Abegglen: Kundeninteraktionen ohne Verschwendung und mit maximaler Wirkung. Kunden begeistert und Umsatz gesteigert. Ankommen! In der aktuellen Wirtschaftssituation fokussieren sich viele Unternehmen auf Kosteneinsparungsprogramme. Es wäre allerdings fatal, den Kunden vor diesem Hintergrund zu sehr aus den Augen zu verlieren. Unternehmen müssen das Kundenerlebnis gezielter gestalten und gleichzeitig die damit verbundenen Prozesse kostenoptimal ausrichten. Unsere Methodik 'Lean Customer Centricity' geht genau auf diese zwei Dimensionen ein. Lean Customer Centricity (LCC) vereint die besten Elemente von Customer Experience Management und Lean Management. Dies ist aus zwei Sichtweisen sehr spannend für ein Unternehmen: Zum einen werden Prozesse optimiert und Kosten gespart und zum anderen wird gleichzeitig die Kundenbegeisterung gesteigert. Im Folgenden wird die LCC-Methodik in sechs Schritten näher vorgestellt und anhand der konkreten Umsetzung bei einer Schweizer Bank illustriert. Abbildung 1: Lean Customer Centricity Framework Schritt 1: Identifikation von Customer Journeys und Wertströmen Zu Beginn wird festgelegt, welche Customer Journeys und Wertströme optimiert werden sollen. Dabei ist zu definieren, welche erfolgskritischen Journeys die Kunden durchlaufen und welches die damit verbundenen Prozesse bzw. Wertströme sind. Anschliessend wird das Ambitionslevel definiert und die Zielsetzungen festgelegt. Fallbeispiel: Eine Schweizer Bank hat die Customer Journey 'Kreditantrag' und den dazugehörigen Wertstrom aufgrund der hohen Umsatzrelevanz ausgewählt. Mit dem Ziel, den gesamten Arbeitsaufwand um 20% zu reduzieren und für den Kunden gezielt einen echten Mehrwert zu schaffen, will sich die Bank von der Konkurrenz differenzieren. Schritt 2: Aufnahme des Ist-Zustandes (Touchpoints und zugehörige Prozesse) Nach der Auswahl der relevanten Customer Journeys werden diese im Detail durchlaufen. Es wird erörtert, welche Kontaktpunkte die Kunden während dieser 'Reise' mit dem Unternehmen erleben und welche Kanäle und Interaktionspartner dabei welche Rolle spielen. Gleichzeitig wird der entsprechende Wertstrom end-to-end mit allen Prozessschritten, Schnittstellen und Systemen aufgenommen. Dieses simultane Erfassen der beiden Perspektiven outside-in (Customer Journey) und inside-out (Wertstrom) schafft ein gemeinsames, bereichsübergreifendes Verständnis bei allen Beteiligten. Fallbeispiel: Mit dem Projektteam, bestehend aus Vertretern aller involvierten Abteilungen der Bank (Front, Midoffice, Backoffice und IT), wurden die Customer Journey und der Wertstrom Schritt für Schritt aufgenommen. In dieser Phase ergeben sich bereits erste Erkenntnisse, da die Projektmitglieder selbst erleben, welche Prozesse die Kunden durchlaufen. Schritt 3: Einholen von Kundenmeinungen Nun ist das Einholen von Kundenmeinungen (von Kunden und Nicht-Kunden) ein äusserst wertvolles Instrument, um Verbesserungsideen zu prüfen. Viele Ideen sind bereits bei der IstAufnahme gesammelt worden und können so als erste Hypothesen mit Kunden überprüft werden. Kundenbefragungen können in verschiedenen Varianten durchgeführt werden, von persönlichen Einzelinterviews über Panel-Diskussionen bis hin zu schriftlichen oder Online-Befragungen. Fallbeispiel: Um eine noch bessere Kundenausrichtung zu erhalten, wurde eine Befragung von Nicht-Kunden durchgeführt und mit Interviews von Schlüsselmitarbeitern flankiert. Dabei konnten Hypothesen getestet und Inputs aus der Kundenperspektive aufgenommen werden. Schritt 4: Identifikation von Schlüsselmomenten und Stossrichtungen Die Touchpoints innerhalb einer Customer Journey unterscheiden sich in der Relevanz für den Kunden. Es sind die Schlüsselmomente, welche ausschlaggebend für das Gesamterlebnis sind. Es lohnt sich, hier die Erwartungen des Kunden zu übertreffen. Dies sind meist die letzten Kundeneindrücke innerhalb der Customer Journey oder Momente, in denen besonders starke Emotionen hervorgerufen werden. Mittels Stossrichtungen wird eine höhere Kundenorientierung und Performance im Wertstrom konkretisiert. Fallbeispiel: Die Kundenbefragung ergab drei zentrale Touchpoints, wobei das Erstkundengespräch primärer Schlüsselmoment ist. Aus den Analysen der Ist-Aufnahme, Befragungen und der Hypothesenbildung der Projektleitung haben sich zehn Stossrichtungen aus drei Kategorien ergeben a) Kundennutzen, b) Qualität und c) Effizienz. Schritt 5: Gestaltung des Soll-Zustandes (Touchpoints und zugehörige Prozesse) Ist der Überblick über den Ist-Zustand geschaffen, sind Kundenmeinungen eingeholt und Stossrichtungen definiert, geht es um die Gestaltung des Soll-Zustands. Aus all diesen Informationen wird ein in sich stimmiges Kundenerlebnis geschaffen und definiert, welches an den wichtigsten Interaktionspunkten die Erwartungen übertrifft. Hierbei wird jeder Touchpoint innerhalb der Customer Journey in einem Steckbrief beschrieben. Gleichzeitig wird der zugehörige Soll-Wertstrom modelliert und die Ablauforganisation an die entsprechenden Schnittstellen angepasst. Die Wertstrombetrachtung ermöglicht die Schaffung eines stimmigen Kundenerlebnisses mit durchdachteren und schlankeren Prozessen. Fallbeispiel: Der ideale Ablauf des Erstkundengesprächs wurde mit den Kundenberatern und Assistenten definiert. Der Kunde soll durch neue Medien und transparentere Informationen durch das Gespräch geführt und begeistert werden. Es ist genau definiert, was z.B. in den Vorbereitungen oder der Durchführung des Gesprächs wichtig ist – sei dies die Begrüssung des Kunden mit dessen Namen, die Schokolade, die zum Kaffee serviert wird oder das iPad, welches im Beratungsprozess Direktzugriff auf alle notwendigen Informationen bietet. Schritt 6: Definition der Massnahmen, der Umsetzung und des Wirkungs-Controllings Sobald der Soll-Zustand ausgearbeitet ist, muss sichergestellt werden, dass dieser auch erreicht wird. Deshalb werden konkrete Massnahmen ausgearbeitet. Dies ist der zeitaufwändigste, aber auch erfolgskritischste Schritt der LCC-Methodik. Anschliessend an die Massnahmenformulierung werden diese entsprechend ihres Nutzens und ihrer Realisierbarkeit priorisiert sowie in die vorhandenen Umsetzungsgefässe eingeordnet. Nach der Freigabe der Massnahmen wird ein Wirkungs-Controlling aufgesetzt. Fallbeispiel: Aufgrund der Stossrichtungen und des Soll-Zustands wurden neun Massnahmen konkretisiert und quantifiziert. Drei Massnahmen wurden als Umsetzungsprojekte, drei als IT-Change Requests und drei zur Umsetzung in der Linie eingeordnet und durch die Geschäftsleitung freigegeben. Mit den umgesetzten Massnahmen konnte 20% des Bearbeitungsaufwands gesenkt und die Kosten für die Umsetzung bereits im zweiten Jahr amortisiert werden. Der Kundenberater hat somit nun mehr Zeit für den Kunden und kann besser auf dessen Bedürfnisse im Gespräch eingehen. Dieses läuft nach klaren und definierten 'Begeisterungskriterien' ab. Auch die Mitarbeiter sind dank dem Fokus auf wertschöpfende Tätigkeiten und weniger Rückfragen unter den Abteilungen mit den LCC-Prozessen zufriedener. Stehen Sie ebenfalls vor der Herausforderung, Kosten einzusparen, Prozesse so effizient wie möglich zu gestalten und gleichzeitig Ihren Kunden einen Mehrwert mit einem besseren Erlebnis zu ermöglichen? Falls ja, freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme. Autoren Fabienne Buschor, Projektleiterin [email protected] Rolf Epp, Berater [email protected] Abegglen Management Consultants AG
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