KONJUNKTURELLE ENTWICKLUNG IN DEUTSCHLAND Grafik: DIHK 10 0 -10 Grafik: DIHK -20 -30 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 Langjähriger Durchschnitt = -9 2005 Saldo -40 79 Industrie- und Handelskammern fragen, rund 27.000 Unternehmer antworten 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 Angaben in Punkten 20 2004 Herausgeber: © DIHK | Deutscher Industrie- und Handelskammertag e. V. Breite Straße 29 | 10178 Berlin-Mitte | www.dihk.de Redaktion: Dr. Dirk Schlotböller | DIHK | Feb. 2016 Beschäftigungsabsichten der Unternehmen 2003 Die Investitionsabsichten der Unternehmen verbessern sich kaum. Eine deutliche Investitionsbelebung ist somit auch 2016 nicht zu erwarten. Die Finanzierungsbedingungen sind zwar weiterhin ausgesprochen günstig, allerdings wachsen die wirtschaftspolitischen Sorgen – erfahrungsgemäß ein wichtiger Einflussfaktor für die Investitionstätigkeit. Mit steigenden Investitionsbudgets plant vor allem die Bauwirtschaft – expansiver waren die Pläne zuletzt nur im Vereinigungsboom. Wenig Veränderungen zeigen sich bei Dienstleistern, Handel und Industrie. Allerdings fahren die Investitionsgüterproduzenten ihre Planungen gegen den Trend und trotz leicht anziehender Exporterwartungen etwas zurück. 2002 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 Langjähriger Durchschnitt = 21 2001 2000 1998 1997 1996 1995 1994 1993 1999 Saldo -40 2002 -30 Langjähriger Durchschnitt = -4 Die Unternehmen wollen im Jahr 2016 weiterhin Personal aufbauen. Die Beschäftigungspläne verbessern sich in der Industrie, im Handel und bei vielen Dienstleistern – und anders als zu Jahresbeginn üblich auch im Bau. Einige wichtige Branchen fahren ihre Planungen aber zurück, beispielsweise der Fahrzeugbau, das Finanzgewerbe oder die Verkehrswirtschaft. Hemmend wirken Sorgen um die Wirtschaftspolitik – einschließlich der immer engeren Arbeitsmarktregulierung – und um steigende Arbeitskosten. Zugleich suchen die Unternehmen händeringend nach qualifizierten Mitarbeitern – immer öfter vergeblich. So viele Unternehmen wie in keiner bisherigen DIHK-Konjunkturumfrage sehen den Fachkräftemangel als Geschäftsrisiko. Viele Arbeitsuchende, insbesondere Langzeitarbeitslose, können das Anforderungsprofil der Unternehmen nicht erfüllen. Auch der Großteil der Flüchtlinge kommt zumindest kurzfristig nicht als Fachkräfte in Betracht. Mithin dürfte im Jahr 2016 die Arbeitslosigkeit trotz steigender Beschäftigung wachsen. 2001 Grafik: DIHK -20 Saldo -40 2000 0 -10 -30 1999 10 -20 1998 20 -10 1997 30 0 1996 40 10 1995 Angaben in Punkten 50 Angaben in Punkten 20 1994 Exporterwartungen der Industrieunternehmen DIHK-Konjunkturumfrage Jahresbeginn 2016 Investitionsabsichten der Unternehmen 1993 Die Stimmung in der Exportindustrie fängt sich nach der Schwächephase vom Herbst 2015. Die Betriebe blicken wieder zuversichtlicher auf ihre Auslandsgeschäfte, so optimistisch wie in den letzten Jahren sind sie aber noch nicht. Vor allem die Aussichten für Europa hellen sich weiter auf, die US-Konjunktur hat den allmählichen Ausstieg aus der Nullzinspolitik gut verkraftet. Die gesunkenen Ölpreise schaffen weltweit Kaufkraft und stützen den Konsum. Zudem stabilisiert sich der Euro-Wechselkurs auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Das kann die schwächere Nachfrage aus Förderländern und aus China zumindest teilweise ausgleichen. Insgesamt sind die Sorgen um die Entwicklung der Auslandsnachfrage im Vergleich zu den letzten Jahren weiterhin hoch, entspannen sich aber zumindest gegenüber dem hohen Niveau vom Herbst 2015. Wirtschaft in Zahlen – Auf einen Blick KONJUNKTURELLE ENTWICKLUNG IN DEUTSCHLAND JAHRESBEGINN 2016 DIHK-KONJUNKTURPROGNOSE 2016 Verwendung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Deutschland Risiken der wirtschaftlichen Entwicklung (in Prozent) Erwartungen der Unternehmen Angaben in Punkten Arbeitskosten Wechselkurs* Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen Finanzierung Fachkräftemangel Energie- und Rohstoffpreise 30 20 60 10 0 50 -10 40 -20 30 Saldo -50 Langjähriger Durchschnitt = 4 * Exportindustrie; JB = Jahresbeginn, FS = Frühsommer, HB = Herbst 0 JB HB JB FS HB JB FS HB JB FS HB JB FS HB JB FS HB JB 2010 2010 2011 2011 2011 2012 2012 2012 2013 2013 2013 2014 2014 2014 2015 2015 2015 2016 Die Unternehmen bewerten ihre aktuelle geschäftliche Lage insgesamt so gut wie noch nie. Vor allem in den binnenorientierten Wirtschaftszweigen Handel und Dienstleistungen sind die Unternehmen mit ihrer Situation sehr zufrieden. Die saisonal übliche Eintrübung beim Bau fällt zu Beginn dieses Jahres milde aus. Auch in der Industrie hellen sich die Lageeinschätzungen wieder auf. In dieser Branche bleiben die Bewertungen aber weit hinter BoomJahren zurück – zu schwach war zuletzt die Entwicklung der Exporte in viele Schwellenländer. Insgesamt bieten der niedrige Ölpreis, der schwache Wechselkurs und die günstige Finanzierungssituation den meisten Unternehmen derzeit ungewöhnlich gute Rahmenbedingungen. 1,6 1,7 1,3 Private Konsumausgaben 0,9 1,9 1,6 Konsumausgaben des Staates 1,7 2,8 3,5 Bruttoanlageinvestitionen 3,5 1,7 1,7 • Ausrüstungen 4,5 3,6 2,0 • Sonstige Anlagen 3,1 2,7 1,5 • Bauten 2,9 0,2 1,5 4,0 5,4 3,0 3,7 5,7 4,2 Arbeitslosenzahl 2,897 2,794 Erwerbstätige +375 +328 +220 0,9 0,3 0,7 Export (Waren und Dienstleistungen) (Waren und Dienstleistungen) Geschäftslage der Unternehmen Mehrfachantworten möglich; in Prozent; *Angaben der exportierenden Industrieunternehmen Angaben in Punkten 40 (Jahresdurchschnitt in Millionen) 30 20 (Veränderung in Tausend) 10 0 Grafik: DIHK -10 -20 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 Langjähriger Durchschnitt = 9 2004 2003 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 2002 Saldo -40 2005 -30 1994 Jahres- Früh- Herbst Jahres- Früh- Herbst Jahresbeginn beginn sommer beginn sommer 2014 2014 2014 2015 2015 2015 2016 Inlandsnachfrage 44 45 48 44 45 44 48 Auslandsnachfrage* 35 48 44 45 38 36 47 Finanzierung 12 12 14 13 14 14 14 Arbeitskosten 40 40 42 42 41 41 38 Fachkräftemangel 42 43 38 39 37 38 38 Wechselkurs* 21 19 18 26 12 14 11 Energie- und 26 24 27 30 47 44 38 Rohstoffpreise Wirtschaftspolitische 42 41 43 45 45 43 Rahmenbedingungen 41 BIP Import Wo sehen Sie die größten Risiken bei der wirtschaftlichen Entwicklung Ihres Unternehmens in den kommenden 12 Monaten? 1993 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 1994 1993 10 Die Erwartungen der Unternehmen für die kommenden Monate stabilisieren sich. Vollständig wettmachen können sie die Eintrübung vom Herbst 2015 freilich nicht. Die Industrie gewinnt allmählich wieder Zuversicht, sogar für das Auslandsgeschäft. Die Inlandsnachfrage läuft rund, Zuwächse wie im vergangenen Jahr werden jedoch schwieriger. Händler und Dienstleister erwarten kaum bessere Geschäfte als im Herbst. Der neuerliche Ölpreisrückgang entlastet Unternehmen und verschafft den Verbrauchern zusätzliche Kaufkraft – das Geschäftsrisiko Energie- und Rohstoffpreise sinkt auf einen neuen Tiefstand. Die Sorgen der Unternehmen um die „Wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen“ wachsen jedoch merklich – in keiner vorherigen Umfrage lag der Anteil höher. 2015 20 Grafik: DIHK -40 Grafik: DIHK -30 2014 DIHKPrognose 2016 Veränderung gegenüber Vorjahr, in Prozent, preisbereinigt, verkettet Verbraucherpreise
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