Highlights Der ifo-Geschäftsklimaindex (Mo., 25.07., 10:00 Uhr) war im Juni von 107,8 auf 108,7 Punkte und damit auf seinen höchsten Stand seit November letzten Jahres gestiegen. Getragen wurde der Anstieg insbesondere von den Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate, die vor dem Hintergrund der anhaltenden konjunkturellen Erholung in Deutschland deutlich um 1,4 auf 103,1 Punkte zulegen konnten. Die Aussagekraft der JuniDaten ist aber insofern sehr begrenzt, da diese einen Tag nach dem britischen Referendum über einen EU-Austritt des Landes am 23. Juni veröffentlicht wurden und das Brexit-Votum somit zum Zeitpunkt der Umfrage noch nicht feststand. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund des jüngst veröffentlichten Einkaufsmanagerindexes für das Verarbeitende Gewerbe, der im Juli von 54,5 auf 53,7 Punkte gefallen ist, erwarten wir im laufenden Monat einen Rücksetzer. Die ifo-Geschäftslage sollte dabei in deutlich geringerem Ausmaß betroffen sein als die Geschäftserwartungen, da das Brexit-Votum an der konjunkturellen Situation zunächst wenig ändert, aber eine stark erhöhte Unsicherheit bezüglich der weiteren Entwicklung zur Folge hat. Wir erwarten, dass der Subindex für die Geschäftslage moderat um 0,3 auf 114,2 Punkte nachgibt, während die Erwartungskomponente einen deutlichen Rückgang von 103,1 auf 99,8 Punkte zeigen sollte. Der ifo-Geschäftsklimaindex würde damit um 1,8 auf 106,9 Punkte zurückgehen. Die US-Notenbank dürfte auf ihrer kommenden FOMCSitzung (Mi., 27.07., 20:00 Uhr) keine Anpassung ihrer Geldpolitik beschließen. Vor dem Hintergrund, dass verschiedene Fed-Offizielle immer wieder auf die aus einem möglichen Brexit-Votum resultierenden Risiken hingewiesen haben, gehen wir weiter davon aus, dass der nächste Zinsschritt erst zum Ende des Jahres auf dann 0,50-0,75% erfolgen wird. Disclaimer: Alle hier veröffentlichten Angaben erfolgen unverbindlich und stellen Informationsmaterial dar, also weder eine Anlageberatung noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf irgendeines Wertpapiers. Die Informationen in diesem Dokument wurden aus Daten erarbeitet, von deren Richtigkeit ausgegangen wurde; Die Deutsche Postbank AG garantiert diese jedoch nicht. Die Angaben dienen ausschließlich zur Information, die dem Investor eine selbständige Anlageentscheidung erleichtern soll. [email protected] Deutsche Postbank AG Zentrale Friedrich-Ebert-Allee 114-126 53113 Bonn Telefon: (02 28) 920-0 Postbank Research Seite 1 Wochenausblick 25.07.16 bis 29.07.16 Eurostat veröffentlicht die Schnellschätzung für das EWUBIP-Wachstum (Fr., 29.07., 11:00 Uhr) im 2. Quartal. Wir gehen davon aus, dass sich die konjunkturelle Erholung fortgesetzt hat. Jedoch dürfte die Wachstumsrate nach dem durch Sondereffekte begünstigten, starken 1. Quartal deutlich auf 0,3% im Vorquartalsvergleich gesunken sein. Von den großen EWU-Mitgliedsländern gibt zu diesem frühen Zeitpunkt lediglich Frankreich eine BIPSchnellschätzung (Fr., 29.07., 07:30 Uhr) ab. Auch diesbezüglich rechnen wir mit einer Zuwachsrate von 0,3%. In Deutschland steht die erste offizielle BIP-Schätzung erst zwei Wochen später an. Die EWU-Inflationsrate (Fr., 29.07., 11:00 Uhr) dürfte im Juli moderat von 0,1% auf 0,2% zulegen. Obwohl der Ölpreis gegenüber Juni im laufenden Monat leicht gesunken ist, zeichnet sich im Vergleich zum Vorjahresmonat ab, dass der Abwärtsdruck der gesunkenen Energiepreise auf das allgemeine Preisniveau allmählich nachlässt. Die Kerninflationsrate sollte hingegen im Juli bei 0,9% verharren. Auch die deutsche Inflationsrate (Do., 28.07., 14:00 Uhr) dürfte gegenüber dem Vormonat moderat von 0,3% auf 0,4% steigen. Aufgrund der aus dem Ölpreisrückgang resultierenden Basiseffekte erwarten wir in den kommenden Monaten deutlichere Anstiege der Inflationsraten für Deutschland und den Euroraum. Die US-Wirtschaft scheint im 2. Quartal wieder stärker Tritt gefasst zu haben. Dies sollte durch die 1. Schätzung für das US-BIP (Fr., 29.07., 14:30 Uhr) bestätigt werden. Wir rechnen mit einer annualisierten Zuwachsrate von 2,0% nach lediglich 1,1% im 1. Quartal. Als treibende Kraft dürfte sich vor allem der private Verbrauch erweisen, dem wir einen Zuwachs von annualisiert gut 3% zutrauen. Hingegen sollten von den Ausrüstungs- und den gewerblichen Bauinvestitionen noch keine Impulse ausgegangen sein. Dies erwarten wir aber für die 2. Jahreshälfte. Es wäre auf jeden Fall eine wichtige Voraussetzung, um die grundlegende Dynamik der US-Wirtschaft zu erhöhen und abzusichern. Postbank Research Seite 2 Wochenausblick 25.07.16 bis 29.07.16 Wichtige Indikatoren Uhrzeit 25.07. 26.07. 27.07. 28.07. 10:00 10:00 10:00 16:00 08:00 10:00 10:30 14:30 14:30 20:00 09:55 09:55 11:00 11:00 11:00 14:00 14:30 29.07. 07:30 08:00 11:00 11:00 11:00 14:30 15:45 16:00 Land Indikator DE DE DE US DE EWU UK US US US DE DE EWU EWU EWU DE US JN FR DE EWU EWU EWU US US US ifo-Geschäftsklimaindex, Jul ifo-Geschäftslage, Jul ifo-Geschäftserwartungen, Jul Neubauverkäufe, in Tsd., Jun GfK-Konsumklima, Aug, vorl. M3-Geldmengenwachstum, Jun BIP, 2. Quartal, vorl. Auftragseingang langl. Güter, Jun Auftragseingang langl. Güter ex Transport, Jun FOMC Zinsentscheidung Arbeitslose, in Ts d., sb., Jul Arbeitslosenquote, sb., Jul Wirtschaftsvertrauen, Jul Indus trievertrauen, Jul Verbrauchervertrauen, Jul, endg. Verbraucherpreise, Jul, vorl. Erstanträge Arbeits losenhilfe, in Tsd., Wo. z. 23. Jul Bank of Japan Zinsentscheidung BIP, 2. Quartal, vorl. Einzelhandels umsätze, Juni BIP, 2. Quartal, vorl. Verbraucherpreise, Jul, vorl. Verbraucherpreise ex Nahrung, Energie, Tabak u. Alkohol, Jul, vorl. BIP auf Jahresbas is, 2. Quartal, vorl. Chicago Einkaufs managerindex, Jul Uni Michigan Verbrauchervertrauens index, Jul, endg. yoy qoq (yoy) mom mom mom mom (yoy) qoq (yoy) mom (yoy) qoq (yoy) yoy yoy qoq Konsens Prognose 107,5 114,0 101,1 560 9,9 5,0% 0,5% (2,1%) -1,0% 0,3% 0,25-0,50% 0 6,1% 103,6 -3,5 -7,9 0,3% (0,4%) Postbank Prognose 106,9 114,2 99,8 Vorperiode 108,7 114,5 103,1 551 9,8 10,1 4,9% 4,9% 0,4% (2,0%) 0,4% (2,0%) -0,8% -2,3% 0,0% -0,3% 0,25-0,50% 0,25-0,50% 0 -6 6,1% 6,1% 103,0 104,4 -4,2 -2,8 -7,9 -7,3 0,3% (0,4%) 0,1% (0,3%) 253 -0,10% -0,10% 0,2% (1,6%) 0,3% (1,7%) 0,6% (1,3%) -0,1% (1,1%) 0,7% (2,6%) 0,3% (1,5%) 0,3% (1,6%) 0,6% (1,7%) 0,2% 0,2% 0,1% 0,9% 0,9% 0,9% 2,6% 2,0% 1,1% 53,0 56,8 90,5 89,5 93,5 Quelle: Bloomberg; Prognosen Postbank Postbank Research Seite 3
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