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Schau genau!
Wie auf Seite 21 in der Mini-SPATZENPOST musst du auch hier
genau schauen. Löse zunächst die Aufgaben 1 bis 4.
Vergleiche dann mit deinen Mitschülerinnen und Mitschülern.
1. Welche Linien sind länger? Übermale sie mit einem gelben Stift.
2. Und welche Linien sind hier länger? Übermale diese wieder gelb.
3. Welcher Kreis ist größer?
4.Schau genau. Was siehst du da?
Kreuze an. Oder täuschst du dich?
Hier geht es um den Kreis in der Mitte:
5.Sprecht über eure Erfahrungen, die
ihr auf dieser Seite gemacht habt.
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Ein Arbeitsblatt zur Zeitschrift Mini-SPATZENPOST, Ausgabe November 2015, Seite 21, Blatt 1 von 2
Redaktion: Günter Lusser © JUNGÖSTERREICH Zeitschriftenverlag, Innsbruck
Information für Lehrer/innen
➜ So könnten Sie das Arbeitsblatt einsetzen
Mit Hilfe des Blattes sollen die Kinder zunächst abstrakte Linien genau betrachten und vergleichen. Dabei werden sie erkennen, dass sie sich bei der optischen Wahrnehmung schon bei recht einfachen Wahrnehmungsinhalten täuschen können. Das kann verschiedene Ursachen haben. Bei der Lösung der Aufgaben auf Seite 21 in der
Mini-SPATZENPOST haben sie sich vielleicht – wie in der Wirklichkeit auch – aufgrund des Nebels getäuscht. Auf
dem Arbeitsblatt entstehen die optischen Täuschungen durch die bestimmte Anordnung der Linien und Felder.
Damit die Kinder nicht gleich vermuten, dass es sich bei den Aufgaben 1 bis 4 jeweils um dieselben sich entsprechenden Wahrnehmungsinhalte handelt, sollen sie diese zunächst selbstständig, auch in Partnerarbeit lösen.
Die Aufgabenstellungen suggerieren bewusst, dass es sich um jeweils unterschiedliche Längen bzw. Kreise handeln könnte, sodass sie gezwungen sind genau hinzusehen.
Nach der Bearbeitung des Blattes kann man die einzelnen Aufgaben besprechen und die Kinder von ihren Wahrnehmungen berichten lassen.
Die korrekten Lösungen kann man durch Abmessen mit einem Lineal oder mit Hilfe eines zugeschnittenen Papierstreifens beweisen.
Aufgabe 4:
Das berühmte Bild „Braut und Schwiegermutter“ wurde vom Sozialpsychologen Edwin Boring 1930 veröffentlicht, geht aber auf den Karikaturisten W. E. Hill 1915 zurück. Man könnte mit den Kindern, bevor sie das Bild gesehen haben, ein kleines psychologisches Experiment durchführen. Es soll ihnen verdeutlichen, dass wir uns in
unseren Wahrnehmungen, die unter anderem auch von persönlichen Vorerfahrungen gesteuert werden, täuschen
können: Die Klasse wird in zwei Gruppen geteilt. Der einen Gruppe zeigt man ein Bild einer jungen, der anderen
das einer alten Frau, und zwar so, dass keine Gruppe das Bild der anderen Gruppe sieht. Dann dürfen die Kinder
das Bild auf dem Arbeitsblatt betrachten und sagen, was sie da sehen. Das Ergebnis könnte verblüffend sein.
Das Betrachten des Bildes beruht auf dem Phänomen der Figur-Grund-Wahrnehmung, die die Kinder vor allem
im ersten Schuljahr in zahlreichen Übungen zur optischen Wahrnehmung (auch in der Mini-SPATZENPOST) trainieren. Hat man es geschafft die verschiedenen Figuren zu erkennen, pendelt das Auge zwischen beiden (hier der
Braut und der Schwiegermutter) hin und her, da beide Bilder nie gleichzeitig wahrgenommen werden können.
➜ Lösungen
In allen Aufgaben sind die dargestellten Linien genau gleich lang bzw. gleich groß.
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Ein Arbeitsblatt zur Zeitschrift Mini-SPATZENPOST, Ausgabe November 2015, Seite 21, Blatt 2 von 2
Redaktion: Günter Lusser © JUNGÖSTERREICH Zeitschriftenverlag, Innsbruck