Blatt 7 - Physics of Complex Biosystems

Prof. U. Gerland
Theory of Complex Biosystems
Physik Department, TUM
Statistische Mechanik und Thermodynamik (4A)
WS 2015/16, Blatt 7
(23. November 2015)
Aufgabe 1: Gibbs-Duhem Beziehung
In der Vorlesung wurde die Gibbs Freie Energie G = E − T S + pV eingeführt.
(a) Zeigen Sie durch Ausschreiben der Differentiellen Beziehungen dass G = G(T, p, N ) eine
Funktion von Temperatur, Druck und Teilchenzahl ist. Bestimmen Sie S, V und µ aus
Ableitungen von G.
(b) Zeigen Sie, dass für die Gibbs Freie Energie gilt G = µN .
Hinweis: Benutzen Sie, dass G extensiv sein muss, also G(T, p, λN ) = λG(T, p, N ).
(c) Aus den obigen Ergebnissen leiten Sie
V
S
dT + dp
N
N
her. Diese Beziehung heisst Gibbs-Duhem-Beziehung und enthält nur intensive Grössen.
dµ = −
Aufgabe 2: Osmotischer Druck
Betrachten Sie eine Lösung, die aus N 0 Molekülen einer gelösten
Substanz (z.B. Salz) und N Lösungsmittelmolekülen (z.B. Wasser) besteht. Die Lösung befindet sich in einem Gefäß mit Volumen V . Die Konzentration der Lösung sei definiert als c = N 0 /N.
Für eine verdünnte Lösung (c 1) nehmen Sie im Folgenden an,
dass das chemische Potential des Lösungsmittels in Anwesenheit
des gelössten Stoffes näherungsweise als
µ(p, T ) = µ0 (p, T ) − kB T c
geschrieben werden kann.
(a) Stellen Sie sich ein Gefäß mit einer semipermeablen Membran vor, durch die nur Lösungsmittelmoleküle diffundieren können. Die Konzentration der gelösten Substanz sei c1 auf
der linken Seite und c2 auf der rechten Seite der Membran (Siehe Abbildung). Im Gleichgewicht gilt für das Lösungsmittel µ1 = µ2 . Zeigen Sie, dass der Druck auf die Membran
(der osmotische Druck ) gegeben ist durch,
N
kB T.
V
Diese Beziehung heisst van’t Hoff Gleichung und sagt, dass der osmotische Druck als
Partialdruck der gelössten Substanz interpretiert werden kann.
Hinweis: Für ( ∂µ
∂p )T benutzen Sie Aufgabe 1. Nehmen Sie ausserdem an, dass N/V für
das Lösungsmittel auf beiden Seiten näherungsweise gleich ist.
Π = (c1 − c2 )
(b) Der osmotische Druck von Blut bei Körpertemperatur (37◦ C) ist Πb = 7.65 atm.
Rote Blutkörperchen (RBCs) in einer hypertonischen Lösung (Π > Πb ) schrumpfen
zusammen. In einer hypotonischen (Π < Πb ) Lösung hingegen dehnen sich RBCs aus
und platzen (siehe Abbildung). Wieviel Glukose (C6 H12 O6 ) pro Liter wird für eine
isotonische Lösung benötigt, die mit dem osmotischen Druck von Blut übereinstimmt?
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Aufgabe 3: Monte Carlo Integration
(a) Schreiben Sie einen Pseudocode für die Berechnung der Fläche eines Einheitskreises
durch Monte Carlo Integration.
(b) Implementieren Sie den Pseudocode in einer Programmiersprache Ihrer Wahl und plotten Sie den Schätzwert als Funktion von der Zahl N der zufälligen Punkte. Wie skaliert
der relative Fehler mit N?
Aufgabe 4: Van der Waals Gas
Die Zustandsgleichung für ein van der Waals Gas ist gegeben durch
a
P + 2 (v − b) = kB T,
v
(1)
wobei v = V /N das spezifische Volumen ist.
(a) Wie hängt die spezifische freie Energie f (T, v) des van der Waals Gases von dem spezifischen Volumen v ab?
(b) Leiten Sie f (T, v) her, indem Sie ihr Ergebnis aus (a) mit dem Ausdruck für die spezifische freie Energie eines idealen einatomigen Gases bei großen v vergleichen,
fid (T, v) = −kB T log (λ−3 v),
mit λ = √
h
2πmkB T
(2)
Zwischenergebnis: f (T, v) = −a/v − kB T log (λ−3 (v − b))
(c) Berechnen Sie den thermischen Ausdehnungskoeffizienten α = v −1 (∂v/∂T )P , die isochore und isobare Wärmekapazität CV und CP und die isotherme und adiabatische
Kompressibilität κT und κS .
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