ANZEIGE ANZEIGE Leonardo Hotels EM 2016 – online tippen & gewinnen! leonardo-hotels.de leonardo-hotels.de MITTWOCH, 8. JUNI 2016 KUNDENSERVICE 0 8 0 0 / 9 3 5 8 5 3 7 ** D 2,50 E URO Zippert zappt THEMEN PANORAMA Lady Dianas Nichten genießen ihr Jetset-Leben Seite 23 FINANZEN Die „schwarze Null“ ist eine Illusion Seite 13 Forever Young MICHAEL STÜRMER AP/MICHAEL PROBST; DAVE THOMPSON/WPA POOL/GETTY IMAGES G '72,'80,'96, 2016 Schon vor 1000 Zuschauern hat das DFB-Team sein erstes Training im EM-Quartier in Évian-les-Bains bestritten. Für die 21 Spieler blieb kaum Zeit, den herrlichen Blick auf den Genfer See zu genießen. Auf dem Rasen fehlten der noch angeschla- Generation Ü 40 ist aktiver und gesünder als noch vor 20 Jahren. Besonders die Gebildeten haben im Alter Spaß. Und auch wenn die Bedeutung der Ehe sinkt: Die Familie bleibt die größte Stütze D as Älterwerden hat seinen Schrecken verloren. Der Großteil der Generation 40 plus ist gesünder, sportlicher und aktiver als noch vor 20 Jahren. Und obwohl es mehr Scheidungen gibt und die Entfernung zwischen Eltern und Kindern wächst, ist die Familie nach wie vor der zentrale Stabilitätsanker. Das sind die wichtigsten Ergebnisse des Deutschen Alterssurveys, den Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag vorstellte. VON SABINE MENKENS Seite 20 IMMOBILIEN „Nachverdichtung“ soll die Wohnungsnot in Großstädten lindern gene Mats Hummels und Lukas Podolski. Der 31-Jährige wird nach der Geburt seiner Tochter Maya heute erwartet. Am Sonntag beginnt mit dem Spiel gegen die Ukraine in Lille endgültig die Mission vierter EM-Titel. Seiten 10, 15, 18 und 19 Deutsche verlieren die Angst vor dem Älterwerden WISSEN Mitteleuropas erste Bauern kamen über die Balkanroute Nr. 132 KOMMENTAR D er Streit zwischen Union und SPD über die Gauck-Nachfolge ist in vollem Gange. Der teuflische Plan des Bundespräsidenten ist also aufgegangen. Er wollte mit seinem Verzicht auf eine zweite Amtszeit möglichst viel Zwietracht säen, einen Keil zwischen alle Parteien treiben und vor allem Angela Merkel düpieren. Diesen Spaß möchte sich Gauck auf keinen Fall entgehen lassen. Andere Gründe waren nur vorgeschoben, gesundheitlich hätte er problemlos weitere fünf Jahre im Schloss Bellevue bewältigt. Aber noch viel lieber sieht er jetzt zu, wie sich die Parteien zerfleischen, und er weiß, so einen wie ihn werden sie nicht noch einmal finden. Jetzt muss er nur noch eine mittelbemerkenswerte Rede halten, die Mongolei besuchen und die Entlassungsurkunde von Ursula von der Leyen unterschreiben. Dann braucht er nur abzuwarten, sich vor den Großbildschirm setzen und die LiveÜbertragung bei Phoenix verfolgen. Und es freut sich niemand so wie Gauck, wenn am Ende Gerda Hasselfeldt im achten Wahlgang mit einer halben Stimme Mehrheit zur Bundespräsidentin gewählt wird. B Die Langzeitstudie wird seit 1996 alle sechs Jahre vom Deutschen Zentrum für Altersfragen durchgeführt und liefert Daten zur Lebenssituation von Menschen zwischen 40 und 85 Jahren. Die aktuellen Daten stammen aus dem Jahr 2014. Durch die lange Zeitreihe seien fundierte Aussagen darüber möglich, welche Themen den Menschen wichtig sind, sagte Schwesig. Ihr Fazit: „Menschen in der zweiten Lebenshälfte sind zufriedener und zuversichtlicher ter den Befragten mit niedriger Bildung lediglich 45,8 Prozent körperlich fit. 27 Prozent berichten von fünf oder mehr Erkrankungen. Bildungsverlierer treiben auch weniger Sport und sind häufiger depressiv als bildungsnahe Schichten. In einem Punkt hat sich in den vergangenen 20 Jahren nicht sehr viel verändert: Frauen sind zwar immer häufiger berufstätig, tragen im Haushalt aber nach wie vor die größte Last. In 61 Prozent der Partnerschaften ist die Frau mehr oder weniger allein für den Haushalt zuständig – aber nur 28 Prozent zeigen sich mit diesem Arrangement „sehr zufrieden“. Die Ehe als Standardmodell verliert langsam an Bedeutung. Waren 1996 noch 74 Prozent der 40- bis 85-Jährigen verheiratet, sind es 2014 nur noch knapp 68 Prozent. Vor allem bei den Jüngeren wächst der Anteil der Ledigen und Geschiedenen. Bei den über 70-Jährigen gibt es aber wieder mehr Ehepaare als noch 1996: Die steigende Lebenserwartung ermöglicht ein längeres Zusammenleben, auch im hohen Alter. Zu ihren Kindern haben diese Paare in aller Regel eine gute und lebendige als vor 20 Jahren. Die Angst vor dem Älterwerden schwindet.“ Die Frührente hat als erstrebenswertes Ziel jedenfalls ausgedient. Wollten 1996 noch mehr als 52 Prozent der Erwerbstätigen mit 60 oder sogar noch früher in Rente gehen, sagen das 2014 nur noch knapp 16 Prozent. Und tatsächlich sind die Senioren in den Belegschaften deutlich stärker vertreten als vor 20 Jahren. Waren 1996 nur gut 18 Prozent der 60- bis 65-Jährigen noch erwerbstätig, waren es 2014 knapp 38,8 Prozent. Und auch im Ruhestand geht es weiter: Der Anteil der arbeitenden Rentner stieg in den vergangenen 20 Jahren von 5,1 Prozent auf 11,6 Prozent. Ähnlich wie bei der Erwerbsbeteiligung insgesamt sind gut gebildete Menschen unter den SeniorenJobbern deutlich stärker vertreten als Geringqualifizierte. Sie sind auch deutlich seltener von Armut bedroht. Überhaupt spielt das Bildungsniveau mit zunehmendem Alter eine große Rolle für das allgemeine Wohlbefinden. Auch für die Gesundheit: Lag der Anteil der Gesunden bei den Menschen mit hoher Bildung bei 79,1 Prozent, fühlten sich un- Beziehung – auch wenn Eltern und erwachsene Kinder immer seltener an einem Ort wohnen. Nur in einem Viertel der Familien leben alle Generationen noch in der Nachbarschaft, in den meisten Familien wohnen die erwachsenen Kinder mehr als zwei Stunden von den Eltern entfernt. Trotzdem haben sie aber noch regen Kontakt. Vier von fünf Eltern telefonieren regelmäßig mindestens einmal die Woche mit ihren Kindern, fast 90 Prozent bezeichnen das Verhältnis als eng. Ein Wert, der über die vergangenen 20 Jahre stabil geblieben ist. 30 Prozent der Großeltern sind sogar in die Betreuung der Enkelkinder eingespannt – und das, obwohl sie teilweise selbst noch arbeiten. Umgekehrt ist der Anteil der hochbetagten Eltern zwischen 70 und 85, die alltäglich Unterstützung von ihren erwachsenen Kindern bekommen, von 19,5 auf 11,7 Prozent gesunken. Stattdessen springen Freunde und Nachbarn ein. Ihre Bedeutung ist im Laufe der Jahre immer weiter gestiegen. Das Klischee von den vereinsamten Alten muss also wohl überSiehe Kommentar dacht werden. ute Nachricht kommt aus Deutschland, beauftragt und beglaubigt durch Befragungen, wissenschaftliche Studien und das Familienministerium. Die Leute leben länger, sie arbeiten länger, und gar nicht mal so ungern. Sie bleiben in Verbindung mit den Kindern, auch wenn die Entfernung wächst, und fühlen sich älter, aber nicht alt. Der Familie, so kann man die Erkenntnisse zusammenfassen, geht es besser als erwartet, und alle Mitteilungen über ihr Ableben sind verfrüht. Dass nicht mehr ausschließlich schlank gehungerte Teenies oder junge Herren mit Dreitagebart die Werbeseiten bevölkern, gehört ebenso zum Befund wie der Umstand, dass die reiferen Damen und Herren – die angesagte Schonsprache zu nutzen – über Kaufkraft, Lebenslust und Neugier auf die Moderne verfügen. Alt zu werden ist nicht mehr, was es mal war, laut Shakespeare und seiner Lehre von den sieben Lebensabschnitten des Menschen, der letzte „sans teeth, sans taste, sans everything“. Moderne Zahnheilkunde gehört ebenso zu den unbestrittenen Segnungen der Moderne wie die Leichtigkeit, mit der der früher einmal fatale Graue Star operiert wird: Routine zu mäßigen Preisen, dafür ein gehobenes Lebensgefühl, wo früher nur verbräunter Nebel zu erkennen war. Kosmetische Chirurgie ist Volkssport geworden; gesündere Ernährung trifft auf das Bemühen, mehr Jugendlichkeit zu retten, als der Kalender vermerkt. Aber alles hat seinen Preis. Sozialpolitiker aller Länder und Sparten werden umdenken müssen, und zwar gründlich. Das Renteneintrittsalter wird geprüft und der weiter steigenden Lebenserwartung angepasst werden müssen, wie der Bundesfinanzminister unlängst tatsächlich laut zu denken wagte. Schröders Agenda 2010, was immer Gewerkschaften und altbackene Sozialdemokraten dagegen einwenden, kann und wird nicht das letzte Wort sein in Sachen Alter und Generationenvertrag. Sonst droht eine Rebellion der Jungen gegen die Alten, die alle erfreulichen Nachrichten von heute spätestens übermorgen dementieren wird. Es gab einmal eine Zeit, da befand sich der deutsche Generationenvertrag einigermaßen verlässlich im Gleichgewicht. Minister Blüm konnte damals guten Gewissens seinen heute unsäglichen Satz plakatieren. Heute geht die Gleichung nicht auf, die da lautet: Zuerst wollen die Leute keine Kinder zeugen, und dann wollen sie nicht sterben. Alt werden ist schön, besonders wenn man die Alternative bedenkt. Aber es will gekonnt sein. Das gilt für jeden Einzelnen wie für alle zusammen. [email protected] Beilage Darf ein Papagei als Zeuge aussagen? DAX Im Plus Und hebt er bei seinem Schwur vor Gericht eine Kralle oder einen Flügel? Ungewöhnlicher Fall beschäftigt die amerikanische Justiz Seite 15 Dax Schluss Euro EZB-Kurs Punkte US-$ 10.287,68 +1,65% ↗ 1,1348 Dow Jones 17.40 Uhr 17.993,58 Punkte –0,08% ↘ +0,41% ↗ ANZEIGE Mehr als nur Seemannsgarn „Auf der Spur der Riesenwellen“ Heute um 21.05 Uhr Wir twittern Diskutieren live aus dem Sie mit uns Newsroom: auf Facebook: twitter.com/welt facebook.com/welt „Die Welt“ digital Lesen Sie „Die Welt“ digital auf allen Kanälen – mit der „Welt“-App auf dem Smartphone oder Tablet. Attraktive Angebote finden Sie auf welt.de/digital oder auch mit den neuesten Tablets auf welt.de/bundle D ie Justiz im US-Bundesstaat Michigan beschäftigt die Frage, ob ein Papagei als Zeuge in einem Mordfall aufgerufen werden darf. Anlass ist eine ungewöhnliche Behauptung der Ex-Frau eines bei einer Schießerei getöteten Mannes: Der Papagei habe kurz vor dem tödlichen Zwischenfall etwas aufgeschnappt, das er seither wiederhole. Der Staatsanwalt im Newaygo County, Robert Springstead, äußerte sich sehr verhalten über die Aussicht auf einen möglichen Papageienauftritt im Gerichtssaal. „Ich weiß von keinem rechtlichen Präzedenzfall für so etwas“, sagte er. Gleichwohl sei es allerdings möglich, dass dies bei der Ermittlungsarbeit in Erwägung gezogen werde. Allerdings bitte der Richter ja gewöhnlicherweise einen Zeugen, die rechte Hand zum Schwur zu erheben – aber wie solle das bei einem Papagei gehen, fragte Springstead: „Hebt man da einen Flügel, eine Kralle?“ Zurück zu dem eigentlichen Fall: Im Mai 2015 waren auf den 45jährigen Martin Duram in dessen Haus in der Gemeinde Ensley Township fünf Schüsse abgegeben worden. Seine damalige Frau Glenna Duram erlitt eine Kopfwunde, überlebte jedoch. Die Ex-Gattin des Mannes, Christina K., ist nun die Besitzerin von Bud, einem afrikanischen Graupapagei. Dieser ahme wiederholt die Stimme von Martin Duram mit den drei Worten „Nicht (Schimpfwort) schießen“ nach, sagte sie dem Sender Wood-TV. Wie die „Huffington Post“ berichtet, glauben die Eltern des Opfers, dass ihre Schwiegertochter ihren Sohn getötet habe. Durams Eltern seien davon überzeugt, dass der Papagei die Schuld Glenna Durams beweisen könne. Daher bestünden die beiden ebenfalls auf einer Aussage des Vogels. Dem Bericht zufolge steht die Ehefrau auch bei den zuständigen Ermittlern auf der Liste der Verdächtigen. Staatsanwalt Springstead erklärte indes, er habe die Papageienworte noch gar nicht gehört. Zwar habe er über sein Smartphone und das Internet versucht, darauf zuzugreifen. Doch der Audio-Einspieler funktioniere nicht. In dem Fall gab es bisher keine Anklage. Zum Tod von Martin Duram wird noch ermittelt. Ob Graupapagei Bud in einem Zeugenschutzprogramm ist oder ob er die Aufnahme in eines beantragt hat, ist AP nicht bekannt. DIE WELT, Axel-Springer-Straße 65, 10888 Berlin, Redaktion: Brieffach 2410 Täglich weltweit in über 130 Ländern verbreitet. Pflichtblatt an allen deutschen Wertpapierbörsen. Telefon: 030 / 2 59 10 Fax 030 / 259 17 16 06 E-Mail: [email protected] Anzeigen: 030 / 58 58 90 Fax 030 / 58 58 91 E-Mail [email protected] Kundenservice: DIE WELT, Brieffach 2440, 10867 Berlin Telefon: 0800 / 9 35 85 37 Fax: 0800 / 9 35 87 37 E-Mail [email protected] A 3,20 & / B 3,20 & / CH 5,00 CHF / CZ 95 CZK / CY 3,40 & / DK 25 DKR / E 3,20 & / I.C. 3,20 & / F 3,20 & / GB 3,00 GBP / GR 3,40 & / I 3,20 & / IRL 3,20 & / L 3,20 & / MLT 3,20 & / NL 3,20 & / P 3,20 & (Cont.) / PL 15 PLN / SK 3,20 € + © Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.axelspringer-syndication.de/lizenzierung DW-2016-06-08-zgb-ekz- dce317a419180b2ddb4c3d0eae01b5d5 Ein Graupapagei wie dieser soll möglicherweise in einem Prozess aussagen. Die Vögel gelten als besonders sprachbegabt GETTY IMAGES/CYRIL LAUBSCHER ISSN 0173-8437 132-23 ZKZ 7109
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