China: Stabiles BIP-Wachstum im dritten Quartal

Makro Research
Emerging Markets Brief
Mittwoch, 19. Oktober 2016
China: Stabiles BIP-Wachstum im dritten Quartal
‡ Das Bruttoinlandsprodukt Chinas legte im dritten Quartal um 6,7 % yoy zu. Die Zuwachsrate blieb damit gegenüber den ersten beiden Quartalen des Jahres unverändert. Die Quartalsveränderungsrate fiel von 1,9 % auf 1,8 %.
‡ Das Wachstum der Industrieproduktion verlangsamte sich im September von 6,3 % auf 6,1 % yoy.
‡ Die Einzelhandelsumsätze stiegen im September um 10,7 % yoy, nach 10,6 % im Vormonat.
‡ Das Wachstum der Anlageinvestitionen legte zu und lag im September bei 9 % yoy (nach 8,2 % yoy im August).
‡ Das Wirtschaftswachstum Chinas zeigt sich sehr stabil und genau im Zielbereich der Regierung (6,5 bis 7 %). Unverändert
sind allerdings ein hohes Kreditwachstum und umfangreiche öffentliche Investitionen nötig, um diese Raten zu erzielen. Starke
Immobilienpreisanstiege in den größten Städten sowie schwache Zuwachsraten bei privaten Investitionen machen deutlich,
dass der Umbau der Wirtschaft nicht im gewünschten Tempo voranschreitet.
Das Bruttoinlandsprodukt Chinas legte im dritten Quartal um 6,7 % yoy zu. Die Zuwachsrate blieb damit gegen-
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über den ersten beiden Quartalen des Jahres unverändert. Die Quartalsveränderungsrate fiel leicht von 1,9 % auf 1,8 %.
Der Dienstleistungssektor legte um 7,6 % yoy und bleibt damit die wichtigste Wachstumsstütze.
Das Wachstum der Industrieproduktion verlangsamte sich im September von 6,3 % auf 6,1 % yoy. Die Mo-
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natsveränderungsrate blieb im fünften Monat in Folge unverändert bei 0,5 %. Besonders hoch war die Produktionssteigerung in der Automobilindustrie (+22,5 % yoy), während sich der Abbau von Überkapazitäten im Stahlbereich in der
Schrumpfung der Eisenmetallproduktion (-3,1 % yoy) niederschlug.
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Das Wachstum der Einzelhandelsumsätze stieg im September leicht von 10,6 % auf 10,7 % yoy. Der private
Verbrauch ist seit Jahren der Haupttreiber des Wirtschaftswachstums.
Das Wachstum der Anlageinvestitionen legte zu und lag im September bei 9 % yoy, nach 8,2 % yoy im Au-
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gust. Wichtigste Stütze sind die Infrastrukturinvestitionen (+17,8 % yoy). Unerfreulich ist dagegen die anhaltende Schwäche
bei Ausrüstungsinvestitionen (-1,1 % yoy). Das Investitionswachstum im Privatsektor legte im September zwar von 2,9 % yoy
auf 3,9 % yoy zu, doch bleibt die Dynamik deutlich schwächer als im Bereich öffentlicher Investitionen (+19,2 % yoy).
Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts und der wichtigsten monatlichen Konjunkturindikatoren zeichnet
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sich seit Jahresbeginn durch eine Stabilität aus, die selbst für chinesische Verhältnisse bemerkenswert ist. Die Diskussion um die Zuverlässigkeit der offiziellen Zahlen wird vor diesem Hintergrund anhalten.
Bruttoinlandsprodukt (in % yoy)
Industrieproduktion (in % yoy)
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Quellen: NBS, DekaBank
2013
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2016
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2013
2014
Quellen: NBS, DekaBank
2015
2016
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Mittwoch, 19. Oktober 2016
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China wird sein Wachstumsziel (6,5 bis 7 %) im laufenden Jahr mit Sicherheit erreichen. Wir erwarten, dass
auch das Wachstumsziel für 2017, das erst im März veröffentlicht wird, nicht unter dem mittelfristigen Ziel (6,5 %)
liegen wird und erreicht werden wird.
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Das Wirtschaftswachstum wird durch einen starken Anstieg der Kredite gestützt. Die Diskussion, wie lange diese
Form der Wachstumsunterstützung möglich ist, wird unter China-Beobachtern weiter für geteilte Meinungen sorgen. Wir sind
zumindest zuversichtlich, dass dieser Weg weder 2017 noch 2018 an seine Grenzen stoßen wird. Allerdings werden
die Schwächen der chinesischen Wirtschaft immer wieder für Unsicherheit sorgen. Neben dem starken Schuldenaufbau sind dies der starke Preisanstieg für Wohnimmobilien in den größten Städten, die Schwäche des Exportsektors, die Investitionszurückhaltung im Privatsektor sowie die anhaltenden, wenn auch abgeschwächten, Kapitalabflüsse.
Autor:
Janis Hübner
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