene Index der vorlaufenden Indikatoren für den Monat Mai zeigt sich überraschend schwach. Wie nicht anders zu erwarten war, haben vor allem die Komponenten vom Arbeitsmarkt negativ auf den Index eingewirkt. Wir gehen davon aus, dass die Schwäche am US-Arbeitsmarkt lediglich vorübergehender Natur war. Aktienmärkte Die Aktienmärkte haben am Donnerstag in Erwartung eines Verbleibs der Briten in der EU klar fester notiert. Nach dem Austrittsentscheid werden diese nun schwächer erwartet, wie sich auch an den asiatischen Märkten zeigt, welche teilweise massiv einbrachen. Die amerikanischen Märkte haben gestern fester notiert. Im Fokus standen die Düngerkonzerne Potash (+5.8%) und Mosaic (+4.7%). Die Aktien profitierten davon, dass der grösste Kalihersteller Uralkali eine Vertriebsallianz eingehen könnte, was die Kali-Preise insgesamt stützen würde. USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (18. Juni) letzte: 277K; erwartet: 270K; aktuell: 259K USA: Bezüger Arbeitslosenhilfe (11. Juni) letzte: 2162K; erwartet: 2150K; aktuell: 2142K Die europäischen Aktienmärkte notierten gestern ebenfalls klar stärker. Der EuroStoxx50 legte somit den fünften Handelstag in Folge zu. Auf Branchenebene waren die Banken mit +2.7% die Gewinner. Diese profitierten von den gestrigen abnehmenden Brexit-Befürchtungen. Die Zahl der wöchentlichen Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in der vergangenen Woche stärker als erwartet zurückgeglitten. In der Woche vom 18. Juni haben noch 259‘000 Personen Ar- Der Schweizer Leitindex SMI konnte gestern ebenfalls zulegen, wobei die Nervosität unter den Anlegern zu spüren war. Bis Börsenschluss stieg der Index über die Marke von 8‘000 Punkten. Am Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt. 24.06.16 stärksten von der gestern noch als tief eingestuften Wahrscheinlichkeit eines Brexit konnten die Bankenwerte profitieren. So legten Credit Suisse (+2%), Julius Bär (+1.9%) sowie UBS (1.7%) zu. Rohstoffmärkte Ölpreis WTI: USD 47.48 pro Fass Goldpreis: USD 1314.10 pro Unze Der „Risk off“-Modus zeigt sich heute Morgen an den Rohwarenmärkten. Während der Ölpreis den stärksten Tagesverlust seit 2 Monaten zu verzeichnen hat, profitiert Gold von der Suche nach Sicherheit. Als das Brexit-Lager die Überhand erhielt, legte die Feinunze Gold in einer ersten Reaktion innerhalb von Minuten um 70 US-Dollar zu (+6%). Reaktion 10% schwächer. Dagegen erhalten die klassischen “safe-haven”-Währungen Yen und Schweizer Franken starken Zulauf. So handelte der EUR/CHF-Kurs erstmals seit August 2015 zwischenzeitlich wieder unter 1.07. Bislang hat die Schweizerische Nationalbank noch keine Stellung zum Brexit bezogen. Caroline Hilb Patrick Häfeli, CFA Tobias Kistler, CFA Daniel Wachter Investment Center Kapitalmärkte Renditen 10 J: USA: 1.490%; DE: -0.140%; CH: -0.591% Die hohe Unsicherheit und Hektik nach dem überraschenden Ausgang der Brexit-Abstimmung schlägt sich auch stark an den Kapitalmärkten nieder. Sichere Anleihen wie US-Treasuries oder Schweizer Eidgenossenanleihen sind stark gesucht. Die Preise der Anleihen sind entsprechend in die Höhe geschnellt, die Renditen demzufolge stark gesunken. Währungen US-Dollar in Franken: 0.9739 Euro in US-Dollar: 1.1078 Euro in Franken: 1.0788 Die Devisenmärkte wurden auf dem falschen Fuss erwischt. Im Vorfeld der Brexit-Abstimmung konnte das Britische Pfund in den letzten Tagen deutlich zulegen. Leidtragender am Devisenmarkt heute Morgen ist nun in erster Linie das Britische Pfund. Der GBP/USD-Kurs tendierte in einer ersten Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
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