Highlights Im Vorfeld der FOMC-Zinsentscheidung (Mi., 15.06., 20:00 Uhr) waren die Erwartungen an eine Fortsetzung der im Dezember letzten Jahres eingeleiteten Zinswende in den USA in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen. Auslöser dafür waren stärker ´hawkish` interpretierte Äußerungen von Fed-Präsidentin Janet Yellen und weiteren US-Notenbankern. Diese Einschätzung änderte sich aber abrupt mit Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts für Mai. Dieser fiel insbesondere hinsichtlich der Beschäftigungsentwicklung mit einem Plus von 38 Tsd. zusätzlichen Stellen unerwartet schlecht aus. Auch wenn hierbei Einmaleffekte eine gewisse Rolle gespielt haben dürften, zeigte das jüngste Statement Yellens bereits wieder eine deutlich ´dovishere` Haltung, womit auch die aus den Erwartungen der Marktteilnehmer abgeleitete Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt im Juni mittlerweile auf 0% gesunken ist. Vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen dürfte die Fed daher den Leitzins auf ihrer kommenden Sitzung unverändert bei 0,25-0,50% belassen. Wir rechnen weiterhin erst im späteren Jahresverlauf, wenn die US-Konjunktur wieder stärker Tritt gefasst und die Inflationsrate sich auf einem höheren Niveau stabilisiert hat, mit einem Zinsschritt auf dann 0,50-0,75%. Neben der Fed tagen diese Woche auch die geldpolitischen Komitees der Bank of Japan (Do., 16.06.) sowie der Bank of England (Do., 16.06., 13:00 Uhr). In beiden Fällen ist keine Trendwende in der Geldpolitik zu erwarten. Die Bank of England dürfte insbesondere das am 23. Juni stattfindende Referendum über einen möglichen EUAustritt des Landes abwarten, bevor sie eine Zinsanpassung in Betracht zieht und ihren Leitzins daher unverändert bei 0,50% belassen. Auch die Bank of Japan sollte weiter an ihrem aktuellen Leitzins von -0,10% festhalten. Disclaimer: Alle hier veröffentlichten Angaben erfolgen unverbindlich und stellen Informationsmaterial dar, also weder eine Anlageberatung noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf irgendeines Wertpapiers. Die Informationen in diesem Dokument wurden aus Daten erarbeitet, von deren Richtigkeit ausgegangen wurde; Die Deutsche Postbank AG garantiert diese jedoch nicht. Die Angaben dienen ausschließlich zur Information, die dem Investor eine selbständige Anlageentscheidung erleichtern soll. [email protected] Deutsche Postbank AG Zentrale Friedrich-Ebert-Allee 114-126 53113 Bonn Telefon: (02 28) 920-0 Postbank Research Seite 1 Wochenausblick 13.06.16 bis 17.06.16 Die EWU-Industrieproduktion (Di., 14.06., 11:00 Uhr) war nach ihrem starken Jahresauftakt zuletzt zweimal in Folge gesunken. Im April sollte sie aber einen deutlichen positiven Rückprall gezeigt haben und um 0,8% gegenüber dem Vormonat gestiegen sein. Hierauf deuten insbesondere die bereits veröffentlichten Daten für die großen EWU-Mitgliedsländer hin. So ist der Ausstoß in Deutschland (ex Bau) um 1,1% und in Frankreich sogar um 1,2% gegenüber März gestiegen. Die bisher veröffentlichten Detaildaten weisen zudem darauf hin, dass wesentliche Impulse für den positiven Rückprall im April von der Kapitalgüterproduktion sowie vom Output der Energieversorger ausgegangen sein sollten. Mit dem erwarteten Anstieg läge die Produktion um 1,4% über ihrem Niveau im entsprechenden Vorjahresmonat. Die US-Einzelhandelsumsätze (Di., 14.06., 14:30 Uhr) hatten im April eine starke Entwicklung gezeigt und waren um 1,3% gegenüber dem Vormonat gestiegen. Dies war nicht zuletzt auf ein kräftiges Plus bei den Autoverkäufen in Höhe von 3,2% zurückzuführen, wobei der Anstieg aber auch sonst auf einer breiten Basis stand. Nach dem stärksten monatlichen Plus seit über einem Jahr dürfte sich die Dynamik im Mai aber wieder abgeschwächt haben. Wir rechnen nur noch mit einem Zuwachs um 0,1% gegenüber dem Vormonat. Als Belastung sollten sich die gemäß vorliegender Daten geringeren inländischen Kfz-Verkäufe erwiesen haben, während wir in der engeren Abgrenzung ex Autos einen etwas deutlicheren Anstieg um 0,2% erwarten. Dennoch dürften die Einzelhandelsumsätze im laufenden Quartal einen wesentlichen Beitrag zum privaten Verbrauch der US-Wirtschaft liefern. Die US-Verbraucherpreise (Do., 16.06., 14:30 Uhr) dürften im Mai weiter um 0,3% gegenüber dem Vormonat geklettert sein und damit das dritte monatliche Plus in Folge verzeichnet haben. Ein wesentlicher Impuls auf die Preisdynamik sollte dabei wie schon im Vormonat vom erneut gestiegenen Ölpreis ausgegangen sein. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum dürften sich die Energiepreise aber weiterhin als Belastung erwiesen haben, wenn auch etwas weniger deutlich als bisher. Wir erwarten daher nur einen leichten Anstieg der Inflationsrate von 1,1% auf 1,2%. Hinsichtlich der Kernverbraucherpreise gehen wir im Vormonatsvergleich von einem moderaten Plus in Höhe von 0,2% aus, womit die Kerninflationsrate von 2,1% auf 2,2% klettern sollte. Postbank Research Seite 2 Wochenausblick 13.06.16 bis 17.06.16 Wichtige Indikatoren Uhrzeit 13.06. 14.06. 15.06. 04:00 11:00 14:30 14:30 14:30 15:15 20:00 16.06. 17.06. 11:00 11:00 13:00 14:30 14:30 14:30 14:30 16:00 14:30 14:30 17:00 Land Indikator CN EWU US US US US US JN EWU EWU UK US US US US US US US EWU Indus trieproduktion, Mai Indus trieproduktion, Apr Einzelhandels umsätze, Mai Einzelhandels umsätze ex Autos, Mai Empire State Index, Jun Indus trieproduktion, Mai FOMC Zinsentscheidung Bank of Japan Zinsentscheidung Verbraucherpreise, Mai, endg. Verbraucherpreise ex Nahrung, Energie, Tabak u. Alkohol, Mai, endg. Bank of England Zins ents cheidung Erstanträge Arbeits losenhilfe, in Tsd., Wo. z. 11. Jun Philadelphia Fed Index, Jun Verbraucherpreise, Mai Verbraucherpreise ex Nahrungs mittel und Energie, Mai NAHB Hausmarktindex, Jun Baubeginne, in Tsd., Mai Baugenehmigungen, in Ts d., Mai Rede Draghis in München yoy mom (yoy) mom mom mom mom (yoy) yoy mom (yoy) mom (yoy) Konsens Prognose 6,0% 0,6% (1,3%) 0,3% 0,4% -5,0 -0,2% 0,25-0,50% 0,3% (-0,1%) 0,8% 0,50% 1,0 0,3% (1,1%) 0,2% (2,2%) 59 1.150 1.145 Postbank Prognose 0,8% (1,4%) 0,1% 0,2% -0,1% 0,25-0,50% -0,10% 0,3% (-0,1%) 0,8% 0,50% 0,3% (1,2%) 0,2% (2,2%) 1.170 1.170 Vorperiode 6,0% -0,8% (0,2%) 1,3% 0,8% -9,0 0,7% 0,25-0,50% -0,10% 0,0% (-0,2%) 0,7% 0,50% 264 -1,8 0,4% (1,1%) 0,2% (2,1%) 58 1.172 1.130 Postbank Research Seite 3
© Copyright 2024 ExpyDoc