- Deutscher Industrie

KONJUNKTURELLE ENTWICKLUNG IN DEUTSCHLAND
DIHK-Konjunkturumfrage
Herbst 2016
Investitionsabsichten der Unternehmen
Angaben in Punkten
20
10
0
-10
-20
Grafik: DIHK
Die Unternehmen drosseln ihre Exporterwartungen erneut.
Das schwache Wachstum in vielen Regionen der Welt und politische Krisen belasten die Aussichten der Exporteure weiterhin. Weltweit fehlen Investitionen – das trifft gerade die deutsche Exportwirtschaft. Zusätzlich schränken protektionistische Maßnahmen
den Warenverkehr ein. Auch der Brexit ist ein Risiko für den deutschen Außenhandel. Erstmals in diesem Jahr steigen die Sorgen der
Unternehmen um die Entwicklung der Auslandsnachfrage.
-30
2016
2015
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
Langjähriger Durchschnitt = -3
2003
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
Exporterwartungen der Industrieunternehmen
2002
Saldo
-40
79 Industrie- und Handelskammern fragen,
rund 27.000 Unternehmer antworten
Angaben in Punkten
50
40
Beschäftigungsabsichten der Unternehmen
Angaben in Punkten
20
10
0
-10
-30
2016
2015
2014
2013
2012
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
Langjähriger Durchschnitt = -8
2011
Saldo
-40
Herausgeber: © DIHK | Deutscher Industrie- und Handelskammertag e. V.
Breite Straße 29 | 10178 Berlin-Mitte | www.dihk.de
Redaktion: Dr. Dirk Schlotböller | Sophia Krietenbrink | DIHK | Okt. 2016
Grafik: DIHK
-20
2010
2016
2015
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
Die Investitionsabsichten der deutschen Wirtschaft steigen
leicht an. Damit setzt sich der flache Aufwärtstrend der letzten
Jahre fort. Die nach wie vor günstige Finanzierungssituation und
die gute Konsumentwicklung stützen die Investitionstätigkeit.
Angesichts der getrübten Erwartungen ist die Ausweitung
der Investitionsbudgets dennoch bemerkenswert. Handel und
Dienstleister planen jeweils etwas mehr Investitionen. Besonders
konsumnahe Branchen wie das Gastgewerbe oder Brauereien
erhöhen ihre Investitionsbudgets. Bau und Industrie sind hingegen
nicht mehr so expansiv ausgerichtet wie zuletzt, gerade der
Fahrzeugbau macht Abstriche. Das Kreditgewerbe fährt seine
Investitionspläne sogar deutlich zurück.
2009
Langjähriger Durchschnitt = 21
2008
Saldo
-40
2007
-30
2006
Grafik: DIHK
-20
2005
0
-10
2004
10
Die Einstellungspläne der Unternehmen bleiben trotz eingetrübter Erwartungen auf hohem Niveau. Impulse kommen besonders aus der Industrie. Abstriche beim Personalaufbau machen
etliche Dienstleister wie das Finanz-, Gast- und Verkehrsgewerbe. Die Bauwirtschaft plant saisonüblich weniger Einstellungen,
aber so expansiv wie noch nie in einem Herbst. Im Handel ändern
sich die Beschäftigungspläne unter dem Strich nicht. Insgesamt macht das Risiko steigender Arbeitskosten den Unternehmen nach wie vor zu schaffen. Immer gravierender wirkt sich der
Fachkräftemangel aus. Die Betriebe sehen ihn mittlerweile als das
Top-Risiko für ihre wirtschaftliche Entwicklung an.
2003
20
2002
30
Wirtschaft in Zahlen – Auf einen Blick
KONJUNKTURELLE ENTWICKLUNG IN DEUTSCHLAND
HERBST 2016
DIHK-KONJUNKTURPROGNOSE 2016 / 2017
Verwendung des Bruttoinlandsprodukts (BIP)
in Deutschland
Risiken der wirtschaftlichen Entwicklung (in Prozent)
Erwartungen der Unternehmen
Angaben in Punkten
Arbeitskosten
Wechselkurs*
Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen
Finanzierung
Fachkräftemangel
Energie- und Rohstoffpreise
30
20
60
0
50
-10
40
Grafik: DIHK
10
0
-10
Grafik: DIHK
38
-20
-30
Saldo
-40
Langjähriger Durchschnitt = 10
2016
43
20
2015
44
1,2
Private Konsumausgaben
2,0
1,6
1,2
Konsumausgaben des Staates
2,7
3,7
2,0
Bruttoanlageinvestitionen
1,7
2,5
2,0
- Ausrüstungen
3,7
2,0
1,0
- Sonstige Anlagen
1,9
3,2
2,5
- Bauten
0,3
2,5
2,5
5,2
2,0
2,0
5,5
2,8
3,0
Arbeitslosenzahl
2,794
2,7
2,7
Erwerbstätige
+394
+500
+450
0,3
0,4
1,5
Export
(Waren und Dienstleistungen)
Import
(Waren und Dienstleistungen)
Verbraucherpreise
30
2014
41
1,9
40
2013
42
1,7
(Veränderung in Tausend)
Angaben in Punkten
2012
44
Geschäftslage der Unternehmen
2011
43
BIP
(Jahresdurchschnitt in Millionen)
2010
43
44
11
40
48
15
25
2009
45
42
11
40
43
16
24
2008
45
44
11
40
43
19
24
2007
45
48
11
40
42
21
26
2006
44
38
11
42
39
26
31
2005
48
45
12
42
38
18
27
2004
48
47
12
38
38
11
38
2003
2015
Jahres- Früh- Herbst
beginn sommer
2016
2016
2016
2002
Herbst
2001
2014
Inlandsnachfrage
Auslandsnachfrage*
Finanzierung
Arbeitskosten
Fachkräftemangel
Wechselkurs*
Energie- & Rohstoffpreise
Wirtschaftspolitische
Rahmenbedingungen
Jahres- Frühbeginn sommer
2015
2015
Im Herbst 2016 sind die Unternehmen mit ihrer Geschäftslage
noch zufriedener als im Frühsommer. Damit realisieren sich die
verbesserten Erwartungen der Vorumfrage. Die wirtschaftliche
Entwicklung hat jüngst positiv überrascht. Zudem ist sie seit
mittlerweile rund drei Jahren bemerkenswert stabil. Abgesehen von
einer leichten Eintrübung im Handel sind alle Branchen zufriedener als
im Frühsommer. Insbesondere der Bau boomt – hier sehen die Betriebe
ihre Geschäftslage so positiv wie noch nie. Rekordbeschäftigung,
steigende Löhne und Sozialausgaben kurbeln die Binnenkonjunktur
weiter an. Von der Konsumfreude profitieren vor allem Dienstleister
wie das Gastgewerbe oder Reisebüros. Die Finanzwirtschaft leidet
hingegen weiter unter den Niedrigzinsen. Insbesondere die Lage im
Kreditgewerbe ist deutlich schlechter als im langjährigen Durchschnitt.
Die Industrie schlägt sich im schwierigen außenwirtschaftlichen
Umfeld wacker – die Geschäftslage hellt sich auch hier leicht auf.
2000
Herbst
JB HB JB
FS HB JB
FS HB JB
FS HB JB
FS HB JB
FS HB JB
FS HB
2010 2010 2011 2011 2011 2012 2012 2012 2013 2013 2013 2014 2014 2014 2015 2015 2015 2016 2016 2016
1999
Mehrfachantworten möglich; in Prozent; *Angaben der exportierenden Industrieunternehmen
* Exportindustrie; JB = Jahresbeginn, FS = Frühsommer, HB = Herbst
0
1998
Wo sehen Sie die größten Risiken bei der wirtschaftlichen Entwicklung
Ihres Unternehmens in den kommenden 12 Monaten?
10
1997
Die Zuversicht in der deutschen Wirtschaft lässt in allen Wirtschaftszweigen nach. Während weniger Unternehmen Rückschläge
bei der heimischen Nachfrage befürchten, sorgt sich die Exportindustrie wieder etwas stärker um das Auslandsgeschäft. Insgesamt
trüben sich die Erwartungen der Industrie das zweite Mal in Folge
ein. Im Dienstleistungssektor zeigt sich die Finanzwirtschaft besonders skeptisch. Im Bau ist der Ausblick für die kommenden Monate
zwar auch in diesem Herbst weniger zuversichtlich als in den beiden
Vorumfragen, allerdings saisonbereinigt auf einem Rekordhoch.
DIHKPrognose
2017
20
1996
2016
2015
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2004
Langjähriger Durchschnitt = 4
2003
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
2002
Saldo
-50
2005
-40
30
1995
-30
1994
Grafik: DIHK
-20
2015
DIHKPrognose
2016
Veränderung gegenüber Vorjahr,
in Prozent, preisbereinigt, verkettet
1993
10