Montag, 9. März 2015 | AZ 8401 Winterthur | 179. Jahrgang, Nr. 56 | Fr. 3.20 | www.landbote.ch TAgblATT von WInTeRThuR und umgebung Sturm zu Gold Vormittag –2° Selina Büchel lief an den Hallen-EM in Prag über 800 m souverän auf den ersten Platz. Seite 28 Nachmittag 12° Wetter Seite 13 Pfadi verbessert Preis für «Bagdad Marlboro» Auswärts schlugen sich die Pfader im EHF-Cup gegen Velenje besser als im Heimspiel: Sie unterlagen 26:30. Seite 26 Der in der Villa Sträuli lebende Schriftsteller Najem Wali erklärt, wie er im Exil für einen Roman den Preis für das politische Buch gewann. Seite 7 Deutliches Ja zum Hochhaus Winterthur 64 Prozent der Stimmberechtigten haben dem gestaltungsplan für das Werk 1 auf dem Sulzer-Areal zugestimmt. der Stadtrat und die landbesitzerin Implenia freuen sich gleichermassen. martin gmür Redaktor Stadt Winterthur Ein Plan, kein Wundermittel Der Stadtpräsident und der Bauvorsteher sprachen gestern Nachmittag beide von einem Freudentag für Winterthur. Das Stimmvolk war dem Stadtrat, den Parteien und Interessenverbänden gefolgt und hatte Ja gesagt zum Gestaltungsplan Werk 1. Die 64 Prozent Ja seien ein «deutliches Signal der Bevölkerung», und das zeige die «grundsätzlich zuversichtliche Stimmung in der Stadt», sagte Michael Künzle (CVP). Und Josef Lisibach (SVP) wiederholte, was er in den Wochen zuvor betont hatte, das neue Quartier im Tössfeld werde attraktiv, innovativ und hochwertig. Die Gegner, die diese Referendumsabstimmung ausgelöst hatten, werteten die Niederlage sachlich. Das Resultat sei «besser als befürchtet und schlechter als erhofft», sagte ihr Wortführer Hans Sigg. Bei der Baufirma Implenia hiess es, man habe Freude am Abstimmungsresultat und zweifle nicht daran, dass Investoren gefunden würden. mgm Seite 3 Dass Winterthur Ja gesagt hat zum Gestaltungsplan Werk 1, freut Implenia und tut dem Politikerherzen wohl. Gute Nachrichten kann die Stadt brauchen, denn die nächsten News aus dem Stadthaus werden Sparbotschaften sein und kaum allseitigen Applaus auslösen. es wäre aber falsch, von einem Gestaltungsplan mehr zu erwarten als gute Bauten in optimaler Qualität. Ob diese und deren Nutzer in 15 oder 20 Jahren wirklich ein lebendiges und wohnliches Quartier bilden werden, wissen weder Politiker noch Baufirmen – sie hoffen es nur. Genauso wenig sagt der Gestaltungsplan über die wirtschaftliche Zukunft Winterthurs. Die Wende hin zu mehr Arbeitsplätzen und zu mehr Steuerertrag wurde gestern nicht beschlossen, sondern nur gewünscht. Herbe Niederlagen für GLP und CVP bern die grünliberalen haben mit ihrer ersten volksinitiative eine niederlage historischen Ausmasses kassiert. 92 Prozent lehnten eine energiesteuer ab. Kaum besser erging es der CvP mit der familieninitiative. Die Idee der Grünliberalen für eine ökologische Steuerreform war chancenlos: 2 010 000 Personen stimmten am Sonntag Nein, Anzeige TREUHANDBÜRO WERNER EICHER VERWALTUNGS- UND TREUHAND AG BUCHHALTUNGEN STEUERN VERSICHERUNGEN GRÜNDUNGEN IMMOBILIEN UNTERNEHMUNGSBERATUNG WÜLFLINGERSTRASSE 271 8408 WINTERTHUR • 052 222 21 11 www.eicher.ch Kommentar 175 800 Ja. Schlechter hat bislang nur eine einzige Initiative abgeschnitten, die Volksinitiative «Getreideversorgung» im Jahr 1929. Seit Einführung des Frauenstimmrechts 1971 ist es gar das schlechteste Resultat. Ein Scheitern hatte sich zwar abgezeichnet, aber nicht ein so dramatisches. Nun liegt die Zustimmung bei lediglich 8 Prozent – für die Grünliberalen im Wahljahr eine bittere Niederlage: Die Partei hatte sich vom Volksbegehren eigentlich Auftrieb für die Wahlen erhofft. Bis zu 100 Prozent Nein In Zürich und Schaffhausen stimmten knapp 11 Prozent für die Vorlage, in Basel-Stadt waren es 14 Prozent. In allen anderen Kantonen lag die Zustimmung unter 10 Prozent. Für einmal gab es also weder einen Sprach- noch einen Stadt-Land-Graben – die Stimmenden in allen Landestei- len waren sich so einig wie selten. In mindestens 33 Schweizer Gemeinden gab es 100 Prozent Nein. Ein bittere Schlappe im Wahljahr, hier für die CVP, stellt auch das deutliche Nein zur Familieninitiative dar. Kinder- und Ausbildungszulagen müssen nun weiterhin versteuert werden. Der Bundesrat äusserte aber Pläne, die Unterstützung von Familien auszubauen. sda/red Seiten 19 + 20 Katharina Weibel gewählt Stube-Kredit Seuzach/aaDorf Die neue Gemeindepräsidentin von Seuzach heisst Katharina Weibel (FDP, Bild). Sie entschied die gestrige Kampfwahl mit 1361 Stimmen knapp für sich. Marco Calzimiglia (SVP) kam auf 1252 Stimmen und blieb damit unter dem absoluten Mehr von 1317 Stimmen. Sie werte das Ergebnis als Bestätigung ihrer bisherigen Arbeit, sagte Weibel gestern, nachdem sie das Ergebnis erfahren hatte. Weibel hat das Amt seit August des letzten Jahres interimistisch geführt, weil Christian Moos (SVP) unerwartet im Amt verstorben war. Eine Kampfwahl um das Präsidium gab es gestern auch in Aadorf. Dort setzte sich überraschend der parteilose Matthias Küng gegen Roman Engeler (SVP) durch. rt Seiten 9 + 11 Nemzow-Mord gestanden MoSkau Im Fall des ermordeten Oppositionellen Boris Nemzow hat nach Justizangaben einer von fünf am Wochenende festgenommenen Verdächtigen «ein Geständnis» abgelegt. Der Tschetschene habe seine Beteiligung an der Tat eingeräumt, sagte die Vorsitzende Richterin am Sonntag in Moskau nach Angaben der Nachrichtenagentur Tass. sda Seite 22 abgelehnt Bisheriger verliert Amt Marthalen Die Stimmberechtigten von Marthalen wollen nicht, dass die altehrwürdige Liegenschaft Stube umgebaut wird. Sie lehnten einen Kredit von rund 2,5 Millionen Franken mit einer satten Zweidrittelmehrheit ab. Vor der Abstimmung hatte die Rechnungsprüfungskommission Kritik geübt, sie hielt die Renditeberechnungen des Gemeinderates für unrealistisch. rt Seite 11 DinharD Peter Rubin (FDP) muss ausgerechnet in seinem Wohnort Dinhard das Amt als Friedensrichter niederlegen. Der ebenfalls ortsansässige Jurist André Bänziger (parteilos) entschied die Kampfwahl gestern mit 14 Stimmen Vorsprung knapp für sich. In Dägerlen, Hettlingen und Seuzach ist Rubin dagegen für sechs weitere Jahre als FriedensSeite 8 richter gewählt. fam MITGLIED TREUHAND SUISSE Abo-Service: 0800 80 84 80, [email protected] Inserate: Tel. 044 515 44 44, [email protected] Redaktion: Tel. 052 266 99 00, [email protected] Trotzdem darf und soll sich Winterthur über dieses Ja freuen. Es kommt gleichermassen kräftig aus allen sieben Stadtkreisen und sagt: Wir wollen weiter an dieser Stadt bauen und sie (gegen innen) wachsen lassen. Andererseits wissen wir, dass die 10 000 Personen, die diesmal Nein sagten, Zweifel haben an dieser endlosen Entwicklung. Beim Cabrio-Dach im Schwimmbad Geiselweid und bei der Zeughaus-Siedlung hatten diese Zweifler die Mehrheit. Beim Hochhaus im Sulzer-Areal siegten nun die Forscheren. WAS SIe Wo fInden Agenda . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Tv/Radio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Sport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Todesanzeigen . . . . . . . . . . . . . . . 14 eulach-/fahrzeugmarkt . . . . . . . 12 veranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . 12 9HRLEME*dfeaaa+[B\A\K\L\B
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