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von Buddenbrock Vermögensmanagement – Jahresbeginn 2016
Das neue Jahr begann, wie das letzte endete – mit negativen Vorzeichen. Direkt am
ersten Handelstag starteten die Märkte mit Abschlägen von 5,00% und mehr in den
Handel.
Der Auslöser war wieder einmal China, respektive die Sorge um die weitere
Entwicklung der chinesischen Wirtschaft.
Doch zunächst noch eine kurze Rückschau auf das Jahr 2015.
Dieses lässt sich rückblickend in zwei Hälften teilen.
Vom Jahresstart bis zum Wendepunkt am 24. August 2015 entwickelten sich beide
Strategien sehr gut. Die Volatilität nahm rund um das Thema „Griechenland“ zwar
schon erheblich zu – unmittelbar, nachdem die Frage um Griechenlands Zukunft
(vorerst) geklärt war, konnten wir aber schon neue Höchststände in der
Fondsvermögensverwaltung (FVV) und auch in der individuellen
Vermögensverwaltung (IVV) verzeichnen.
Ab dem 24. August änderte sich das Bild nachhaltig. China erklärte, dass es deutlich
weniger wachsen würde, als gedacht. Damit verbunden brach die Nachfrage nach
Rohstoffen ein und insbesondere der Ölpreis setzte seine Talfahrt, die er bereits 2014
begonnen hatte, beschleunigt fort. Dazu kam die Abwertung des Renminbi, was für
Verwerfungen an den Währungsmärkten sorgte.
Das eigentlich gute Sentiment für Aktien konnte sich gegen diese starke
Negativtrends nicht durchsetzen. Überdeutlich brachen die Kurse in China ein – aber
auch die Märkte in Europa und USA verbuchten erhebliche Verluste.
Bis zum Jahresende folgte eine Phase großer Verunsicherung, in der der Markt immer
wieder versuchte, sich gegen die Störfeuer aus Ölpreisentwicklung und China positiv
durchzusetzen. Das gelang jedoch nur bedingt.
Auch die Politik der Notenbanken war richtungsweisend für die Entwicklung an den
Kapitalmärkten. Hier war vor allem der Blick Richtung USA und Fed relevant.
Nachdem die amerikanische Notenbank immer wieder angedeutet hatte, nach einer
mittlerweile 10-jährigen Phase mit Niedrigstzinsen die Zinswende einläuten zu wollen
und der Markt verunsichert nach einer Entscheidung verlangte, entschied der
Offenmarktausschuss im Dezember, einen ersten kleinen Zinsschritt um 25
Basispunkte nach oben zu machen. Die Reaktion des Marktes fiel aus (abgesehen
davon, dass keine zusätzliche Verunsicherung mehr bestand) bzw. wurde überlagert
von China und der Sorge um den Ölpreis.
Bei allen Wirrungen und vor allem einem sehr unbefriedigenden zweiten Halbjahr
2015 konnten wir sowohl in der FVV ( + 4,35%) als auch in der IVV ( + 3,49%) das
Jahr positiv abschließen.
Gegenüber den bekannten großen Mischfonds wie Ethna Aktiv (2015: - 0,11% - erste
negative Jahresperformance seit vielen Jahren) oder Carmignac Patrimoine (2015: +
0,72%) konnten sich unsere Strategien gut halten. Auch im Segment der Mischfonds
ist augenfällig, dass die Entwicklungen im Halbjahr 2015 diese unvorbereitet trafen
und die Sicherungsstrategien dieser Fonds nicht funktioniert haben.
Der Jahresstart 2016 fiel dann, wie einleitend beschrieben, aus den gleichen Gründen
ins Wasser, aus denen sich das Jahr 2015 in der zweiten Hälfte so diffizil entwickelt
hatte.
Ein weiter fallender Ölpreis, ein stärkerer US-Dollar, das Senken der Wachstumsziele
für nahezu alle bedeutenden Volkswirtschaften und – natürlich – „China“ führte zu
einem Ausverkauf über alle Sektoren.
Als Konsequenz aus der Entwicklung des letzten Jahres und dem Jahresstart haben
wir in beiden Strategien Veränderungen vorgenommen.
Insgesamt wird die Ausrichtung für 2016 defensiver sein. Wir haben die
Positionsgrößen verringert und werden dies weiter tun. In beiden Strategien wurde
die Aktienquote deutlich reduziert, in der IVV zugunsten von Liquidität, in der FVV
zugunsten defensiverer Positionen.
Die Herausforderung der kommenden Wochen und Monate wird darin liegen, beide
Portfolien vor weiteren Verlusten und zu großen Schwankungen zu schützen und
zeitgleich immer in der Lage zu sein, die Renditechancen, die der Markt sicher auch
in diesem Jahr bieten wird, zu nutzen.
Unser besonderes Augenmerk wird dabei auf der Entwicklung der Rohstoffpreise
liegen, da wir hier in vielen Bereichen deutliches Erholungspotential nach den
erheblichen Verlusten sehen.
Des Weiteren suchen wir wieder nach unterbewerteten Titeln und Sektoren und
wollen alternative Investmentideen mit geringeren Korrelationen zu Aktien
berücksichtigen.
Allem voran geht es dabei immer darum, der Verantwortung für die Gelder unserer
Kunden gerecht zu werden.
(Carsten Faber, Portfolio-Managment, 30. Januar 2016)