Mittwoch, 9. März 2016, 14.00 Uhr (Methodenmesse) Wie Wörter Wellen werden – Die Untersuchung von Sprachverarbeitung mittels EEG Dominik Freunberger (Salzburg) „Möchten Sie eine Tüte für Ihre Brötchen?“ Für österreichische Dialektsprecher könnte diese Frage durchaus zu Verständnisproblemen führen, da man ja eigentlich nur ein Sackerl für die Semmerl haben wollte. Selbst für den relativ kleinen österreichisch-deutschen Sprachraum böten sich schier unendlich viele Beispiele für Variation an. Und obwohl Variation ein inhärentes Merkmal aller Sprachen dieser Welt zu sein scheint und damit auch alle Sprecher dieser Welt betrifft, gibt es erstaunlich wenige Studien, die sich mit der neuronalen Verarbeitung von Variation beschäftigen. In meinem Beitrag werde ich anhand ausgewählter elektrophysiologischer Studien zeigen, welche Möglichkeiten die Methode der Elektroenzephalographie (EEG) zur Untersuchung grammatischer Variation bietet. Dabei werden unter anderem lexikalische Variation relativ zu Frequenzeffekten, das Verhältnis von struktureller Variation und grammatischen Verletzungen, sowie die Rolle des Sprechers diskutiert. Es soll dadurch weniger das Verständnis bisheriger Ergebnisse oder der EEG-Methode an sich gefördert werden. Vielmehr sollen jene Grundlagen vermittelt werden, die nötig sind um ein EEG-Experiment zu konzeptualisieren, von der Ausarbeitung einer Fragestellung über die Parametrisierung der zu untersuchenden Faktoren, hin zur Generierung geeigneten Stimulusmaterials und Hypothesenbildung.
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