vom 12. März 2015

Sport
Der Landbote
Donnerstag, 12. März 2015
Weder müde noch satt
Kloten hofft
auf das letzte
Heimspiel
haNDBaLL Pfadi demontiert
den HC Kriens-Luzern 30:20
(14:9), reiht damit in der NLA
den neunten Sieg in Folge an
und festigt seine Position
als Nummer 1.
Irgendwann gäbe es einen Grund,
müde zu werden. Pfadis Nichtprofi-Handballer bestreiten seit
dem 3. Februar zwei Spiele pro
Woche. Sie reisten dazwischen
zum EHF-Cup nach Norwegen
und Slowenien. Zudem fehlen ihnen regelmässig ein paar Spieler,
gegen Kriens sassen fünf verletzt
auf der Tribüne. Trotzdem spielen die Winterthurer, wie wenns
keine Anstrengung wäre. Wie gestern eindrücklich zu erleben war.
«Chapeau», lobte Trainer Adrian Brüngger nach dem Kantersieg
über Kriens-Luzern seine Leute.
«Wir spielten extrem konsequent
und zeigten auch Spielfreude.»
Die Winterthurer sind nicht müde, was alles andere als selbstverständlich ist.
Und sie sind auch noch nicht
satt. Das 30:20 gestern war ihr
neunter Sieg in Serie in der Meisterschaft, dazu kommen zwei Erfolge im Schweizer Cup. Gegen
nationale Konkurrenz sind sie
seit dem 7. Dezember, der Niederlage in Kloten gegen die Kadetten
Schaffhausen, ungeschlagen. Sie
machten sich den HC Kriens-Luzern in einem Stil zur Beute, der
den Gegnern zu denken geben
müsste.
Denn es trat nicht irgendeine
Mannschaft in der Eulachhalle 2B
an, sondern jene, die zuletzt
gegen die Kadetten Schaffhausen
sowie in St. Gallen gewonnen hatte und die in Winterthur einen
weiteren Schritt Richtung Playoff-Nähe machen wollte. Daraus
wurde nichts, die Krienser kamen
nie in die Nähe eines Punktes.
«Sie hatten nie wirklich eine
Chance», sagte Brüngger.
«Unglaublich stark»
Pfadi demontierte die Gäste
schon in der ersten Halbzeit, die,
wie Brüngger erwähnte, «unglaublich stark» war. Die 3-2-1Verteidigung liess praktisch
nichts zu und hinter ihr kam Aurel Bringolf bis zur Pause auf neun
Paraden. Es taten sich in der Defensive auch Spieler wie Roman
Sidorowicz und Marvin Lier hervor, die nicht zu den Spezialisten
gehören. Elf Minuten vergingen,
31
eiShockey Mit einem Sieg
über die Rapperswil-Jona
Lakers können die Kloten
Flyers heute ihre Sorgen
für kurze Zeit vergessen.
Kein Durchkommen für Thomas Hofstetter gegen die starke Pfadi-Abwehr mit Marcel Hess (links) und Stefan Freivogel.
bis der HCK sein erstes Tor (3:1)
erzielte, nach 23 Minuten waren
es erst fünf (11:5). Und hätten die
Schiedsrichter, die zwischen dem
11:4 und 12:8 mitunter Seltsames
sahen, einigermassen vernünftig
mitgespielt, wäre die Differenz
nach Halbzeit 1 noch deutlicher
gewesen. Pfadis Offensivquote
war bis dahin sehr solid. Bis zum
Schluss ohne Fehlwurf kamen
Kevin Jud, Cédrie Tynowski, Oliver Scheuner und Marcel Hess,
der zuletzt wenig Abschlussglück
hatte, durch.
Geradezu perfekt wurde die
Auswertung zu Beginn der zweiten Halbzeit, indem Pfadi sechs
Angriffe in Serie versenkte und
auf 20:11 entschwebte. Von da an
gabs endgültig nichts mehr zu holen. Pfadis Konzentration liess in
der Folge, vor allem offensiv, etwas nach, was den Kriensern ein
paar Konter erlaubte. In jener
Phase zeigte sich auch, dass Goran Cvetkovic und Michal Svajlen
im Angriff noch nicht restlos in
Fahrt sind. Beide erzielten dennoch ihre Tore. Svajlen schaffte es
nach fünf Ballverlusten. Wie er,
eine der absoluten Stützen dieses
Teams, es immer wieder versuchte und sich aufrieb, verdiente Respekt. Das war auch ein weiteres
Zeichen des aktuellen Willens,
des positiven Drives und der
Spielfreude Pfadis.
Die Krienser waren überfordert und enttäuschten. Von den
Aufbauern genügte nur Tobias
Baumgartner. Thomas Hofstetter
verlor zehnmal den Ball. Er blieb
ohne Tor, wie Luca Spengler und
Peter Schramm. Boris Stankovic
schoss sein einziges in der 56. Minute. Pfadi hatte nicht mehr zugelassen.
Urs Stanger
Heinz Diener
VIeRTe NIeDeRLAge IN FoLge
Kadetten verlieren auch in Thun
Wacker Thun qualifizierte sich
als zweite Mannschaft nach
Pfadi definitiv für die Playoffs.
Die Berner Oberländer gewannen das Spiel gegen die Kadetten, das zum Erstaunen (fast)
aller vom Verband auf den
gestrigen Abend neu angesetzt
worden war, 28:26 (16:11). Die
Kadetten, die ausgeruhter in
das Spiel gingen als die emotional allerdings ziemlich «geladenen» Thuner, bezogen in der
Meisterschaft bereits die vierte
Niederlage in Folge! Aber noch
immer stehen sie auf Rang 3,
drei Punkte vor St. Otmar. Am
Samstag, im Heimspiel gegen
GC Amicitia, sollte die schwarze
Serie für den Titelverteidiger ein
Ende haben.
Beinahe wäre sie schon gestern
zu Ende gegangen, obwohl
Thun nach 43 Minuten 22:15
führte. Doch dann, nach dem
23:18 (48.), ging nichts mehr bei
den Thunern, fünf Minuten
später hatten die Gäste zum
23:23 ausgeglichen, durch
Gabor Csaszar, ihren einzigen
Rückraumschützen mit einer
normalen Quote. Nach dem
24:24 zogen die Thuner auf
27:24 davon. Auch weil Leszek
Starczan, der nach monatelanger Verletzungspause erstmals
wieder spielte, einen Ball zum
26:25 vergab. red
«Ich habe die Mannschaft vermisst»
WaSSerBaLL Dan Vallmitjana hat wieder Spass am
Wasserball. Seit einem Monat
arbeitet er daran, möglichst
rasch zur Form von vor
zweieinhalb Jahren zurückzufinden. Als er im NLA-Team
ein Leistungsträger war.
Jahre lang jedes Spiel ausser eines.
Zudem vermisste Vallmitjana die
Unterstützung der Stadt. «Das war
ein grosser Grund, warum ich aufgehört habe.» Noch immer ist die
Unterstützung klein. Doch seit
einem Monat ist Vallmitjana wieder im Wasserball-Training.
17 Jahre lang spielte Dan Vallmitjana Wasserball. Trainierte drei-,
vier-, fünfmal in der Woche. Stieg
mit der Mannschaft des SC Winterthur von der 2. Liga in die NLA
auf. Träumte davon, in Spanien,
der Heimat der Grosseltern, Profi zu sein. Vallmitjana war als
Centerback einer der Schlüsselspieler im eigenen Team und aus
Sicht des Trainers «der perfekte
Wasserballer». Dann aber, im
Sommer 2012, stieg der damals
21-Jährige aus dem Becken. Für
immer.
«Es war ein Prozess», erinnert
sich Vallmitjana. «Die Motivation
hat immer ein bisschen mehr gefehlt, und die Erfolge kamen nicht
wie erhofft.» Winterthur bestritt
die Meisterschaft zwar in der
höchsten Liga, verlor aber zwei
Ein Jahr gar kein Sport
«Ich habe die Mannschaft vermisst», erklärt der 24-Jährige seine Rückkehr. Fast alle sind sie
noch da, die Teamkollegen von
früher – auch wenn der SCW sein
Team vor eineinhalb Jahren in die
NLB zurückgezogen hat. «Es sind
ein paar junge Spieler dazugekommen, die ich noch nicht so gut
kenne. Aber mehr oder weniger ist
die Mannschaft noch die gleiche.
Das macht es natürlich einfacher
für mich zurückzukommen.»
Fünf bis sechsmal in der Woche
arbeitet Vallmitjana nun daran, so
schnell wie möglich wieder so gut
zu sein wie vor zweieinhalb Jahren. Drei Monate Zeit berechnet
er dafür. «Mindestens. Das Technische, mit dem Wurf, der nicht
mehr so gut ist, geht vielleicht et-
was schneller.» Ein Jahr lang habe
er überhaupt keinen Sport gemacht, erzählt der Ohringer, der
vor eineinhalb Jahren mit der
Freundin nach Andelfingen gezogen ist: «Ich bin nicht einmal Velo
gefahren oder ging rennen».
Ja, gesteht Vallmitjana, im Moment sei der Aufwand nicht weni-
ger als damals, als er mit Winterthur in der NLA spielte. «Aber die
Ambitionen sind anders. Ich werde den Aufwand schon reduzieren, wenn ich wieder auf dem
Niveau von früher bin.» Er wolle
nun ja nicht übertreiben und wieder den gleichen Effekt haben wie
damals, als ihm alles zu viel war.
schneller müde.» Was ihm nicht
abhanden gekommen ist? «Das
Ballgefühl», antwortet der Centerback, Aufbauspieler und Distanzschütze. «Und die Übersicht,
wenn ich nicht gerade am AbsauStefan Kleiser
fen bin.»
Hat wieder Lust auf Wasserball:
Stefan Kleiser
Dan Vallmitjana.
Wenn alles strenger ist
Wasserball wurde wieder möglich
mit einer beruflichen Veränderung. Nach dem Abbruch des Studiums in Spanisch und Musikwissenschaften arbeitete Dan Vallmitjana im Sicherheitsdienst, um
Geld zu verdienen. Die abendlichen Arbeitszeiten liessen ein geregeltes Wasserballtraining nicht
zu. «Jetzt habe ich wieder normale Bürozeiten.» Im September hat
Vallmitjana in Zürich eine zweijährige Informatikausbildung bei
einer Bank begonnen.
Drei Ernstkämpfe hat der Rückkehrer bereits hinter sich. Es fühle sich gut an, wieder mitzuspielen, erzählt er. «Es ist zwar alles
noch ein bisschen streng. Strenger als vorher. Die Arme werden
2012 gehörte Dan Vallmitjana
zum Stamm der Winterthurer
Wasserball-Nationalliga-AEquipe. In der Qualifikation bestritt er 22 der 24 Partien und
warf dabei 15 Tore. In der laufenden Saison hat Vallmitjana
vier der acht Matches bestritten
und dabei vier Tore geschossen.
«Ich bin natürlich noch nicht so
ein wichtiger Spieler wie damals», sagt der 24-Jährige. Mit
dem Start in die Meisterschaft
darf er aber zufrieden sein. Bereits sechsmal hat Winterthur
bisher gewonnen – zweimal
mehr als zur gleichen Zeit im
Vorjahr. Winterthur liegt damit
punktegleich mit Kreuzlingen II
an der Spitze der Rangliste. skl
Drei Punkte noch, dann haben die
Kloten Flyers ihre Saison – mit
einem Schrecken zwar – beendet.
Dank den zwei Erfolgen über Ambri mit dem erstaunlich klaren
Skore von 7:1 halten die letztjährigen Finalisten ihr Schicksal
zwei Spieltage vor Abschluss der
Platzierungsrunde in den eigenen
Händen. Drei Punkte beträgt ihr
Vorsprung auf Ambri, dank der
Direktbegegnungen, die Kloten
für sich entschied, muss Ambri
vier Zähler mehr holen als die
Flyers, um dem Playout-Final
gegen die Rapperswil-Jona
Lakers zu entgehen. Das tönt
nach viel, doch Ambri darf heute
Abend mit drei Punkten im Heimspiel gegen das bereits gerettete
Gottéron rechnen.
Die Flyers spielen am Samstag
auch noch in Freiburg, doch mit
drei Punkten über die Lakers heute würde das dann zu einer gemütlichen Ausfahrt. Ein Sieg
nach 60 Minuten über die St. Galler, die in dieser Platzierungsrunde mit den diversen Schonungen
von Spielern etwas gar fern der
Sportlichkeit agierten, würde
auch bedeuten: Am 12. März absolvierten die Flyers das letzte
Heimspiel dieser verunglückten
Saison. Verläuft alles optimal,
steht heute sogar wieder Center
Michael Liniger für einen Einsatz
bereit – zwei Tage nach Tommi
Santalas Comeback.
jch
Daniel Stahl zu
den Seen Tigers
haNDBaLL Daniel Stahl kehrt
der NLA den Rücken und nach
Winterthur zurück – in die 1. Liga
zu der SG Seen Tigers/Yellow.
Dort wird er Nachfolger von Urs
Schärer, der bei St. Otmar St. Gallen als Teammanager und CoTrainer unterschrieb. Der 34jährige Deutsche unterzeichnete
beim Winterthurer Erstliga-Verein einen Dreijahresvertrag als
Spielertrainer.
Rückraumspieler Stahl, immerhin 2,04 m lang, begann seine
«Schweizer Karriere» 2007 bei
Pfadi Winterthur. Fortitudo
Gossau und aktuell GC Amicitia/
Zürich sind die weiteren Stationen Stahls, der 2010/11 und
2011/12 immerhin die meisten
Treffer in der NLA erzielte. Bei
den Zürchern ist Stahl in seiner
letzten NLA-Saison praktisch nur
noch Defensivspezialist. Er wird
im Sommer in Deutschland die
Trainer-B-Lizenz erwerben. red
IN DeR NLB gANZ VoRNe
Von Rang 1 aus
in die Playoffs
SquaSh Squash Winterthur hat
sich mit einem 2:1-Sieg gegen
Fricktal Rang 1 in der NLA-Qualifikation gesichert. Das Finalturnier findet am 24. und 25. April in
Uster statt. Winterthur trifft im
Halbfinal auf die Carnivals.
Das Spiel gegen Fricktal begann
mit einer Niederlage Dominique
Chassots in vier Sätzen gegen Regula Frey. Doch Gaby Huber schuf
mit einem Dreisatz-Sieg gegen
Nathalie Plain den Ausgleich und
Caroline Bachem gewann das entscheidende Spiel gegen Regula
Frey in vier Sätzen.
rt