KONJUNKTURELLE ENTWICKLUNG IN DEUTSCHLAND DIHK-Konjunkturumfrage Herbst 2015 Investitionsabsichten der Unternehmen Angaben in Punkten 20 10 0 -10 Grafik: DIHK -20 -30 Exporterwartungen der Industrieunternehmen Angaben in Punkten Herausgeber: © DIHK | Deutscher Industrie- und Handelskammertag e. V. Breite Straße 29 | 10178 Berlin-Mitte | www.dihk.de Redaktion: Dr. Alexander Schumann | Dr. Dirk Schlotböller | DIHK | Okt. 2015 Beschäftigungsabsichten der Unternehmen Angaben in Punkten 20 10 0 -10 Grafik: DIHK -20 -30 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004 Langjähriger Durchschnitt = -8 2003 2002 Saldo -40 2001 Die Investitionsabsichten gehen in Anbetracht der weniger optimistischen Aussichten leicht zurück. Die zuletzt ohnehin eher vorsichtigen Planungen vieler Unternehmen verhindern, dass eine stärkere Anpassung nötig wird. Die Industrie zeigt sich in der Breite zurückhaltender. In der KFZ-Industrie lässt der Expansionsdrang sogar spürbar nach. Auch die Dienstleister gestalten ihre Investitionspläne vorsichtiger. Die Eintrübung am Bau folgt nur dem saisonüblichen Muster. Im Handel sind – vor allem getrieben von starken Investitionsplänen im Einzelhandel – sogar mehr Anschaffungen vorgesehen. Die Finanzierungsbedingungen bleiben weiterhin ausgesprochen günstig. 2000 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 Langjähriger Durchschnitt = 21 2000 1999 1998 1997 1996 1995 1994 Saldo 1993 -40 2001 -30 1999 Grafik: DIHK -20 1998 0 -10 1997 10 1996 20 1995 30 1994 40 Der Beschäftigungsaufbau bleibt verhalten. Nur die Dienstleister erhöhen ihre Pläne etwas. Der Handel blickt auf stabile Planungen. Industrie und Bau können die Dynamik aus dem Sommer nicht ganz halten und machen Abstriche bei ihren Personalaufbauplänen. Leichte Entspannung zeigt sich bei dem Risiko der Arbeitskosten, das zuletzt auf Rekordniveau lag. Hingegen steigt das Risiko des Fachkräftemangels weiter – und erreicht einen neuen Höchststand. Der Bedarf an qualifizierten Kräften passt vielfach nicht zur Qualifikationen vieler Arbeitsloser und Flüchtlinge, so dass die Arbeitslosigkeit trotz wachsender Beschäftigung steigen dürfte. 1993 50 80 Industrie- und Handelskammern fragen, rund 27.000 Unternehmer antworten 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004 Langjähriger Durchschnitt = -4 2003 2002 2000 1999 1998 1997 1996 1995 1994 2001 Saldo -40 1993 Die Exporterwartungen der Unternehmen verlieren an Schwung. Die Betriebe sind nicht mehr so optimistisch wie im Frühsommer. Etliche Schwellenmärkte z. B. in Südamerika schwächeln. Das Schwergewicht China schlägt einen spürbar flacheren Wachstumspfad ein. Die robuste Entwicklung in den USA und Europa stützt das deutsche Ausfuhrgeschäft, kann diese negativen Entwicklungen jedoch nur teilweise ausgleichen. Das Risiko von Rückschlägen bei der Auslandsnachfrage erreicht aus Sicht der Unternehmen aktuell einen außergewöhnlich hohen Wert. Zudem hat sich der Euro in den letzten Monaten stabilisiert und verliert damit seine Rolle als Sonderfaktor für die Exportkonjunktur. Wirtschaft in Zahlen – Auf einen Blick KONJUNKTURELLE ENTWICKLUNG IN DEUTSCHLAND Erwartungen der Unternehmen Angaben in Punkten 30 20 10 0 -10 Grafik: DIHK -20 -30 DIHK-KONJUNKTURPROGNOSE 2015 / 2016 Im Herbst 2015 bekommt die Wirtschaft einen ordentlichen Schub von der Binnennachfrage. Bauunternehmen und Dienstleister haben ihre aktuelle Lage zuletzt vor über 20 Jahren besser bewertet. Diese Wirtschaftszweige profitieren vor allem von Sonderfaktoren – den Niedrigzinsen und dem Ölpreisrückgang, der zusammen mit der guten Einkommensentwicklung die Kaufkraft stärkt. Im Verkehrsgewerbe sorgt die Entlastung durch die niedrigen Kraftstoffpreise derzeit für gute Stimmung. Hingegen trüben sich die Lageeinschätzungen in der Industrie im Herbst 2015 allmählich ein – gerade bei den Vorleistern und in der KFZ-Industrie. 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2004 Langjähriger Durchschnitt = 4 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 1994 Saldo 1993 -50 2005 -40 HERBST 2015 Geschäftslage der Unternehmen Angaben in Punkten Wo sehen Sie die größten Risiken bei der wirtschaftlichen Entwicklung Ihres Unternehmens in den kommenden 12 Monaten? Mehrfachantworten möglich; in Prozent; *Angaben der exportierenden Industrieunternehmen Herbst 2013 Inlandsnachfrage Auslandsnachfrage* Finanzierung Arbeitskosten Fachkräftemangel Wechselkurs* Energie- & Rohstoffpreise Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen Jahres- Frühbeginn sommer 2014 2014 Herbst 2014 Jahres- Früh- Herbst beginn sommer 2015 2015 2015 48 40 14 37 36 11 49 45 35 14 41 37 12 47 44 36 13 41 38 14 44 48 47 12 38 38 11 38 48 45 12 42 38 18 27 44 38 11 42 39 26 30 44 48 11 40 42 21 26 41 41 41 43 45 43 42 2014 DIHKPrognose 2015 DIHKPrognose 2016 BIP 1,6 1,7 1,3 Private Konsumausgaben 0,9 2,0 1,5 Konsumausgaben des Staates 1,7 2,0 2,0 Bruttoanlageinvestitionen 3,5 2,2 1,9 - Ausrüstungen 3,5 4,0 2,0 - Sonstige Anlagen 3,1 2,5 1,5 - Bauten 2,9 1,0 2,0 4,0 5,0 3,5 3,7 6,0 4,5 2,9 2,8 +375 +250 +200 0,9 0,3 1,2 Veränderung gegenüber Vorjahr, in Prozent, preisbereinigt, verkettet 40 30 20 10 0 Grafik: DIHK -10 -20 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 Langjähriger Durchschnitt = 9 2003 2002 2000 1999 1998 1997 1996 1995 1994 2001 Saldo -40 2004 -30 1993 In der gesamten Wirtschaft schwindet die Zuversicht für die kommenden Monate. Besonders vorsichtig zeigt sich die Industrie – vor allem mit Blick auf ihre Auslandsnachfrage wachsen die Sorgen der Betriebe deutlich. Bemerkenswert hoch bleibt auch der Anteil des Geschäftsrisikos „Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen“. In der Entwicklung der Energie- und Rohstoffkosten sehen hingegen noch weniger Unternehmen ein Risiko als in der Vorumfrage. Allmählich skeptischer werden auch Händler und Dienstleister. In der Bauwirtschaft ist die Stimmungseintrübung hingegen vor allem witterungsbedingt und im saisonüblichen Ausmaß. Verwendung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Deutschland Der Saldo der Lageeinschätzungen über alle Wirtschaftszweige erhöht sich. Die Erwartungsverbesserungen der Vorumfrage sind damit Realität geworden. Im Herbst 2015 bleibt der Anteil der Unternehmen, die sich in einer schlechten geschäftlichen Situation sehen, mit neun Prozent bemerkenswert niedrig. Der Anteil der „guten“ Lageeinschätzungen steigt sogar von 41 auf 44 Prozent (verbleibende 47 Prozent: „befriedigend“). Der resultierende Saldo von 35 Punkten liegt nur knapp unter dem Rekordwert von 37 Punkten, zuletzt erreicht vor mehr als drei Jahren. Export (Waren und Dienstleistungen) Import (Waren und Dienstleistungen) Arbeitslosenzahl (Jahresdurchschnitt in Millionen) Erwerbstätige (Veränderung in Tausend) Verbraucherpreise
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