** KUNDENSERVICE 0 8 0 0 / 9 3 5 8 5 3 7 Zippert zappt JACQUES SCHUSTER KRISTINA SCHRÖDER D GETTY IMAGES (CDU) kündigt mit 38 Jahren ihren Rückzug an, weil sie nicht ihr „ganzes Leben im Bundestag sitzen will“ Interview Seite 5 HAMID SULAIMAN Der Häusermarkt in der Toskana erholt sich langsam kommt aus Damaskus. Für Künstler ist das nicht gerade die beste Zeit in Syrien. Aber er hat den Schrecken des Krieges in einem Comic-Epos verarbeitet. Aufrüttelnde Bilder, die Hamid Sulaiman jetzt in Berlin zeigt Seite 6 KATJA KIPPING ist REISE Eine kleine Insel vor Honduras wird zum Paradies der Aussteiger Beilage MARTIN U. K. LENGEMANN Chefin der Linken, einer Partei, die gerade den heißen Atem der AfD im Nacken spürt. Ein Interview über Flüchtlinge, rechte Positionen und Millionäre, die mehr abgeben müssen Beilage Seite 8 LITERARISCHE WELT Herr Biller provoziert so gern Kardinal CHRISTOPH SCHÖNBORN hält das Werk in die Höhe, auf das Millionen Katholiken gewartet hatten. 325 Paragrafen zu „Amoris Laetitia – über die Liebe in der Familie“. Die Reformen zu Ehe, Sex und Scheidung halten sich aber in Grenzen Beilage AUTO Jeep macht sich ein Geburtstagsgeschenk und baut ein Auto mit 707 PS AFP/ALBERTO PIZZOLI Seite 16 Prada lässt seine Mitarbeiter auch gerne mal im Garten ackern Seite 7 ANZEIGE BLICK AUS BRÜSSEL Von Storchs neue Heimat DAX Seite 19 Dax Schluss Euro EZB-Kurs Punkte US-$ 9622,26 1,1363 Dow Jones 17.40 Uhr 17.601,82 Punkte +0,96% ↗ –0,008% ↘ +0,34% ↗ Wir twittern Diskutieren live aus dem Sie mit uns Newsroom: auf Facebook: twitter.com/welt facebook.com/welt „Die Welt“ digital Lesen Sie „Die Welt“ digital auf allen Kanälen – mit der „Welt“-App auf dem Smartphone oder Tablet. Attraktive Angebote finden Sie auf welt.de/digital oder auch mit den neuesten Tablets auf welt.de/bundle ie Zahl der Flüchtlinge sinkt, und die Berater der Bundeskanzlerin werden nicht müde, das Abkommen mit der Türkei als den Durchbruch in der Krise zu preisen, der angeblich – wen wundert’s – Angela Merkel zuzuschreiben sei. Nun gut, die einen möchten das begreifen, woran sie glauben, und die anderen das glauben, was sie begreifen. Falsch ist die Ansicht auch nicht. Doch fehlt dem Selbstlob Aufrichtigkeit. Der Erfolg verminderter Migrantenströme hat viele Väter und Mütter, Angela Merkel ist eine davon – und nicht einmal die wichtigste. Im Anfang waren die Spanier. Durch eine kluge Verbindung aus bilateralen Abkommen mit Mittelmeeranrainern von Marokko bis Mauretanien und dem Aufbau einer robusten Grenzsicherung senkten sie nicht nur die Zahlen der Flüchtlinge von 32.000 im Jahr 2006 auf derzeit 300, sondern zeigten den übrigen Europäern auch, dass ein Schutz des Staatsgebietes sinnvoll ist, auch wenn die Bundesregierung lange Zeit das Gegenteil behauptete. Ihnen folgten die Ungarn. Sie schotteten ihr Land im Osten der EU ab und machten damit deutlich, dass die deutsche Politik der offenen Tore nicht automatisch europäisch ist. Die Balkanstaaten sahen es ähnlich. Unter österreichischer Führung und säuerlichen Blicken aus Berlin errichteten sie Zäune, erklärten die Politik des Durchwinkens für beendet und setzten auf diese Weise besonders die Griechen unter Druck. Diese waren bis dahin nicht willens, die Beschlüsse der EU in Bezug auf die Flüchtlinge umzusetzen. Athen geriet in Zugzwang und musste handeln. Rom wird bald ähnlich aktiv werden, wenn Wien den Brenner für Fliehende sperren sollte. Zu lange hat Italien seine Flüchtlingsprobleme durch bloßes Weiterleiten zu mindern gesucht. Im Verbund mit den übrigen Europäern wird Rom bei verschlossener Alpengrenze mehr als gewöhnlich dafür tun, mit seinen Nachbarn jenseits des Mittelmeeres den spanischen Weg zu gehen. Besonders Libyen muss dabei unterstützt werden. Dazu sind viel mehr Anstrengungen als im Fall der Türkei nötig. Nichtsdestotrotz ist das Abkommen mit Ankara, das Merkel mit anderen einfädelte, auch für die östlichen Mittelmeeranrainer ein zwingendes Modell; womit der Erfolg der Bundesregierung skizziert ist. Es ist eben beides notwendig: Druck durch eigenes – auch kerniges – Handeln genauso wie Verhandlungen. Aus beiden Kräften muss eine europäische Politik werden. Die EU braucht ein einheitliches Asylrecht. Es darf nur dem zugutekommen, der Schutz braucht und in Anspruch nimmt, gleichgültig, wo er in der Union unterkommt. Um dies zu erreichen, müssen sich alle Mitglieder bewegen – die Deutschen genauso wie die Ungarn. [email protected] Seite 31 Im Plus Nr. 83 Viele Väter und eine Mutter Mit 38 Jahren beginnen viele ihre politische Karriere, die ehemalige Familienministerin IMMOBILIEN STIL D 2,60 EURO B KOMMENTAR MARTIN U. K. LENGEMANN THEMEN ** MENSCHEN DER WOCHE I n der SPD-Zentrale im Willy-Brandt-Haus knallten gestern die Sektkorken. Im aktuellen Deutschlandtrend der ARD hatte die Partei sensationelle 21 Prozent erreicht, der niedrigste Wert seit 1882, aber immer noch um 15 Prozent höher als die aktuelle Börsennotierung der Partei. Parteichef Gabriel erzielte eine Zustimmung von 39 Prozent, und zwar bei den CDU-Wählern. 88 Prozent der SPD-Anhänger sagen: „Ich kenne diesen Mann nicht.“ Das sind durchaus interessante Zahlen, es fragt sich nur, für wen? Trotz der allgemeinen Ablehnung ist der überwiegende Teil der Bevölkerung dagegen, Gabriel abzuschieben, obwohl er nicht um Asyl nachgesucht hat. Nach Informationen von Wirtschaftsanalysten will die SPD 2017 zum letzten Mal unter eigenem Namen an der Bundestagswahl teilnehmen. Danach soll die Partei an einen ostdeutschen Investor verkauft werden. Möglich wäre auch, dass Gabriel eine Scheinpartei auf den Jungferninseln gründet. Könnte man den SPDVorsitzenden direkt wählen, wären übrigens 61 Prozent für Angela Merkel und 33 Prozent für Volker Bouffier. SAMSTAG, 9. APRIL 2016 B FLORIAN EDER eatrix von Storch hat eine neue politische Heiund Ukip das Mantra aller Europakritiker: mehr direkte mat gefunden: Sie trat in die Parlamentsfraktion Demokratie. Das Referendum in den Niederlanden gab über, die vom Apologeten des britischen Ausdem Lager enormen Auftrieb. Nichts ist so vielversprestiegs aus der EU geführt wird, Nigel Farage. Von chend wie eine Volksbefragung, wenn ein Zeichen der Storch teilte mit, die neuen Freunde böten ein „passenUnzufriedenheit mit den Eliten herbeigekämpft werdes politisches Umfeld“. Erklärte Ziele von Farages den soll. Die unzufriedenen Wähler waren sehr bereit, Ukip sind neben dem EU-Austritt die unbedingte Rücksich mobilisieren zu lassen. Die anderen blieben zu kehr zu Kohle und Atomkraft, ein Einwanderungsstopp, die Anhe- Hause. Es sind gute Zeiten für Populisten. Schlecht sieht es aus für bung der Promillegrenze in Schottland sowie ein Vorführverbot von Regierungen, die hoffen, es werde alles von alleine wieder gut. Eine Al Gores Klimafilm an Schulen. Von Storch sah Gemeinsamkeiten in Lehre für David Cameron: Passivität ist kein Mittel, um den Lauten der Ablehnung des Handelsabkommens mit den USA und der Russ- und Entschiedenen beizukommen. land-Sanktionen. Da haben sich zwei gefunden. Schließlich eint AfD Jeden Samstag hier: Florian Eder von „Politico“ zur Lage Europas. DIE WELT, Axel-Springer-Straße 65, 10888 Berlin, Redaktion: Brieffach 2410 Täglich weltweit in über 130 Ländern verbreitet. Pflichtblatt an allen deutschen Wertpapierbörsen. Tel. 030/25910, Fax 030/259171606, E-Mail: [email protected]; Anzeigen: 030/585890, Fax 030/585891, E-Mail [email protected], Kundenservice: DIE WELT, Brieffach 2440, 10867 Berlin, Tel. 0800/9 35 85 37, Fax 0800/9 35 87 37, E-Mail [email protected] A 3,60 & / B 3,50 & / CH 5,20 CHF / CZ 105 CZK / CY 3,80 & / DK 28,00 DKR / E/P 3,60 & (Cont.) / I.C. 3,60 & / F 3,60 & / GB 3,30 GBP / GR 3,60 & / I 3,60 & / L 3,60 & / MLT 3,60 & / NL 3,60 & / PL 16,00 PLN + ISSN 0173-8437 83-14 ZKZ 7109
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