14.09.2016 BKA-Chef: IS diskreditiert gezielt Flüchtlinge Die Terrormiliz IS schleust nach den Worten von BKA-Chef Holger Münch gezielt potentielle Attentäter über Flüchtlingsrouten nach Europa, um so Flüchtlinge zu diskreditieren und Angst zu schüren. Münch sagte im Inforadio, man müsse akzeptieren, dass das auch ein Weg des IS sei. Momentan gebe es mehr als 60 Verfahren gegen Terrorverdächtige. In Schleswig-Holstein waren gestern in Flüchtlingsheimen drei mutmaßliche Mitglieder der Terrormiliz IS festgenommen worden. Laut Innenminister de Maizière gibt es keine konkreten Hinweise, dass die Verdächtigen einen Anschlag in Deutschland planten. Vermutlich handele es sich um eine IS-Schläfer Zelle. Menschenrechtsbeauftragte will Flüchtlinge aus Griechenland nach Deutschland holen Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Bärbel Kofler (SPD), verlangt eine verstärkte Aufnahme von in Griechenland lebenden Flüchtlingen durch Deutschland. Man müsse "die Familienzusammenführung beschleunigen", sagte Kofler der Tageszeitung "Die Welt" (Mittwochsausgabe). "Angehörige von Menschen in Deutschland wie in anderen EU-Staaten, die in Griechenland leben, sollten rasch zu uns kommen können. Das würde den Betroffenen helfen und die überforderten griechischen Behörden erheblich entlasten." Die Menschenrechtsbeauftragte kritisierte zudem die Praxis des Flüchtlingsdeals mit der Türkei. "Das EU-Türkei-Abkommen funktioniert noch nicht so, wie es vereinbart worden war", sagte Kofler: "Für Nicht-Syrer etwa ist es in der Praxis in der Türkei kaum möglich, ihr Recht auf Asyl geltend zu machen. Das ist inakzeptabel." Can Dündar kritisiert Kanzlerin Merkel Der ehemalige Chefredakteur der türkischen Zeitung "Cumhuriyet", Can Dündar, hat Bundeskanzlerin Merkel vorgeworfen, mitverantwortlich für die aktuelle Situation in der Türkei zu sein. Der Flüchtlingsdeal mit Europa habe Präsident Erdogan gestärkt und ihm damit auch eine gewisse Macht über Deutschland verliehen, sagte Dündar im Inforadio. Der Journalist hatte im Mai 2015 in der "Cumhuriyet" Fotos veröffentlicht, die türkische Waffentransporte nach Syrien zeigen sollen. Dafür war er unter anderem wegen Geheimnisverrats verurteilt worden. Danach verließ er die Türkei und reist seitdem durch Europa. 1 Mehrheit glaubt nicht an gute Jobperspektive von Flüchtlingen Die meisten Bundesbürger haben nur geringe Erwartungen an die Bildung und die Arbeitsperspektiven von Flüchtlingen. So schätzen drei von vier Deutschen den durchschnittlichen Bildungsstand der Flüchtlinge als niedrig ein, wie aus dem am Mittwoch in Berlin vorgestellten Bildungsbarometer des ifo-Instituts hervorgeht. Drei Viertel aller Befragten sind für staatlich finanzierte verpflichtende Sprachkurse. Ein zweijähriges Bleiberecht nach Abschluss einer Ausbildung befürwortet jeder Zweite, mehr als jeder Dritte ist dagegen. Die meisten sind für eine möglichst gleichmäßige regionale Verteilung von Flüchtlingskindern auf die Schulen. Für eine schnelle Integration von Flüchtlingskindern im Grundschulalter in existierende Schulklassen sind 72 Prozent unter den Lehrern sind es sogar 83 Prozent. Refugee Radio in Funkhaus Europa. Frequenzen: NRW: 103,3 MHz (WDR) | Bremen: 96,7 MHz (Radio Bremen) | Bremerhaven auf 92,1 MHz (Radio Bremen) | Berlin und Brandenburg auf 96,3 MHz (rbb) 2
© Copyright 2024 ExpyDoc