02.06.2016 Bundestag entscheidet über Armenien-Resolution Der Bundestag will heute eine Resolution beschließen, die die Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich als Völkermord einstuft. Eingebracht haben den Antrag die Fraktionen von Union, SPD und Grünen. Die Türkei als Rechtsnachfolgerin des Osmanischen Reiches hatte mit Gegenmaßnahmen gedroht. Sie bedauert die Gräueltaten zwar, bestreitet aber, dass es sich um Völkermord gehandelt habe. Bei den Massakern an den Armeniern wurden im Ersten Weltkrieg Schätzungen zufolge zwischen 800.000 und 1,5 Millionen Angehörige der christlichen Minderheit getötet. Starker Anstieg bei Abschiebungen Bundesinnenminister Thomas de Maizière will die Zahl der Abschiebungen und freiwilligen Ausreisen abgelehnter Asylbewerber weiter steigern. In dem vergangenen Jahr gab es laut Bundesinnenministerium fast 21.000 Abschiebungen. In den ersten vier Monaten des laufenden Jahres verließen bereits 8.904 Menschen zwangsweise das Land. Daneben fanden im vergangenen Jahr über 37.000 geförderte freiwillige Ausreisen statt. In den ersten vier Monaten 2016 waren es bereits mehr als 20.000. Zu wenige Therapieplätze für traumatisierte Flüchtlinge Das Berliner Behandlungszentrum für Folteropfer hat nach eigenen Angaben nicht genug Kapazitäten, um traumatisierten Flüchtlingen ausreichend Hilfe zu bieten. Zwar hätten im vergangenen Jahr rund 500 Migranten Therapien erhalten, doch angesichts von mehr als 60.000 Flüchtlingen in der Stadt sei dies ein Tropfen auf dem heißen Stein, sagte die Sprecherin des Zentrums, Doris Felbinger. Die meisten Patienten stammten aus Syrien, Afghanistan und Tschetschenien. Bundespräsident Joachim Gauck besucht heute das 1 Zentrum, das 1992 für traumatisierte Menschen aus dem Irakkrieg und dem Bürgerkrieg in Ex-Jugoslawien gegründet wurde. Kanzlerin ruft zu mehr Kontakt mit Flüchtlingen auf Bundeskanzlerin Angela Merkel ruft alle Menschen in Deutschland auf, mehr persönliche Kontakte mit Flüchtlingen zu suchen. "Jedem, der Angst verspürt, empfehle ich, wenn sich dazu irgendwie Gelegenheit bietet, einen Menschen, der zu uns geflohen ist, einfach mal persönlich kennenzulernen", sagte Merkel in einem Interview mit dem Magazin "Bunte". Es werde natürlich noch viele Probleme geben, aber auch große Chancen, fügte sie hinzu. Mehrsprachiges Andachtsbuch für Flüchtlinge Die beiden großen Kirchen in Niedersachsen haben ein mehrsprachiges Andachtsbuch für christliche Flüchtlinge konzipiert. Es enthält Gebete, Bibeltexte und Lieder auf Deutsch, Englisch, Französisch, Arabisch und dem in Eritrea gebräuchlichen Tigrinya, wie die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers mitteilte. Nach ihren Angaben waren im vergangenen Jahr 13,8 Prozent der Flüchtlinge in Deutschland Christen. Refugee Radio in Funkhaus Europa – täglich um 11:55 und 23:55 Uhr. Frequenzen: NRW: 103,3 MHz (WDR) | Bremen: 96,7 MHz (Radio Bremen) | Bremerhaven auf 92,1 MHz (Radio Bremen) | Berlin und Brandenburg auf 96,3 MHz (rbb) 2
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