Wochenausblick_2016_KW_30 [Kompatibilitätsmodus]

Highlights
Der ifo-Geschäftsklimaindex (Mo., 25.07., 10:00 Uhr)
war im Juni von 107,8 auf 108,7 Punkte und damit auf
seinen höchsten Stand seit November letzten Jahres gestiegen. Getragen wurde der Anstieg insbesondere von
den Geschäftserwartungen für die kommenden sechs
Monate, die vor dem Hintergrund der anhaltenden konjunkturellen Erholung in Deutschland deutlich um 1,4 auf
103,1 Punkte zulegen konnten. Die Aussagekraft der JuniDaten ist aber insofern sehr begrenzt, da diese einen Tag
nach dem britischen Referendum über einen EU-Austritt
des Landes am 23. Juni veröffentlicht wurden und das
Brexit-Votum somit zum Zeitpunkt der Umfrage noch
nicht feststand. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund des
jüngst veröffentlichten Einkaufsmanagerindexes für das
Verarbeitende Gewerbe, der im Juli von 54,5 auf 53,7
Punkte gefallen ist, erwarten wir im laufenden Monat einen Rücksetzer. Die ifo-Geschäftslage sollte dabei in deutlich geringerem Ausmaß betroffen sein als die Geschäftserwartungen, da das Brexit-Votum an der konjunkturellen
Situation zunächst wenig ändert, aber eine stark erhöhte
Unsicherheit bezüglich der weiteren Entwicklung zur Folge hat. Wir erwarten, dass der Subindex für die Geschäftslage moderat um 0,3 auf 114,2 Punkte nachgibt,
während die Erwartungskomponente einen deutlichen
Rückgang von 103,1 auf 99,8 Punkte zeigen sollte. Der
ifo-Geschäftsklimaindex würde damit um 1,8 auf 106,9
Punkte zurückgehen.
Die US-Notenbank dürfte auf ihrer kommenden FOMCSitzung (Mi., 27.07., 20:00 Uhr) keine Anpassung ihrer
Geldpolitik beschließen. Vor dem Hintergrund, dass verschiedene Fed-Offizielle immer wieder auf die aus einem
möglichen Brexit-Votum resultierenden Risiken hingewiesen haben, gehen wir weiter davon aus, dass der nächste
Zinsschritt erst zum Ende des Jahres auf dann 0,50-0,75%
erfolgen wird.
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Postbank Research Seite 1
Wochenausblick 25.07.16 bis 29.07.16
Eurostat veröffentlicht die Schnellschätzung für das EWUBIP-Wachstum (Fr., 29.07., 11:00 Uhr) im 2. Quartal.
Wir gehen davon aus, dass sich die konjunkturelle Erholung fortgesetzt hat. Jedoch dürfte die Wachstumsrate
nach dem durch Sondereffekte begünstigten, starken 1.
Quartal deutlich auf 0,3% im Vorquartalsvergleich gesunken sein. Von den großen EWU-Mitgliedsländern gibt zu
diesem frühen Zeitpunkt lediglich Frankreich eine BIPSchnellschätzung (Fr., 29.07., 07:30 Uhr) ab. Auch
diesbezüglich rechnen wir mit einer Zuwachsrate von
0,3%. In Deutschland steht die erste offizielle BIP-Schätzung erst zwei Wochen später an.
Die EWU-Inflationsrate (Fr., 29.07., 11:00 Uhr) dürfte
im Juli moderat von 0,1% auf 0,2% zulegen. Obwohl der
Ölpreis gegenüber Juni im laufenden Monat leicht gesunken ist, zeichnet sich im Vergleich zum Vorjahresmonat
ab, dass der Abwärtsdruck der gesunkenen Energiepreise
auf das allgemeine Preisniveau allmählich nachlässt. Die
Kerninflationsrate sollte hingegen im Juli bei 0,9% verharren. Auch die deutsche Inflationsrate (Do., 28.07.,
14:00 Uhr) dürfte gegenüber dem Vormonat moderat
von 0,3% auf 0,4% steigen. Aufgrund der aus dem Ölpreisrückgang resultierenden Basiseffekte erwarten wir in
den kommenden Monaten deutlichere Anstiege der Inflationsraten für Deutschland und den Euroraum.
Die US-Wirtschaft scheint im 2. Quartal wieder stärker
Tritt gefasst zu haben. Dies sollte durch die 1. Schätzung
für das US-BIP (Fr., 29.07., 14:30 Uhr) bestätigt werden.
Wir rechnen mit einer annualisierten Zuwachsrate von
2,0% nach lediglich 1,1% im 1. Quartal. Als treibende
Kraft dürfte sich vor allem der private Verbrauch erweisen, dem wir einen Zuwachs von annualisiert gut 3% zutrauen. Hingegen sollten von den Ausrüstungs- und den
gewerblichen Bauinvestitionen noch keine Impulse ausgegangen sein. Dies erwarten wir aber für die 2. Jahreshälfte. Es wäre auf jeden Fall eine wichtige Voraussetzung,
um die grundlegende Dynamik der US-Wirtschaft zu
erhöhen und abzusichern.
Postbank Research Seite 2
Wochenausblick 25.07.16 bis 29.07.16
Wichtige Indikatoren
Uhrzeit
25.07.
26.07.
27.07.
28.07.
10:00
10:00
10:00
16:00
08:00
10:00
10:30
14:30
14:30
20:00
09:55
09:55
11:00
11:00
11:00
14:00
14:30
29.07.
07:30
08:00
11:00
11:00
11:00
14:30
15:45
16:00
Land Indikator
DE
DE
DE
US
DE
EWU
UK
US
US
US
DE
DE
EWU
EWU
EWU
DE
US
JN
FR
DE
EWU
EWU
EWU
US
US
US
ifo-Geschäftsklimaindex, Jul
ifo-Geschäftslage, Jul
ifo-Geschäftserwartungen, Jul
Neubauverkäufe, in Tsd., Jun
GfK-Konsumklima, Aug, vorl.
M3-Geldmengenwachstum, Jun
BIP, 2. Quartal, vorl.
Auftragseingang langl. Güter, Jun
Auftragseingang langl. Güter ex Transport, Jun
FOMC Zinsentscheidung
Arbeitslose, in Ts d., sb., Jul
Arbeitslosenquote, sb., Jul
Wirtschaftsvertrauen, Jul
Indus trievertrauen, Jul
Verbrauchervertrauen, Jul, endg.
Verbraucherpreise, Jul, vorl.
Erstanträge Arbeits losenhilfe, in Tsd., Wo. z. 23. Jul
Bank of Japan Zinsentscheidung
BIP, 2. Quartal, vorl.
Einzelhandels umsätze, Juni
BIP, 2. Quartal, vorl.
Verbraucherpreise, Jul, vorl.
Verbraucherpreise ex Nahrung, Energie, Tabak u. Alkohol, Jul, vorl.
BIP auf Jahresbas is, 2. Quartal, vorl.
Chicago Einkaufs managerindex, Jul
Uni Michigan Verbrauchervertrauens index, Jul, endg.
yoy
qoq (yoy)
mom
mom
mom
mom (yoy)
qoq (yoy)
mom (yoy)
qoq (yoy)
yoy
yoy
qoq
Konsens
Prognose
107,5
114,0
101,1
560
9,9
5,0%
0,5% (2,1%)
-1,0%
0,3%
0,25-0,50%
0
6,1%
103,6
-3,5
-7,9
0,3% (0,4%)
Postbank
Prognose
106,9
114,2
99,8
Vorperiode
108,7
114,5
103,1
551
9,8
10,1
4,9%
4,9%
0,4% (2,0%)
0,4% (2,0%)
-0,8%
-2,3%
0,0%
-0,3%
0,25-0,50%
0,25-0,50%
0
-6
6,1%
6,1%
103,0
104,4
-4,2
-2,8
-7,9
-7,3
0,3% (0,4%)
0,1% (0,3%)
253
-0,10%
-0,10%
0,2% (1,6%)
0,3% (1,7%)
0,6% (1,3%)
-0,1% (1,1%)
0,7% (2,6%)
0,3% (1,5%)
0,3% (1,6%)
0,6% (1,7%)
0,2%
0,2%
0,1%
0,9%
0,9%
0,9%
2,6%
2,0%
1,1%
53,0
56,8
90,5
89,5
93,5
Quelle: Bloomberg; Prognosen Postbank
Postbank Research Seite 3