Wochenausblick_2016_KW_17 [Kompatibilitätsmodus]

Highlights
Eurostat veröffentlicht in der Berichtswoche die Schnellschätzung für das EWU-BIP-Wachstum (Fr., 29.04.,
11:00 Uhr) im 1. Quartal. Wir rechnen im Vergleich zur
Vorperiode mit einer Zunahme um 0,4%. Zwar werden
im Zuge der ersten Schätzung noch keine Detaildaten
bekanntgegeben. Jedoch dürfte das Wachstum
ausschließlich von der Binnennachfrage getragen worden
sein. Dagegen dürfte der Außenhandel die konjunkturelle
Dynamik gebremst haben.
In den USA werden ebenfalls die BIP-Daten (Do., 28.04.,
14:30 Uhr) für das 1. Quartal bekanntgegeben. Nach
zuletzt schwachen Zahlen aus der Industrie, dem
Einzelhandel und dem Baugewerbe ist davon auszugehen,
dass das BIP-Wachstum selbst im Vergleich zu dem bereits
sehr mäßigen 4. Quartal 2015 nochmals gesunken ist. Wir
rechnen nur noch mit einem annualisierten Zuwachs von
0,8%. Die EWU sollte damit erstmals seit einem Jahr auf
Quartalsbasis wieder ein höheres Wachstum erzielt haben
als die USA. Rezessionsrisiken für diese sehen wir aber
nicht. Im weiteren Jahresverlauf dürfte die US-Konjunktur
wieder stärker Tritt fassen. Die niedrigen US-Wachstumsraten um die Jahreswende herum würden sich damit
lediglich als konjunkturelle Delle erweisen.
Auf der anstehenden FOMC-Sitzung (Mi., 27.04., 20:00
Uhr) erwarten wir keine geldpolitischen Weichenstellungen. Die Fed dürfte ihren Leitzins von 0,25-0,50%
beibehalten. In dem begleitenden Pressestatement sollte
sie zwar an ihrem Ausblick festhalten, dass der Leitzins
allmählich angehoben wird. Eine klare Indikation, wann
der nächste Zinsschritt erfolgen könnte, wird sie aber
wohl nicht geben.
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Postbank Research Seite 1
Wochenausblick 25.04.16 bis 29.04.16
Der ifo-Geschäftsklimaindex (Mo., 25.04., 10:00 Uhr)
hatte sich zu Jahresbeginn deutlich abgeschwächt, was
ausschließlich auf die Geschäftserwartungen zurückzuführen war. Diese litten unter dem schwachen außenwirtschaftlichen Umfeld, und hierunter insbesondere unter
den Befürchtungen, dass sich das chinesische Wachstum
nochmals markant verringern und/oder die US-Wirtschaft
in eine Rezession fallen könnte. Bereits im vergangenen
Monat haben diese Sorgen jedoch nachgelassen und zu
einer Erholung der ifo-Geschäftserwartungen beigetragen. Im April dürfte sich diese Tendenz fortsetzen. Wir
rechnen daher mit einer weiteren leichten Erholung des
ifo-Erwartungsindexes um 0,5 auf 100,5 Punkte. Auch der
ifo-Lageindex dürfte geringfügig steigen. Dies sollte in der
Summe einen Anstieg des ifo-Geschäftsklimaindexes um
0,3 auf 107,0 Punkte ermöglichen.
Die deutsche Inflationsrate (Do., 28.04., 14:00 Uhr) ist
im März recht deutlich von 0,0% auf 0,3% gestiegen.
Dahinter verbarg sich aber vor allem ein Sondereffekt.
Aufgrund der sehr frühen Lage des Osterfestes und damit
auch der Osterferien waren die Preise für Pauschalreisen
und Hotelübernachtungen deutlich angehoben worden.
Üblicherweise werden derartige Veränderungen im
nachfolgenden Monat korrigiert, sodass hiervon im April
ein dämpfender Effekt auf die Preissteigerung ausgehen
dürfte. Trotz eines positiven Impulses durch im Monatsvergleich gestiegene Kraftstoffpreise rechnen wir deshalb
für den laufenden Monat mit einem Rückgang der deutschen Inflationsrate auf 0,1%. Auf die EWU-Inflationsrate (Fr., 29.04., 11:00 Uhr) dürfte sich dieser Effekt in
abgeschwächter Form auswirken. Wir erwarten einen
Rückgang von 0,0% auf -0,1%.
Der deutsche Arbeitsmarkt (Do., 28.04., 09:55 Uhr)
glänzte in den ersten beiden Monaten dieses Jahres mit
einer in saisonbereinigter Rechnung deutlich sinkenden
Zahl an Arbeitslosen bei gleichzeitig sehr stark steigender
Beschäftigung. Teilweise war dies aber auch dem milden
Winter zu verdanken. Dies wirkte sich dann im März
insofern in die entgegengesetzte Richtung aus, als die
Frühjahresbelebung etwas schwächer ausfiel als üblich,
sodass die Zahl der Arbeitslosen konstant blieb. Im April
sollte sich dieser Effekt fortgesetzt haben. Wir rechnen
deshalb trotz einer weiterhin sehr robusten Verfassung
des deutschen Arbeitsmarktes in saisonbereinigter
Rechnung lediglich mit einem geringen Rückgang der
Zahl der Arbeitslosen um 2 Tsd. Die saisonbereinigte
Arbeitslosenquote dürfte bei 6,2% verharren.
Postbank Research Seite 2
Wochenausblick 25.04.16 bis 29.04.16
Wichtige Indikatoren
Uhrzeit
25.04.
26.04.
27.04.
10:00
10:00
10:00
16:00
14:30
14:30
08:00
10:00
10:30
20:00
28.04.
29.04.
09:55
09:55
11:00
11:00
11:00
14:00
14:30
14:30
07:30
08:00
11:00
11:00
11:00
15:45
16:00
Land Indikator
DE
DE
DE
US
US
US
DE
EWU
UK
US
JN
DE
DE
EWU
EWU
EWU
DE
US
US
FR
DE
EWU
EWU
EWU
US
US
ifo-Geschäftsklimaindex, Apr
ifo-Geschäftslage, Apr
ifo-Geschäftserwartungen, Apr
Neubauverkäufe, in Tsd., Mrz
Auftragseingang langl. Güter, Mrz
Auftragseingang langl. Güter ex Transport, Mrz
GfK-Konsumklima, Mai, vorl.
M3-Geldmengenwachstum, Mrz
BIP, 1. Quartal, vorl.
FOMC Zinsentscheidung
Zinsentscheidung der BoJ
Arbeitslose, Änd. in Ts d., sb., Apr
Arbeitslosenquote, sb., Apr
Wirtschaftsvertrauen, Apr
Indus trievertrauen, Apr
Verbrauchervertrauen, Apr, endg.
Verbraucherpreise, Apr, vorl.
Erstanträge Arbeits losenhilfe, in Tsd., Wo. z. 23. Apr
BIP auf Jahresbas is, 1. Quartal, vorl.
BIP, 1. Quartal, vorl.
Einzelhandels umsätze, Mrz
BIP, 1. Quartal, vorl.
Verbraucherpreise, Apr, vorl.
Verbraucherpreise ex Nahrung, Energie, Tabak u. Alkohol, Apr, vorl.
Chicago Einkaufs managerindex, Apr
Uni Michigan Verbrauchervertrauens index, Apr, endg.
mom
mom
yoy
qoq (yoy)
mom
mom (yoy)
qoq
qoq (yoy)
mom (yoy)
qoq (yoy)
yoy
yoy
Konsens
Prognose
107,0
113,8
100,6
520
1,9%
0,5%
9,5
5,0%
0,4% (2,0%)
0,25-0,50%
-0,10%
0
6,2%
103,5
-4,0
-9,3
-0,1% (0,2%)
Postbank
Prognose
107,0
114,0
100,5
Vorperiode
106,7
113,8
100,0
512
2,0%
-3,0%
0,5%
-1,3%
9,4
9,4
5,0%
5,0%
0,4% (2,0%)
0,6% (2,1%)
0,25-0,50%
0,25-0,50%
-0,10%
-0,10%
-2
0
6,2%
6,2%
103,5
103,0
-3,5
-4,2
-9,3
-9,7
-0,2% (0,1%)
0,8% (0,3%)
247
0,7%
0,8%
1,4%
0,3% (1,1%)
0,3% (1,0%)
0,3% (1,4%)
0,3% (2,0%)
-0,3% (5,4%)
0,4% (1,5%)
0,4% (1,5%)
0,3% (1,6%)
0,1%
-0,1%
0,0%
0,9%
0,9%
1,0%
53,0
53,6
90,2
90,0
91,0
Quelle: Bloomberg; Prognosen Postbank
Postbank Research Seite 3