Helaba Volkswirtschaft/Research WOCHENAUSBLICK 1. April 2016 Weniger Störfeuer REDAKTION Dr. Stefan Mitropoulos Tel.: 0 69/91 32-46 19 [email protected] HERAUSGEBER Dr. Gertrud R. Traud Chefvolkswirt/ Leitung Research Helaba Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/91 32-20 24 Telefax: 0 69/91 32-22 44 1 Die Woche im Überblick............................................................................................................. 1 1.1 Chart der Woche .................................................................................................................... 1 1.2 Wochen-Quartals-Tangente ................................................................................................... 2 1.3 Finanzmarktkalender KW 14 mit Prognosen .......................................................................... 3 2 Im Fokus...................................................................................................................................... 4 2.1 Aktien: Mit Luft nach oben ...................................................................................................... 4 2.2 Deutschland: Merkwürdige Industriedaten ............................................................................. 5 3 Charttechnik ............................................................................................................................... 6 4 Prognosetabelle ......................................................................................................................... 7 1 Die Woche im Überblick 1.1 Chart der Woche Christian Apelt, CFA Tel.: 0 69/91 32-47 26 Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. US-Dollar mit Anzeichen von Schwäche Index USD Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Der von vielen vorausgesagte Angriff auf die Euro-Dollar-Parität ist einmal mehr ausgeblieben. Stattdessen verzeichnete der Greenback eines seiner schwächsten Quartale seit Jahren. Die zögerliche Haltung der Fed hinsichtlich weiterer Zinserhöhungen wog stärker als die expansiven Maßnahmen der EZB oder der Bank of Japan. Auch viele Schwellenländerwährungen werteten z.T. deutlich gegenüber dem US-Dollar auf – geringfügig sogar der Chinesische Yuan! Der EuroDollar-Kurs tendierte jüngst an den oberen Bereich seines seit einem guten Jahr bestehenden Seitwärtsbandes von 1,05 bis 1,15. Ist die Dollar-Hausse damit schon beendet und droht eine markante Abwertung? Noch ist der US-Zinserhöhungszyklus nicht abgeschlossen. Sollte die Fed im weiteren Jahresverlauf die Zügel wieder anziehen, dürfte der Greenback einen Schub bekommen und der Euro-Dollar-Kurs an den unteren Bereich seines Bandes fallen. In den nächsten Wochen könnte es jedoch für den US-Dollar schwierig bleiben. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 . A P R I L 2 0 1 6 · © H E L A B A 1 W OCHENAUSBLICK Christian Apelt, CFA Tel.: 0 69/91 32-47 26 1.2 Wochen-Quartals-Tangente Das erste Quartal des Jahres bereitete an den Finanzmärkten Überraschungen: Die Aktienindizes schlossen überwiegend im roten Bereich. Ungeachtet der US-Zinswende im Dezember fielen die Renditen für Staatsanleihen in den USA und in Deutschland bzw. der Eurozone. Der US-Dollar erlitt den größten Quartalsverlust seit Jahren, nur noch unterboten von dem von “Brexit“-Sorgen geplagten Britischen Pfund. Spiegelbildlich wertete der Euro deutlich auf. Noch stärkere Zuwächse verzeichneten die Währungen einiger Rohstofferzeuger, größter Gewinner am Devisenmarkt war ausgerechnet der Real aus dem krisengeplagten Brasilien. Die Rohölpreise lagen trotz des zwischenzeitlichen Absturzes am Quartalsende im Plus. Aktien litten unter Konjunktursorgen, können sich aber allmählich davon befreien. Die US-Notenbankchefin Yellen untermauerte jüngst ihre zögerliche Haltung hinsichtlich Zinserhöhungen – dies erklärt z.T. die Entwicklung bei Treasuries und dem US-Dollar sowohl in der zurückliegenden Woche als auch im Quartal. In der Berichtswoche sollten sich die Impulse seitens der Konjunkturindikatoren in Grenzen halten. Aus Deutschland kommen Daten aus der Industrie, die zuletzt aber Verzerrungen unterlagen (S. 5). In den USA sind die Highlights der ISM-Index aus dem Nicht-Verarbeitenden Gewerbe sowie die Außenhandelsdaten. Mehr Interesse könnten das Sitzungsprotokoll der Federal Reserve sowie zahlreiche Reden von Notenbankvertretern wecken. Ob damit die merklich gesunkenen Zinserhöhungserwartungen wieder Schwung bekommen, ist offen. Ungeachtet einiger verbesserter Stimmungsindikatoren dürfte das US-Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal nicht gerade üppig zulegen. Zumindest besteht aber die Hoffnung, dass sich in den USA die konjunkturelle Dynamik im Jahresverlauf wieder beschleunigt. Damit könnten auch manche Trends aus dem ersten Quartal drehen. Sollte die Fed dann tatsächlich Ernst machen mit weiteren Zinsanhebungen, dürften Treasuries – und im Windschatten die Bundesanleihen – leiden. Auch der US-Dollar, dem im Moment selbst eine extrem expansive EZB-Geldpolitik kaum noch helfen kann, dürfte einen Schub bekommen. An den Aktienmärkten sollten die dann helleren Wachstumsperspektiven ausschlaggebend sein, während die Anleger derzeit noch vorsichtig agieren (S. 4). Bis es jedoch soweit ist, gilt es die Unsicherheitsfaktoren aus dem ersten Quartal in den Hintergrund zu drängen. Dazu gehören neben einem scheinbar zu niedrigen Rohölpreis die wirtschaftliche Situation in China und anderen Schwellenländern sowie die politischen Entwicklungen in Europa und den USA. Finanzmarktrückblick und -prognosen Veränderung seit... 31.12.2015 24.03.2016 aktueller Stand* jeweils gg. Euro, % jeweils gg. Euro Q2/2016 Q3/2016 Q4/2016 US-Dollar -4,6 -1,8 1,14 1,15 1,10 1,05 Japanischer Yen 2,0 -1,5 128 129 130 131 Britisches Pfund -7,0 -0,4 0,79 0,75 0,73 0,70 Schweizer Franken -0,6 -0,4 1,09 1,10 1,10 1,10 in Bp 3M Euribor 3M USD Libor -11 % 0 -0,24 -0,25 -0,25 -0,25 1 0 0,63 0,90 1,10 1,40 10 jähr. Bundesanleihen -48 -3 0,15 0,40 0,50 0,80 10 jähr. Swapsatz -44 -2 0,56 0,75 0,85 0,85 10 jähr. US-Treasuries -50 -13 1,77 2,00 2,30 2,70 10.700 11.200 12.000 % DAX -7,2 Index 1,2 9.966 % Brentöl $/B Gold $/U 6,2 -2,1 40 16,1 1,3 1.233 *Schlusskurse vom 31.03.2016 40 47 48 1.150 1.250 1.200 Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 . A P R I L 2 0 1 6 · © H E L A B A 2 W OCHENAUSBLICK 1.3 Finanzmarktkalender KW 14 mit Prognosen Zeit Land Periode Indikator HelabaBloom berg Vorperiode Prognose Consensus Montag, 04.04.2016 11:00 EZ Feb Erzeugerpreise % m/m % y/y -0,5 -4,0 -0,6 -4,0 -1,0 -2,9 11:00 EZ Feb Arbeitslosenquote; % 10,3 10,3 10,3 15:30 US 16:00 US -2,0 -1,7 1,6 Boston Fed Präsident Rosengren Feb Aufträge in der Industrie; % m/m Dienstag, 05.04.2016 01:00 US Minneapolis Fed Präsident Kashkari 07:00 US Chicago Fed Präsident Evans 08:00 DE Feb Auftragseingänge % m/m, s.a. % y/y, s.a. 0,5 2,5 0,4 k.A. -0,1 1,0 11:00 EZ Feb Einzelhandelsumsätze % m/m, s.a. % y/y, s.a. -0,2 1,7 0,1 1,9 0,4 2,0 14:30 US Feb Handelsbilanzsaldo, Mrd. $ -45,0 -46,3 -45,7 März ISM-Index außerhalb des Verarbeitenden Gew erbes 54,0 54,0 53,4 Feb Industrieproduktion % m/m, s.a. % y/y, s.a. -1,5 0,8 -2,0 k.A. 3,3 2,3 270 k.A. 276 18,0 / 14,0 18,2 / 16,4 13,3 / 13,2 16:00 US Mittw och, 06.04.2016 08:00 DE 18:20 US Cleveland Fed Präsidentin Mester 20:00 US FOMC Minutes Donnerstag, 07.04.2016 14:30 US 23:30 US 02. Apr Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung, Tsd Fed Präsidentin Yellen Freitag, 08.04.2016 02:15 US 08:00 DE Kansas City Fed Präsidentin George Feb Handels-/Leistungsbilanz, Mrd. €, n.s.a. Quellen: B lo o mberg, Helaba Vo lkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 . A P R I L 2 0 1 6 · © H E L A B A 3 W OCHENAUSBLICK 2 Im Fokus Markus Reinwand, CFA Tel.: 069/91 32-47 23 2.1 Aktien: Mit Luft nach oben Traditionell zählt das erste Quartal zur saisonal stärksten Phase des Jahres. Trotz der Erholung der vergangenen Wochen haben es die meisten Indizes nicht in die Pluszone geschafft. Günstige Bewertung und konjunkturelle Lichtblicke sprechen für mittelfristig weiter steigende Notierungen. Nachlassende Störfeuer Aktien konnten seit den Jahrestiefstständen im Februar zeitweilig deutlich zulegen und damit einen Teil der Verluste vom Jahresanfang wettmachen. Die ausgeprägten Wachstumsängste haben sich mit der Stabilisierung der Rohstoffpreise wieder etwas gelegt. Auch die Anzahl negativer Konjunkturüberraschungen ist in den Industrieländern sichtbar, in den Schwellenländern zumindest leicht gesunken. Damit hat sich auch die zwischenzeitlich recht ausgeprägte Nervosität der Anleger zurückgebildet. Das Gros der weltweit führenden Börsenbarometer beendete das erste Quartal dennoch mit einem Minuszeichen. Anleger halten sich noch zurück Abweichung vom Mittel in Standardabweichungen 2,5 2,0 Sentix-Umfrage Aktiengewichtung (linke Skala) DAX (rechte Skala) 1,5 1,0 0,5 0,0 -0,5 -1,0 -1,5 -2,0 -2,5 Klassischer „Erholungsfahrplan“ intakt Index 13000 12000 11000 10000 9000 8000 7000 6000 5000 4000 3000 2000 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 Quellen: sentix, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research DAX nach 20 %-Rückgang in aktuellen Kursen 15000 DAX-Verlauf nach 20%-Rückgang ohne Rezession 14000 15000 14000 13000 aktuell (ab 24.08.2015) 12000 13000 Durchschnitt (1987, 1998, 2011) 12000 11000 11000 10000 10000 9000 9000 Min-Max-Spanne 8000 8000 7000 7000 0 +3M +6M +9M +12M +15M Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Obwohl die EZB auf ihrer letzten Sitzung noch einmal nachgelegt hat, ist die Erholung bei Aktien zuletzt etwas ins Stocken geraten. Wenngleich sich mit der Ausweitung des EZB-Kaufprogramms der Anlagenotstand weiter verschärft, scheuen die meisten Anleger noch davor zurück, bei Aktien deutlich offensiver zu werden. Der hohe Anteil neutral positionierter Investoren ist Ausdruck der nach wie vor herrschenden Unsicherheit. Dies kann sich durchaus positiv auswirken: Da Aktien alles andere als überhitzt sind, stehen bei wieder günstigerer Datenlage wahrscheinlich spürbare Kurszuwächse ins Haus. Immerhin notiert die überwiegende Zahl der Einzeltitel in den europäischen Indizes unterhalb der 200-Tage-Linie. Für größere Engagements mangelt es aus Sicht vieler Marktteilnehmer offensichtlich aber noch an kritischer Masse aus dem fundamentalen Umfeld. Attraktives Chance-Risiko-Profil Dies ist für die erste Phase einer Erholung nicht ungewöhnlich. Schließlich laufen Aktien dem Konjunktur- und Gewinnzyklus voraus. So erreichten beispielsweise deutsche Standardwerte in den Zyklen seit 1965 im Durchschnitt drei Monate vor dem Tief der ifo-Geschäftserwartungen ihren Boden. Bei den Schätzungen für die Unternehmensgewinne der kommenden 12 Monate überwiegen derzeit noch die Abwärtsrevisionen. Das Ausmaß ist jedoch überschaubar. Insbesondere deutsche und europäische Blue-Chips sind auf Basis der gängigsten Kennziffern (Kurs-GewinnVerhältnis, Kurs-Cashflow-Verhältnis, Kurs-Buchwert-Verhältnis und Dividendenrendite) derzeit moderat, im Vergleich zu Staatsanleihen sogar ausgesprochen attraktiv bewertet. Hoffnung machen zudem die Stabilisierungsansätze bei den ZEW-Konjunkturerwartungen und dem ifoGeschäftsklimaindex. Sollten sich – wie von uns erwartet – die Wellblechkonjunktur der vergangenen Jahre fortsetzen und die Frühindikatoren in den kommenden Monaten nach oben drehen, dürften Aktien dem klassischen Erholungsmuster nach früheren Bärenmärkten folgen und bis Jahresende deutlich zulegen. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 . A P R I L 2 0 1 6 · © H E L A B A 4 W OCHENAUSBLICK Dr. Stefan Mütze Tel.: 0 69/91 32-38 50 2.2 Deutschland: Merkwürdige Industriedaten Trotz eines voraussichtlich positiven Wachstumsbeitrages der deutschen Industrie im ersten Quartal ist vorerst nicht mit einer deutlichen Belebung zu rechnen. Der Konsum hingegen trägt weiter. Noch keine grundlegende Besserung in der deutschen Industrie Die deutsche Industrieproduktion ist im Januar um sage und schreibe 3,3 % gegenüber Vormonat angestiegen. Dies ist der höchste Zuwachs seit September 2009, als es nach der dramatischen Wirtschafts- und Finanzkrise zu einer Aufholrally kam. Deutliche Zuwächse bei Investitionsgütern haben hierzu beigetragen. Merkwürdigerweise ist die Leistung des Hoch- und Tiefbaus um 1,7 % gesunken, während die gesamten Bauaktivitäten um 7 % (!) zulegten. Korrekturen sind also nicht ausgeschlossen. Ein Gutteil der Auftragsbestände müsste jetzt abgearbeitet sein. Da die Auftragseingänge einen derartigen Schub nicht erklären, dürfte die Industrieproduktion im Februar mit großer Wahrscheinlichkeit zurückgehen. Die Auftragslage der deutschen Industrie ist weiterhin eher verhalten. Die Bestellungen schwanken im Seitwärtstrend, der sich 2014 herausgebildet hat. So führt die lebhafte Konsumnachfrage in Deutschland nicht zu einer stärkeren inländischen Industrienachfrage. Dies ist auch nicht zu erwarten, da nur 14,3 % der Bruttowertschöpfung im Produzierenden Gewerbe auf Konsumgüter entfallen. Entscheidend sind Investitions- und Vorleistungsgüter mit rund 65 %. Hinzu kommen die Bautätigkeit und die Erzeugung von Energie. Lange Zeit wurde die deutsche Industrie von den Bestellungen aus der Nicht-Eurozone beflügelt. Spätestens seit 2015 musste aufgrund des schwächeren Wachstums in China sowie des dort geänderten Wachstumsmodells hin zu einer Konsum orientierten Dynamik und wegen der Schwellenländerkrisen ein Gang zurückgeschaltet werden. Auch die Erholung in der Eurozone kommt in den deutschen Unternehmen bislang nur abgeschwächt an. Mit Ausnahme Spaniens ist dieser Aufschwung im Wesentlichen konsumbasiert, die Investitionstätigkeit hingegen bleibt zurückhaltend. Branchen wie der Maschinenbau oder die Elektrotechnik können hiervon nur unterdurchschnittlich profitieren. Erfreulicherweise entwickelt sich der europäische Kfz-Markt sehr positiv. Unter diesen Umständen dürfte die deutsche Industrieproduktion 2016 mit weniger als 1 % nur verhalten zunehmen. Schub aus der Bauwirtschaft Es geht aufwärts im europäischen Einzelhandel Index: 2010 = 100 Reale Einzelhandelsumsätze, Index: Januar 2010 = 100 Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Niedrige Preise und positive Arbeitsmärkte helfen dem Konsum Die Einzelhandelsumsätze der Eurozone legen seit 2014 zu. Zuvor hatten vor allem die ehemaligen Krisenländer Spanien und Italien gebremst. Die „verschwundene Inflation“ kommt den Konsumenten zugute. Bereits geringe Tariflohnerhöhungen schlagen sich so in realen Einkommenssteigerungen nieder. Auch der deutsche Einzelhandel entwickelt sich trotz des jüngsten Rückgangs erfreulich, nicht zuletzt wegen deutlicher Tarifanhebungen und einer außergewöhnlich starken Zuwanderung im vergangenen Jahr. Die Rahmenbedingungen für den Konsum bleiben auch 2016 günstig. Trotz des deutlichen Anstiegs des Ölpreises in den vergangenen Wochen dürften die Verbraucherpreise in der Eurozone 2016 mit 0,5 % kaum zulegen. Die Arbeitsmärkte verbessern sich mittlerweile nicht mehr nur in Deutschland und Spanien. Die Beschäftigung nimmt beispielsweise auch in Frankreich zu, allerdings reicht dies aufgrund des Bevölkerungszuwachses nicht aus, die Arbeitslosigkeit dort zu senken. Der Rückgang des deutschen Einzelhandelsumsatzes im Februar lässt auch für den gesamten Währungsraum ein kleines Minus erwarten. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 . A P R I L 2 0 1 6 · © H E L A B A 5 W OCHENAUSBLICK 3 Charttechnik Bund-Future: Dynamik lässt nach Widerstände: 163,84 164,00 165,22 MACD Unterstützungen: 162,22 161,05 160,81 Bund-Future (daily) Die Anstiegsdynamik hat zuletzt nachgelassen und so ist es dem Future bislang nicht gelungen, das Kontrakthoch bei 164,00 zu überwinden. Das Gesamtbild bleibt aber konstruktiv. Erst Kurse unterhalb von 162,20 und folgend 160,81/161,05 würden die technische Situation deutlich trüben. Danach sieht es derzeit aber nicht aus. Die Kaufsignale sind intakt, nur das geringe Niveau des ADX mahnt vor zu viel Optimismus. Kurse oberhalb von 164,00 würden Potenzial bis 165,22 eröffnen und ein Schließen des Kursgaps beim letzten Kontraktwechsel begünstigen. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ulrich Wortberg (Tel.: 069/9132-1891) Euro: Aufwärtstrend gibt Richtung vor Widerstände: Unterstützungen: MACD EUR-USD (daily) 1,1470 1,1345 1,1548 1,1280 1,1670 1,1215 Der Euro hat sich im Wochenverlauf befestigt, sodass der seit Dezember bestehende Aufwärtstrend weiterhin die Richtung vorgibt. Die Indikatoren sind positiv zu werten, sowohl im Tages- als auch im Wochenchart. Insofern kann es zum Test des Widerstandsbereichs 1,1470/1,1495 kommen, zumal das markante Februarhoch bei 1,1375 bereits überwunden wurde. Eine erste Unterstützung liegt bei 1,1345. Entscheidend sind aber der Aufwärtstrend bei 1,1115 und der Bereich 1,1040/60. Hier liegen diverse Hoch- und Tiefpunkte sowie die 200-Tageslinie. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ulrich Wortberg (Tel.: 069/9132-1891) DAX: Erneutes Scheitern an Widerständen Widerstände: Ichimoku DAX (daily) Unterstützungen: 10.075 10.137 10.245 9.672 9.620 9.570 Dem DAX ist es wiederholt nicht gelungen, die massiven Widerstände im Bereich von 10.075/10.090/10.137 Zählern zu überwinden. Bei diesen handelt es sich um das 50 %Fibonacci-Retracement, die 100-Tage-Linie sowie eine steigende Gann-Linie. Da das letzte Impulshoch zudem von negativen Divergenzen begleitet wurde, werden immer mehr Schwächeanzeichen sichtbar. Insofern nehmen die Abwärtsrisiken deutlich zu. Insbesondere wenn die mediane Line des Price-Range-Channels (9.835) und die fallende Gann-Linie (9.672) unterschritten werden, ist dies der Fall. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388) Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf einer charttechnischen Analyse. Unsere fundamentalen Analysen gehen in diese Betrachtung nicht ein. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 . A P R I L 2 0 1 6 · © H E L A B A 6 W OCHENAUSBLICK 4 Prognosetabelle Euroland Bruttoinlandsprodukt Verbraucherpreise reale Veränderung gg. Vorjahr, % Veränderung gg. Vorjahr, % 2014 2015 2016p 2017p 2014 2015 2016p 2017p 0,9 1,5 1,6 1,6 0,4 0,0 0,5 1,5 Deutschland* 1,6 1,4 1,7 1,5 0,9 0,2 0,7 1,6 Frankreich 0,2 1,1 1,3 1,5 0,6 0,1 0,5 1,5 Italien -0,3 0,8 1,2 1,5 0,2 0,1 0,4 1,4 Spanien 1,4 3,2 2,5 2,0 -0,2 -0,6 0,1 1,4 Niederlande 1,0 2,0 1,5 2,0 0,3 0,2 0,8 1,3 Österreich 0,4 0,9 1,4 1,5 1,7 0,9 1,2 1,7 Griechenland 0,7 -0,4 0,0 1,5 -1,4 -1,0 0,5 1,0 Portugal 0,9 1,5 1,5 1,8 -0,2 0,5 0,5 1,0 Irland 5,2 7,8 5,0 3,8 0,3 0,0 0,4 1,5 Großbritannien 2,9 2,3 2,2 1,8 1,5 0,1 0,8 2,2 Schw eiz 1,9 0,8 1,2 1,6 -0,1 -1,1 -0,5 0,6 Schw eden 2,3 4,1 3,4 2,6 -0,2 0,0 0,7 1,7 Norw egen 2,2 1,6 1,3 1,8 2,0 2,1 2,5 2,2 Polen 3,3 3,6 3,4 3,3 0,0 -0,9 0,0 2,0 Ungarn 3,7 2,9 2,5 2,5 -0,2 -0,1 1,2 2,5 Tschechien 2,0 4,3 2,4 2,6 0,4 0,3 0,9 1,8 Russland 0,6 -3,7 -1,5 1,5 7,8 15,5 8,5 6,0 USA 2,4 2,4 2,5 2,5 1,6 0,1 1,6 2,5 Japan -0,1 0,5 0,7 0,5 2,7 0,8 0,4 1,8 Asien ohne Japan 5,7 5,3 5,1 5,0 3,6 2,5 3,0 3,5 China 7,3 6,9 6,5 6,0 2,1 1,5 1,7 2,4 Indien 7,2 7,0 6,8 6,5 6,7 4,9 5,1 5,5 1,3 0,0 0,3 2,0 10,7 13,0 15,0 11,0 0,1 -3,8 -3,0 1,0 6,3 9,0 8,9 6,0 3,2 2,9 3,0 3,2 3,1 2,8 3,2 3,4 Lateinamerika Brasilien Welt p = Prognose; * kalenderbereinigt Quellen: EIU, Macrobond, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 . 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