Wochenausblick_2016_KW_24 [Kompatibilitätsmodus]

Highlights
Im Vorfeld der FOMC-Zinsentscheidung (Mi., 15.06.,
20:00 Uhr) waren die Erwartungen an eine Fortsetzung
der im Dezember letzten Jahres eingeleiteten Zinswende
in den USA in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen. Auslöser dafür waren stärker ´hawkish` interpretierte
Äußerungen von Fed-Präsidentin Janet Yellen und weiteren US-Notenbankern. Diese Einschätzung änderte sich
aber abrupt mit Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts für Mai. Dieser fiel insbesondere hinsichtlich der Beschäftigungsentwicklung mit einem Plus von 38 Tsd. zusätzlichen Stellen unerwartet schlecht aus. Auch wenn
hierbei Einmaleffekte eine gewisse Rolle gespielt haben
dürften, zeigte das jüngste Statement Yellens bereits wieder eine deutlich ´dovishere` Haltung, womit auch die aus
den Erwartungen der Marktteilnehmer abgeleitete Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt im Juni mittlerweile auf
0% gesunken ist. Vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen dürfte die Fed daher den Leitzins auf ihrer
kommenden Sitzung unverändert bei 0,25-0,50% belassen. Wir rechnen weiterhin erst im späteren Jahresverlauf,
wenn die US-Konjunktur wieder stärker Tritt gefasst und
die Inflationsrate sich auf einem höheren Niveau stabilisiert hat, mit einem Zinsschritt auf dann 0,50-0,75%.
Neben der Fed tagen diese Woche auch die geldpolitischen Komitees der Bank of Japan (Do., 16.06.) sowie
der Bank of England (Do., 16.06., 13:00 Uhr). In beiden
Fällen ist keine Trendwende in der Geldpolitik zu erwarten. Die Bank of England dürfte insbesondere das am 23.
Juni stattfindende Referendum über einen möglichen EUAustritt des Landes abwarten, bevor sie eine Zinsanpassung in Betracht zieht und ihren Leitzins daher unverändert bei 0,50% belassen. Auch die Bank of Japan sollte
weiter an ihrem aktuellen Leitzins von -0,10% festhalten.
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Postbank Research Seite 1
Wochenausblick 13.06.16 bis 17.06.16
Die EWU-Industrieproduktion (Di., 14.06., 11:00 Uhr)
war nach ihrem starken Jahresauftakt zuletzt zweimal in
Folge gesunken. Im April sollte sie aber einen deutlichen
positiven Rückprall gezeigt haben und um 0,8% gegenüber dem Vormonat gestiegen sein. Hierauf deuten insbesondere die bereits veröffentlichten Daten für die großen
EWU-Mitgliedsländer hin. So ist der Ausstoß in Deutschland (ex Bau) um 1,1% und in Frankreich sogar um 1,2%
gegenüber März gestiegen. Die bisher veröffentlichten
Detaildaten weisen zudem darauf hin, dass wesentliche
Impulse für den positiven Rückprall im April von der Kapitalgüterproduktion sowie vom Output der Energieversorger ausgegangen sein sollten. Mit dem erwarteten Anstieg läge die Produktion um 1,4% über ihrem Niveau im
entsprechenden Vorjahresmonat.
Die US-Einzelhandelsumsätze (Di., 14.06., 14:30 Uhr)
hatten im April eine starke Entwicklung gezeigt und waren um 1,3% gegenüber dem Vormonat gestiegen. Dies
war nicht zuletzt auf ein kräftiges Plus bei den Autoverkäufen in Höhe von 3,2% zurückzuführen, wobei der Anstieg aber auch sonst auf einer breiten Basis stand. Nach
dem stärksten monatlichen Plus seit über einem Jahr dürfte sich die Dynamik im Mai aber wieder abgeschwächt
haben. Wir rechnen nur noch mit einem Zuwachs um
0,1% gegenüber dem Vormonat. Als Belastung sollten
sich die gemäß vorliegender Daten geringeren inländischen Kfz-Verkäufe erwiesen haben, während wir in der
engeren Abgrenzung ex Autos einen etwas deutlicheren
Anstieg um 0,2% erwarten. Dennoch dürften die Einzelhandelsumsätze im laufenden Quartal einen wesentlichen
Beitrag zum privaten Verbrauch der US-Wirtschaft liefern.
Die US-Verbraucherpreise (Do., 16.06., 14:30 Uhr)
dürften im Mai weiter um 0,3% gegenüber dem Vormonat geklettert sein und damit das dritte monatliche Plus in
Folge verzeichnet haben. Ein wesentlicher Impuls auf die
Preisdynamik sollte dabei wie schon im Vormonat vom erneut gestiegenen Ölpreis ausgegangen sein. Im Vergleich
zum entsprechenden Vorjahreszeitraum dürften sich die
Energiepreise aber weiterhin als Belastung erwiesen haben, wenn auch etwas weniger deutlich als bisher. Wir erwarten daher nur einen leichten Anstieg der Inflationsrate
von 1,1% auf 1,2%. Hinsichtlich der Kernverbraucherpreise gehen wir im Vormonatsvergleich von einem moderaten Plus in Höhe von 0,2% aus, womit die Kerninflationsrate von 2,1% auf 2,2% klettern sollte.
Postbank Research Seite 2
Wochenausblick 13.06.16 bis 17.06.16
Wichtige Indikatoren
Uhrzeit
13.06.
14.06.
15.06.
04:00
11:00
14:30
14:30
14:30
15:15
20:00
16.06.
17.06.
11:00
11:00
13:00
14:30
14:30
14:30
14:30
16:00
14:30
14:30
17:00
Land Indikator
CN
EWU
US
US
US
US
US
JN
EWU
EWU
UK
US
US
US
US
US
US
US
EWU
Indus trieproduktion, Mai
Indus trieproduktion, Apr
Einzelhandels umsätze, Mai
Einzelhandels umsätze ex Autos, Mai
Empire State Index, Jun
Indus trieproduktion, Mai
FOMC Zinsentscheidung
Bank of Japan Zinsentscheidung
Verbraucherpreise, Mai, endg.
Verbraucherpreise ex Nahrung, Energie, Tabak u. Alkohol, Mai, endg.
Bank of England Zins ents cheidung
Erstanträge Arbeits losenhilfe, in Tsd., Wo. z. 11. Jun
Philadelphia Fed Index, Jun
Verbraucherpreise, Mai
Verbraucherpreise ex Nahrungs mittel und Energie, Mai
NAHB Hausmarktindex, Jun
Baubeginne, in Tsd., Mai
Baugenehmigungen, in Ts d., Mai
Rede Draghis in München
yoy
mom (yoy)
mom
mom
mom
mom (yoy)
yoy
mom (yoy)
mom (yoy)
Konsens
Prognose
6,0%
0,6% (1,3%)
0,3%
0,4%
-5,0
-0,2%
0,25-0,50%
0,3% (-0,1%)
0,8%
0,50%
1,0
0,3% (1,1%)
0,2% (2,2%)
59
1.150
1.145
Postbank
Prognose
0,8% (1,4%)
0,1%
0,2%
-0,1%
0,25-0,50%
-0,10%
0,3% (-0,1%)
0,8%
0,50%
0,3% (1,2%)
0,2% (2,2%)
1.170
1.170
Vorperiode
6,0%
-0,8% (0,2%)
1,3%
0,8%
-9,0
0,7%
0,25-0,50%
-0,10%
0,0% (-0,2%)
0,7%
0,50%
264
-1,8
0,4% (1,1%)
0,2% (2,1%)
58
1.172
1.130
Postbank Research Seite 3