Helaba Volkswirtschaft/Research WOCHENAUSBLICK 20. Mai 2016 Eine gute Nachricht REDAKTION Dr. Stefan Mitropoulos Tel.: 0 69/91 32-46 19 [email protected] HERAUSGEBER Dr. Gertrud R. Traud Chefvolkswirt/ Leitung Research Helaba Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/91 32-20 24 Telefax: 0 69/91 32-22 44 1 Die Woche im Überblick............................................................................................................. 1 1.1 Chart der Woche .................................................................................................................... 1 1.2 Wochen-Quartals-Tangente ................................................................................................... 2 1.3 Finanzmarktkalender KW 21 mit Prognosen .......................................................................... 3 2 Im Fokus...................................................................................................................................... 4 2.1 Devisen: Fed sorgt für Bewegung .......................................................................................... 4 2.2 Deutschland: Hohes Tempo von Q1 nicht durchzuhalten ...................................................... 5 3 Charttechnik ............................................................................................................................... 6 4 Prognosetabelle ......................................................................................................................... 7 1 Die Woche im Überblick 1.1 Chart der Woche Patrick Franke Tel.: 0 69/91 32-47 38 USA: Das Vorwahlrennen ist (praktisch) gelaufen Zahl der Parteitagsdelegierten und Schwelle für absolute Mehrheit 1400 3000 Republikaner (linke Skala): 1237 Demokraten (rechte Skala): 2383 1200 1000 2500 2000 800 1500 600 1000 400 500 200 0 0 Trump Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. Cruz Rubio Clinton Sanders Quellen: CNN, Helaba Volkswirtschaft/Research Mit den Vorwahlen in Oregon und Kentucky haben Hillary Clinton und Donald Trump fast die Zahl der Parteitagsdelegierten erreicht, die für eine Ernennung zum Präsidentschaftskandidaten ihrer jeweiligen Partei erforderlich ist. Obwohl die Demokratin laut Umfragen und Wettquoten die klare Favoritin für die Nachfolge von Barack Obama im Amt des US-Präsidenten ist, hat der Außenseiter Trump bereits durch seine Erfolge im Vorwahlkampf der Republikaner überrascht. Über Clintons Wahlkampf schwebt zudem das Damoklesschwert einer Anklage wegen regelwidrigen Verhaltens als Außenministerin. Ein Wahlsieg des Unternehmers ist daher zwar nicht wahrscheinlich, aber auch nicht ausgeschlossen. Allerdings vermitteln seine bisher im Wahlkampf gemachten Äußerungen nur eine sehr ungenaue Idee davon, welche Politikansätze er im Weißen Haus verfolgen würde. Wir werden im Laufe des Tages eine ausführliche Publikation zu diesem Thema veröffentlichen. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 2 0 . M A I 2 0 1 6 · © H E L A B A 1 W OCHENAUSBLICK Claudia Windt Tel.: 0 69/91 32-25 00 1.2 Wochen-Quartals-Tangente Das Ringen mit der magischen Grenze von 10.000 Punkten geht in die nächste Runde. Obwohl sich die fundamentalen Perspektiven gegenüber Jahresbeginn aufgehellt haben, konnte der deutsche Leitindex DAX bis zuletzt nicht in die Gewinnzone vordringen. Zu Jahresbeginn waren Dividendentitel in schwieriges Fahrwasser geraten, da sich die US-Wirtschaft in einer Konjunkturdelle befand und die Fed ihren Zinsanhebungskurs aussetzte. Der rückläufige Ölpreis, den die Anleger als synonym für eine schwache Weltwirtschaft ausmachten, marschierte nahezu parallel mit Aktien gen Süden. Zwar erholten sich Aktien zusammen mit dem Ölpreis, zuletzt haben sich Dividendentitel jedoch etwas abgekoppelt. Das jüngste Sitzungsprotokoll der US-Notenbank überraschte die Marktteilnehmer mit einer unerwartet hohen Neigung, den Leitzins schon kurzfristig anzuheben. Nun soll die Kombination aus Zinserhöhung und steigendem Ölpreis eine Belastung für Aktien sein? Gleichzeitig signalisierte die EZB in ihrem Sitzungsprotokoll, dass sie weiter auf Sicht fährt. Sie wird ihren Expansionsgrad erst dann nochmals steigern, wenn sich die Konjunktur bzw. das Umfeld an den Finanzmärkten eintrüben sollte. Der US-Dollar (S. 4) konnte einen erheblichen Wochengewinn verbuchen, zugleich gerieten die US-Rentenmärkte unter Druck, während die europäischen fast unverändert aus der Handelswoche gehen. Die globale Konjunkturdynamik zieht allmählich an. In den USA dürfte in der Berichtswoche das Bruttoinlandsprodukt für Q1 in der zweiten Schätzung nach oben revidiert werden. Im Euroraum und speziell in Deutschland (S. 5) stellt sich die fundamentale Lage anders dar. So zeichnet sich ab, dass Deutschland zwar das hohe Wachstumstempo über Potential zu Jahresbeginn nicht halten wird, zugleich dürften die Frühindikatoren aber in der Berichtswoche – speziell der ifoGeschäftsklimaindex – bestätigen, dass die Wirtschaft weiter entlang ihres Potentialpfades expandieren kann. Für den DAX sollte dies ausreichen, die Marke von 10.000 wieder ins Visier zu nehmen. Woher rührt also die Skepsis der Anleger? Es sind wohl eher die politischen Unsicherheiten, die derzeit belasten. Diese kommen weniger aus den USA, obwohl der Wahlkampf (S. 1) auch dort die Kapitalmärkte beschäftigen dürfte. Mehr Unwohlsein besteht im Euroraum: Die Abstimmung der Briten über den Verbleib in der EU rückt näher und gleichzeitig nimmt in vielen Ländern die Zustimmung über den Kurs der Währungsunion ab. Sollte die Fed trotz dieser politischen Unsicherheiten den Mut für eine Zinserhöhung aufbringen, wäre dies eine gute Nachricht. Finanzmarktrückblick und -prognosen Veränderung seit... 31.12.2015 12.05.2016 aktueller Stand* jeweils gg. Euro, % jeweils gg. Euro Q2/2016 Q3/2016 Q4/2016 US-Dollar -3,1 1,6 1,12 1,15 1,10 1,05 Japanischer Yen 6,2 0,8 123 129 130 131 Britisches Pfund -3,9 2,7 0,77 0,75 0,73 0,70 Schweizer Franken -1,9 -0,5 1,11 1,10 1,10 1,10 in Bp 3M Euribor % -13 0 -0,26 -0,25 -0,25 -0,25 2 1 0,64 0,70 0,90 1,10 10 jähr. Bundesanleihen -46 2 0,17 0,40 0,50 0,70 10 jähr. Swapsatz -43 2 0,57 0,75 0,85 1,00 10 jähr. US-Treasuries -42 10 1,85 2,00 2,30 2,50 10.700 11.200 12.000 45 47 48 1.250 1.280 1.300 3M USD Libor % DAX -8,8 Index -0,7 9.796 % Brentöl $/B 30,9 1,5 49 Gold $/U 18,2 -0,7 1.255 *Schlusskurse vom 19.05.2016 Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 2 0 . M A I 2 0 1 6 · © H E L A B A 2 W OCHENAUSBLICK 1.3 Finanzmarktkalender KW 21 mit Prognosen Zeit Land Periode Indikator HelabaBloom berg Vorperiode Prognose Consensus Montag, 23.05.2016 09:30 09:30 10:00 DE DE EZ 10:00 EZ 12:15 US 14:00 US 16:00 EZ Mai Einkaufsmanagerindex (Verarb. Gew erbe, Vorabschätzung) 52,0 52,0 51,8 Mai Einkaufsmanagerindex (Dienstleistungen, Vorabschätzung) 54,7 54,5 54,5 Mai Einkaufsmanagerindex Verarb. Gew erbe 51,9 51,9 51,7 Mai Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen 53,3 53,2 53,1 -9,0 -9,0 -9,3 St. Louis Fed Präsident Bullard San Francisco Fed Präsident Williams Mai EU-Kommission; Saldo: Konsumentenvertrauen Dienstag, 24.05.2016 00:30 US 08:00 DE 11:00 16:00 Philadelphia Fed Präsident Harker Q1 BIP detailliert % q/q, s.a., kalenderbereinigt % y/y, s.a., kalenderbereinigt 0,7 1,6 0,7 1,6 0,3 1,3 DE Mai ZEW-Indikator 12.0 12,0 11,2 US Apr Neubauverkäufe, Tsd. (JR) 525 520 511 Mittw och, 25.05.2016 08:00 DE Jun GfK-Konsumklima, Index 10:00 DE Mai ifo-Geschäftsklima 9,8 9,7 9,7 106.8 106,8 106,6 15:00 US Philadelphia Fed Präsident Harker 17:40 US Minneapolis Fed Präsident Kashkari Auftragseingang langlebige Güter, % m/m 0,0 0,3 0,8 Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung, Tsd 270 k.A. 278 Q1 BIP (1. Revision), % q/q (JR) 1,1 0,8 0,5 Donnerstag, 26.05.2016 G7-Gipfel der Staats- und Regierungschefs in Ise-Shima (Japan) , bis 27.5. 12:10 US St. Louis Fed Präsident Bullard 14:30 US Apr 14:30 US 21. Mai Freitag, 27.05.2016 14:30 US im Laufe der Woche 08:00 DE Apr Importpreise % m/m % y/y 0,3 -6,2 0,3 -6,2 0,7 -5,9 08:00 DE Apr Einzelhandelsumsatz % m/m, real s.a. % y/y, real s.a. 1,0 1,5 k.A. k.A. -1,4 0,5 Quellen: B lo o mberg, Helaba Vo lkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 2 0 . M A I 2 0 1 6 · © H E L A B A 3 W OCHENAUSBLICK 2 Christian Apelt, CFA Tel.: 0 69/91 32-47 26 Im Fokus 2.1 Devisen: Fed sorgt für Bewegung Die Federal Reserve gibt dem US-Dollar Unterstützung auf breiter Front, indem sie weitere Zinserhöhungen thematisiert. Noch stärker erweist sich aber das Britische Pfund, da die Ängste vor dem EU-Referendum nachlassen. Kaum haben sich viele Marktteilnehmer von den Trends des letzten Jahres verabschiedet, geben diese scheinbar ein Comeback. Der US-Dollar profitiert nun doch wieder von der geldpolitischen Divergenz. Der Chinesische Yuan zeigt zumindest leichte Anzeichen von Schwäche. Rohstoffwährungen wie der Australische Dollar bzw. einige Schwellenländerwährungen wie der Südafrikanische Rand oder der Mexikanische Peso gaben deutlich nach. Das Britische Pfund gehörte dagegen zu den Gewinnern. Fed betont Zinserhöhungen Vor allem sorgte die Federal Reserve für Bewegung. Die US-Notenbank machte klar, dass Zinserhöhungen sehr wohl noch auf der Agenda stehen, sogar der Juni-Termin sei möglich. Zwar wird sich die Fed vermutlich etwas mehr Zeit lassen, aber im Laufe des zweiten Halbjahres dürfte sie ihren Leitzins wieder anheben. Die Geld- und Kapitalmärkte unterschätzen die Wahrscheinlichkeit noch, zumal die jüngsten US-Konjunkturindikatoren positiver ausfielen. Auch wenn die EZB nicht nachlegen dürfte, so divergieren die Geldpolitiken insgesamt noch. Der Euro-Dollar-Kurs ist von der langfristigen Markttechnik mittlerweile nicht mehr überverkauft, viele spekulative Anleger haben ihre Wetten auf den Greenback zurückgefahren. Damit besteht auch von dieser Seite Potenzial für einen steigenden US-Dollar. Der Euro-Dollar-Kurs dürfte bis Jahresende wieder in den unteren Bereich des Seitwärtsbandes von 1,05 bis 1,15 fallen. Die langfristig hohe Bewertung begrenzt das Kurspotenzial für die US-Währung. Außerdem bergen die US-Präsidentschaftswahlen Risiken für den Dollar. US-Renditevorteil nimmt wieder zu USD „Brexit“-Sorgen lassen nach %-Punkte GBP %, implizite Wahrscheinlichkeit* 0,84 0,82 45 Wettchancen "Brexit" 40 0,80 0,78 35 0,76 30 0,74 0,72 25 0,70 0,66 Jul 15 Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Buchmacher rechnen nicht mehr mit „Brexit“ 20 EUR-GBP (linke Skala) 0,68 15 Sep 15 Nov 15 Jan 16 Mrz 16 Mai 16 * auf Basis von Ladbrokes-Wettquoten Quellen: Oddschecker, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Ein anderes politisches Ereignis scheint an Dramatik zu verlieren. Für das am 23. Juni anstehende britische Referendum über die EU-Mitgliedschaft signalisieren Umfragen eine leichte, aber keinesfalls eindeutige Tendenz zu Gunsten eines Beibehalts. Bei den Buchmachern hingegen scheint das Rennen mit einem positiven Entscheid zur EU mit einer Wahrscheinlichkeit von 79 % fast schon gelaufen. Die Erholung des Britischen Pfunds dürfte aber erst nach einem „Ja“ zur EU an Dynamik zulegen. Eine etwas reduzierte Risikoneigung an den Finanzmärkten drückte zuletzt viele Schwellenländerwährungen. Politische Unsicherheiten haben in einigen Ländern dazu beigetragen. Die Rohstoffpreise dagegen zeigten ein gemischtes Bild. Seit Jahresanfang notieren jedoch viele Schwellenländerwährungen gegenüber dem US-Dollar noch im Plus. Auch bei weiteren US-Zinserhöhungen dürfte das Schlimmste für diese Devisen ausgestanden sein. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 2 0 . M A I 2 0 1 6 · © H E L A B A 4 W OCHENAUSBLICK Dr. Stefan Mütze Tel.: 0 69/91 32-38 50 2.2 Deutschland: Hohes Tempo von Q1 nicht durchzuhalten Die deutsche Wirtschaft hat im ersten Vierteljahr mit starkem Wachstum überrascht. Dieses ist allerdings durch Sondereffekte überzeichnet. Die nächsten Quartale dürften etwas schwächer ausfallen, trotz eines im Mai voraussichtlich leicht optimistischeren Geschäftsklimas. Konsum und Investitionen haben das Wachstum getragen Die deutsche Wirtschaft wuchs zu Jahresbeginn sehr stark. Einer ersten Berechnung des Statistischen Bundesamtes zufolge stieg das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Vierteljahr um 0,7 % gegenüber dem Vorquartal. Die detaillierten Ergebnisse in der Berichtswoche werden zeigen, dass vor allem der Konsum, aber auch Bau- und Ausrüstungsinvestitionen das Wachstum getragen haben. Zwar sind die Exporte nach dem Rückgang in Q4 wieder angestiegen. Noch dynamischere Importe führten jedoch letztendlich zu einem negativen Wachstumsbeitrag. Das starke Wachstum in Q1 wird im weiteren Jahresverlauf nicht zu halten sein. So dürften die Kaufkraftsteigerung und damit der Konsumzuwachs aufgrund des zuletzt gestiegenen Ölpreises nun etwas geringer ausfallen. Auch die Bauinvestitionen werden im zweiten Quartal voraussichtlich einen Gang zurückschalten. Zu Jahresbeginn hatte der milde Winter die Bautätigkeit befördert. Dieser Effekt fällt jetzt weg, insbesondere wenn es zusätzlich zu Vorzieheffekten gekommen ist. Nicht zuletzt sollten auch die Staatsausgaben im weiteren Jahresverlauf weniger dynamisch zunehmen, 1 nachdem sich der Flüchtlingszustrom deutlich verringert hat. Aus diesem Grund haben wir unsere bislang optimistische BIP-Prognose von kalenderbereinigt 1,7 % für 2016 nicht erhöht. Das positive Ergebnis für Q1 hat sie nur realistischer werden lassen. Ein Anstieg des mittelfristigen Wachstumstempos setzt einen deutlich an Fahrt gewinnenden Investitionszyklus voraus. Der Druck auf die Gewinne sowie politische Unsicherheiten wie beispielsweise der drohende Brexit halten Unternehmen aber vom Durchstarten bislang ab. Nach kräftigen Zuwächsen meist schwächer Auch ifo lässt keinen Raum für noch mehr Dynamik Reales deutsches BIP, gg. Vq., saison- u. kalenderbereinigt* Index *ab Q2 2016 eigene Prognose Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Frühindikatoren bestätigen Wachstumsbild % gg. Vj. Die in der Berichtswoche anstehenden Frühindikatoren dürften die solide Verfassung der deutschen Wirtschaft bestätigen. Für den Berichtsmonat Mai liegen bislang nur die sentix-Befragungen bei Finanzanalysten vor, die sowohl für Deutschland als auch für die Eurozone eine nur geringfügige Verbesserung der Einschätzung erbrachten. Dies signalisiert auch für den ZEW-Index einen verhaltenen Anstieg. Das ifo-Geschätsklima sollte positiver ausfallen. Nachdem die Erwartungen der Unternehmen am Jahresanfang zurückgegangen waren, hat bereits im April eine zögerliche Besserung eingesetzt. Dieser Rücksetzer war bei der Einschätzung der aktuellen Lage nicht festzustellen. Die zuletzt gestiegenen Auftragseingänge der Industrie sollten das Geschäftsklima im Mai insbesondere im wichtigen Verarbeitenden Gewerbe gehoben haben. Der jüngste Anstieg des Ölpreises muss dem nicht widersprechen. Das Niveau ist mit unter 50 US-Dollar pro Barrel weiterhin sehr niedrig. Positiver dürfte da schon wirken, dass der Rückgang der Exporte in die Volksrepublik China seit Beginn des Jahres zumindest gestoppt scheint. 1 Vgl. hierzu: Deutsche Bundesbank: Monatsbericht Mai 2016, S. 59ff. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 2 0 . M A I 2 0 1 6 · © H E L A B A 5 W OCHENAUSBLICK 3 Charttechnik Bund-Future: Tendenz schwächer Widerstände: 164,28 164,49 164,60 MACD Unterstützungen: 163,06 162,62 161,46 Bund-Future (daily) Da der Future daran gescheitert ist, das bei 164,60 liegende Kontrakthoch zu überwinden, ist es im Wochenverlauf zu einer schwächeren Tendenz gekommen. Dabei wurde das 38,2 %-Retracement des Aufwärtsimpulses von Ende April bis Mitte Mai bei 163,33 vorübergehend unterschritten. Zwar kam es zuletzt zu einer Erholung, das technische Bild hat sich aber eingetrübt. Die nächsten Unterstützungen sind im Bereich 162,62/73 zu finden, hergeleitet vom 61,8 %Retracement des genannten Aufwärtsimpulses und des jüngsten Kurstiefs. Hürden sehen wir bei 164,49/60. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ulrich Wortberg (Tel.: 069/9132-1891) Euro: Abwärtsgefahren dominieren Widerstände: Unterstützungen: MACD EUR-USD (weekly) 1,1347 1,1178 1,1446 1,1142 1,1495 1,1100 Der Euro hat sich abgeschwächt und die Unterstützungslinie des Dezember-Aufwärtstrends unterschritten. Diese verläuft heute bei 1,1347. Zudem sind die Indikatoren im Tageschart kritisch zu beurteilen. MACD, Stochastic und DMI sind im Verkauf, ohne dass eine überverkaufte Marktlage angezeigt wird. Da auch die Unterstützung bei 1,12 vorübergehend unterschritten wurde, dominiert das Risiko weiterer Verluste. Im Bereich 1,1142/52 liegen das markante Apriltief und die 100-Tagelinie. Nach oben stellt der Bereich 1,1450/1,15 eine schwer überwindbare Hürde dar. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ulrich Wortberg (Tel.: 069/9132-1891) DAX: Abwärtsrisiken überwiegen Widerstände: Ichimoku DAX (daily) Unterstützungen: 10.065 10.136 10.182 9.737 9.560 9.335 Gestern hat der DAX sowohl unterhalb der 55- als auch unter der 100-Tagelinie geschlossen. Dies verdeutlicht einmal mehr, dass der Index auf unruhiges Fahrwasser zusteuert. Ungemütlich wird es vor allem, wenn das wichtige Fibonacci-Retracement bei 9.737 Zählern nach unten durchbrochen wird. Damit einhergehend würde eine 1-2-3Pivot-Formation komplettiert sowie der Eintritt in die Ichimoku-Wolke vollzogen. Schwaches Aufwärtsmomentum sowie mehrheitlich Richtung Süden tendierende Indikatoren runden das eingetrübte technische Bild ab. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388) Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf einer charttechnischen Analyse. Unsere fundamentalen Analysen gehen in diese Betrachtung nicht ein. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 2 0 . M A I 2 0 1 6 · © H E L A B A 6 W OCHENAUSBLICK 4 Prognosetabelle Euroland Bruttoinlandsprodukt Verbraucherpreise reale Veränderung gg. Vorjahr, % Veränderung gg. Vorjahr, % 2014 2015 2016p 2017p 2014 2015 2016p 2017p 0,9 1,5 1,7 1,6 0,4 0,0 0,5 1,5 Deutschland 1,6 1,4 1,7 1,5 0,9 0,3 0,7 1,6 Frankreich 0,2 1,2 1,5 1,5 0,6 0,1 0,5 1,5 Italien -0,3 0,8 1,2 1,5 0,2 0,1 0,4 1,4 Spanien 1,4 3,2 2,8 2,0 -0,2 -0,6 0,1 1,4 Niederlande 1,0 2,0 1,5 2,0 0,3 0,2 0,8 1,3 Österreich 0,4 0,9 1,4 1,5 1,7 0,9 1,2 1,7 Griechenland 0,7 -0,2 0,0 1,5 -1,4 -1,1 0,5 1,0 Portugal 0,9 1,5 1,5 1,8 -0,2 0,5 0,5 1,0 Irland 5,2 7,8 5,0 3,8 0,3 0,0 0,4 1,5 Großbritannien 2,9 2,3 2,2 1,8 1,5 0,1 0,8 2,2 Schw eiz 1,9 0,9 1,2 1,6 -0,1 -1,1 -0,5 0,6 Schw eden 2,3 4,1 3,4 2,6 -0,2 0,0 0,7 1,7 Norw egen 2,2 1,6 1,3 1,8 2,0 2,1 2,5 2,2 Polen 3,3 3,6 3,0 3,0 0,0 -0,9 0,0 2,0 Ungarn 3,7 2,9 2,0 2,8 -0,2 -0,1 0,6 2,5 Tschechien 2,0 4,2 2,4 2,6 0,4 0,3 0,7 2,0 Russland 0,6 -3,7 -1,5 1,5 7,8 15,5 8,5 6,0 USA 2,4 2,4 2,0 2,5 1,6 0,1 1,6 2,5 Japan -0,1 0,6 0,4 0,4 2,7 0,8 0,4 1,8 Asien ohne Japan 5,7 5,4 5,1 5,0 3,6 2,5 3,0 3,5 China 7,3 6,9 6,5 6,0 2,1 1,5 2,0 2,4 Indien 7,2 7,0 6,8 6,5 6,7 4,9 5,1 5,5 1,3 0,0 0,3 2,0 10,7 13,0 15,0 11,0 0,1 -3,8 -3,0 1,0 6,3 9,0 8,9 6,0 3,2 2,9 2,9 3,2 3,1 2,8 3,3 3,4 Lateinamerika Brasilien Welt p = Prognose; BIP-Wachstum soweit verfügbar kalenderbereinigt Quellen: EIU, Macrobond, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 2 0 . M A I 2 0 1 6 · © H E L A B A 7
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